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Kann man mit Magensonde zu Hause leben?

Gefragt von: Heinz-Joachim Oswald MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Keine Panik vor der PEG-Anlage – Zu Hause selbst versorgen ist kein Problem.

Wie lange kann man mit einer Magensonde überleben?

Je nach Modell kann sie ein Jahr, aber auch bis zu drei Jahre halten. Eine PEG-Magensonde müssen Ärzte nicht so oft wechseln wie eine Nasensonde.

Kann man mit einer Magensonde leben?

Ein alter Mann, schwer dement und bewegungsunfähig, wird sechs Jahre lang mit künstlicher Ernährung über eine Magensonde am Leben erhalten, bevor er schließlich im Alter von 72 Jahren eines "natürlichen Todes" stirbt. Eine Patientenverfügung lag nicht vor.

Kann man mit Magensonde trotzdem essen?

Entgegen landläufiger Meinungen kann auch bei bestehender PEG-Sonde weiterhin Nahrung über den Mund aufgenommen werden, so dass die Lebensqualität durch Geschmackserlebnisse erhalten bleibt. Allerdings sollte das Schlucken von Speisen aus o. g. Gründen auf kleine Mengen beschränkt bleiben.

Kann man auch zu Hause künstlich ernährt werden?

Alle Formen der künstlichen Ernährung sind auch ambulant möglich, entweder zuhause oder aber in Pflegeeinrichtungen; bei enteraler Ernährung meist über eine PEG-Sonde, während die parenterale Versorgung über einen Katheter oder ein implantiertes Portsystem stattfindet.

Künstliche Ernährung über die PEG (perkutane endoskopische Gastrostomie)

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Wie lange lebt man mit künstlicher Ernährung?

Künstliche Ernährung darf also nur unterbleiben, wenn sie entweder nicht medizinisch indiziert ist (s.o.) oder wenn der Patient diese per valider Vorausverfügung für den vorliegenden Krankheitsfall ausdrücklich abgelehnt hat. Im Zweifel ist „pro vita“ zu entscheiden.

Hat man Hunger wenn man künstlich ernährt wird?

Bei einer Aufnahme von langkettigen Fettsäuren in den Dünndarm tritt ein vorzeitiges Sättigungsgefühl auf, die Probanden essen weniger. Wird die gleiche Menge Fett intravenös verabreicht, bleibt diese Wirkung aus; Appetit und Sättigung werden nicht beeinflusst (2).

Ist eine Magensonde eine lebensverlängernde Maßnahme?

Hier gibt es keine Belege für eine Lebensverlängerung durch die künstliche Ernährung und wahrscheinlich auch keine Verbesserung der Lebensqualität. Darauf hat Dr. Ann-Kathrin Meyer von der Abteilung für Geriatrie des Allgemei-nen Krankenhauses Wandsbek in Hamburg beim Internistenkongreß in Wiesbaden hingewiesen.

Ist eine Magensonde schmerzhaft?

Auch wenn Sie das Einführen möglicherweise als unangenehm empfinden, ist eine Magensonde meist kaum zu spüren. Sollten Sie dennoch einen andauernden Würge- beziehungsweise Brechreiz oder Schmerzen an der Nasenschleimhaut verspüren, sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen.

Kann man mit einer Magensonde sprechen?

Die Patienten sollten bei einer korrekt gelegten Magensonde normal atmen oder sprechen können. Damit die Magensonde nicht nachträglich verrutscht, befestigen sie die Ärzte im Nasenbereich mit Pflastern.

Wie lange darf eine Magensonde liegen bleiben?

Es gibt keine zeitliche Begrenzung für die Liegedauer der PEG. So lange sie keine technischen und/oder hygienischen Mängel aufweist, muss sie nicht gewechselt werden.

Kann eine Magensonde wieder entfernt werden?

Bei richtiger Pflege kann eine PEG-Sonde für viele Jahre verbleiben. Sollte sich der Zustand eines PEG-Patienten soweit verbessern, dass wieder eine normale Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme möglich ist, so besteht jederzeit die Möglichkeit die Sonde wieder endoskopisch zu entfernen.

Wer entscheidet über Magensonde?

Für die Entscheidungsfindung zur Beendigung der künstlichen Er näh - rung gelten die gleichen Maßstäbe wie für das An legen einer PEG-Sonde. Es entscheiden der Patient oder sein ge- setzlicher Vertreter und der behan- delnde Arzt (siehe Punkt 5).

