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Kann Neurodermitis bei Kindern wieder weggehen?

Gefragt von: Herr Dr. Jonas Hagen  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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In Deutschland leidet etwa jedes sechste bis zwölfte Kind unter sechs Jahren an Neurodermitis oder atopischer Dermatitis. Bei ungefähr einem Drittel der Kinder verringern sich die Symptome im Laufe der Jahre und verschwinden schließlich ganz.

Ist Neurodermitis bei Kindern heilbar?

Neurodermitis ist nicht heilbar.

Die Symptome lassen sich aber in der Regel durch eine geeignete Behandlung gut in den Griff bekommen. Wichtig ist dabei eine konsequente Basistherapie, die eine intensive Hautpflege auch außerhalb von akuten Schüben umfasst.

Kann Neurodermitis für immer verschwinden?

Neurodermitis verläuft meist in Schüben. Das bedeutet, dass die Beschwerden mal stärker, mal weniger stark sind. Zeitweise können sie auch völlig verschwinden. Nur selten ist die Haut dauerhaft entzündet.

Wird Neurodermitis jemals heilbar sein?

Sie müssen mit der chronisch entzündlichen, aber nicht ansteckenden Hauterkrankung zurechtkommen, denn eine Heilung gibt es nicht, jedoch viele Therapiemöglichkeiten. Bei Neurodermitis-Patienten ist die Schutzfunktion der Haut herabgesetzt.

Was löst Neurodermitis bei Kindern aus?

Bei dem einen Kind können das Pollen sein, die die Haut berühren, beim anderen sind es Waschmittel, die es nicht verträgt, oder auch T-Shirt-Nähte, die die Haut reizen. Manchmal lösen Nahrungsmittel die meist stark juckenden und in Schüben auftretenden Hautentzündungen aus, manchmal Temperaturschwankungen.

Neurodermitis? – Geduld! - Der Kinderarzt vom Bodensee

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Was sollten Kinder bei Neurodermitis nicht essen?

Folgende Lebensmittel lösen u.a. häufiger allergische Reaktionen bei Kindern mit Neurodermitis aus:
  • Milch-, Hühner- und Sojaprotein.
  • Weizenprodukte.
  • Fleisch, insbesondere Schweinefleisch.
  • Industriell stark verarbeitete Lebensmittel (=Fertigprodukte)

Was kann man gegen Neurodermitis bei Kindern tun?

Besonders wichtig ist die tägliche Hautpflege; die Haut sollte täglich, besonders nach dem Duschen oder Baden, mit einer rückfettenden Pflegesalbe eingecremt werden. Kurze, nicht zu heiße Ölbäder oder rückfettende Badezusätze können ein Austrocknen der Haut verringern.

Was fehlt dem Körper bei Neurodermitis?

Gamma-Linolensäure wird vom Körper durch die Aufnahme und Umwandlung von Linolsäure, einer Omega 6-Fettsäure, gebildet. Bei Neurodermitis-Patienten findet aufgrund des Enzymdefektes dieser Umwandlungsprozess nicht im erforderlichen Umfang statt, so dass ein Gamma-Linolensäure-Mangel entstehen kann.

Was passiert wenn Neurodermitis nicht behandelt wird?

Fingernägel können durch das Kratzen sehr abgenutzt sein, teilweise sogar glänzen. Pigmentstörungen der Haut sind möglich: die betroffenen Hautregionen bräunen nicht durch Sonnenlicht und bleiben weiß. Solche Veränderungen regenerieren sich zum Teil von selbst wieder, wenn die Krankheitsbeschwerden nachlassen.

Wie kann man Neurodermitis für immer heilen?

Neurodermitis lässt sich nicht heilen. Eine Veranlagung dafür bleibt ein Leben lang bestehen. Dennoch kann eine Behandlung dazu führen, dass die Beschwerden verschwinden. Auf jeden Fall lassen sich Symptome lindern, symptomfreie Phasen erreichen und stabilisieren.

Ist Sonne gut bei Neurodermitis?

Fazit: Sonnencreme bei Neurodermitis kann helfen, Schübe hinauszuzögern. Neurodermitis und Sonne – bei dieser Kombination ist Vorsicht geboten, denn UV-Strahlen dringen tiefer als bei gesunden Personen in die Haut und können Symptome auslösen.

Was löst Neurodermitis aus?

Neurodermitiker reagieren allergisch auf bestimmte Stoffe, zum Beispiel Tierhaare, Nahrungsmittel oder Hausstaub. Bei Kontakt bildet die Haut juckende Ekzeme. Ein Krankheitsschub kann allerdings auch durch psychische Faktoren wie Stress oder Trauer ausgelöst werden.

Wann ist Neurodermitis am schlimmsten?

