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Kann man Überstunden als Urlaub nehmen?

Gefragt von: Bernard Kuhlmann  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Ist ein Überstundenabbau durch Freizeit mit Urlaub gleichzusetzen? Nein, wenn Sie mehrgeleistete Stunden abfeiern, ist dies nicht als Erholungsurlaub zu verstehen. Werden Sie beispielsweise krank, während Sie Überstunden abfeiern, werden Ihnen die entsprechenden Tage nicht wieder gutgeschrieben.

Kann ich meine Überstunden als Urlaub nehmen?

Nein, der Überstundenabbau durch Freizeit ist nicht als Urlaub anzusehen. Erkranken Sie beispielsweise während des Abbaus, werden Ihnen die jeweiligen Tage nicht, wie es beim Urlaub der Fall ist, gutgeschrieben, sondern sie verfallen.

Was muss man zuerst nehmen Urlaub oder Überstunden?

Wer Überstunden abbummeln will, tut daher gut daran, erst dann den Urlaub zu buchen, wenn der Abbau vom Vorgesetzten abgesegnet ist. Überstunden - Was Arbeitnehmer wissen sollten im Überblick!

Wer entscheidet was mit Überstunden passiert?

Werden die Überstunden „abgefeiert“, bestimmt der Arbeitgeber wann dies geschieht. Dieses Weisungsrecht steht ihm gemäß §106 GewO zu. In der Praxis treffen Arbeitnehmer und Arbeitgeber jedoch häufig gemeinsame Absprachen hierzu.

Wie werden Überstunden in Urlaub berechnet?

Nach § 11 Abs. 1 BUrlG braucht der Arbeitgeber die Vergütung für Überstunden grundsätzlich nicht bei der Berechnung des Urlaubsentgelts zu berücksichtigen. Das betrifft sowohl den Grundlohn als auch die Überstundenzuschläge.

Überstunden: Diese Basics solltest du wissen

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Sind 5 Minuten schon Überstunden?

Die Antwort ist einfach: Ab der ersten Minute! Die Parteien eines Arbeitsvertrags einigen sich auf eine bestimmte wöchentliche Arbeitszeit und handeln hierfür eine Vergütung aus. Wird diese Arbeitszeit überschritten, muss sich naturgemäß auch die Vergütung erhöhen.

Wie lange darf man Überstunden sammeln?

Wie viele Überstunden sind gesetzlich erlaubt? Wie viele Überstunden ein Mitarbeiter machen darf, ist gesetzlich geregelt. Pauschal kann man sagen, dass 20 Überstunden pro Woche erlaubt sind. Dabei gilt: Nicht mehr als zwölf Arbeitsstunden pro Tag, nicht mehr als 60 Stunden pro Woche.

Kann mein Arbeitgeber mich zwingen Überstunden auszahlen zu lassen?

Wer Überstunden ansammelt, darf diese später abbummeln. Ist das aus betrieblichen Gründen nicht möglich, müssen Firmen angeordnete Überstunden auszahlen – notfalls auch ohne Zustimmung des Arbeitnehmers. Denn ein Freizeitausgleich steht dem Personal nicht grundsätzlich zu: Er ist nur möglich, wenn der Betrieb zustimmt.

Warum lohnt es sich nicht Überstunden auszahlen zu lassen?

Da es sich bei bezahlten Überstunden qua Gesetz um regulären Lohn handelt, werden diese auch ganz normal versteuert. Wer Überstunden macht und sich diese auszahlen lässt, der hat am Ende des Jahres auch mehr verdient und muss dementsprechend mehr Steuern zahlen.

Kann der Arbeitgeber die Überstunden streichen?

Nach aktueller Urteilsbegründung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) darf ein Arbeitgeber nicht ohne Befugnis korrigierend in ein Arbeitszeitkonto eingreifen und dort eingestellte Arbeitsstunden streichen.

Sind regelmäßige Überstunden erlaubt?

Wie viele Überstunden sind erlaubt? Damit Arbeitnehmer nicht bis zur Erschöpfung schuften müssen, sieht das Arbeitszeitgesetz strenge Regelungen vor: Pro Tag dürfen Mitarbeiter maximal zehn Stunden arbeiten, pro Woche bis zu 48 Stunden. Bei einer 40-Stunden-Woche sind also maximal acht Überstunden pro Woche erlaubt.

Wie werden Überstunden ausgeglichen?

Im Regelfall sind Überstunden zusätzlich zu bezahlen. Sie können nur dann durch Freizeitausgleich (Abbummeln) ausgeglichen werden, wenn der Arbeitnehmer damit im konkreten Einzelfall einverstanden ist oder wenn sich der Arbeitgeber diese Möglichkeit des Überstundenabbaus im Arbeitsvertrag vorbehalten hat.

Wie viele Überstunden pro Monat sind erlaubt auszahlen?

