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Kann man sich als Beamter freiwillig gesetzlich versichern?

Gefragt von: Gotthard Hanke  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Ja, als Beamter haben Sie zu Beginn Ihrer Laufbahn die Wahl, ob Sie weiterhin in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben oder in die private Krankenversicherung wechseln möchten. Entscheiden Sie sich für die gesetzliche Absicherung, so sind Sie freiwillig gesetzlich versichert.

Kann ich als Beamter in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?

Um derzeit als Beamter von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln zu können, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als den Beamtenstatus aufzugeben und als Angestellter mit einem Einkommen unter der aktuellen Versicherungspflichtgrenze weiterzuarbeiten.

Ist man als Beamter verpflichtet sich privat zu versichern?

Es besteht keinerlei Zwang für einen Beamten eine private Krankenversicherung (PKV) abzuschließen. Der Gesetzgeber stellt dies allerdings jedem Beamten frei. D.h. im Gegensatz zu Angestellten können Beamte unabhängig von der Besoldung (Einkommen) generell in eine Privatversicherung wechseln.

Kann sich jeder freiwillig gesetzlich versichern?

Jeder, der als Mitglied aus der Versicherungspflicht ausgeschieden ist und eine bestimmte Vorversicherungszeit erfüllt hat, kann freiwillig einer gesetzlichen Krankenkasse beitreten. Dabei spielt es keine Rolle, wieso die Person pflichtversichert gewesen war.

Was kostet die GKV für Beamte?

Derzeit zahlen Sie zur gesetzlichen Krankenversicherung durchschnittlich 15,2 Prozent (abhängig vom Zusatzbeitrag) und 3,3 Prozent zur Pflegepflichtversicherung. Zusammen werden somit auf Ihre Besoldung 18,5 Prozent für die gesetzliche Krankenkasse als Beamter fällig.

Private oder Gesetzliche Krankenversicherung: Was lohnt sich eher?

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Was passiert wenn Beamte länger als 6 Wochen krank sind?

Dauert die Krankheit länger als sechs Wochen, erhalten Arbeitnehmer ab der 7. Woche als Basis das "Krankengeld" als Leistung der Sozialversicherung von der Krankenkasse. Es beträgt 90 Prozent des Nettogehalts.

Warum sind Beamte nicht gesetzlich krankenversichert?

Beamte sind seitens des Gesetzgebers von der Versicherungspflicht befreit. Das bedeutet, sie müssen sich nicht gesetzlich absichern und können Mitglied einer privaten Krankenversicherung sein. In der Regel schließen Beihilfeempfänger eine sogenannten Restkostenversicherung ab.

Was ist besser freiwillig oder pflichtversichert?

Freiwillig Versicherte

Besserverdiener, die mehr als 5.362,50 Euro im Monat brutto an Einnahmen erzielen, haben eine größere Wahlfreiheit: Sie können sich gesetzlich oder privat krankenversichern. Wer in einer gesetzlichen Kasse bleibt, gilt fortan als freiwillig versichert.

Was kostet es sich freiwillig gesetzlich zu versichern?

Sie müssen den Beitrag zur freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung also nicht alleine zahlen. Ihr Beitragssatz liegt somit bei 7,3 Prozent statt 14,6 Prozent. Auch beim Zusatzbeitrag bekommen Sie einen Beitragszuschuss. Für 2021 bedeutet dies einen durchschnittlichen Maximalbeitrag von 384,58 Euro für Sie.

Wer kann in die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung?

Als freiwilliges Mitglied kann demnach beitreten, wer in den letzten fünf Jahren mindestens 24 Monate oder unmittelbar vorher ununterbrochen mindestens zwölf Monate gesetzlich versichert war.

Was muss man als Beamter selbst zahlen?

Wählt der Beamte die gesetzliche Krankenversicherung, ist er Selbstständigen und Freiberuflern gleichgestellt, was bedeutet, dass er die Beiträge zu 100 Prozent selbst bezahlt. Außerdem besteht bei einer gesetzlichen Absicherung kein Beihilfeanspruch.

Wo sind die meisten Beamten versichert?

Die meisten Beamten sind in der Regel privat versichert, da sie dort eine Beihilfe in Höhe von 50 bis 80 Prozent vom Dienstherrn erhalten. Ab sofort können in Hamburg auch gesetzlich versicherte Beamte einen Zuschuss in Höhe von 50 % der Versicherungskosten erhalten. Was spricht für die GKV mit Zuschuss?

Wo versichern als Beamter?

