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Kann Migräne psychisch sein?

Gefragt von: Frau Annegret Reiter  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Migräne hat körperliche Ursachen, das akute Auftreten wird aber häufig durch psychische Faktoren ausgelöst. An diesen psychischen Auslösern kann eine Psychotherapie gezielt ansetzen, um Migräneattacken vorzubeugen.

Kann man durch Depression Migräne bekommen?

In einer Studie mit über 1000 Probanden untersuchte ein fünfköpfiges Team (Breslau et al, 2003) den Zusammenhang zwischen Depression und Migräne. Das Resultat: Depression erhöht das Risiko an Migräne zu erkranken und umgekehrt erhöht Migräne das Risiko eine Depression zu bekommen.

Was ist der Grund für Migräne?

Wie Migräne entsteht

Die Auslöser für Migräneanfälle (auch Trigger genannt) sind ganz unterschiedlich: Grelles Licht oder starker Lärm, aber auch Wettereinflüsse, Saunabesuche, hormonelle Schwankungen, Übermüdung oder Stress können Migräneanfälle fördern.

Warum löst Stress Migräne aus?

Mediziner vermuten, dass Schwankungen im Cortisol-Spiegel dafür verantwortlich sind, dass beim Nachlassen von Stress eine Migräne eintreten kann. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Menschen am Wochenende einen anderen Schlafrhythmus haben. Für Migräne-Patienten ist das ebenfalls ein möglicher Trigger.

Wie fühlen sich psychische Kopfschmerzen an?

Die Psyche als Auslöser für Kopfschmerzen

Die Schmerzen dauern 30 Minuten bis 7 Tage, treten normalerweise beidseitig auf und äußern sich durch einen drückenden, ziehenden (nicht pulsierenden) Schmerz von leichter bis mittlerer Intensität.

Psychologische & soziale Faktoren bei Migräne & Kopfschmerzen

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Wo hat man Kopfschmerzen bei Stress?

Spannungskopfschmerzen sind gewöhnlich leichte bis mittelschwere Schmerzen, die sich wie ein enges Band um den Kopf anfühlen. Stress, Schlafstörungen, Schmerzen im Nacken- oder Kieferbereich oder eine Belastung des Auges können diese Kopfschmerzen auslösen.

Kann ich durch psychische Probleme Kopfschmerzen bekommen?

Stressbedingte Kopfschmerzen

Besonders dann, wenn die Betroffenen den Stress ignorieren oder nicht reduzieren können, kann es zu körperlichen Symptomen kommen. Durch Stress entstehende psychische Belastung kann sich auch in Form von anhaltenden Kopfschmerzen bemerkbar machen.

Wie fühlt man sich wenn man Migräne hat?

Typisch für Migräne sind mäßige bis starke Kopfschmerzen, oft auf einer Seite des Kopfes. Meist werden sie als pulsierend, pochend oder hämmernd empfunden. Oft verstärken sie sich bei körperlicher Aktivität, manchmal schon bei kleinen Bewegungen. Die Kopfschmerzen können mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein.

Welche Art von Migräne gibt es?

Im Folgenden finden Sie zu ausgewählten Migräneformen genauere Informationen:
  • Migräne ohne Aura. Die Migräne ohne Aura ist die häufigste Form von Migräne. ...
  • Migräne mit Aura. ...
  • Migräne mit Hirnstammaura. ...
  • Hemiplegische Migräne. ...
  • Retinale Migräne. ...
  • Chronische Migräne. ...
  • Status migraenosus. ...
  • Migränöser Infarkt.

Was kann man gegen Migräne tun?

Geeignet sind bei Erwachsenen besonders Ibuprofen, Naproxen, Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac. Kau- oder Brausetabletten werden am schnellsten vom Körper aufgenommen. Paracetamol wirkt am besten als Zäpfchen (rektal).

Was soll man bei Migräne nicht essen?

Auslöser einer Migräne
  • Koffein. Koffein ist in vielen Lebensmitteln enthalten, vor allem natürlich in eurer täglichen Tasse Kaffee. ...
  • Alkohol. ...
  • Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat (MSG) ...
  • Schokolade. ...
  • Wurst. ...
  • Aspartam. ...
  • Gereifter Käse. ...
  • Salzige Lebensmittel.

Was kann man gegen Migräne machen Hausmittel?

Vielen Migräne-Betroffenen helfen Öle aus Lavendel, Pfefferminz, Eukalyptus oder auch Zitrone. Diese Öle können in die Schläfen, die Stirn, den Nacken oder die Füße einmassiert werden. Magnesium ist nicht nur eine gute Migräneprophylaxe sondern scheint auch einigen Betroffenen im akuten Anfall helfen.

Warum helfen Schmerzmittel bei Migräne nicht?

