Zum Inhalt springen

Kann man eine Essstörung selbst diagnostizieren?

Gefragt von: Tim Metz  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
sternezahl: 4.6/5 (75 sternebewertungen)

Ob man tatsächlich an einer behandlungsbedürftigen Essstörung leidet, kann nur ein Arzt oder Psychologischer Psychotherapeut zuverlässig feststellen.

Wie finde ich heraus ob ich eine Essstörung habe?

Kennzeichnend für Essstörungen sind: ständiges Sorgen um Gewicht und Essen, Nahrungsverweigerung oder unkontrollierte Essanfälle, heimliches Essen, Panik vorm Zunehmen, Ablehnen des eigenen Körpers, hoher Leidensdruck. Essstörungen können erfolgreich mit Psychotherapie behandelt werden.

Wer kann Essstörungen diagnostizieren?

niedergelassene Fachärztin bzw. niedergelassener Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie (und psychotherapeutische Medizin) Spezialambulanzen für die Behandlung von Essstörungen. Kassenambulanz oder Spitalsambulanz für Psychiatrie (und Psychotherapie)

Habe ich eine atypische Essstörung?

Bei einer atypischen Anorexie liegen die meisten Symptome einer klassischen Magersucht vor. Die Betroffenen haben ein gestörtes Körperselbstbild und große Angst zuzunehmen, was nicht selten in einer Mangelernährung resultiert.

Was tun bei Verdacht auf Essstörungen?

Falls die Essstörung schon in einem fortgeschrittenen Stadium ist und die betroffene Person einen schwer kranken Eindruck macht, ziehen Sie unbedingt einen Arzt / eine Ärztin hinzu. Lassen Sie sich auch selbst helfen und suchen Sie sich Unterstützung in einer Beratungsstelle und / oder Selbsthilfe- gruppe.

Essstörungen erkennen und damit umgehen

18 verwandte Fragen gefunden

Bei welchem BMI muss man ins Krankenhaus?

Eine stationäre Aufnahme in unsere Klinik erfolgt nur mit einem Körpergewicht ab einem BMI (Gewicht in kg/Körpergröße in m2) von mindestens 15.

Was ist typisch für Magersucht?

Typisch für eine Magersucht ist ein starker Gewichtsverlust oder anhaltendes Untergewicht. Betroffene haben Angst davor, zuzunehmen oder zu dick zu sein. Daher schränken sie ihre Nahrungsaufnahme ein und nehmen immer weiter ab. Obwohl sie auffallend dünn sind, empfinden sie sich selbst als unförmig und dick.

Was ist der Unterschied zwischen Anorexie und atypische Anorexie?

Was ist die Anorexie? Eine Atypische Anorexie weist die Merkmale einer klassischen Anorexie, auch Anorexia Nervosa genannt, auf, das Gewicht der Betroffenen liegt jedoch im oder sogar über dem Normalbereich.

Was versteht man unter Biggerexie?

Damit gemeint ist der zwanghafte Wunsch, den “perfekten" Körper zu haben. Dabei spielt die Wahrnehmung eine große Rolle: der Körper wird trotz oftmals vorhandener Muskeln als zu schmächtig wahrgenommen, der Körperfettanteil wird dagegen als zu hoch betrachtet. Die Betroffenen sind ständig unzufrieden mit ihrem Körper.

Was ist eine latente Essstörung?

Latente Essstörungen

Sie sind häufig durch Kalorienzählen und Angst vor Gewichtszunahme charakterisiert. Betroffene wechseln oft zwischen übermäßigem Essen und Diät halten. Teilweise nehmen sie zum Schlankwerden oder -bleiben auch Appetitzügler und Abführmittel ein.

Wie lange dauert Heilung Essstörung?

Bei der Magersucht können ungefähr 40 Prozent der Patientinnen und Patienten vollständig geheilt werden, bei etwa 25 bis 30 Prozent sind die Erfolge eingeschränkt gut. Bulimie-Betroffene haben nach 5 Jahren eine Heilungsrate von 50 Prozent, 20 Prozent zeigen keine Besserung.

Was sind die häufigsten Essstörungen?

Häufigkeit. Von den drei Erkrankungsformen der Essstörung ist die Binge-Eating-Störung die häufigste, gefolgt von der Bulimie. Die bekannteste Form, die Magersucht, tritt am seltensten auf.

Wie lange dauert es eine Essstörung zu behandeln?

