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Kann sich die Schweiz selbst versorgen?

Gefragt von: Edda Kretschmer  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Aber wenn es hart auf hart kommt: Könnten wir uns in der Schweiz selbst versorgen? Nein, sagt der Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), Christian Hofer, in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». «Die Schweiz hat zu wenig Land, um sich selbst zu versorgen», so Hofer.

Wie hoch ist die Selbstversorgung in der Schweiz?

Brutto-Selbstversorgungsgrad: 58%

2018 betrug der Selbstversorgungsgrad (SVG) brutto laut Agristat 58%. Mit anderen Worten: Über die Hälfte der gesamthaft verbrauchten Energie aus Nahrungsmitteln wurde im Inland produziert. Dabei zeigen unterschiedliche Produktgruppen unterschiedliche Grade an Selbstversorgung.

Können wir uns in der Schweiz selber versorgen keine Importe )?

Die Schweiz ist zwar ein kleines Land und dennoch müssen wir uns auch in Krisenzeiten keine Sorgen machen: Die Versorgungssicherheit durch die Landwirtschaft kann gewährleistet werden, wozu auch der hohe Inlandanteil an Schweizer Fleisch beiträgt.

Welches Land kann sich selbst versorgen?

Allein bei Tomaten, wo der Selbstversorgungsgrad nur zehn Prozent beträgt, wurden mehr als 700.000 Tonnen aus Belgien, den Niederlanden und Spanien importiert. Bei Eiern waren es fast 280.000 Tonnen, etwa sechs Milliarden Eier, die 2020 eingeführt wurden - hauptsächtlich aus den Niederlanden, Polen und Belgien.

Kann sich Deutschland mit Getreide selbst versorgen?

Insgesamt lag der Selbstversorgungsgrad bei Getreide im Jahr 2020/21 bei 101 Prozent. Unter den einzelnen Getreidesorten war der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen besonders hoch. So lag der Selbstversorgungsgrad hier bei 125 Prozent.

Autark leben: Gemüse, Hühner, Strom - 6 Familien versorgen sich selbst | Unser Land | BR

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Kann Europa sich selbst versorgen?

Beim Gemüse können wir Deutschen uns zumindest bei Weiß- und Rotkohl selbst versorgen, bei Sellerie reicht es fast und bei Lauch, Rüben, Kopfsalat und Blumenkohl kommen jeweils 70 Prozent von deutschen Betrieben. Bei den Zwiebeln wächst mehr als die Hälfte bei uns und ansonsten helfen die Niederlande und Spanien aus.

Ist die Schweiz autark?

Das Ziel des Volksbegehrens: Bis 2050 soll die Schweiz eine lastgerecht autarke Elektrizitätsversorgung erhalten. Das heisst: «Die Versorgungssicherheit muss zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein, unabhängig vom Handel mit dem Ausland», sagt Kantonalparteipräsident Cédric Schmid.

Ist Deutschland Selbstversorger?

Hoher Selbstversorgungsgrad nur bei Weizen, Kartoffeln, Zucker. Nur bei Weizen und Gerste sowie bei Kartoffeln und Zuckerrüben ist Deutschland aktuell Selbstversorger: Von diesen landwirtschaftlichen Nutzpflanzen produzieren die heimischen Landwirte in normalen Jahren mehr, als im Inland verbraucht wird.

Kann China sich selbst versorgen?

Zwischen 1980 und 2016 konnten die Getreideerträge nach Daten der Weltbank (WDI) verdoppelt werden: von knapp 3000 Kilogramm auf mehr als 6000 Kilogramm pro Hektar. Bei Weizen, Reis und Mais versorgt sich China fast vollständig selbst.

Kann sich Italien selbst versorgen?

Wein sowie Obst und Geflügel produzieren die Italiener weit mehr als sie selbst benötigen. Die Confagricoltura beruft sich dabei auf Daten des italienischen Instituts für Marktforschung und Information (ISMEA).

Woher bezieht die Schweiz ihren Weizen?

Ein Grossteil des Weizens produziert die hiesige Landwirtschaft selbst. Lediglich 1.4 Prozent ihrer Weizenimporte bezieht die Schweiz aus der Ukraine, aus Russland wird kein Weizen importiert. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW).

Woher bezieht die Schweiz das Getreide?

Beim Hartweizen ist Kanada Importland an der Spitze der Rangliste, beim Weichweizen ist es Deutschland.

Hat die Schweiz genug Weizen?

