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Kann man einen verschlossenen Stent wieder öffnen?

Gefragt von: Anna Körner  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Bei bis zu einem Drittel der Patienten, bei denen eine Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt wird, finden sich chronische Verschlüsse der Herzkranzgefäße. Diese Verschlüssen können entweder mit einem Bypass in einer offenen Operation überbrückt werden oder im Katheter eröffnet werden.

Kann ein verschlossener Stent wieder geöffnet werden?

In Herzkatheterlaboren ohne große Erfahrung mit diesen Verschlüssen gelingt die Wiedereröffnung nur in 60 % aller Fälle. Die Patienten sind nach einem erfolgreich eröffneten Gefäßverschluss praktisch sofort wieder belastbar.

Wie öffnet man einen Stent?

An dieser Stelle platziert der Arzt dann den Stent. Im Rahmen einer PTA ist an der Vorderspitze des Katheters ein zusammengefalteter Ballon angebracht. Nach der Ankunft an der Engstelle wird der Ballon aufgedehnt, wodurch die Verkalkungen an die Gefäßwand gedrückt werden, sodass sich das Gefäß öffnen lässt.

Was ist wenn ein Stent zu ist?

Wenn man verengte Stents feststellt, können diese mit einem Ballon nachgedehnt werden. Wenn dabei das Resultat gut ist, wird der verengte Stent obendrein mit einem medikamentenbeschichteten Ballon nachgedehnt. Zweite Möglichkeit: Man setzt einen zweiten Stent in den ersten ein.

Wie lange bleibt ein Stent offen?

Der Vorteil der beschichteten Stents ist, dass sie in der Regel ein Leben lang offen bleiben. Der Nachteil ist, dass im Fall einer Unterbrechung dieser medikamentösen Gerinnungshemmung, auch nach Monaten ein plötzlicher Stentverschluss mit potentiell tödlichem Herzinfarkt droht.

Live: Stent bei einem Herzinfarkt - Kardiologe zeigt, wie es geht

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Wie oft muss ein Stent kontrolliert werden?

Die erste kardiologische Kontrolle empfehle ich meinen Patienten in der Regel, drei bis sechs Monate nach der Stent-Implantation durchführen zu lassen. Anschließend reichen je nach Krankheitsverlauf jährliche Kontrollen aus, was für jeden Patienten individuell in der Sprechstunde festgelegt werden kann.

Warum verstopfen Stents?

Bis zu dem Zeitpunkt, wo der Stent komplett in die Arterienwand eingewachsen ist und nicht mehr direkt mit Blut in Berührung kommt, dauert es einige Wochen. In diesem Zeitraum kann der Fremdkörper Gerinnsel auslösen, die den Stent und das Herzkranzgefäß verschließen.

Was darf man nicht mit Stents?

Damit es nicht zu einer Wiederverengung im Bereich des Stents kommt (Restenose), achten Sie auf Ihren Lebensstil und nehmen Sie Ihre Medikamente regelmäßig ein. Insbesondere ist eine gesunde Ernährung und Bewegung wichtig. Verzichten Sie auf das Rauchen und bauen Sie, falls notwendig, Übergewicht ab.

Kann ein Stent Probleme machen?

Welche Risiken birgt eine Stent-Implantation? Neben den allgemeinen Operationsrisiken wie Infektionen, Wundheilungsstörungen und kleinere Blutungen, kann es in seltenen Fällen zu folgenden Komplikationen kommen: Herzrhythmusstörungen während des Eingriffs. Gefäßverschluss.

Können sich Stents entzünden?

Ein Stent-Infekt ist eine seltene Komplikation nach interventioneller Behandlung von Gefässstenosen und -verschlüssen. In einem 2014 erschienenen Review-Artikel [1] wurden insgesamt 77 publizierte Fälle identifiziert, darunter 29 Infekte von Koronarstents und 48 periphere Stent-Infekte.

Kann sich ein Stent auflösen?

Neu an den bioresorbierbaren Stents ist, dass sie sich nach einer gewissen Zeit (nach rund drei Jahren) auflösen. Statt aus Metall bestehen die Streben des Stents aus Milchsäureproduk ten, die nach und nach abgebaut werden.

Wie viele Stents sind normal?

Wie viele Stents ein Herz erhalten kann, hängt von mehreren Faktoren ab. Nicht selten entwickeln Patienten und Patientinnen Verengungen in denselben Gefäßen, sodass wiederholt Stents eingesetzt werden. In solchen Fällen wird in der Regel eine Bypass-Operation vorgeschlagen.

