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Kann man während der Probezeit gekündigt werden wenn man schwanger ist?

Gefragt von: Herr Rupert Krug  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Schwangerschaft in der Probezeit
Der Grundsatz des § 17 MuSchG, dass schwangeren Arbeitnehmerinnen nicht gekündigt werden darf, gilt auch während der Probezeit.

Kann ich in der Probezeit gekündigt werden wenn ich schwanger bin?

Arbeitnehmerinnen, die einen neuen Job antreten und während der vertraglich festgeschriebenen Probezeit schwanger werden, sind durch das Mutterschutzgesetz vor einer Kündigung geschützt – und das bis zum Ablauf von vier Monaten nach der Entbindung.

Was passiert wenn man gekündigt wird und schwanger ist?

Auch, wenn eine Arbeitnehmerin erst nach einer Kündigung erfährt, dass sie schwanger ist, gilt grundsätzlich der besondere Kündigungsschutz nach dem Mutterschutzgesetz. Sie muss es nur dem Arbeitgeber mitteilen – aber rechtzeitig!

Wie sage ich meinem Chef in der Probezeit dass ich schwanger bin?

In der Probezeit schwanger – Wann und wie den Arbeitgeber informieren? Grundsätzlich musst du dem Arbeitgeber deiner Schwangerschaft nicht melden – weder in der Probezeit noch danach. Das schreibt dir kein Gesetz vor. Allerdings ist es trotzdem ratsam, den Arbeitgeber so früh wie möglich zu informieren.

Wann darf eine schwangere gekündigt werden?

Der Kündigungsschutz besteht während der gesamten Schwangerschaft und dauert bis zum Ablauf von vier Monaten nach der Entbindung sowie bis zum Ablauf von vier Monaten nach einer Fehlgeburt nach der zwölften Schwangerschaftswoche.

Schwanger gekündigt in der Probezeit - Was nun? | Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck

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Kann eine Schwangere fristlos gekündigt werden?

Kündigungsschutz während der Schwangerschaft

1 MuSchG ist eine Kündigung während der Schwangerschaft grundsätzlich unzulässig. Das betrifft sowohl ordentliche als auch außerordentliche (d.h. „fristlose“) Kündigungen. Der Kündigungsschutz wirkt jedoch nicht rückwirkend.

Wann muss ich sagen dass ich schwanger bin?

Wie sage ich meinem Arbeitgeber, dass ich schwanger bin? Wir empfehlen, den Arbeitgeber nach rund 12 Wochen über die Schwangerschaft zu informieren. Also dann, wenn das Risiko einer Fehlgeburt gesunken ist. Passe einen guten Zeitpunkt ab, um den Chef um einen Gesprächstermin zu bitten.

Wie lange zahlt der Arbeitgeber Wenn man schwanger ist?

Wie lange müssen Arbeitgeber den Zuschuss zum Mutterschaftsgeld zahlen? Der Anspruch auf den Zuschuss besteht für den gleichen Zeitraum, für den auch das Mutterschaftsgeld gewährt wird: also in der Regel für sechs Wochen vor der Entbindung und für acht Wochen nach der Geburt.

Was ist wenn man in der Probezeit schwanger wird?

Schwangerschaft in der Probezeit

Einer Mitarbeiterin, die in der Probezeit schwanger wird, kann der Arbeitgeber ab der Kenntnis der Schwangerschaft bis vier Monate nach der Geburt nur kündigen, wenn die zuständige Behörde die Kündigung zuvor ausdrücklich für zulässig erklärt hat.

Wie viel Lohn bekommt eine Schwangere?

Ihr Mutterschutzlohn ist so hoch wie Ihr durchschnittlicher Brutto-Lohn vor dem Beginn Ihrer Schwangerschaft: Wenn Sie Ihren Lohn monatlich erhalten, kommt es auf den Durchschnitt der letzten 3 Monate an. Wenn Sie Ihren Lohn wöchentlich erhalten, kommt es auf den Durchschnitt der letzten 13 Wochen an.

Wie viele Stunden darf man arbeiten wenn man schwanger ist?

Eine werdende oder stillende Mutter darf nicht länger als 8,5 Stunden am Tag oder 90 Stunden in der Doppelwoche beschäftigt werden. Ist die werdende oder stillende Mutter noch keine 18 Jahre alt, darf sie nur 8 Stunden pro Tag oder 80 Stunden in der Doppelwoche beschäftig werden.

In welchen Berufen darf man nicht mehr arbeiten wenn man schwanger ist?

In manchen Fällen wird auch der Arbeitseinsatz auf Beförderungsmitteln untersagt, da er als „unverantwortbare Gefährdung“ von Mutter und Kind eingestuft wird. So wird unter Umständen zum Beispiel auch Busfahrerinnen, Pilotinnen, Zugführerinnen sowie Flug- und Zugbegleiterinnen ein Beschäftigungsverbot erteilt.

