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Kann sich ein Aufsichtsratsmitglied vertreten lassen?

Gefragt von: Frau Melanie Wimmer B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Ausübung seiner Stimme einem anderen Aufsichtsratsmitglied zu überlassen, und sei es mindestens ebenso erfahren und kompetent, kommt also nicht in Betracht. Lässt sich ein Aufsichtsratsmitglied eines dreiköpfigen Aufsichtsrats also vertreten, ist der Aufsichtsrat nicht beschlussfähig.

Was darf der Aufsichtsrat nicht?

(4) 1Maßnahmen der Geschäftsführung können dem Aufsichtsrat nicht übertragen werden. 2Die Satzung oder der Aufsichtsrat hat jedoch zu bestimmen, daß bestimmte Arten von Geschäften nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen.

Wer darf nicht in den Aufsichtsrat?

(1) 1Mitglied des Aufsichtsrats kann nur eine natürliche, unbeschränkt geschäftsfähige Person sein. 2Ein Betreuter, der bei der Besorgung seiner Vermögensangelegenheiten ganz oder teilweise einem Einwilligungsvorbehalt (§ 1903 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) unterliegt, kann nicht Mitglied des Aufsichtsrats sein.

Wer darf an Aufsichtsratssitzungen teilnehmen?

I.

Aufsichtsratsmitglieder sind kraft ihres Amtes zur Teilnahme an Sitzungen berechtigt und verpflichtet. Das Recht kann ihnen nur in wenigen Fällen (z.B. bei Interessenkonflikten) entzogen werden. Anders ist es bei Vorstandsmitgliedern. Das Gesetz berechtigt sie nicht generell zur Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen.

Kann man im Vorstand und im Aufsichtsrat sein?

§ 105. Unvereinbarkeit der Zugehörigkeit zum Vorstand und zum Aufsichtsrat. (1) Ein Aufsichtsratsmitglied kann nicht zugleich Vorstandsmitglied, dauernd Stellvertreter von Vorstandsmitgliedern, Prokurist oder zum gesamten Geschäftsbetrieb ermächtigter Handlungsbevollmächtigter der Gesellschaft sein.

Aufsichtsrat - Rechte, Pflichten und Vertretung - DAX, MDAX oder kleine AG - einfach erklärt

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Wer darf im Aufsichtsrat sitzen?

Aufsichtsratsmitglied kann nur eine natürliche, unbeschränkt geschäftsfähige Person werden (§ 100 Abs. 1 AktG). Da der Aufsichtsrat die Gesellschaft zu überwachen hat, werden Geschäftsführungs- und Kontrollfunktion in Deutschland gesetzlich getrennt.

Wie mächtig ist der Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat soll laut Stotmeister Impulse geben und als Sparringspartner der Geschäftsführung und dem Vorstand dienen. Vor allem in Fragen zur Digitalkompetenz holen sich heutzutage viele Unternehmen Experten in das Gremium. Im Ausland wird der Aufsichtsratsvorsitzende als Chairman of the Board bezeichnet.

Sind Aufsichtsräte Mitarbeiter?

Hat eine GmbH mehr als 2000 Mitarbeiter, müssen dem Aufsichtsrat laut Betriebsverfassungsgesetz auch Arbeitnehmervertreter angehören. Übergeordnete Aufgabe des Aufsichtsrates ist es, die Geschäftsführung zu überwachen und dabei treuhänderisch die Interessen des Unternehmens und seiner Anteilseigner zu wahren.

Ist der Aufsichtsrat ehrenamtlich?

Grundsätzlich ist die Tätigkeit als Aufsichtsrat als Kontrollorgan des Vorstands eine ehrenamtliche Tätigkeit. Von der General- oder Vertreterversammlung kann durch Beschluss oder in der Satzung eine Vergütung festgelegt werden.

Wer kontrolliert den Aufsichtsrat?

Die Prüfung und Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen, die der Aufsichtsrat zu leisten hat, erfolgt durch den Vorstand, ausnahmsweise kann sie auch von der Hauptversammlung beschlossen werden.

Wer kann Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat werden?

Wählbar sind, jedenfalls für Aufsichtsräte mit nur ein oder zwei Arbeitnehmervertretern, nur Arbeitnehmer eines Unternehmens, die über mindestens ein Jahr Betriebszugehörigkeit verfügen. Leiharbeitnehmer sind damit in Aufsichtsräte mit einer Größe von bis zu sechs Mitgliedern nicht wählbar.

Wer vertritt den Aufsichtsrat?