Während einer Migräne-Attacke kann es zu Aufnahmestörungen in Magen und Darm kommen, sodass die Medikamente oftmals ihre volle Wirkung nicht entfalten. Zudem ist es wichtig, eine ausreichende Menge der Substanz zu verwenden.

Welche Migräne Tabletten sind die besten?

Triptane (Almotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan, Zolmitriptan) sind die am besten untersuchten Wirkstoffe bei der Akut-Therapie der Migräne, sie wirken auch gegen Übelkeit und Erbrechen. Triptane wirken gegen den Kopfschmerz.

Welches Medikament hilft am besten bei Migräne?

Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR können Migräneschmerzen lindern. Die in Deutschland am häufigsten eingesetzten Schmerzmittel sind Acetylsalicylsäure ( ASS wie in „Aspirin“), Diclofenac, Ibuprofen und Paracetamol.

Was macht der Neurologe bei Migräne?

Bei der Untersuchung beobachtet der Neurologe deshalb den Gleichgewichtssinn, prüft die Reflexe und führt Funktionstests durch, um festzustellen, ob Fähigkeiten wie Riechen, Schmecken, Hören, Mimik und Schlucken einwandfrei funktionieren.

Welche Punkte drücken bei Migräne?

Es gibt zwei Druckpunkte, die Kopfschmerzen lindern sollen. Einer befindet sich auf Ihrer Stirn. Drücken Sie einen Daumen zwischen die Augen und gleichzeitig mit den nächsten beiden Fingern auf den Haaransatz. Der zweite Druckpunkt liegt in dem Gewebe, wo die Knochen von Daumen und Zeigefinger zusammenlaufen.

Kann Migräne gefährlich werden?

Schon länger war bekannt, dass mit Migräne ein höheres Schlaganfallrisiko einhergeht, insbesondere bei Migräne mit Aura. Bei dieser Form kündigen sich die Kopfschmerzen mit Wahrnehmungsstörungen meist visueller Art an („Augenmigräne“). Die Nurses' Health Study belegt nun ein weitergehendes Gefäßrisiko.

Kann man mit Migräne ins Krankenhaus?

Komplikationen. Migräneanfälle, die innerhalb von 72 Stunden nicht aufhören, bezeichnet man als Status migraenosus. Sie erfordern besondere Therapiemaßnahmen und oft eine Einweisung ins Krankenhaus.

Was verschlimmert Migräne?

Sie können auf einer oder beiden Kopfseiten auftreten. Sie werden durch körperliche Aktivität, Licht, Geräusche oder Gerüche oft verschlimmert und sind von Übelkeit und Erbrechen sowie von Überempfindlichkeit auf Geräusche, Licht und/oder Gerüche begleitet.

Was frühstücken bei Migräne?

Wenn Sie zu Kopfschmerzen oder Migräne neigen, sollten Sie neben Kohlenhydraten auch auf Vitamin B und Magnesium in Ihrem Frühstück achten. Gerade bei Migränepatientinnen und –patienten kommt eine Unterversorgung mit diesen Mikronährstoffen häufig vor. Außerdem ist Vitamin B als Nervennahrung bekannt.

Welcher Sport hilft bei Migräne?

Ob bestimmte Sportarten zu bevorzugen sind, ist noch nicht bekannt. Empfehlen lassen sich moderate aerobe Ausdauersportarten wie zum Beispiel Nordic Walking, Jogging, Radfahren, Schwimmen, usw. Sinnvoll ist – zumindest in den ersten Trainingsstunden – die Anleitung durch einen ausgebildeten Trainer.

Wer neigt zu Migräne?

Die meisten Menschen erleben ihren ersten Migräneanfall mit Hirnstamm-Aura in den späten Teenager-Jahren oder mit Anfang zwanzig. Es kommt recht häufig vor, dass Menschen mit Hirnstamm-Aura auch an Migräne mit typischer visueller Aura leiden. Die Entwicklung einer Hirnstamm-Aura nach dem 50. Lebensjahr ist selten.

Warum habe ich jeden Tag Migräne?

Wie auch bei episodischer Migräne sind die Ursachen der chronischen Form bisher noch nicht abschließend geklärt. Sie kann als eine Komplikation der episodischen Migräne angesehen werden. Schlafstörungen (zum Beispiel durch Schlafapnoe, eine Erkrankung bei der Betroffene nachts Atemaussetzer haben).

Was sagt Migräne aus?

Betroffene berichten häufig von Sehstörungen wie Lichtblitzen, flimmernden Zickzack-Linien, Doppelbildern und blinden Flecken im Sehfeld. Auch ein Schwächegefühl, Taubheit oder ein Kribbeln im Gesicht, der Hand oder dem Bein sowie Sprachstörungen, Schwindel oder Gehprobleme, können bei einer Migräne mit Aura auftreten.