Kann ein Stent einen Herzinfarkt verhindern?

Stents können einen Herzinfarkt oder Herztod nicht verhindern, aber sie können Beschwerden lindern. Häufig lassen sich diese Beschwerden aber auch nur mit Medikamenten ausreichend behandeln. Sie haben sich für eine Herzkatheter-Untersuchung entschieden.

Können Stents verkalken?

Mittels einer Druckspritze wird der Ballon aufgeblasen und damit der Stent entfaltet und in das Gefäß gepresst. Als steife Gefäßstütze verhindern Stents, dass die Verkalkungen oder Thromben in das Gefäß zurückfallen bzw. dass das elastische Gefäß sich wieder zusammenzieht.

Wie lange dauert es bis ein Stent eingewachsen ist?

Wie oben beschrieben, sind Stents nach 1-12 Monaten soweit eingewachsen, dass sie nicht mehr direkt im Blutstrom liegen und somit die Gefahr einer Blutgerinnselbildung (Stentthrombose) im Stent selbst nicht mehr gegeben ist.

Was passiert wenn ein Herzkranzgefäß verschlossen ist?

Ein unbehandelter Verschluss ist vor allem auch dann gefährlich, wenn sich weitere Herzkranzgefäße verengen und es dann zu einem Herzinfarkt kommt: die Gefahr, diesen Herzinfarkt nicht zu überleben, ist in Gegenwart einer CTO um das Dreifache erhöht.

Wie lange Blutverdünner nach Stent?

Heute wird folgende Therapie empfohlen: Nach dem Einsetzen eines Stents ist für drei bis sechs Monate die kombinierte Gabe von ASS (100mg) und Clopidogrel (75mg) notwendig. ASS soll lebenslang eingenom- men werden.

Was kostet ein Stent am Herzen?

Wird ein Stent eingesetzt, bezahlen die Kassen den Kliniken oft 2600 Euro, den niedergelassenen Ärzten etwa 1600 Euro.

Was ist schlimmer Stent oder Bypass?

Bei der Implantation von Stents sind es 80 Prozent. Bypässe können dafür sorgen, dass Betroffene bis zu 20 Jahre lang nach der Operation beschwerdefrei leben. Auch das Risiko für einen Herzinfarkt wird durch eine Bypass-OP gesenkt – stärker als durch Stents.

Welcher Medikamente sollte man einnehmen Bei einem Stent?

Nach einer Stentimplantation ist in jedem Fall eine duale Thrombozytenaggregationshemmung mit ASS UND Clopidogrel erforderlich. Durch dies Kombinationstherapie wird das Risiko einer akuten Stentthrombose mit möglicherweise letalem Ausgang drastisch reduziert.

Welche Ernährung bei Stents?

Sie müssen sich nicht fettarm ernähren. Aber ersetzen Sie gesättigte durch ungesättigte Fettsäuren, etwa Butter durch Olivenöl beim Braten. Auch Nüsse oder fetter Seefisch sind gut für's Herz – besser als Fischölkapseln. Vorsicht ist bei sogenannten Transfetten geboten, die beim industriellen Härten von Fett entstehen.

Welcher Sport bei Stents?

60 bis 120 Minuten Bewegung pro Woche gilt als Richtwert. Gut geeignete Sportarten sind Gehen, Joggen, Wandern, Walking, Radfahren oder Tanzen. Nicht geeignet sind Sportarten wie Schwimmen, Klettern.

Was passiert bei einer stentthrombose?

Eine Stentthrombose ist ein akuter thrombotischer Verschluss einer Arterie innerhalb eines implantierten Stents. Sie führt zu einer plötzlichen Durchblutungsstörung und stellt daher ein potentiell lebensbedrohliches Ereignis dar.

Kann ein Stent im Körper wandern?

Stentgrafts haben sich zur Behandlung von Aortenaneurysmen oder anderen Aortenanomalien gutbewährt, können jedoch im Laufe der Zeit brechen oder instabil werden. Mithilfe der CT-Angiographie (CTA) der Aorta kann frühzeitig festgestellt werden, ob die Gefäßprothese beschädigt oder instabil ist und ob bzw.

Wie lange kann man Clopidogrel einnehmen?

Die 2007 publizierte Leitlinie der European Society of Cardiology empfiehlt, Patienten mit ACS für zwölf Monate Clopidogrel zu geben, sofern das Blutungsrisiko nicht erhöht ist.