Zum Inhalt springen

Kann man mit Diabetes Typ 1 schwanger werden?

Gefragt von: Annette Fritsch-Albers  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
sternezahl: 4.6/5 (10 sternebewertungen)

Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes können heute im Normalfall problemlos schwanger werden. Zwar gibt es bestimmte Risiken für Mutter und Kind. Sie lassen sich jedoch bei guter Planung und optimaler Betreuung durch Diabetes-Spezialisten und ärztliche Fachkräfte vor und während der Schwangerschaft stark reduzieren.

Kann man von Diabetes unfruchtbar werden?

Sicherlich ist es bedenklich, wenn Diabeteserkrankungen Schäden am Erbgut der Spermien hervorrufen können und die Qualität der Spermien beeinflussen. Dennoch gibt es noch keine eindeutigen Beweise, dass Diabetes unfruchtbar macht oder das Risiko von Missbildungen und Fehlgeburten erhöht.

Wie lange kann man mit Diabetes Typ 1 Leben?

Frauen verlieren durch einen Typ 1-Diabetes sogar 12,9 Jahre. Ihre Lebenserwartung im Alter von 20 Jahren beträgt der Studie zufolge 48,l gegenüber 61,0 Jahren bei Frauen ohne Typ 1-Diabetes.

Kann man mit hohem Blutzucker schwanger werden?

Bei einer guten Blutzucker-Einstellung und konsequenter Einhaltung der Werte haben sie gute Chancen, eine komplikationslose Schwangerschaft zu erleben und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.

Wie schlimm ist Diabetes in der Schwangerschaft?

Kinder von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes kommen häufiger mit einem höheren Geburtsgewicht zur Welt (über 4.000 Gramm). Das kann zur Folge haben, dass ein Kaiserschnitt nötig ist. Außerdem kann es zu Frühgeburten kommen.

Schwangerschaft bei bestehendem Diabetes (Teil 1) mit Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf

24 verwandte Fragen gefunden

Ist Insulin schädlich für das Baby?

Die überhöhten Insulin- und Zuckerspiegel im Blut bewirken, dass das Baby mehr Nährstoffe für sein Wachstum zur Verfügung hat als üblich. Daher wächst es schneller und nimmt überdurchschnittlich an Gewicht zu (Makrosomie). Aufgrund der Größe des Babys kann es während der Geburt zu Problemen kommen.

Wie spritzt man Insulin in der Schwangerschaft?

Es wird täglich unter die Haut gespritzt. Etwa jede vierte Frau mit Schwangerschaftsdiabetes spritzt Insulin für die Zeit bis zur Geburt. Wenn die Wehen einsetzen, wird die Behandlung beendet. Nach der Geburt ist in der Regel kein Insulin mehr notwendig.

Kann Diabetes Typ 1 vererbt werden?

Der Typ-1-Diabetes wird mit einer Wahrscheinlichkeit von drei bis fünf Prozent von einem Elternteil auf ein Kind vererbt. Sind beide Eltern an Typ-1-Diabetes erkrankt, steigt das Risiko auf zehn bis 25 Prozent an.

Ist es schädlich viel Insulin zu spritzen in der Schwangerschaft?

Therapie mit Insulin

Diabetesmedikamente zum Einnehmen sind in Deutschland für Schwangere nicht zugelassen und auch nicht sinnvoll. Angst vor dem Spritzen müssen die betroffenen Frauen aber nicht haben.

Was passiert wenn Blutzucker zu hoch ist in der Schwangerschaft?

Steigt der Blutzuckerspiegel sehr stark an, kann es aber zu Beschwerden wie Müdigkeit, Schwäche oder mehr Durst kommen, ähnlich wie bei anderen Diabetes-Formen. Meist sind die Symptome eher leicht und werden dann oft als typische Schwangerschaftsbeschwerden gedeutet.

Wie schlimm ist Typ-1-Diabetes?

Unbehandelt steuern Typ-1-Diabetiker immer wieder in die Überzuckerung (Hyperglykämie; das Gegenteil von Hypoglykämie). Dabei kann es zu Bewusstseinsstörungen kommen und sogar zum diabetischen Koma. Für die Betroffenen ist das lebensgefährlich.

Kann Diabetes Typ 1 wieder weg gehen?

Heilbar ist Typ-1-Diabetes bisher nicht. Ansätze zu Heilung werden seit Jahren erforscht – bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Eine mögliche Lösung wäre es, der Bauchspeicheldrüse funktionierende Betazellen zurückzugeben (darüber haben wir mehrfach berichtet).

Ist Diabetes Typ 1 eine schwere Erkrankung?