Überstunden mit dem Gehalt abgelten

“Pro Woche sind drei Überstunden mit dem Gehalt abgegolten.” Diese Abgeltungsklausel, so hat es das Bundesarbeitsgericht beschlossen, ist rechtswirksam. Jede Stunde, die darüber hinaus anfällt, muss der Arbeitgeber kompensieren.

Wie viel ist eine Überstunde wert?

Wie viel bekomme ich für eine Überstunde? Sie bekommen mindestens einen Zuschlag von 50 Prozent für jede geleistete Überstunde – egal, ob die Überstunde bezahlt wird oder Sie Zeitausgleich bekommen. Bei Zeitausgleich bekommen Sie daher für eine Überstunde 1,5 Stunden Zeitausgleich.

Wer entscheidet ob Überstunden ausgezahlt oder abgefeiert werden?

Lassen die Vereinbarungen sowohl die Bezahlung von Überstunden als auch deren Ausgleich durch Freizeit zu, hat der Arbeitgeber grundsätzlich ein Wahlrecht. Er kann entscheiden, ob die Überstunden im Einzelfall ausbezahlt oder abgefeiert werden. Der Arbeitnehmer hat in diesem Fall kein Mitspracherecht.

Was bleibt mir von den Überstunden übrig?

Überstunden sind nicht steuerfrei. Lassen sich Arbeitnehmer mehrgeleistete Stunden ausbezahlen, wird die Vergütung dafür als normaler Lohn angesehen. Daher ist eine Versteuerung dieser Überstunden notwendig, was für ein höheres Jahreseinkommen und damit auch höhere Steuern sorgt.

Wie viele Überstunden pro Jahr sind normal?

Gut jeder Fünfte (21,5 Prozent) arbeitet durchschnittlich eine bis drei Stunden mehr in der Woche. 13,5 Prozent kommen sogar auf fünf bis zehn Stunden Mehrarbeit, acht Prozent auf zehn bis 20 Überstunden und weitere sieben Prozent leisten jede Woche durchschnittlich mehr als 20 Überstunden.

Wie viel Steuern zahlt man für Überstunden?

Überstunden versteuern: Das sollte beachtet werden

Generell sind Überstunden und Überstundenzuschläge weder steuerbegünstigt noch steuerfrei. Das heißt, dass jede Überstunde genau wie normaler Arbeitslohn versteuert werden muss.

Ist man verpflichtet Überstunden auszahlen lassen?

Grundsätzlich ist der Arbeitnehmer nicht dazu verpflichtet, sich die Überstunden auszahlen zu lassen. Es besteht zusätzlich oft die Möglichkeit, einen Freizeitausgleich zu verlangen.

Sind unbezahlte Überstunden erlaubt?

Unbezahlte Überstunden darf der Arbeitgeber normalerweise nur dann anordnen, soweit dies durch Arbeitsvertrag oder durch einen Tarifvertrag ausdrücklich vorgesehen ist. Im Falle einer vertraglichen Regelung muss dann auch geprüft werden, ob diese zulässig ist.

Kann ich entlassen werden wenn ich kein Überstunde machen will?

In diesem Fall findet das Kündigungsschutzgesetz nämlich keine Anwendung, der Arbeitgeber kann ohne Grund kündigen. Er wird also dem Arbeitnehmer vielleicht nicht sagen, dass er ihm kündigt, weil dieser keine Überstunden leisten wollte, der Betroffenen kann aber gegen eine Kündigung in diesem Fall nichts unternehmen.

Was passiert mit Überstunden Wenn im Vertrag nichts geregelt ist?

Besteht keine gesetzliche oder ausdrückliche vertragliche Regelung zu Überstunden, ist der Arbeitsvertrag in der Regel so auszulegen, dass geleistete Überstunden zu vergüten sind – jedenfalls, sofern aus objektiver Sicht eine Vergütung erwartet werden kann.

Sind 15 Min Überstunden?

Das heißt: Niemand darf seine Arbeitnehmer dazu auffordern, mehr als sechs Stunden am Stück pausenlos zu arbeiten. Ab neun Stunden kommen dann nochmal 15 Minuten obendrauf – mehr als zehn Stunden am Tag dürfen es sowieso laut Gesetz nicht werden – Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

Können Überstunden einfach gestrichen werden?

Bis wann dies erfolgen muss, ist gesetzlich nicht geregelt. Selten gibt es juristisch bedenkliche Regelungen in Betriebsvereinbarungen, wonach Überstunden zu einem bestimmten Stichtag einfach gestrichen werden. Trotzdem sollte man als Arbeitnehmer den Überstundenausgleich nicht auf die lange Bank schieben.

Wie viele Überstunden darf man maximal haben?

Wie lange Arbeitnehmer maximal arbeiten dürfen, ist im Arbeitszeitgesetz festgelegt. Laut Gesetz dürfen Arbeitnehmer von Montag bis Samstag je acht Stunden arbeiten – maximal 48 Stunden pro Woche. Bei einer normalen 40-Stunden-Arbeitswoche sind bis zu acht Überstunden also durchaus zulässig.