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Kann man über die Gebühren bei einem Notar verhandeln?

Gefragt von: Herr Prof. Karl-Josef Schmidt  |  Letzte Aktualisierung: 29. April 2023
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Notarkosten sind gesetzlich geregelt und nicht verhandelbar. Verzichtet ein Notar – zum Beispiel im Gegenzug für Folge-Beurkundungen des Auftraggebers – auf einen Teil seiner Gebühren, kann dies als Bestechlichkeit im Amt strafbar sein. Auch der Auftraggeber kann sich strafbar machen.

Sind Notare unterschiedlich teuer?

Die Notarkosten sind bundesweit einheitlich durch das Gerichts- und Notarkostengesetz geregelt und damit bei jeder Notarin und jedem Notar gleich. Das Gebührensystem ist sorgfältig austariert. Es führt dazu, dass Notarinnen und Notare viele Amtstätigkeiten ohne eine kostendeckende Gebühr durchführen.

Welcher Gebührensatz Notar?

Gebührensatz. Für einseitige Erklärungen muss die volle Gebühr (1,0) berechnet werden, für Verträge und Beschlüsse kommt die doppelte Gebühr (2,0) zum Ansatz. Für Betreuungs- und Vollzugstätigkeiten des Notars beträgt der Gebührensatz oft 0,5.

Wie kann ich Notarkosten sparen?

Ein kleiner Trick, um ein paar Hundert Euro zu sparen: Manchen Banken genügt ein beglaubigter Entwurf der Grundschuld. Eine Beurkundung des Grundbucheintrags, die der Notar vornimmt und die deutlich höhere Notarkosten verursacht, ist dann nicht nötig. Dadurch können mitunter einige hundert Euro eingespart werden.

Was ist günstiger Notar oder Anwalt?

Dabei ist Folgendes zu beachten was die Kosten angeht: Gehen zu einem Notar sind die Kosten deutlich niedriger als die Kosten anwaltlicher Beratung, was an den unterschiedlichen Kostengesetzen liegt.

Vorsicht beim Notartermin | So läuft der Notar-Termin (Beurkundung) Immobilie 2020 ab

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Warum ist der Notar so teuer?

Die hohen Kosten für den Notar beim Immobilienkauf entstehen unter anderem dadurch, dass die Gebühren für die Dienstleistung eines Notars in einer festen Gebührenordnung vorgeschrieben sind.

Wie berechnet Notar Geschäftswert?

Der Geschäftswert richtet sich nach dem wirtschaftlichen Wert der beurkundeten Erklärungen. Oft kommt er als bestimmter Geldbetrag in der Urkunde zum Ausdruck. Wird z.B. eine Grundschuld zu 50.000,00 € bestellt, oder ein Haus für 250.000,00 € verkauft, dann ist dieser Betrag der Ge- schäftswert.

Was ist besser Anwalt oder Notar?

Der Notar ist unparteiischer Betreuer aller Beteiligten und nicht Vertreter einer Partei – der Anwalt ist dagegen verpflichtet, einseitig die Interessen seines Mandanten wahrzunehmen. Der Notar ist nicht nur für eine Seite da, sondern gleichwertig für alle Beteiligten, egal, wer ihm den Auftrag erteilt hat.

Wie lange hat man Zeit den Notar zu bezahlen?

Die Notarkosten werden in der Regel mit Erhalt des beurkundeten Kaufvertrags sofort fällig. Die mit dem Grundbuch verbundenen Kosten werden zumeist rund vier bis sechs Wochen nach Beurkundung in Rechnung gestellt.

Sind Notare Millionäre?

Etwa 475.000 Euro verdienen hauptberufliche Notare im Durchschnitt. Diese Werte wurden im Jahr 2019 von der Wirtschaftswoche ermittelt. Die etwa 1700 hauptberuflichen Notare in Deutschland zählen damit zu den bestverdienenden 100.000 Personen im Land und zu den bestbezahltesten Freiberuflern.

Was ziehe ich zu einem Notartermin an?

der Notar möchte den Termin so kurz wie möglich halten. Im weitesten ist es ein informeller Anlass, ähnlich eines Arbeitstages im Büro. Tragen Sie die Kleidung, in der Sie sich am Wohlsten fühlen. Im Regelfall sind die Teilnehmer „etwas“ schicker angezogen, als in ihrem normalen Umfeld.

