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Kann Schichtarbeit krank machen?

Gefragt von: Sigrid Hempel  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Wer im Schichtdienst arbeitet, neigt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen. Besonders Schlafstörungen sind unter Schichtarbeitern verbreitet. Damit verbunden ist oft eine innere Unruhe. Dies wirkt sich auf das soziale Leben aus, das bei vielen Schichtarbeitern ohnehin eingeschränkt ist.

Wie wirkt sich Schichtarbeit auf die Gesundheit aus?

Störungen des Bio- und Schlafrhythmus sind die Folge, die körperliche und psychische Konsequenzen mit sich ziehen: Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, innere Unruhe und Nervosität sowie Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind einige der typischen Symptome, unter denen Arbeitnehmer leiden, die Schichtarbeit ...

Warum Schichtarbeit krank macht?

Schichtarbeit stresst den Körper und bringt den Bio-Rhythmus durcheinanderbringt. Sie kann unter anderem zu Schlafstörungen sowie Herz-Kreislaufbeschwerden führen.

Wie lange lebt ein Schichtarbeiter?

Bereits aus früheren Studien vor allem im Medizinwesen geht hervor: Wer lange nachts arbeiten muss, hat eine bis zu acht Jahre kürzere Lebenserwartung. Bislang völlig unterschätzt sei die gesundheitliche Belastung von Schichtarbeitern, was das Risiko von Magen- Darmerkrankungen beträfe, so Langhoff.

Ist Dauernachtschicht gesund?

Neben mangelnder Reaktions- und Leistungsfähigkeit konnten Zusammenhänge mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magenkrankheiten, Diabetes sowie psychischen Erkrankungen festgestellt werden. Durch den fehlenden Rhythmus entstehen demzufolge Magenschmerzen, Verstopfung und eine geringere Immunabwehr.

Wie ungesund ist Schichtarbeit?

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Ist nur Frühschicht gesund?

Schon Frühschichten vor 8 Uhr können den Körper beeinträchtigen. Wer regelmäßig vor 6:30 Uhr arbeiten muss, hat ein erhöhtes Risiko, an den oben genannten Symptomen zu erkranken. Das Gleiche gilt auch für Arbeitnehmer, die regelmäßig länger als bis 20 Uhr tätig sind.

Bei welchen Krankheiten keine Nachtschicht?

Keine Nachtschicht darf z. B. derjenige machen, der an Diabetes oder Bluthochdruck erkrankt ist und bei dem sich die Krankheit durch eine gesunde Lebensweise und Medikamente nicht einstellen lässt. Ob ein Mitarbeiter nachtschichtuntauglich ist, muss ein Arbeitsmediziner beurteilen und feststellen.

Wie kommt man aus der Schicht raus?

Wenn Sie eine Umschulung durchführen wollen, um zukünftig nicht mehr in Schichtarbeit tätig zu sein, können Sie entweder wie in der Erstausbildung in einem Betrieb Ihren neuen Beruf erlernen. Dabei erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung und müssen keine Gebühren bezahlen.

Kann man als Schichtarbeiter früher in Rente gehen?

Die Zeit. Von der Vier-Prozent- Quote können Schichtarbeiter und andere Beschäftigte, die „dauerhaft“ belastende Tätigkeiten ausüben, 2,5 Prozent beanspruchen. Nicht „Belastete“ können bis zu vier Jahre vereinbaren; die Altersteilzeitmuss anschließend nahtlos in eine abschlagsfreie Rente übergehen.

Ist Nachtschicht schädlich für den Körper?

Da das Kurzzeitgedächtnis weniger gut arbeitet und auch Reaktions- und Leistungsfähigkeit gemindert werden, steigt das Unfallrisiko während der Nachtschicht erheblich. Zu den langfristigen Folgen zählen Herz-Kreislauf-Beschwerden, chronische Rückenleiden, Diabetes und Bluthochdruck.

Ist 3 Schichtarbeit gesund?

Schichtarbeiter haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht. Der wechselnde Tag-Nacht-Rhythmus führt dazu, dass man unregelmäßiger und mehr isst. Viele essen etwa während der Nachtschicht, um wach zu bleiben. Manche trinken auch gerne Kaffee, was aber zum Ende der Nachtschicht problematisch ist.

Wie bekomme ich ein Attest gegen Schichtarbeit?

Sie haben Anspruch auf eine Beschäftigung ohne Nachtschicht. Eine Befreiung von der Spätschicht ist durch ein ärztliches Attest nicht möglich. Der Arbeitgeber kann Sie jedoch auf einen Tagarbeitsplatz ohne Schicht umsetzen.