Wie lange muss man nach einer PEG im Krankenhaus liegen?

Je nach Krankenhaus und OP-/ Heilungsverlauf bleibt man 3-7 Tage dort. Je nach Krankenhaus gibt es nach der OP auch prophylaktisch i.v. Antibiose und auf jeden Fall immer ausreichend Schmerzmittel.

Kann man eine Magensonde ablehnen?

Wer darf / soll entscheiden? Das Legen einer PEG Sonde ist wie alle ärztlichen Behandlungen eine Maßnahme, die nur mit Zustimmung des Patienten durchgeführt werden darf. Wenn der Patient selbst nicht mehr zustimmen kann, muss geprüft werden, ob er sich vorher zur Frage der künstlichen Ernährung geäußert hat.

Hat ein sterbender Hunger?

Bei Sterbenden ist es aber natürlich, dass sie weniger bzw. nichts mehr essen möchten. Appetitlosigkeit ist ein häufiges Symptom bei fortgeschrittenen Erkrankungen. Damit schützt sich auch der Körper des schwerkranken Menschen, denn nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern auch die Verdauung erfordert viel Energie.

Ist eine Magensonde gefährlich?

Außerdem kann die Sonde die Nasenschleimhaut reizen und Nasenbluten verursachen. Ein weiteres Risiko der nasogastralen Magensonde ist die Dislokation. Verrutscht die Sonde, kann das für den Patienten gefährlich werden. Durch Erbrechen kann sich die Sonde im Rachen aufwickeln.

Warum Magensonde durch die Nase?

Die Nasen-Magen-Intubation kann angewendet werden, um eine Probe der Magenflüssigkeit zu erhalten. Die Sonde wird über die Nase und nicht über den Mund gelegt, hauptsächlich, weil der Schlauch so leichter zur Speiseröhre (der hohle Schlauch, der vom Rachen zum Magen führt) geführt werden kann.

Wie funktioniert die Ernährung über eine Magensonde?

Die Sondenkost wird mittels Schwerkraft oder mit Hilfe einer Ernährungspumpe durch Schlauchsystem und Sonde in den Magen-Darm-Trakt befördert. Enterale Ernährung im weiteren Sinne beinhaltet aber auch Trinknahrung, wenn das Schlucken noch möglich ist.

Was zählt zu den lebenserhaltenden Maßnahmen?

Lebenserhaltende Maßnahmen umfassen nicht nur Medikamente, künstliche Beatmung oder Bluttransfusionen. Auch die künstliche Zufuhr von Nahrung und Flüssigkeit mittels Infusionen oder Sonden zählt hierzu.

Wer entscheidet über das Abstellen der lebenserhaltenden Maßnahmen?

Zuständig für Ermittlung und Umsetzung des Patientenwunsches ist der Betreuer oder der Vorsorgebevollmächtigte. Sind Arzt und Betreuer sich einig, dass der Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen dem Willen des Patienten entspricht, kann dies auch ohne Einschaltung des Betreuungsgerichts geschehen.

Wann werden die lebenserhaltende Geräte abschalten?

Diese Unterscheidung wurde durch den Bundesgerichtshof verdeutlicht: Ärzte und Pfleger dürfen lebenserhaltende Maßnahmen unterlassen, wenn dies dem Wunsch des Patienten entspricht.

Was kostet Sondennahrung?

Als Lebensmittel unterliegt Sondennahrung keiner Preisbindung, die Kosten können also je nach Bezugsquelle stark schwanken. Eine Packung, die 12x500ml Nahrung enthält, kostet etwa 40-60€. Hinzu kommen Kosten für die benötigen Medizinprodukte zur Sondenpflege, wie beispielsweise Fixierpflaster oder Desinfektionsmittel.

Was unterscheidet eine Sondennahrung von einer normalen Mahlzeit?

Sondenkost enthält alle Nährstoffe, die für Ihre ausgewogene Ernährung notwendig sind: Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Die Nährstoffe der Sondennahrung werden genauso verdaut und vom Körper aufgenommen wie bei der normalen Ernährung.

Wie lange kann ein Mensch ohne Magensonde leben?

Gesunde Menschen, die lediglich auf Nahrung verzichten, können relativ lange, öfters sogar mehrere Wochen überleben, wenn sie weiterhin normale Mengen an Flüssigkeit zu sich nehmen. Für schwer kranke und geschwächte ältere Menschen lässt es sich schwer abschätzen, wie lange es dauern wird, bis sie sterben.