Die Jahreszeit Winter: Die Haut von Neurodermitiker ist in der Regel sehr trocken. Im Winter verschlechtert sich die Situation. Ähnlich ist es in extrem trockenen Räumen oder bei starken Temperaturunterschieden. In solchen Situation kann es sein, dass die Haut von Neurodermitis Betroffenen mit Juckreiz reagiert.

Wann verwächst sich Neurodermitis?

Neurodermitis kann sich im Laufe des Lebens verwachsen, ohne dass Beschwerden den Alltag deines Kindes belasten. Viele Eltern von an Neurodermitis erkrankten Kleinkindern berichten von einer Verbesserung der Symptome bis zum Eintritt in die Schule.

Wie oft baden bei Neurodermitis?

Studie: Häufiges Baden mit anschließender Hautpflege lindert möglicherweise Neurodermitis. Zweimal täglich Baden und anschließendes Eincremen mit einer Feuchtigkeit bindenden Pflege verbessert einer aktuellen amerikanischen Studie zufolge die Neurodermitis bei Kindern mit mittelschwerer bis schwerer Erkrankung.

Wie sieht Neurodermitis am Anfang aus?

Trigger führen zu Neurodermitis-Schüben

Umweltfaktoren (Pollen, Hausstaub, Chemikalien) Ernährung (bestimmte Lebensmittel, Zusatzstoffe) Klimafaktoren (überheizte Luft, Kälte, Schwüle), mechanische Hautirritationen (Kratzen, zu enge, reibende Kleidung)

Kann man Neurodermitis im Blut feststellen?

Bei vielen Menschen mit Neurodermitis ist eine bestimmte Gruppe von Antikörpern im Blut viel stärker als gewöhnlich vorhanden. Diese Antikörper der sogenannten Klasse IgE können in Allergietests zu falsch positiven Resultaten führen, auch wenn keine Allergie gegen das getestete Allergen vorliegt.

Welches Vitamin fehlt bei Neurodermitis?

Eine kontrollierte Behandlung mit UV-Licht, das die Vitamin-D-Produktion über die Haut anregt, gilt als übliche Behandlung dieser chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Doch die Schlussfolgerung, dass ein Vitamin-D-Mangel die Beschwerden einer Neurodermitis verschlechtert, hat bisher wenig Beachtung gefunden.

Welche Creme hilft bei Neurodermitis bei Kindern?

Gerbstoff: Im akuten Stadium kommen entzündungshemmende Cremes zum Einsatz. Diese wirken entzündungshemmend und juckreizlindernd (z.B. Tannosynt). Die Tannosynt-Lotio eignet sich bei juckenden nässenden, entzündlichen Erkrankungen der Hautoberfläche.

Welches Vitamin hilft bei Neurodermitis?

Die besten wissenschaftlichen Belege fand das Team für die Vitamine D und E bei der Behandlung von Neurodermitis-Symptomen. Ergebnisse aus zwei randomisierten, kontrollierten Studien weisen darauf hin, dass die zusätzliche Einnahme von Vitamin D eine deutliche (signifikante) Besserung von Symptomen bewirken kann.

Ist Vaseline gut für Neurodermitis?

Eine einzige Salbe für Neurodermitis gibt es leider nicht. Nicht zu empfehlen sind Öle. Sie trocknen die Haut unter Langzeitbehandlung aus. Auch pure Vaseline und Melkfett sind weniger geeignet für die Hautpflege.

Wie oft eincremen bei Neurodermitis?

Wie oft und womit bei Neurodermitis eincremen? Zweimal am Tag ist Minimum, dreimal wäre besser. Tragen Sie die Pflege dabei großzügig und mit schonenden, kreisenden Bewegungen auf. So vermeiden Sie zusätzliche Hautirritationen.

Kann Neurodermitis gefährlich werden?

Neurodermitis ist weder gefährlich noch ansteckend. Nur bei Ganzkörperbefall kann die Entzündung gefährlich werden. Allerdings ist die Krankheit körperlich und seelisch häufig für den Kranken und seine Familie sehr belastend.

Wie lange dauert ein Neurodermitisschub?

Bei manchen dauern die Schübe Tage oder Wochen, andere Betroffene klagen mehrere Monate über akute Hautausschläge. Die Behandlung eines akuten Schubs sollten Sie mit Ihrem Arzt abstimmen.

Welcher Joghurt bei Neurodermitis?

Sie kommen zum Beispiel in Joghurt, Kefir, Buttermilch oder Sauerkraut vor. Am besten zu Naturjoghurt greifen, denn viele fertige Fruchtjoghurts enthalten enorm viel zugesetzten Zucker - und zu viel Zucker wirkt wieder entzündungsfördernd.