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Kann mir Scheidung nicht leisten?

Gefragt von: Frau Prof. Patrizia Hermann  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Trennung, aber kein Geld für die Scheidung
Möchten Sie die Scheidung beantragen, müssen Sie wegen des Anwaltszwangs bei den Familiengerichten einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin beauftragen. Haben Sie kein Geld, können Sie staatliche Verfahrenskostenhilfe beantragen.

Wie viel kostet eine Scheidung wenn beide einverstanden sind?

Abhängig vom Verfahrenswert und der individuellen Rechtslage lässt sich jedoch sagen, dass die Kosten einer einvernehmlichen Scheidung im deutschlandweiten Durchschnitt bei rund 800,00 Euro beginnen. Hierbei werden beide Eheleute von einem Anwalt vertreten und der Verfahrenswert wird mit 3.000 Euro bemessen.

Was passiert wenn man Anwaltskosten nicht bezahlen kann?

Wer als bedürftig gilt, kann sich an das Gericht wenden, das für Ihren Fall zuständig ist und um Beratungs- und Prozesskostenhilfe bitten. Beratungshilfe bezieht sich auf die außergerichtliche Beratung. Prozesskostenhilfe erhalten Sie, wenn es um gerichtliche Verfahren geht.

Wie Scheidung finanzieren?

Wer die Raten für die Finanzierung nach einer Scheidung mit Haus zahlt, das kommt darauf an, welche Regelungen das Ex-Paar für diesen Fall während des Scheidungsprozesses getroffen hat. Grundsätzlich haftet derjenige für den Kredit, der als Kreditnehmer eingetragen wurde.

Was kostet eine Scheidung ohne Streit?

Eine Scheidung kostet mindestens 917,50€, wenn der Verfahrenswert bei 4.000€ liegt. Der Vefahrenswert ist die Grundlage der Scheidungskosten. Dieser Wert bestimmt die Anwaltskosten und Gerichtskosten. Niedrigster möglicher Verfahrenswert: 4.000€ bei Personen mit geringem Einkommen, wie z.B. Hartz IV.

Unterhalt ? - Nicht mit mir !

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Was ist besser Scheidung oder getrennt leben?

Ohne Scheidung hat der Ehepartner im Erbfall Anspruch auf seinen Pflichtteil. Steuervorteile bietet die Trennung ohne Scheidung nicht: Die Eheleute müssen die Steuerklassen wechseln. Ohne Scheidung können sich mehr Nach- als Vorteile ergeen – eine einvernehmliche Scheidung kann daher die bessere Option sein.

Wer prüft Vermögen bei Scheidung?

Denn, ob die Angaben die ein Ehegatte bei der Scheidung in Bezug auf sein Vermögen macht, der Wahrheit entsprechen, wird nicht automatisch vom Gericht bei der Scheidung überprüft. Sondern muss vielmehr vom anderen Ehepartner gerichtlich zum Thema gemacht werden.

Was wenn man Scheidung nicht bezahlen kann?

Wer über kein ausreichendes Einkommen oder Vermögen verfügt, aber gleichwohl die Scheidung einreichen möchte, kann bei Vorliegen der Voraussetzungen Verfahrenskostenhilfe (VKH) beantragen oder aber einen Verfahrenskostenvorschuss gegenüber dem anderen Ehegatten geltend machen.

Welcher Kontostand zählt bei Scheidung?

Wird bei einer Scheidung ein Anspruch auf Zugewinnausgleich geltend gemacht, so gehört das Kontoguthaben natürlich in die Berechnung des Endvermögens des betreffenden Ehegatten.

Kann man eine Scheidung in Raten zahlen?

Gut zu wissen: Damit das Familiengericht Ihren Scheidungsantrag bearbeitet, müssen Sie die Gerichtsgebühren im Voraus in einer Summe entrichten. Insoweit kommen Ratenzahlungen nicht in Betracht. Die Gerichtskosten sind also von jeglicher Ratenzahlungsvereinbarung ausgenommen.

Habe kein Geld brauche aber einen Anwalt?

Der Gesetzgeber hat aber mit dem Beratungshilfegesetz den Zugang zu einem Anwalt auch für diejenigen ermöglicht, die sich sonst keinen Anwalt leisten können. Wer nur wenig Geld hat, kann bereits anwaltlichen Rat mit einer Zuzahlung von 15 Euro erhalten, wenn er oder sie einen Beratungsschein vorlegen kann.

Wer bekommt Prozesskostenhilfe bei Scheidung?

Wer Anspruch auf volle Prozesskostenhilfe bei Scheidung hat, hat in der Regel ein Vermögen von unter 5.000 Euro. Bei einem Verfahrenswert von 4.000 bis 5.000 Euro liegen die Scheidungskosten – d. h. Anwalts- und Gerichtskosten – bei etwa 1.217,23 Euro.

Kann man beim Anwalt Ratenzahlung machen?

