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Kann man mit psychischen Problemen zum Hausarzt?

Gefragt von: Frau Prof. Dr. Pamela Hess  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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„In manchen Fällen ist ein Arztbesuch vielleicht sogar notwendig – etwa dann, wenn körperliche Symptome auftreten oder man eine Krankschreibung benötigt“, sagt Dr. Radecka. Auch bei Depressionen oder Angststörungen kann ein erstes Gespräch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt helfen.

Kann man mit dem Hausarzt über psychische Probleme reden?

So ein Hausarzt kann auch psychotherapeutische Elemente mit der hausärztlichen Tätigkeit verbinden. Aber auch diese Ärzte werden schwere Fälle zum Beispiel von psychosomatischen Erkrankungen - also körperliche Beschwerden mit seelischer Ursache - dann an einen Facharzt vermitteln.

Was macht der Hausarzt bei psychischen Problemen?

Bei psychischen Problemen ist für die große Mehrheit der Bevölkerung der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Er hört den Patienten gut zu und empfiehlt, wenn nötig, die Therapie beim Spezialisten. Das AOK-Institut attestiert der ambulanten Versorgung ein hohes Niveau.

Kann man beim Hausarzt einen psychische Krankheiten diagnostizieren?

Dr. med. Cornelia Goesmann. Häufig ist der Hausarzt erster Anlaufpunkt für Patienten mit psychischen Erkrankungen – nicht zuletzt da diese Erkrankungen mit körperlichen Symptomen einhergehen können, die medizinisch abgeklärt werden sollten, bevor eine psychische Störung diagnostiziert werden kann.

Kann man wegen Depression zum Hausarzt?

Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die professionell behandelt werden muss. Erster Ansprechpartner kann der Hausarzt oder auch ein Facharzt für Psychiatrie sein. Die Behandlung einer Depression kann unter verschiedenen Rahmenbedingungen angeboten werden.

Bin ich psychisch krank?

17 verwandte Fragen gefunden

Wie sage ich meinem Arzt Dass es mir seelisch nicht gut geht?

Schreib dir vor dem Termin auf, worüber du sprechen möchtest. Das können Fragen sein, die du stellen möchtest, oder Stichpunkte, die ausdrücken, wie du dich fühlst. So hast du Notizen, auf die du zurückgreifen kannst, falls du während deines Termins plötzlich nicht mehr weißt, was du sagen sollst.

Wie sage ich meinem Hausarzt das ich depressiv bin?

Du hast Angehörige, die für dich da sind!
  1. Aktuelle Symptome und Vorerkrankungen notieren.
  2. Verlauf der Beschwerden nachvollziehen.
  3. Eventuelle Vorbelastungen.
  4. Weitere Erkrankungen.
  5. Der*die Arzt*Ärztin stellt Fragen, um Depressionen zu diagnostizieren.
  6. Fragen stellen und nachhaken beim Gespräch mit dem*der Arzt*Ärztin.

Wer stellt eine psychische Erkrankung fest?

Die Diagnose einer psychischen Erkrankung zu stellen, obliegt grundsätzlich einer Ärzt*in oder Psychologischen Psychotherapeut*in (Approbationsvorbehalt). Dem Facharztstandard folgend sollte die Ärzt*in über eine entsprechende psychiatrische, psychosomatische oder psychotherapeutische (Zusatz)Weiterbildung verfügen.

Wie äußert sich eine psychische Erkrankung?

Psychische Erkrankungen sind ebenso vielfältig wie die Krankheiten des Körpers. Sie beinträchtigen Stimmungen und Gefühle, verursachen Ängste und Zwangshandlungen, verzerren die Wahrnehmung oder stören Denkvermögen und Gedächtnis.

Wie sagt man dass man depressiv ist?

Zu den Nebensymptomen einer Depression gehören:
  1. verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit;
  2. vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen;
  3. Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit;
  4. übertriebene Zukunftsängste oder "Schwarzsehen";
  5. Suizidgedanken oder -versuche, Selbstverletzungen;
  6. Schlafstörungen;
  7. verminderter Appetit.

Wohin zuerst bei psychischen Problemen?

Der Hausarzt ist in den meisten Fällen der erste Ansprechpartner bei psychischen Problemen und Auffälligkeiten. Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, wenn der Sie gut kennt und Sie ihm vertrauen. Hausärzte haben ein breites Wissen, sind aber in der Regel nicht auf psychische Störungen spezialisiert.

Wie lange darf mein Hausarzt mich wegen Depression krank schreiben?

Grundsätzlich liegt es im Ermessen Ihres Arztes, wie lange er Sie krankschreibt. Gemäß der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) soll ein Zeitraum von zwei Wochen (bzw. einem Monat in Ausnahmefällen) bei einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung jedoch nicht überschritten werden.