Kann ich mich schwanger bewerben?

Eine Bewerbung in der Schwangerschaft ist grundsätzlich möglich. Schließlich geht die private Familienplanung den Arbeitgeber überhaupt nichts an. Begeistert sind Unternehmen allerdings auch nicht, wenn die neue Mitarbeiterin kurz nach dem Antritt schon wieder in den Mutterschutz und in die Elternzeit geht.

Wie auf der Arbeit sagen dass man schwanger ist?

Wie den Chef informieren? Die werdende Mutter kann ihrem Arbeitgeber die Schwangerschaft mündlich, telefonisch oder auch schriftlich mitteilen. Es empfiehlt sich aber die Schriftform, denn erst mit dieser Mitteilung greift der besondere Kündigungsschutz nach § 9 des Mutterschutzgesetzes (MuSchG) für Schwangere.

Wann Beschäftigungsverbot Corona?

Ein betriebliches Beschäftigungsverbot darf jedoch nur in dem Umfang erfolgen, in dem es zum Ausschluss der unverantwortbaren Gefährdung der schwangeren oder stillenden Frau oder ihres (ungeborenen) Kindes tatsächlich erforderlich ist.

Kann ich mich arbeitslos melden wenn ich schwanger bin?

Erstmal melden…

Wer schwanger ist und Arbeitslosengeld I oder II bezieht, muss dies der Agentur für Arbeit (bei Arbeitslosengeld I) bzw. dem Jobcenter (bei Arbeitslosengeld II) melden. Hierbei ist es unerheblich, ob die Betroffene bereits arbeitslos ist und schwanger wird oder ob sie sich schwanger arbeitslos meldet.

Was passiert wenn man arbeitslos ist und schwanger wird?

Arbeitslosengeld wird in der Schwangerschaft weitergezahlt

Schwangere sollten die Arbeitsagentur oder das Jobcenter früh über die Schwangerschaft informieren, am besten auch gleich den Mutterpass mit dem voraussichtlichen Geburtstermin vorlegen. Es hat keine Nachteile! Das Arbeitslosengeld wird weiter gezahlt.

Wann bekommt man vom Frauenarzt ein Beschäftigungsverbot?

Sie erhalten ein ärztliches Beschäftigungsverbot, wenn das Arbeiten Ihre Gesundheit oder die Gesundheit Ihres Kindes gefährdet. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt stellt Ihnen dann ein Attest aus. Darin steht, dass Sie ganz oder teilweise nicht arbeiten dürfen.

Wie viel Geld bekommt man bei Beschäftigungsverbot?

Attestiert ein Arzt einer schwangeren Arbeitnehmerin ein individuelles Beschäftigungsverbot, darf der Arbeitgeber sie nicht länger beschäftigen. Der Arbeitgeber hat ihr weiterhin Entgelt zu zahlen. Der Höhe nach beträgt dies mindestens den Durchschnittsverdienst der letzten 13 Wochen vor Beginn der Schwangerschaft.

Wer zahlt bei Beschäftigungsverbot das Gehalt?

Wer zahlt bei Beschäftigungsverbot

Das Gehalt wird während des Beschäftigungsverbotes durch den Mutterschutzlohn ersetzt. Es gilt das Durchschnittsgehalt / Bruttoarbeitsentgelt der letzten drei Kalendermonate – dieser Zeitraum ist im Mutterschutzgesetz verankert. Die Bezahlung erfolgt durch den Arbeitgeber.

Was steht einer schwangeren an Geld zu?

Den Antrag können Eltern bei der Familienkasse stellen. Diesen findest du bei der für deine Gemeinde zuständigen Agentur für Arbeit. Ab 01.01.2021 erhältst du für das erste und zweite Kind jeweils 219 Euro, für das dritte Kind 225 Euro und ab dem vierten Kind 250 Euro.

Wie hoch ist das Elterngeld 2022?

Höhe und Berechnung des Elterngeldes 2022

Die Höhe der finanziellen Leistung hängt davon ab, wie viel Einkommen der betreuende Elternteil vor der Geburt des Kindes hatte und ob das Einkommen nach der Geburt wegfällt. Je nach Einkommen beträgt das Basis-Elterngeld zwischen 300 Euro und 1800 Euro.

Wann muss ich meinen Chef über die Schwangerschaft informieren?

In Paragraf 15 des Mutterschutzgesetzes heißt es zwar, dass eine schwangere Frau ihrem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft und den voraussichtlichen Tag der Entbindung mitteilen soll, sobald sie weiß, dass sie schwanger ist.

Ist das Mutterschaftsgeld so hoch wie Nettogehalt?

Als gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmerin bekommst Du sechs Wochen vor der Geburt und acht Wochen danach Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse, pro Tag bis zu 13 Euro. Dein Arbeitgeber stockt die Zahlung auf, so dass Du auch während des Mutterschutzes auf Dein bisheriges Nettogehalt kommst.