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Kann mir die Krankenkasse das Krankengeld streichen?

Gefragt von: Marietta Adam-Stadler  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Das Wichtigste in Kürze
Bei Bezug anderer Leistungen wie Arbeitslosengeld oder Elterngeld kann der Anspruch auf Krankengeld ruhen, bei Bezug von unterschiedlichen Renten kann gekürzt werden. Kein Anspruch auf Krankengeld besteht z.B. nach dem Ablauf von 78 Wochen, es kommt zur sog. Aussteuerung des Versicherten.

Was tun wenn Krankengeld gestrichen wird?

Nachdem die Krankenkasse darüber informiert hat, dass sie das Krankengeld nicht zahlt, haben Betroffene einen Monat Zeit, schriftlich Widerspruch einzulegen. Sie können den behandelnden Arzt über den Vorgang informieren und ihm mitteilen, dass Sie gegen die Entscheidung der Kasse Widerspruch einlegen.

Kann die Krankenkasse sich weigern Krankengeld zu zahlen?

Wenn Sie Anspruch auf Krankengeld haben, die Krankenversicherung sich aber weigert, zu zahlen, müssen Sie das nicht einfach so hinnehmen. So haben Sie die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen. Dafür haben Sie einen Monat nach Ablehnung der Zahlung Zeit.

Was passiert wenn die Krankenkasse kein Krankengeld mehr zahlt?

Der Anspruch eines Arbeitnehmers auf Krankengeld, das ihm von der Krankenkasse gezahlt wird, endet nach 78 Wochen. Danach erhalten die Betroffenen das sogenannte Arbeitslosengeld bei Arbeitsunfähigkeit. Arbeitgeber müssen bei der Aussteuerung dieser Arbeitnehmer einiges beachten.

Kann die Krankenkasse eine Krankschreibung aufheben?

Die Krankenkasse muss sich an das Ergebnis der MDK-Begutachtung halten. Eine AU-Bescheinigung des Arztes alleine kann das Gutachten des MDK nicht aushebeln, selbst wenn der Arzt die Arbeitsfähigkeit seines Patienten schlechter einschätzt als der MDK.

#1 Krankengeld: Was tun, wenn die Krankenkasse Druck macht?

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Wann kann die Krankenkasse die Zahlung von Krankengeld einstellen?

Bei Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit dürfen sie eine gutachtliche Stellungnahme des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) einholen (§ 275 SGB V). Wenn der MDK die Arbeitsfähigkeit als wiederhergestellt ansieht, kann die Krankenkasse die Zahlung des Krankengeldes einstellen.

Wann prüft Krankenkasse Arbeitsunfähigkeit?

Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit von Versicherten durch den Medizinischen Dienst begutachten zu lassen, wenn es darum geht, den Behandlungserfolg zu sichern und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, oder. wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen.

Wie verhalte ich mich wenn die Krankenkasse Druck macht?

Denn für die Prüfung Deiner Arbeitsunfähigkeit ist nicht die Krankenkasse zuständig, sondern der Medizinische Dienst. Falls Dich die Krankenkasse trotzdem am Telefon drangsaliert, solltest Du möglichst wenig über Dich preisgeben. Teile ihr mit, dass Du alles Nötige gern schriftlich klärst.

Wie prüft MDK Arbeitsunfähigkeit?

Der MD führt die Begutachtung zur Arbeitsunfähigkeit entweder nach Aktenlage oder durch eine persönliche körperliche Begutachtung durch. Wenn eine körperliche Untersuchung notwendig ist, lädt der MD Bayern Sie in das nächstgelegene Beratungs- und Begutachtungszentrum ein.

Wie lange darf mein Hausarzt mich wegen Depression krank schreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Was kann ich machen wenn die Krankenkasse nicht zahlt?

Verweigert Ihre Krankenversicherung dennoch die Kostenübernahme, können Sie sich an den Ombudsmann Ihres Versicherers wenden. Dieser schlichtet zwischen den Parteien und wird nicht vom Versicherten bezahlt. Sollte der Ombudsmann nicht weiterhelfen, können Sie Klage beim Sozialgericht einreichen.

Was kann man tun wenn der MDK mich gesund schreibt?

Unbedingt Widerspruch erheben

Es folgt meist ein Schlusssatz: Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns an. Aber das reicht nicht. Denn so ein Schreiben ist ein belastender Verwaltungsakt. Wenn der Betroffene nicht einverstanden ist, muss er schriftlich Widerspruch einlegen.

