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Kann putzen süchtig machen?

Gefragt von: Jörg Wolff B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 30. Juni 2023
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Die Sauberkeit wird zur Sucht
«Eine spezifische Ursache für die Störung gibt es nicht», sagt Michael Rufer, stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsspital Zürich und Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Zwangsstörungen.

Wie äußert sich ein Putzzwang?

Beim Putzzwang müssen die Betroffenen die Wohnung oder Gegenstände immer wieder reinigen. Ordnungszwänge gehen mit einem zwanghaften Wunsch nach Gleichförmigkeit und Symmetrie einher.

Wann wird putzen krankhaft?

folgende Punkte hinweisen: Du putzt so oft und so viel, dass dein berufliches oder privates Leben darunter leidet: Du gehst nicht mehr mit Freunden weg, weil du noch putzen musst. Du kommst nicht mehr rechtzeitig morgens aus dem Haus, weil du noch etwas saubermachen willst.

Wann hat man einen Putzfimmel?

«Sprich: Wenn man seinen Haushalt nicht mehr machen kann, wenn man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann oder seine sozialen Kontakte deswegen vernachlässigt – wenn man also anfängt, darunter zu leiden und man nicht mehr flexibel handeln kann», beschreibt Christine Poppe den schmalen Grat zwischen Marotte und Zwang.

Ist putzfimmel eine Krankheit?

Den Betroffenen drängen sich immer wieder quälende Gedanken auf, die sie durch die immer gleichen Handlungen loswerden wollen. Wasch- und Putzzwang sind nur zwei Ausprägungen des sogenannten Obsessive Compulsive Disorder (OCD).

Beste Putzfrau der Welt? Wieso putzt Sina jede Nacht? | Die Familienhelfer | SAT.1

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Ist Putzen eine Zwangsstörung?

Die Sauberkeit wird zur Sucht

«Eine spezifische Ursache für die Störung gibt es nicht», sagt Michael Rufer, stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsspital Zürich und Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Zwangsstörungen.

Kann putzen krank machen?

Häufiges Putzen kann tatsächlich die Atemwege belasten. Es gibt Studien, die ein erhöhtes Asthma-Risiko belegen. Auf Dauer kann die Lungenfunktion leiden – besonders bei Reinigungskräften. Die haben natürlich ständig mit Putzmitteln zu tun.

Was verschlimmert Zwänge?

Zu wenig Schlaf macht bekanntlich müde – doch nicht nur das: Ungünstige Schlafgewohnheiten wirken sich sogar auf die psychische Gesundheit aus.

Warum werden Zwänge schlimmer?

Ohne Behandlung verlaufen Zwangsstörungen chronisch, werden mit den Jahren schlimmer. Die Ursachen sind noch nicht gänzlich geklärt. Forscher gehen davon aus, dass Betroffene eine genetische Veranlagung haben. Großer Stress kann ein Auslöser der Handlungen sein.

Warum will ich immer aufräumen?

Grundsätzlich schon, sagt Diplom-Psychologin Sandra Jankowski. «Wenn wir uns das Ziel setzen, zum Beispiel die Wohnung zu putzen, und dieses Ziel erreichen, werden Glückshormone ausgeschüttet», sagt sie. «Das sind Belohnungs- und Motivationssysteme, die es auch in anderem Zusammenhang gibt, beim Leistungssport etwa.»

Ist putzen gut für die Psyche?

Sauberkeit verbessert den Schlaf

Schon beginnen Sie sich zu entspannen. Die körperliche Aktivität beim Reinigen hilft ebenfalls. Sie beruhigen sich, wenn Ihre Wohnung (zumindest ein Teil davon) sauber ist. Wenn Sie mit der Reinigung fertig sind, hilft Ihnen ein entspannter Geist und Körper, besser zu schlafen.

Wie oft putzen ist normal?

Experten zufolge wird empfohlen, alle Räume im Haus mindestens einmal pro Woche zu saugen. In manchen Räumen, wie dem Wohnzimmer oder der Küche, ist es besser, zweimal pro Woche zu putzen.

Wer zu viel putzt?

Eine Studie von Brüsseler Wissenschaftlern rüttelt das Reinigungsgewerbe auf. Besonders riskant sei die bedenkenlose Kombination verschiedener Mittel, warnen die Forscher. Ihre Verwendung kann von Lungen-Krankheiten bis hin zu Krebs führen.

Was tun gegen Sauberkeitswahn?