Das ist falsch! Ein Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die schwere Folgen nach sich ziehen kann. Die vermeintliche Schwere der Erkrankung wird irrtümlich daran bemessen, ob der Betroffene Insulin spritzen muss oder nicht. So wird häufig der so genannte Diabetes Typ-1 als schwerer Diabetes bezeichnet.

Kann Zucker Einnistung verhindern?

Hohe Zuckerkonzentrationen können Embryozellen töten, noch bevor sie sich in der Gebärmutter eingenistet haben. Dies ergab eine neue Studie, die helfen könnte, die höhere Rate von Fehlgeburten und mißgebildeten Babys bei Frauen mit Diabetes zu erklären.

Was tun bei Insulinresistenz und Kinderwunsch?

Bei Frauen mit PCO-Syndrom, die zusätzlich eine Insulinresistenz aufweisen, wird in der Regel das Antidiabetikum Metformin eingesetzt, um den Kinderwunsch zu erfüllen. Das Medikament verbessert das Ansprechen des Körpers auf Insulin und reguliert den Ablauf des Zuckerstoffwechsels.

Ist Diabetes Typ 1?

Bei Diabetes Typ 1 produziert der Körper kein Insulin. Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das den Stoffwechsel reguliert. Die Erkrankung beginnt meist in der Kindheit oder Jugend. Sie kann zu verschiedenen Beschwerden führen und auf Dauer zu Folgeschäden etwa an den Nieren oder Augen.

Wie wirkt sich Insulin auf die schwanger zu?

Eine gute Blutzuckereinstellung im letzten Drittel der Schwangerschaft kann dazu beitragen, die abschließende Organentwicklung des ungeborenen Kindes zu unterstützen, ein normales Geburtsgewicht zu erhalten und das Risiko einer Hypoglykämie des Neugeborenen zu vermindern.

Kann eine Frau mit Diabetes Kinder bekommen?

Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes können heute im Normalfall problemlos schwanger werden. Zwar gibt es bestimmte Risiken für Mutter und Kind. Sie lassen sich jedoch bei guter Planung und optimaler Betreuung durch Diabetes-Spezialisten und ärztliche Fachkräfte vor und während der Schwangerschaft stark reduzieren.

Was macht Zucker mit dem Baby im Bauch?

Außerdem gelangt der Zucker aus dem Blut der Mutter in den Kreislauf des ungeborenen Kindes. Die Folge können unter anderem stärkere Fetteinlagerungen sowie eine erhöhte Größen- und Gewichtszunahme sein. Auch das Risiko, später an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, einer Atemstörung oder an Übergewicht zu leiden, steigt.

Welche Diabetes Typ ist schlimmer?

Warum ist Typ-2-Diabetes gefährlich? Erhöhte Blutzuckerwerte verursachen oft lange Zeit keine Beschwerden. Im Körperinneren schädigen sie aber langfristig die Blutgefäße, die Nerven und zahlreiche Organe. Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Herzinfarkt sind typische Komplikationen eines Typ-2-Diabetes.

Was ist die Ursache für Diabetes Typ 1?

Auslöser des Typ-1-Diabetes ist fast immer eine Autoimmunreaktion. Das bedeutet: Die Abwehrzellen des Immunsystems greifen die Insulin produzierenden Beta-Zellen im eigenen Körper an und zerstören sie.

Wie viele Kinder haben Diabetes Typ 1?

Im Beobachtungszeitraum 2014 – 2019 sind jährlich etwa 3.500 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren neu an Typ-1-Diabetes erkrankt. Die Inzidenz des Typ-1-Diabetes ist bei unter 15-Jährigen am höchsten, wobei Jungen häufiger erkranken als Mädchen.

Bei welchen Werten muss Insulin gespritzt werden?

1. Nicht zu lang mit Insulin warten! HbA1c-Werte über 8,0 % sollten unbedingt Anlass sein, die Therapie entsprechend zu überdenken.

Was ist so schlimm an Diabetes?

Ist der Blutzucker erhöht, schädigt dies langfristig Blutgefäße und Nerven. Gefährlich sind nicht nur die akuten Komplikationen, sondern vor allem die Folge- und Begleiterkrankungen des Diabetes wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche, Netzhautschäden, Erektionsstörungen.

Kann ein Baby im Bauch Unterzuckern?

Im ersten Drittel der Schwangerschaft kann es öfter zu Unterzuckerungen kommen. Ob Unterzuckerungen Ihrem Baby schaden, ist noch nicht abschließend erforscht. Versuchen Sie daher mit einer guten Stoffwechseleinstellung Unter- und Überzuckerungen möglichst zu vermeiden.

Nächster Artikel
Ist in Milch Blut und Eiter?