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Kann man Hunde in der Hausordnung verbieten?

Gefragt von: Arne Krug-Reimann  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Ein generelles Verbot der Tierhaltung ist für einen Wohnungseigentümer nur dann verbindlich, wenn er sich dem vertraglich unterworfen hat (die Hausordnung ist Bestandteil der Teilungserklärung/Gemeinschaftsordnung). Eine Ausnahme kann dann nur noch allstimmig beschlossen werden.

Kann die Hausordnung Hunde verbieten?

Vermieter dürfen die Hundehaltung nicht pauschal verbieten. Eine Klausel im Mietvertrag, wonach bestimmte Tierarten überhaupt nicht oder nur mit Genehmigung des Vermieters gehalten werden dürfen, ist unwirksam. Durch vorformulierte Vertragsbedingung im Mietvertrag werden Mieter unangemessen benachteiligt.

Kann eine Eigentümergemeinschaft einen Hund verbieten?

Eine Eigentümerversammlung darf die Hunde- und Katzenhaltung verbieten. Eine entsprechende Regelung in der Hausordnung sei nicht sittenwidrig, entschied das Oberlandesgericht Frankfurt (Aktenzeichen: 20 W 500/08). Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Mietrecht und Immobilien im Deutschen Anwaltverein hin.

Können Hunde in Eigentumswohnungen verboten werden?

Grundsätzlich kann der Besitz von Haustieren in einer Eigentumswohnanlage nicht generell verboten werden. Nur durch eine einstimmige Vereinbarung aller Eigentümer kann ein generelles Verbot ausgesprochen werden. Dieses muss schriftlich in der Haushaltung festgehalten werden.

Kann eine Hausverwaltung einen Hund verbieten?

Vermieter haben laut Mietrecht keine Möglichkeit, die Hundehaltung aus Prinzip zu verbieten. Du hast jedoch das Recht, die Haltung von einer Genehmigung abhängig zu machen. Es ist empfehlenswert, ein solche Klausel in den Verträgen aufzunehmen.

Darf ich Tiere in der Mietwohnung halten? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Sind Hunde im Mehrfamilienhaus erlaubt?

Wenn der Mietvertrag die Haltung von Haustieren ausdrücklich erlaubt, heißt das, dass Mieterinnen übliche Haustiere wie Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster, Mäuse etc. auf jeden Fall halten dürfen – auch dann, wenn sich NachbarInnen beschweren.

Kann wohnungseigentümergemeinschaft Tierhaltung verbieten?

Die Tierhaltung in Eigentumswohnanlagen kann durch den Mehrheitsbeschluss der Eigentümerversammlung nach § 15 Wohnungseigentumsgesetz (WEG) eingeschränkt werden.

Kann ein Vermieter Hunde verbieten 2021?

Ein neues Gesetz oder eine Formularklausel, die eine grundsätzliche Haltung von Hunden in einer Mietwohnung verbietet, wird es jedoch nicht geben. Gemäß des Bundesgerichtshofs (BGH) gab es im Jahr 2013 bereits ein Urteil, das eine solche neue Bestimmung ausschließt.

Wie lange darf ein Hund bellen in der Wohnung?

Das OLG Hamm setzte es durch, dass auch Hunde Ruhezeiten einzuhalten haben. Demnach sollten Hunde zwischen 8 und 13 Uhr und 15 bis 19 Uhr bellen, dies nicht länger als 10 Minuten am Stück tun sowie längstens für 30 Minuten täglich. Ähnlich entschied auch das OLG Köln im Jahr 1993.

Ist eine Hausordnung Pflicht weg?

Ist eine Hausordnung in der WEG Pflicht? Ja, das ist sie. Sie gehört laut §19 Abs. (2) WEG zu den Grundsätzen "ordnungsgemäßer Verwaltung".

Sind in einer Eigentumswohnung Hunde erlaubt?

Das ergab sich aus § 134 BGB i.V.m. § 13 Abs. 1 WEG. Danach könne jeder Wohnungseigentümer, soweit nicht das Gesetz oder Rechte Dritter entgegenstünden, mit seinen im Sondereigentum stehenden Gebäudeteilen nach Belieben verfahren – also auch ein Haustier halten.

Wie viele Tiere darf man in einer Eigentumswohnung halten?

Vorab: Es gibt kein Gesetz, das eine Höchstzahl von z. B. drei Hunden oder sieben Katzen als maximale Obergrenze vorschreibt. Genau wie bei einem Tier muss bei einem zweiten die Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden.

Kann der Vermieter einen kleinen Hund verbieten?

Der Vermieter darf kein allgemeines Hundehaltungsverbot aussprechen. Der Vermieter darf die Hundehaltung aber einschränken. Die Größe des Hundes oder Gefährlichkeit des Tieres dürfen dabei eine Rolle spielen. Auch bei Geruch- oder Lärmbelästigung darf die Erlaubnis zurückgezogen werden.