Wie bekommt man einen psychisch Kranken zum Arzt?

Wer hilft im Notfall? In den Infokorb legen
  1. Krisentelefon der „TelefonSeelsorge“ Unter den Rufnummern 0800-1110111 und 0800-1110222 bekommen Erkrankte und Angehörige Soforthilfe. ...
  2. Psychiatrische Klinik. ...
  3. Rettungsdienst.

Wie erkenne ich ob ich psychisch krank bin?

Psychische Störungen: Formen

Schizophrene und wahnhafte Störungen: Störung der Wahrnehmung, des Denkens und der Ich-Umwelt-Grenzen, wie z.B. bei Schizophrenie. Affektive Störungen: Krankhafte Veränderung der Stimmungslage. Die Stimmung kann gehoben (etwa bei einer Manie) oder gedrückt (z.B. bei einer Depression) sein.

Kann der Hausarzt Stimmungsaufheller verschreiben?

Antidepressiva sind verschreibungspflichtig und können mit oder ohne Psychotherapie durch Fachärztinnen beziehungsweise Fachärzte für Psychiatrie verordnet werden. In „einfachen“ Fällen erfolgt dies auch durch eine Ärztin oder einen Arzt für Allgemeinmedizin („Hausarzt“).

Wie lange kann man sich psychisch krank schreiben lassen?

Besondere Bedeutung kommt auch der durchschnittlichen Dauer von Krankheitsausfällen zu. Während Arbeitnehmer bei anderen Erkrankungen 13,2 Tage im Durchschnitt nicht arbeitsfähig sind, beträgt die durchschnittliche Dauer bei psychischen Erkrankungen 38,9 Tage.

Was tun wenn die Seele nicht mehr kann?

Entspannungsübungen wie Yoga, Autogenes Training, Meditation. Sport und Bewegung (täglich bei Tageslicht) Wahrnehmen sozialer Kontakte, um sich auszutauschen. Beachten einer vollwertigen Ernährung.

Was sind die häufigsten psychischen Störungen?

Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Zu den häufigsten Krankheitsbildern zählen Angststörungen, Depressionen und Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch.

Was soll ich dem Psychiater erzählen?

Es macht also Sinn, gleich beim ersten Kontakt darüber zu sprechen. Erzählen Sie einfach, was Ihnen am Herzen liegt. Wenn der Psychiater danach noch Fragen hat, wird er diese vorsichtig und empathisch stellen. Sein Ziel ist es, ein möglichst vollständiges Bild Ihrer Lage zu bekommen.

Wer darf psychische Störungen behandeln?

Psychiaterinnen und Psychiater: Diese Fachärztinnen und -ärzte behandeln vor allem psychische Erkrankungen, bei denen die medikamentöse Therapie eine wichtige Rolle spielt, wie zum Beispiel Schizophrenien oder schwere Depressionen.

Kann der Arzt sich weigern mich krank zu schreiben?

Kann ein Arzt die Bitte eines Patienten um Krankschreibung ablehnen? Die Antwort lautet: ja. Ein Arzt hält sich bei der Ausübung seiner Tätigkeit an das ärztliche Berufsrecht. Dieses verpflichtet ihn, alle Maßnahmen auf Grund begründeter Einschätzungen und Fakten zu treffen.

Kann man eine Depression im Blut feststellen?

Während Bluttests für psychische Erkrankungen bis vor kurzem noch für unmöglich gehalten wurden, zeigt diese Studie, dass ein Bluttest zur Depressionsdiagnostik prinzipiell möglich und in greifbarer Nähe ist“, so die Wissenschaftler.

Wie fühlt sich eine Depression im Kopf an?

Das Denken ist verlangsamt, die Konzentration beeinträchtigt durch Grübeleien. Ideen der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit des eigenen Lebens gipfeln nicht selten in Suizidgedanken. Häufig empfinden Betroffene eine innere Unruhe, sind angespannt und reizbar. Sie fühlen sich erschöpft, müde und energielos.

Kann man Depressionen an den Augen erkennen?

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass sich die Schwere einer Depression an den Augen eines Patienten ablesen lässt, genauer an den Pupillen.

Wie beruhige ich meine Psyche?

Massagen, Musik oder Akupunktur können dabei ebenso helfen wie Entspannungstechniken. Mithilfe spezieller Übungen lässt sich der Muskeltonus kontrollieren und Anspannung gezielt lösen. Nahezu jeder kann lernen, durch Autogenes Training Empfindungen von Ruhe und Wärme zu erzeugen, die Stress entgegenwirken.