Kann ein Notar Fehler machen?

Der Notar haftet – wie jede andere Person auch – wenn er eine Amtspflicht vorsätzlich oder fahrlässig verletzt, er dadurch einen Schaden verursacht und die Haftung nicht ausgeschlossen ist. Er haftet zudem auch für das von ihm eingesetzte Personal.

Hat ein Notar eine beratungspflicht?

Bei der Beurkundung von Willenserklärungen muss der Notar gemäß § 17 Abs. 1 BeurkG den Willen der Beteiligten erforschen, den Sachverhalt aufklären, die Beteiligten über die rechtliche Tragweite des Geschäfts belehren und ihre Erklärungen klar und unzweideutig in der Niederschrift wiedergeben.

Wie viel verdient ein Notar im Monat?

Gehaltsspanne: Notar/-in in Deutschland

129.352 € 10.432 € Bruttogehalt (Median) bei 40 Wochenstunden: 50% der Datensätze liegen über diesem Wert und 50% darunter. 110.251 € 8.891 € (Unteres Quartil) und 151.761 € 12.239 € (Oberes Quartil): 25% der Gehälter liegen jeweils darunter bzw. darüber.

Was kann ein Notar abrechnen?

Nebengebühren, Auslagen

So werden z.B. für die Überwachung von Kaufpreisfälligkeit und Eigentumsumschreibung beim Kaufvertrag zur Absicherung der Vertragsteile weitere Gebühren fällig. Weiter muss der Notar auch Auslagen für Kopien, Porto und Telefon in Rechnung stellen und die gesetzliche Mehrwertsteuer erheben.

Wer legt Geschäftswert fest?

Das GNotKG legt fest, wie der Geschäftswert für die Gebührenberechnung zu ermitteln ist.

Wer ermittelt den Geschäftswert?

Grundlegende Norm für die Ermittlung des Geschäftswertes ist der § 18 KostO. Nach § 18 Abs. 1 KostO werden die Gebühren für den Notar bzw. das Nachlassgericht nach dem Wert berechnet, den der Gegenstand des Geschäfts zur Zeit der Fälligkeit der Gebühren hat (Geschäftswert).

Ist es egal zu welchem Notar man geht?

Käufer und Verkäufer sind nicht an den Notar vor Ort gebunden. So darf der Notar nicht außerhalb seines Amtsbezirks tätig werden, im Notariat darf er jedoch jeden Kauf beurkunden, egal, wo das Objekt liegt.

Was verlangt ein Notar?

Notar und Grundbuchamt verlangen Entgelte für Eigentumsübertragungen und Dienstleistungen. Notarkosten betragen etwa 1 bis 1,5 Prozent, Grundbuchkosten 0,5 Prozent vom Kaufpreis.

Ist ein handschriftliches Testament ohne Notar gültig?

Ein eigenhändiges Testament ist auch ohne notarielle Beurkundung wirksam, muss aber trotzdem gemäß den §§ 2247 und 2267 BGB bestimmten Formvorschriften entsprechen: Der Erblasser muss das Testament handschriftlich und eigenhändig verfassen.

Was kostet ein Entwurf Testament beim Notar?

Bei einem Einzeltestament eines Erblassers mit einem nach Abzug von Schulden errechneten Vermögen von 152.800,00€ entstehen die folgenden Notargebühren: KV 21200 Beurkundung-Verfahren § 102 Geschäftswert: 250.000€ = 535€ KV 32001 Dokumentenpauschale (s/w) = 1,20€

Kann man bestimmen wer was erbt?

Wer verhindern möchte, dass der Nachlass nach der gesetzlichen Erbfolge verteilt wird, muss die Erbfolge mit einem Testament regeln. Sie müssen demnach die Erbfolge nicht dem Gesetzgeber überlassen, sondern können durch einen Erbvertrag oder ein Testament frei bestimmen, wer den Nachlass erhalten soll.

Was kostet ein geplatzter notartermin?

Findet der Rücktritt statt, dann gilt: Es zahlt derjenige die Entwurfsgebühren, der den Notar beauftragt hat.

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