Es ist wichtig, dass sich Personen mit einem Waschzwang professionelle Hilfe suchen. Denn aus eigener Kraft lassen sich die Zwänge nur selten besiegen. Wie bei allen Zwangsstörungen empfehlen Experten die kognitive Verhaltenstherapie mit Konfrontationsübungen, bei denen der Patient mit seinen Ängsten konfrontiert wird.

Kann man Zwänge selbst heilen?

Eine Zwangsstörung alleine - ohne professionelle Hilfe - zu behandeln ist kaum möglich. Bei einer leichten Symptomatik, kann Selbsthilfe Erfolge erzielen, es ist jedoch ratsam, sich mit psychotherapeutischem Fachpersonal auszutauschen. Es gibt jedoch Tipps, die Betroffene beachten können, um die Symptome zu lindern.

Wie fängt eine Zwangsstörung an?

Wichtigstes Merkmal einer Zwangsstörung sind wiederkehrende Zwangsgedanken und/oder -handlungen. Die zwanghaften Gedanken, Bilder oder Impulse wiederholen sich ständig und lassen sich kaum abschütteln. Ein Beispiel ist die ständige Angst vor Keimen oder Infektionen oder sich unpassend zu verhalten.

Was sind die häufigsten Zwänge?

Am häufigsten ist der Kontrollzwang, gefolgt vom Wasch- oder Sammelzwang. Wird der Betroffene an der Zwangshandlung gehindert oder versucht er selbst, diese abzustellen, bauen sich Ängste und unerträgliche innere Spannungen auf.

Soll man Zwänge unterdrücken?

Die kognitive Verhaltenstherapie wurde in einer Reihe von Studien mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Zwangsstörungen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Behandlung sehr wirksam ist: Sie kann helfen, Zwänge in den Griff zu bekommen, Ängste abzubauen und den Alltag wieder besser zu bewältigen.

Welches Verhalten zeigt ein Mensch mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung?

Was sind Symptome einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung? Eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung zeichnet sich vor allem durch das Streben nach Perfektion aufgrund ängstlicher Vorsicht aus. Es wird großer Wert auf die Beachtung von Regeln, Ordnung und Organisation gelegt, um ein Gefühl von Kontrolle zu behalten.

Wie fangen Depressionen an?

Neben der gedrückten Stimmung zählen ein dauerhaftes, tiefes Erschöpfungsgefühl und das völlige Fehlen von Freude und Interesse an der Welt zu den Hauptsymptomen. Fast immer bestehen hartnäckige Schlafstörungen und ein verminderter Appetit, der oft mit Gewichtsverlust einhergeht.

Sind Zwänge normal?

Häufig beginnt die Zwangsstörung schon im Alter zwischen 12 und 14 Jahren oder zwischen 20 und 22 Jahren. Bei Jungen und Männer tauchen die Zwänge im Durchschnitt fünf Jahre früher auf als bei Mädchen und Frauen. Bei 85 Prozent der Betroffenen sind die Zwänge bereits vor ihrem 30 Geburtstag ausgeprägt.

Wieso kriegt man Zwangsstörungen?

Verschiedene psychologische Einflussfaktoren können eine Rolle spielen, insbesondere: Erziehung, verunsichernde und/oder traumatisierende Erfahrungen in der Kindheit, spätere negative Lebensereignisse und auch die Persönlichkeit des Betroffenen zählen dazu.

Wer viel putzt stirbt eher?

Wer viel putzt, stirbt früher. Durch regelmäßiges Putzen steigt das Sterberisiko – das ist das Ergebnis einer Studie der Uni Brüssel. Nicht nur für Reinigungskräften ist das eine schlechte Nachricht – putzen im Privathaushalt ist offenbar noch gefährlicher.

Wie nennt man Putzzwang?

Mysophobie zeigt sich bei Betroffenen durch ein extremes Kontakt-Vermeidungsverhalten sowie durch einen übersteigerten Wasch- und Putzzwang. Betroffene waschen sich beispielsweise nach fast jedem Kontakt mit Objekten und/oder Personen exzessiv ihre Hände, ganz besonders nach dem Händeschütteln.

Wie oft muss man Staub wischen?

Im Allgemeinen gilt, dass einmal wöchentlich Staub gewischt werden sollte. Nach einer Woche wird nämlich langsam die neue Staubschicht sichtbar. Ein guter Zeitpunkt also, um sie zu beseitigen, bevor sie weiter wächst. Täglich sammeln sich bis zu sechs Milligramm Staub auf einem Quadratmeter an.