Wann bekomme ich kein Krankengeld mehr?

Wer zahlt, wenn das Krankengeld ausläuft? Nach 78 Wochen endet in jedem Fall die Krankengeldzahlung. Wer darüber hinaus arbeitsunfähig ist, sollte sich arbeitslos melden - wenn sie oder er einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente hat.

Was sagen wenn Krankenkasse anruft?

Rein rechtlich sind Versicherte nicht verpflichtet, am Telefon persönliche Informationen an ihre Krankenkasse herauszugeben. Es gibt zwar eine Mitwirkungspflicht, diese lässt sich aber auch schriftlich erfüllen. Ohnehin dürfen die Kassen viele Fragen nicht stellen. Dies ist die Aufgabe des MDK .

Wann kann die Krankenkasse Leistungen verweigern?

Bei Beitragsschulden müssen Krankenkassen nicht mehr für Leistungen von Versicherten aufkommen. Werden die Schulden jedoch regelmäßig abgestottert, muss die Kasse laut Gesetz wieder zahlen. Will eine Krankenkasse trotz Ratenzahlungsvereinbarung Leistungen nicht übernehmen, sollten Verbraucher sich wehren.

Wer entscheidet MDK oder Krankenkasse?

Entscheidung liegt letztlich bei der Krankenkasse

Auch wenn durch den MDK die medizinische Beurteilung erfolgt, liegt dennoch die Entscheidung über eine Leistung stets bei den Krankenkassen. Die Gutachter geben Empfehlungen ab, greifen aber nicht in die ärztliche Behandlung ein.

Was fragt der Medizinische Dienst der Krankenkasse?

Sie befragen Sie mittels eines festgelegten Fragenkatalogs über Ihre Einschränkungen, Probleme und Unterstützungsbedarf in Ihrem Alltag. In der Begutachtung werden die Selbständigkeit und Fähigkeiten in 6 Lebensbereichen, sogenannten Modulen, geprüft und erfasst: Mobilität. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen.

Was darf die Krankenkasse wissen?

Wer krankgeschrieben ist, erhält von seiner Krankenkasse oft einen „Selbstauskunftsbogen“ mit medizinischen und persönlichen Fragen. Zulässig ist das meistens nicht. Deswegen sollten Betroffene ihre Daten keinesfalls gutgläubig der Kasse zur Verfügung stellen.

Bin ich verpflichtet die Krankenkasse zurück zu rufen?

Keine Pflicht für Erreichbarkeit per Telefon. Grundsätzlich müssen Krankgeschriebene ihrer gesetzlichen Krankenkasse keine Auskunft am Telefon geben und auch nicht ständig erreichbar sein.

Kann die Krankenkasse mich zur Wiedereingliederung zwingen?

Die Kasse kann niemanden zwingen wieder arbeiten zu gehen. Allerdings müssen selbst Patienten, die mit einer Krankschreibung ihres Arztes zu Hause bleiben, müssen damit rechnen, dass die Krankenkasse das Krankengeld einstellt. Dann hilft nur ein schriftlicher Widerspruch.

Was darf ich machen wenn ich psychisch krank geschrieben bin?

Dazu gehören zum Beispiel Schwimmen, Wassergymnastik oder spezielle Übungen im Fitness-Studio. Wanderungen und sportliche Betätigung können bei psychischen Beschwerden wie einer Krankschreibung bei Burn-out oder Depression hilfreich sein.

Wann kommt der MDK zur Überprüfung?

Wann kommt der MDK? Stationäre und ambulante Einrichtungen werden einmal jährlich einer MDK-Prüfung unterzogen. Der MDK muss die Prüfung bei ambulanten Diensten einen Tag vorher ankündigen. Eine Ausnahme gilt bei Anlassprüfungen – hier sollte die Prüfung unangekündigt erfolgen.

Was erfährt die Krankenkasse vom Arzt?

Das Gesetz schreibt die Übermittlung folgender Daten vor: Erbrachte Leistung inklusive (verschlüsselter) Diagnose, Arztnummer, Versichertenstammdaten der elektronischen Gesundheitskarte.

Kann die Krankenkasse mich gesund schreiben?

Eine „Gesundschreibung“ gibt es nicht. Daher besteht auch keine Notwendigkeit, ein ärztliches Attest vorzulegen, dass man wieder einsatzfähig ist. Im Einzelfall kann eine erneute Untersuchung vor Arbeitsantritt aber natürlich sinnvoll sein, um den Gesundheitszustand richtig beurteilen zu lassen.