Die Dauer einer stationären Therapie ist sehr unterschiedlich. Sie hängt von den persönlichen Voraussetzungen und der Schwere der Krankheit ab, aber auch davon, was die Krankenkasse bewilligt. So kann ein Klinikaufenthalt zwischen sechs Wochen und sechs Monaten dauern.

Bin ich Binge Eater?

Die Episoden von Essanfällen treten gemeinsam mit mindestens drei der folgenden Symptome auf: Wesentlich schneller essen als normal. Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl. Essen großer Nahrungsmengen, wenn man sich körperlich nicht hungrig fühlt.

Habe ich Bulimie oder Binge-Eating?

Von einer Binge-Eating-Störung spricht man aber erst dann, wenn diese Essanfälle regelmäßig auftreten. Im Gegensatz zur Ess-Brech-Sucht (Bulimie) wird das Essen jedoch nicht wieder heraufgewürgt. Das macht sich bei den allermeisten Betroffenen dann auch auf der Waage bemerkbar: Sie sind übergewichtig oder adipös.

Warum Binge ich?

Auslöser für Essanfälle können unter anderem emotionale Probleme sein. Eine Binge-Eating-Störung beginnt meist später als die Magersucht, vorwiegend im späteren Jugendalter und jungen Erwachsenenalter.

Was ist Bigorexie?

Als Muskeldysmorphie (auch: Muskelsucht oder Bigorexie, manchmal Biggerexie) wird eine Störung des Selbstbilds bezeichnet, die vorwiegend bei Männern anzutreffen ist und eine unzureichende Ausprägung der eigenen Muskulatur, gemessen an einer persönlichen Idealvorstellung, behauptet.

Was versteht man unter Orthorexie?

Unter Orthorexia nervosa wird eine mitunter zwanghafte Fixierung auf den ausschließlichen Verzehr von gesunden Nahrungsmitteln verstanden. Welche Lebensmittel gesund und ungesund sind, definieren Betroffene dabei selbst.

Was ist der Adoniskomplex?

Der Adoniskomplex ist eine Essstörung, bei der Männer durch exzessiven Sport, Diäten, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder auch Doping versuchen, ihren Körper in eine möglichst vollkommene Form zu bringen.

Welches Gewicht ist Anorektisch?

Überblick: Was ist eine Magersucht (Anorexie)?

Eine Magersucht liegt vor, wenn das Körpergewicht mindestens 15 Prozent unter dem für die Körpergrösse und Alter gesunden Gewicht liegt. Der Body Mass-Index (BMI) liegt bei 17,5 kg/m2 oder darunter.

Kann man magersüchtig sein ohne Untergewicht?

Doch es gibt auch Magersüchtige, die (noch) normal- oder sogar übergewichtig sind. Man bezeichnet diese Form der Magersucht als atypische Anorexie. Doch auch für sie sind ein restriktives Essverhalten, Gewichtsverlust und die starke Angst vor Gewichtszunahme kennzeichnend.

Was ist eine atypische Essstörung?

Muskelsucht, Bigorexie, Muskeldysmorphie, Adoniskomplex, Reverse Anorexia. Zwanghafte und extreme Verlangen danach, den Körper muskulös und athletisch zu formen. Während von anderen spezifischen Essstörungen vorwiegend Mädchen und Frauen betroffen sind, ist diese Essstörung eine eher männliche.

Was passiert bei einem BMI von 15?

Ein BMI-Wert unter 18,5 gilt als untergewichtig und ist aus gesundheitlichen Gründen nicht erstrebenswert. Liegt er unter 14,5, wird bereits der Stoffwechsel im Gehirn beeinträchtigt. Wenn jetzt keine ärztliche Hilfe gesucht wird, droht Lebensgefahr! Ein BMI-Wert zwischen 18,5 und 24,9 bezeichnet man als Normalgewicht.

Wann kann man Magersüchtige Zwangseinweisen?

Eine Zwangsbehandlung darf nur im Akutfall und zum Schutz der erkrankten Person durchgeführt werden. Bei Menschen mit Magersucht kann dies bei starkem Untergewicht oder einem sehr schlechten medizinischen Allgemeinzustand der Fall sein.

Ist ein BMI von 17 gefährlich?

Mit einem gesunden BMI zwischen 17,5 und 24 gilt man als erwachsene Frau als normalgewichtig. Alles, was darüber liegt, wird als Übergewicht bezeichnet und jeder Wert darunter deutet auf ein Untergewicht hin.

Nächster Artikel
Wann wird Gas ausgehen?