Ist ein Hund ein Kündigungsgrund?

1. Eine fristlose Kündigung des Mietverhältnisses wegen fehlender Genehmigung einer Hundehaltung scheidet aus, wenn der Vermieter die Hundehaltung über Jahre ausdrücklich geduldet hat.

Was sind sachliche Gründe gegen Hundehaltung?

Hierbei muss er Gründe anführen, die gewichtiger sind als das Interesse des Mieters an Haltung eines Hundes. In Betracht käme eine Verweigerung wegen der besonderen Gefährlichkeit eines Tieres, starken Allergien anderer Mieter und bei ähnlichen gravierenden Konstellationen.

Kann Vermieter Hund verbieten Wenn schon Hunde im Haus sind?

Generell gilt, dass Gleichbehandlung nur dort verlangt werden kann, wo auch die gleiche Situation gegeben ist. Der Vermieter kann die Erlaubniserteilung daher nicht ohne weiteres verweigern, wenn schon andere Mieter des Hauses ein Haustier halten. Häufige Ausnahmen sind jedoch erhebliche Belange der anderen Mieter.

Kann man wegen Hundegebell angezeigt werden?

Die Anzeige wegen Hundegebell ist eine Ordnungswidrigkeit nach §117 OWiG. Wenn die Nachbarn ggf. auch ein Lärmprotokoll angefertigt haben, aus dem hervorgeht, wann der Hund wie lange gebellt hat, kann das Ordnungsamt entsprechende Anordnungen an den Hundehalter stellen.

Können Nachbarn sich über Hund beschweren?

Lautes und andauerndes Bellen kann als Ruhestörung gewertet werden. Beschwert sich der Nachbar oder droht sogar mit einer Anzeige, sollte man als Hundehalter unbedingt seine eigenen Rechte und auch die des Hundes kennen.

Ist ständiges Hundegebell Ruhestörung?

Hundegebell ist eine Ruhestörung, wenn sie als unzumutbar einzustufen ist. Auch für Hunde und deren Halter gelten Richtlinien, Regeln und Ruhezeiten, weil Hundegebell immer laut ist und damit eine Belastung darstellt.

Was tun wenn Vermieter Hund verbietet?

Erfährt ein Vermieter von der Hundehaltung in einer Mietwohnung, muss er alsbald Einspruch dagegen erheben. Akzeptiert er den Zustand zum Beispiel für drei Jahre, kann er danach kein nachträgliches Verbot mehr verlangen.

Was ist das Gassi Gesetz 2022?

Somit fällt die Gassi-Pflicht jetzt unter die allgemeinen Anforderungen an das Halten in der Tierschutz-Hundeverordnung. Diese besagt, dass jeder Hund in Deutschland ausreichend Auslauf im Freien „außerhalb eines Zwingers“ haben muss. Zudem sind Halter verpflichtet, sich täglich aktiv mit dem Tier zu beschäftigen.

Warum kein Hund in Mietwohnung?

Wichtig zu wissen ist hier, dass ein grundsätzliches Verbot von Haustieren nicht zulässig ist. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) bereits 1993 entschieden, da dies eine Benachteiligung des Mieters bedeutet (BGH, Az.: VII ZR 10/92). Einen Hund in der Mietwohnung ohne Erlaubnis zu halten, kann zur Kündigung führen.

Kann die Hausverwaltung Haustiere verbieten?

Es ist auch möglich, die Haustierhaltung von der Genehmigung des Verwalters abhängig zu machen. Nur wenn entsprechende Gründe vorliegen, darf er diese untersagen. Per Mehrheitsbeschluss kann aber die Haltung gefährlicher Tiere wie Giftschlangen oder Skorpione verboten werden.

Sind Katzen in Eigentumswohnung erlaubt?

Grundsätzlich ist die Hunde- und Katzenhaltung in einer Eigentumswohnung zulässig. Die Wohnungseigentümergemeinschaft kann per Gemeinschaftsordnung aber die Hunde- und Katzenhaltung einschränken oder die Nutzung der Außenanlagen näher regeln (z.B. Anleinpflicht für alle Hunde, kein Freilauf der Katzen etc.).

Ist Tierhaltung in Mietwohnungen erlaubt?

Generell alle Tiere in einer Mietwohnung zu verbieten ist nicht zulässig. Die Tierhaltung muss jedoch in zumutbarem Rahmen bleiben. Für bestimmte Arten (groß oder exotisch) ist eine Haltungserlaubnis des Vermieters erforderlich. Kleintiere wie Fische oder Hamster in zumutbarer Zahl muss der Vermieter dulden.

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