Der Aufsichtsrat besteht aus gewählten Mitgliedern der Eigentümer, deren Interessen er vertritt – bei einer AG sind das die Aktionäre. Bei 500 bis 2.001 Beschäftigten tritt das DrittelbG in Kraft. Der Aufsichtsrat besteht dann zu einem Drittel aus Arbeitnehmervertretern und zu zwei Dritteln aus Anteilseignern.

Wie kommt man in den Aufsichtsrat?

Wie wird man Aufsichtsrat? Ganz einfach, werden Sie zunächst einmal Vorstand! Die beste Voraussetzung, um Aufsichtsrat eines großen Unter nehmens zu werden, ist unverändert, Vorstand eines anderen großen Unternehmens zu sein.

Welche Rechte hat der Aufsichtsrat?

Welche Rechte hat der Aufsichtsrat? Der Aufsichtsrat hat das Recht, sich vom Vorstand informieren zu lassen (Einsicht in Geschäftsunterlagen, Auskunftsrecht, Reporting), die AG in bestimmten Fällen zu vertreten, den Vorstand zu wählen, abzuberufen und zu verklagen.

Wann haftet der Aufsichtsrat?

Gegenüber der Gesellschaft haften Mitglieder des Aufsichtsrats im Wesentlichen über den Verweis in § 116 AktG wie Vorstandsmitglieder nach § 93 Absatz 2 AktG, also immer dann, wenn durch eine ihrerseits zu vertretender Pflichtverletzung kausal ein Schaden für die Gesellschaft entsteht.

Wie lange ist man Aufsichtsrat?

Die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder beträgt in der Regel vier Jahre.

Wie wird ein Aufsichtsrat bezahlt?

Vergütungsstruktur. Die Vergütung des Aufsichtsrats setzt sich zusammen aus einer Festvergütung sowie einer ebenfalls fixen Vergütung für die Tätigkeit in Ausschüssen.

Wie wird ein Aufsichtsrat vergütet?

Die Vergütung wird in der Satzung festgesetzt oder von der Hauptversammlung bewilligt. Sie kann als monatlich gleichbleibender Betrag, als Gewinnanteil oder in einer Kombination von beidem gewährt werden. Es handelt sich nicht um Arbeitslohn, sondern um Einkünfte aus selbstständiger Arbeit.

Warum erhält der Aufsichtsrat kein Gehalt?

Ein Mitglied des Aufsichtsrates erhält eine Vergütung also nur unter der Voraussetzung, dass es eine entsprechende Regelung in der Satzung gibt oder die Hauptversammlung einen entsprechenden Beschluss fasst: Ohne Satzungsregelung, ohne Hauptversammlungsbeschluss gibt es für den Aufsichtsrat kein Gehalt.

Ist ein Aufsichtsrat angestellt?

Der Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft mit in der Regel mehr als 2.000 Arbeitnehmern setzt sich grundsätzlich nach dem Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) zusammen. Dieses sieht eine paritätische Besetzung des Aufsichtsrates vor, d.h. die Hälfte der Mitglieder des Aufsichtsrates besteht aus Vertretern der Arbeitnehmer.

Ist der Aufsichtsrat weisungsbefugt?

Der Aufsichtsrat hat keine Weisungsbefugnis gegenüber dem Vorstand, da dieser die Geschäfte gemäß § 27 Abs. 1 eigenverantwortlich führt. Er darf nicht sein unternehmerisches Ermessen an die Stelle desjenigen des Vorstands setzen.

Wie viele Arbeitnehmer im Aufsichtsrat?

aus drei Mitgliedern bestehen; Höchstzahl: je nach Grundkapital maximal 21 Mitglieder. Ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder müssen (von den Betriebsangehörigen in geheimer Wahl unmittelbar gewählte) Vertreter der Arbeitnehmer (keine leitenden Angestellten) sein (§§ 4 ff. DrittelbG).

Kann Vorstand Aufsichtsrat entlassen?

Wer kann den Vorstand absetzen bzw. abberufen? Der Aufsichtsrat ist für die Abberufung (Widerruf der Bestellung) des Vorstandes verantwortlich. Dies kann in der Satzung der AG und anderswo nicht anders geregelt werden.

Ist der Betriebsrat im Aufsichtsrat?

Wie alle Aufsichtsratsmitglieder sind auch Betriebsratsmitglieder, die als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat eines Unternehmens vertreten sind, zur Sorgfaltspflicht und Verantwortlichkeit verpflichtet.

Wer muss die Liste der Aufsichtsratsmitglieder unterschreiben?

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats müssen den Bericht unterschreiben, wobei Unterschrifts- leistung im Umlaufverfahren ausreicht (§ 126 BGB).

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