Anwaltskosten in Raten zahlen. Die Höhe der Ratenzahlung auf die anwaltlichen Kosten können Sie gerne selbst vorschlagen. Dies entweder vorab oder aber direkt nach Erhalt der Rechnung.

Was kostet eine Scheidung und wer zahlt?

Grundsätzlich müssen die anfallenden Gerichtskosten von beiden Parteien hälftig getragen werden. Am Ende des Verfahrens, werden die Gerichtskosten daher abschließend, auf der Grundlage des festgesetzten Streitwertes, von dem Gericht berechnet.

Wie lange dauert eine Scheidung wenn beide einverstanden sind?

Im Normalfall ist eine einvernehmlichen Scheidung (mit Versorgungsausgleich) auf vier bis sechs Monate angesetzt. Ohne Versorgungsausgleich verkürzt sich die Dauer einer einvernehmlichen Scheidung auf etwa einen bis drei Monate. Streitige Scheidungen können auch ein ganzes Jahr oder länger dauern.

Was steht meiner Frau nach der Trennung zu?

Nach den Richtwerten der Düsseldorfer Tabelle beträgt der Unterhalt an die Frau bei Trennung 3/7 bzw. 45% des bereinigten Nettoeinkommens des Unterhaltspflichtigen, sofern die Ehefrau nicht erwerbstätig ist.

Wie schütze ich mein Geld vor einer Scheidung?

Die beste Option, um Ihr Vermögen bei der Scheidung zu schützen, ist daher der Abschluss einer Scheidungsfolgenvereinbarung. In einer Scheidungsfolgenvereinbarung regeln Sie alle Rechte und Pflichten, die Sie im Hinblick auf Ihre Trennung und Scheidung geregelt wissen möchten.

Was darf ich im Trennungsjahr kaufen?

Anschaffungen im Trennungsjahr sind also insoweit beim Zugewinnausgleich zu berücksichtigen. Erst wenn Ihr Scheidungsantrag rechtshängig wird, spielen Anschaffungen für den Zugewinnausgleich keine Rolle mehr. Anschaffungen im Trennungsjahr sind aber nur relevant, insoweit damit ein Wertzuwachs verbunden ist.

Wer zahlt die Scheidung bei Hartz 4?

Beziehen Sie Hartz IV Leistungen, haben Sie im Regelfall Anspruch auf staatliche Verfahrenskostenhilfe. Der Staat übernimmt dann die Gebühren für Ihr Scheidungsverfahren. Gleiches gilt, wenn Sie ein relativ geringes Einkommen haben oder arbeitslos sind und keine Hartz IV Leistungen beanspruchen.

Warum ist die Scheidung so teuer?

Eine Scheidung kann teuer werden, nicht zuletzt, da eine Ehe nur von einem Gericht rechtskräftig geschieden werden kann. Zu den Scheidungskosten zählen in der Regel die Kosten für einen Anwalt sowie Gerichtskosten. Dies aber nur, wenn es sich um eine einvernehmliche Scheidung handelt.

Wann muss man keinen Unterhalt zahlen für die Frau?

Das Wichtigste in Kürze. Nach der Scheidung gehen Eheleute auch finanziell getrennte Wege. Unterhalt bekommt der Ex-Partner nur dann, wenn es dafür einen besonderen Grund gibt – zum Beispiel, weil er noch kleine Kinder betreut und deshalb nicht selbst arbeiten kann.

Wann sollte man sich nicht scheiden lassen?

Wann muss ich mich scheiden lassen? Es gibt keine Pflicht, sich nach Trennung scheiden zu lassen. Man kann daher beliebig lange dauernd getrennt leben, ohne die Scheidung zu beantragen. Wer sich nicht scheiden lassen möchte, sollte genau prüfen (lassen), ob die Trennung ohne Scheidung wirtschaftliche Nachteile hat.

Welche Nachteile bei Trennung ohne Scheidung?

12 Probleme bei einer Trennung ohne Scheidung
  • 1) Erbrecht: Kann nicht einseitig ausgeschlossen werden. ...
  • 2) Familienmitversicherung in der Krankenkasse bleibt. ...
  • 3) Trennungsunterhalt muss gezahlt werden. ...
  • 4) Kindesunterhalt nach Düsseldorfer Tabelle. ...
  • 5) Steuerklasse zu Beginn des Kalenderjahres ändern.

Soll man sich im Alter noch scheiden lassen?

Die Scheidung im Alter ist an sich nichts anderes als eine normale Scheidung auch. Es gelten die gleichen Regeln. Auch die Konsequenzen sind die gleichen. Allerdings sind die Konsequenzen aller Erfahrung nach wesentlich einschneidender als bei einer Scheidung in jungen Jahren.

Wer zahlt den Anwalt bei Hartz 4?

Kosten für einen Anwalt. Grundsätzlich gilt, dass derjenige für die Anwaltskosten aufkommen muss, der ihn mandatiert – das gilt auch für Empfänger von Hartz IV Leistungen, die Hilfe gegen das Jobcenter benötigen.

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