Gemäss der Branchenorganisation swiss granum deckt die Schweiz aktuell rund 90 Prozent des Bedarfs an Brotgetreide (Brotweizen, Dinkel, Roggen, Emmer) selber. 2019 lag die gesamte Schweizer Getreideproduktion bei rund 930'000 Tonnen, wovon 427'000 Tonnen Brotgetreide, 24'000 Tonnen Saatgut und 479'000 Futtergetreide.

Was braucht man um sich selbst zu versorgen?

Wie viel Fläche braucht man für Selbstversorgung? Das hängt davon ab, wie unabhängig du sein möchtest: Für eine vollständige Selbstversorgung musst du mit 150–160 m2 pro Person rechnen. Für eine teilweise Selbstversorgung reichen 30 m2 pro Person. Geübte Gärtner*innen schaffen einen Ertrag von 3 kg Gemüse/m2.

Welche Lebensmittel kommen aus der Schweiz?

  • Eier.
  • Fisch.
  • Fleisch.
  • Gemüse.
  • Getreide.
  • Honig.
  • Kartoffeln.
  • Kräuter.

Wie wird der Selbstversorgungsgrad berechnet?

Der Selbstversorgungsgrad wird aus dem Verhältnis von Eigenerzeugung zu Verbrauch errechnet. Eines der fünf Ziele der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union ist es, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sicherzustellen.

Kann China seine Bevölkerung ernähren?

China kann zurzeit seine Bevölkerung ernähren, aber es hat die Aufgabe, mit 7 % der Ackerfläche der Erde 22 % der Weltbevölkerung ernähren zu müssen, und die Einwohnerzahl steigt weiter. Eine Steigerung der Getreideproduktion über das jetzige Maß hinaus ist aufgrund begrenzter Boden- und Wasserressourcen schwierig.

Wie viel Weizen hat China?

Vor allem Getreide hat das Land angehäuft. Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium geht davon aus, dass China etwa die Hälfte des gesamten verfügbaren Getreides auf der Welt bunkert. Das wären rund 159 Millionen Tonnen.

Welche Lebensmittel bezieht Deutschland aus China?

Tatsächlich importieren wir jedes Jahr Nahrungs- und Genussmittel im Wert von 1,5 Milliarden Euro aus China. Dazu zählen fast 130.000 Tonnen Fisch, rund 7.700 Tonnen Fleisch, 3.600 Tonnen Äpfel, 282 Millionen Teiglinge für Brötchen, 10.277 Tonnen frisches Gemüse und 862 Tonnen Milchprodukte.

Kann die Türkei sich selbst versorgen?

Aufgrund dieser günstigen Bedingungen und der Vielfalt an Agrarprodukten gilt die Türkei als eines der wenigen Länder, das sich selbst versorgen könnte und daher theoretisch nicht auf den Import von Nahrungsmittel angewiesen ist.

Kann sich Deutschland selbst mit Essen versorgen?

Im Berichtsjahr 2019/20 lag der Selbstversorgungsgrad für Nahrungsmittel in Deutschland bei rund 88 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad beziffert, wie viel Prozent der benötigten Agrarerzeugnisse im eigenen Land produziert werden. Im Fall einer Unterversorgung (weniger als 100 Prozent) sind Importe notwendig.

Wie viel Prozent Weizen bezieht Deutschland aus der Ukraine?

Im Jahr 2021 wurden mehr als 11 Millionen Tonnen Getreide nach Deutschland importiert – nur 2 % davon kamen aus der Ukraine und Russland. Rund 11,4 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 3,2 Milliarden Euro wurden im Jahr 2021 nach Deutschland importiert.

Ist die Schweiz Strom unabhängig?

Die Schweiz wird atomfrei

Mai 2022 Die Energiestrategie ist auf dem richtigen Weg, aber die Energiewende komme zu langsam, sagt Fabian Lüscher von der Schweizerischen Energie-Stiftung.

Hat Deutschland genug Lebensmittel?

Deutschland ist keine Insel – sondern Exporteur

So haben die Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) und das Bundesministerium für fast alle wichtigen Hauptprodukte eine mehr als ausreichende Versorgung ausgerechnet, die über 100 % liegt.

Wie autark ist Österreich?

Die österreichische Landwirtschaft kann das Land mit Nahrung gut selbst versorgen. Der Selbstversorgungsgrad bei Zucker, Rind- und Schweinefleisch, Kuhmilch sowie bei Bier und Wein ist sehr gut. Auch bei Getreide, Eiern und Kartoffeln ist Österreich nahe an der Selbstversorgung.