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Kann man einen eigenen Gutachter beauftragen?

Gefragt von: Janet Richter-Römer  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Ja, oberhalb der Bagatellschadengrenze (700-1.000 EUR) dürfen Sie im Haftpflichtschadenfall selbst einen unabhängigen Sachverständigen zur Feststellung Ihres Schadens beauftragen.

Hat man das Recht einen Gutachter selbst zu suchen?

Kann ich nach einem Unfall selbst den Gutachter wählen? Ja. Als Geschädigter steht es Ihnen immer frei, selbst einen Kfz-Gutachter zu beauftragen.

Kann ich selbst einen Gutachter beauftragen?

Geschädigte haben das Recht auf einen eigenen Sachverständigen! Grundvoraussetzung für die Beauftragung laut Sachverständigengutachten ist allerdings, dass ein solches existiert. Und da der Geschädigte Herr des Verfahrens ist, darf er ein solches auch in Auftrag geben und einen Sachverständigen auswählen.

Was kostet mich ein Gutachter für?

Der prozentuale Wert ist dabei je nach Höhe des Schadens absteigend. Beispielsweise müssen Sie bei einem Schaden von 1000 Euro für den Gutachter mit Kosten von circa 350 Euro brutto rechnen. Bei 20000 Euro liegt der Preis bereits bei rund 1500 Euro für das Kfz-Gutachten.

Kann man sich einen Gutachter aussuchen?

Theoretisch kann jeder Unfallbeteiligte einen eigenen Gutachter beauftragen. Das ist auch dann noch möglich, wenn bereits der Unfallgegner bzw. die Kfz-Versicherung einen Gutachter ernannt hat.

Eigenen Gutachter beauftragen? (Sinnvoll oder Geldverschwendung?)

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Was ist besser Gutachten oder Kostenvoranschlag?

Ist mit einer Wertminderung zu rechnen, ist das Gutachten immer die bessere Wahl, da diese in die Gutachtensumme mit eingerechnet wird. Wird die Wertminderung nicht berücksichtigt und sind ebenso keine Ausfallzeiten oder Ausfallkosten relevant, ist der Kostenvoranschlag eine Alternative.

Wer trägt die gutachterkosten?

Für die Kosten eines Gutachtens muss der Verursacher des Unfalls bzw. dessen Haftpflichtversicherung aufkommen. Damit verhält es sich bei den Gutachterkosten wie mit den Reparaturkosten.

Was kostet ein privatgutachten?

In vielen Fällen bewegen sich die Kosten für den Gutachter im dreistelligen Bereich zwischen 200 und 900 Euro. Bei großen Schäden werden jedoch mitunter vierstellige Summen für so ein Privatgutachten fällig.

Was kostet eine Gutachter Stunde?

Entsprechend unterschiedlich hoch ist der Stundenlohn für einen Baugutachter, der von 70 bis 200 Euro reichen kann. Hinzu kommen Fahrspesen sowie die Kosten für die Anfertigung eines schriftlichen Gutachtens (40-60 Euro pro Seite).

Was kostet ein kurzgutachten?

Ein Kurzgutachten kostet ca. 500 Euro. Bei einem Immobilienwert von 400.000 Euro kostet ein Vollgutachten für Haus oder Wohnung schnell 6.000 Euro und mehr. Denn je höher der Verkehrswert, desto höher auch die Kosten für das Wertgutachten.

Wann darf ich als Geschädigter einen Gutachter beauftragen?

Als Geschädigter im Fall eines Haftpflichtschadens haben Sie immer das Recht auf einen freien Sachverständigen Ihrer Wahl, den Sie zur Beweissicherung und Schadenbegutachtung bestellen können. Sogar bei einer möglichen Teilschuld müssen Sie nicht den Kfz-Gutachter der Versicherung akzeptieren.

Wer wählt den Gutachter aus?

Das Gericht ist bei der Auswahl des Gutachters frei und weder an die Anträge der Parteien noch an eine bestimmte Qualifikationsvoraussetzung gebunden. Eine Ausnahme besteht dann, wenn sich beide Parteien auf einen Sachverständigen einigen.

Sind Gutachter von Versicherungen neutral?

Ob Arbeits- oder Verkehrsunfall, oft sind die medizinischen Gutachter vor Gericht entscheidend für die Entschädigung der Opfer. Doch anders als KfZ-Sachverständige werden medizinische Gutachter in Deutschland kaum kontrolliert. Sie müssen ihre Neutralität nicht nachweisen.