Die meisten Beamten, Beamtenanwärter und Lehramtsreferendare sind privat krankenversichert. Natürlich profitieren Landes- und Staatsdiener vom deutlichen Leistungsvorteil der PKV gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse.

Wie komme ich von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse?

Eine Rückkehr aus der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist nur in bestimmten Fällen möglich. Angestellte müssen ihr Bruttoeinkommen dafür unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 64.350 Euro (Stand 2021 und 2022) senken. Selbstständige müssen im Hauptjob in ein Angestelltenverhältnis wechseln.

Wie kommt man von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung?

Sie kehren erst dann zurück in die GKV, wenn sie eine sozialversicherungspflichtige Anstellung aufnehmen. Das Einkommen im Angestelltenverhältnis muss allerdings unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze sein. Diese liegt 2022 bei 64.350 Euro/Jahr. Kann ich während des Studiums zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?

Was passiert wenn man als Beamter kündigt?

Was sind die Folgen der Entlassung? Gemäß § 39 des Bundesbeamtengesetzes (BBG) besteht seitens der betroffenen Beamtin bzw. Beamten nach der Entlassung kein Anspruch auf Besoldung und Versorgung, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.

Wie wird freiwillige Krankenversicherung bezahlt?

Mindestbeitrag für freiwillig gesetzlich Versicherte

Der allgemeine Beitragssatz beinhaltet die Zahlung von Krankengeld ab der siebten Krankheitswoche. Er liegt bei 14,6 Prozent der beitragspflichten Einnahmen. Hinzu kommt der von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedliche Zusatzbeitrag.

Warum freiwillig gesetzlich versichert?

Auch Familienmitglieder können unter Umständen freiwillig krankenversichert werden. So beispielsweise Kinder, die keine automatische Mitversicherung in der GKV erhalten, weil das Einkommen der Eltern oberhalb der Versicherungspflichtgrenze liegt (2022: 64.350 Euro, monatlich 5.362,50 Euro).

Wann kommt man in die freiwillige Krankenversicherung?

Die Einkommensgrenze liegt bei 470 Euro monatlich (Stand 2022). Das Gesamteinkommen ist laut Gesetz die Summe der Einkünfte im Sinne des Einkommensteuerrechts. Dazu zählt vor allem das Arbeitseinkommen. Unterhaltszahlungen werden bei der Ermittlung des Gesamteinkommens nicht berücksichtigt.

Wer zahlt die Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung?

Der Beitragszuschuss zur freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung entspricht dem Arbeitgeberanteil, den Sie bei einem versicherungspflichtigen Arbeitnehmer zahlen müssten. Als beitragspflichtiges Arbeitsentgelt brauchen Sie allerdings nie mehr als die Beitragsbemessungsgrenze zugrunde zu legen.

Ist ein Beamter pflichtversichert?

Erstmals in der deutschen Sozialgeschichte besteht seit 1. Januar 2009 für alle Bürgerinnen und Bürger die Pflicht, eine Krankenversicherung abzuschließen. Dies gilt auch für Beamte.

Was sind die Vorteile eines Beamten?

Beamte haben ein gesichertes Einkommen

Als Beamter erhält man kein Gehalt, sondern eine Besoldung. Das Gehalt setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. So steigt das Gehalt, unabhängig von allgemeinen Lohnerhöhungen, allein durch das zunehmende Alter. Hinzu kommen Familienzuschläge für Ehepartner und Kinder.

Wie lange bekommt ein Beamter Geld wenn er krank ist?

Nach dem TVöD / TV-L erhalten Beschäftigte, die infolge Krankheit arbeitsunfähig sind, bis zur Dauer von sechs Wochen ab Arbeitsunfähigkeit Entgeltfortzahlung. Gemäß § 22 TVöD beziehungsweise § 22 TV-L wird das Entgelt nur weitergezahlt, wenn die Beschäftigte / den Beschäftigten kein Verschulden trifft.

Wie lange kann man sich als Beamter krank schreiben lassen?

Eine zeitliche Begrenzung für die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall existiert nicht. Allerdings dürfen Beamte nicht mit einer unendlichen Lohnfortzahlung bei Krankheit rechnen. Sollte es der Gesundheitszustand zulassen, wird der Dienstherr eine Versetzung durchführen.

Warum haben Beamte so wenig Abzüge?

Weil Beamte im öffentlichen Dienst keine Sozialabgaben zahlen müssen, liegt ihr Bruttoverdienst in der Regel unter dem eines vergleichbaren Angestellten im öffentlichen Dienst. Das hat die Folge, dass Beamte weniger Lohnsteuern zahlen müssen als vergleichbare Angestellte.

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