Wer darf keine Schichtarbeit machen?

Generell muss eine Nachtdienstuntauglichkeit von einem Arbeitsmediziner beurteilt und festgestellt werden. Keine Nachtschicht darf z. B. derjenige machen, der an Diabetes oder Bluthochdruck erkrankt ist und bei dem sich die Krankheit durch eine gesunde Lebensweise und Medikamente nicht einstellen lässt.

Wie lange darf man Spätschicht machen?

Abhängig vom Zeitpunkt des Arbeitsbeginns spricht man von: Frühschicht (F), häufig von 6–14 Uhr, Spätschicht (S), häufig von 14–22 Uhr, Nachtschicht (N), häufig von 22–6 Uhr.

Was ist das Schichtarbeitersyndrom?

Definition Schichtarbeitersyndrom

Das Schichtarbeitersyndrom bezeichnet zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen. Dabei synchronisiert die innere Uhr des Körpers nicht mehr mit dem vorgegebenen sozialen Tag-Nacht-Rhythmus. Dies geschieht aufgrund von wechselnden Schichtarbeiten oder dauerhafter Nachtarbeit.

Wann ist man Schichtuntauglich?

Eine Krankheit, die zwangsläufig zur Schichtuntauglichkeit führt, gibt es laut Nasterlack jedoch nicht, genauso wenig wie eine feste Altersgrenze. "Die meisten, die gar nicht mit dem Schichtdienst klarkommen, merken das in den ersten zwei, drei Jahren."

Wie lange sollte man nach der Nachtschicht schlafen?

Auch nach einer Nachtschicht gilt, dass kurze Naps von 10 bis 20 Minuten erlaubt sind. Nach der letzten Nachtschicht sollten Sie allerdings nur kurze Zeit schlafen. Zwei bis drei Stunden gepaart mit ein bis zwei Naps über den Tag sind ausreichend.

In welchem Alter braucht man keine Nachtschicht mehr machen?

Nein, das Arbeitszeitgesetz bestimmt keine Altersgrenze für Schichtarbeit oder Nachtdienste. Wer allerdings über 50 Jahre alt ist, darf die oben beschriebene arbeitsmedizinische Untersuchung jedes Jahr in Anspruch nehmen.

Wie viele Nachtschichten darf man am Stück machen?

Die Anzahl von aufeinanderfolgenden Nachtschichten ist möglichst gering zu halten, maximal dreimal nacheinander.

Welche Schicht ist die beste?

Früh-Spät-Nacht: Vorwärts rotierende Schichtsysteme helfen, den Schichtwechsel besser zu meistern. Schnell rotierende Schichtsysteme: Wer zum Beispiel immer nur zweimal hintereinander im gleichen Schichttyp arbeitet, verkraftet den Schichtwechsel besser, als wenn zu viele Schichten gleicher Art aufeinander folgen.

Ist Dauernachtschicht erlaubt?

Dauerhafte Nachtschichten sind, sofern sie nicht betrieblich erforderlich sind, nicht zulässig.

Wie viele Tage darf man im Schichtdienst am Stück arbeiten?

Somit sind nach dem Arbeitszeitgesetz 19 Arbeitstage in Folge möglich. Allerdings sollen bei der Arbeitszeitgestaltung die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse (§ 6 ArbZG) berücksichtigt werden. Eine dieser Erkenntnisse ist, dass es keine Arbeitsperioden von 7 oder mehr Arbeitstagen in Folge geben soll.

Kann man sich von Schichtarbeit befreien lassen?

Selbstverständlich gilt: Arbeitnehmer, die gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, in Nachtschichten zu arbeiten, haben nach dem aktuellen Urteil nachvollziehbar einen Anspruch auf eine Befreiung von der Nachtschicht wegen gesundheitlicher Probleme. Eine personenbedingte Kündigung kommt nicht in Frage.

Kann mein Chef mich zu Schichtarbeit zwingen?

Der Arbeitgeber darf grundsätzlich im Rahmen seines Direktionsrechts nach § 106 GewO die Arbeitszeiten festlegen und somit auch Schichtarbeit anordnen. Die Weisung muss jedoch billigem Ermessen entsprechen. Der Arbeitgeber muss also auch auf berechtigte Belange von Arbeitnehmern Rücksicht nehmen.

Kann man Nachtschicht ablehnen?

Der Arbeitnehmer kann das Arbeiten in der Nachtschicht zunächst verweigern, wenn er vor Antritt eine Untersuchung verlangt hatte und die Untersuchungsergebnisse und seine Eignung für die Nachtarbeit noch nicht feststehen. Ein Beschäftigungsverbot besteht aber nicht.