Welcher Gutachter bei Unfall?

Ihr eigener Gutachter nach einem Unfall sollte ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger sein oder zumindest jemand, der zertifiziert ist und einem unabhängigen Berufsverband angehört. Solche Gutachter werden von Zivilrichtern als besonders vertrauenswürdig eingestuft.

Kann ich 2 Gutachter beauftragen?

Es bleibt dabei: Auch wenn ein Schädiger bereits einen Sachverständigen beauftragt hat, darf der Geschädigte einen eigenen Gutachter einsetzen. Ein entsprechendes Urteil fällte das AG Luckenwalde im November.

Was sollte man beim Gutachter beachten?

Inhalt eines Gutachtens
  • Technische Daten des Unfallfahrzeugs.
  • Sonderausstattung.
  • Unfallbedingte Schäden.
  • Dokumentation der Schäden.
  • Festlegung des Reparaturwegs.
  • Dauer der Reparatur.
  • Beschreibung älterer Schäden.
  • Wiederbeschaffungswert vor dem Unfall.

Was bekommt ein Gutachter?

Wenn Sie als Gutachter/in arbeiten, verdienen Sie voraussichtlich mindestens 41.700 € und im besten Fall 59.600 €. Das Durchschnittsgehalt befindet sich bei 50.800 €. Städte, in denen es viele offene Stellen für Gutachter/in gibt, sind Berlin, München, Hamburg.

Wie viel verdient ein selbständiger Gutachter?

In der gesamten Bundesrepublik Deutschland ist mit einem monatlichen Durchschnittsgehalt von EUR 3.735 zu rechnen. Betrachtet man nur das obere Quantil, so ist auch hier Sachsen-Anhalt mit EUR 13.466 eindeutig der Spitzenreiter, gefolgt von Berlin (EUR 9.859) und Bayern (EUR 9.477).

Was darf ein Sachverständiger nicht?

Bei seiner Arbeit darf sich der Gerichtsgutachter nicht durch eine der beteiligten Prozessparteien beeinflussen lassen. Sämtliche Kontakte zu den Prozessparteien müssen im Vorfeld mit dem Gericht abgeklärt und genehmigt werden.

Was ist ein privatgutachten?

Privatgutachten sind Untersuchungen und sachverständige Beurteilungen, die ein Gutachter im Auftrag einer Partei durchführt. Aus diesem Grund ist auch die Bezeichnung als Parteigutachten gebräuchlich. Ein Privatgutachten bildet somit das Gegenstück zum Gerichtsgutachten.

Wann sind Kosten für Privatgutachten erstattungsfähig?

Wann sind Gutachterkosten erstattungsfähig? Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes sind nach § 91 Abs. 1 Satz 1 ZPO erstattungsfähige notwendige Kosten solche, die für Maßnahmen anfallen, die eine verständige und wirtschaftlich vernünftig denkende Partei als sachdienlich ansehen darf.

Wer zahlt die gutachterkosten bei baumängeln?

Die Kosten für die laufende Baukon- trolle trägt immer der Bauherr, der den Sachverständigen beauftragt hat. Der Bauunternehmer muss diese Baukontrolle nicht bezahlen – auch nicht, wenn der Sachverständige dabei tatsächlich einen Mangel feststellt.

Wann braucht man einen Gutachter?

In der Regel ist ein Kfz Gutachten nach einem Unfall oberhalb der Bagatellschadensgrenze notwendig, die bei etwa 750 Euro liegt. Bei Schäden oberhalb dieser Grenze muss die zuständige Haftpflichtversicherung die Kosten für das Kfz Gutachten übernehmen.

Warum zahlt Versicherung weniger als Kostenvoranschlag?

Die Versicherung zahlt erst, wenn der Schaden beziffert ist & die Schuldfrage feststeht! Je schneller die Schadensmeldung erfolgt und je eher ein Gutachten zur Bemessung der Schadenssumme eingereicht wird, desto zügiger kann die Regulierung voranschreiten.

Wie lange muss man auf ein Gutachten warten?

Das kommt immer auf den Umfang des jeweiligen Gutachtens an. In der Regel vergehen jedoch zwischen der Aufnahme des Schadens durch den Kfz-Sachverständigen bis hin zum fertigen Gutachten in Ihrem Briefkasten kaum mehr als zwei bis vier Arbeitstage.

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