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Kann man eine Aussage zurück ziehen?

Gefragt von: Herr Mirko Schulz B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Lassen sich Aussagen, die man gegenüber der Polizei macht, hinterher ändern? Grundsätzlich ja, Sie sind nicht an Ihre Aussagen im Ermittlungsverfahren gebunden. Wenn Sie sich also vor der Polizei belasten, könnten Sie dieser Aussage später in der Gerichtsverhandlung widersprechen, Sie können sie sogar widerrufen.

Kann man eine Aussage bei der Polizei zurücknehmen?

Zeugenaussagen bei der Polizei sind nicht mehr grundsätzlich freiwillig. Wird eine Zeugenaussage durch die Staatsanwaltschaft angeordnet, muss vor der Polizei ausgesagt werden. Aussagen können im späteren Verlauf nicht widerrufen werden, auch wenn der Zeuge unter Alkoholeinfluss stand.

Kann man eine Aussage bei der Polizei korrigieren?

WICHTIG: Vor Gericht müssen Sie die Wahrheit sagen. Wenn Sie bei der Polizei etwas beschönigt, vergessen oder etwas Falsches gesagt haben, können Sie Ihre Aussage korrigieren. Wenn Sie dazu Fragen haben, wenden Sie sich an eine Anwältin bzw. einen Anwalt.

Kann man eine Falschaussage zurückziehen?

Denn eine Strafanzeige kann man nicht einfach zurücknehmen – im Unterschied zum Strafantrag, bei dem § 77d StGB eine Rücknahme ausdrücklich vorsieht.

Kann man seine Aussage korrigieren?

Der Zeuge/Sachverständige kann bis dahin seine Aussage korrigieren; also solange wie er noch im Zeugenstand ist. Man kann von sich aus die Aussage korrigieren oder aber auf Vorhalt des Richters oder der Staatsanwaltschaft.

Höllische Intervention von ALICE WEIDEL , die OLAF SCHOLZ mit offenem Mund zurückließ

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Wem glaubt der Richter bei Aussage gegen Aussage?

Ein Richter ist in seiner Beweiswürdigung frei: Er entscheidet – im Hinblick auf die Schuld oder Unschuld des Angeklagten – allein nach seiner eigenen, persönlichen Überzeugung. Ob das Gericht dem Angeklagten oder dem Zeugen glaubt, erfährt man meist erst durch das Urteil.

Was passiert wenn man eine Falschaussage macht?

Eine Falschaussage wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft (§153 StGB). Die Ermahnung zur Wahrheit gilt nicht nur für Ihre Aussage als Zeuge vor Gericht. Der Gesetzestext spricht auch von „anderen zur eidlichen Vernehmung zuständigen Stellen“.

Was tun wenn Zeugen lügen?

Falschaussage ist die falsche Aussage des Zeugen vor Gericht. Zum Meineid wird die Falschaussage, wenn der Zeuge vereidigt wird. Die Vereidigung erfolgt nur sehr selten, geschätzt in 1 % aller Zeugenvernehmungen. Die Strafe für Meineid ist hoch: Mindesstrafe: Ein Jahr Freiheitsstrafe.

Wann ist eine Falschaussage strafbar?

Falsche uneidliche Aussage. Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen zuständigen Stelle als Zeuge oder Sachverständiger uneidlich falsch aussagt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

Habe Angst als Zeuge auszusagen?

Zeuginnen oder Zeugen, die belastende Einzelheiten nicht öffentlich aussagen wollen oder die Angst haben, sich mit einer Aussage in Gefahr zu bringen, können darüber offen mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder einer eigenen Anwältin bzw. einem eigenen Anwalt sprechen.

Kann mir als Zeuge was passieren?

Dabei ist er zur Wahrheit verpflichtet, worüber er in der Verhandlung durch den Richter ausdrücklich belehrt wird. Im Falle einer Falschaussage macht der Zeuge sich strafbar und kann mit mindestens drei Monaten bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft werden.

Was sollte man vor Gericht nicht sagen?

Muss man sich vor Gericht als Angeklagter „zur Sache einlassen“? Außer den Angaben zur Identitätsfeststellung müssen Sie vor Gericht nichts sagen. Schweigen darf auch nicht zu Lasten des Angeklagten durch das Gericht gewertet werden.

Kann mich als Zeuge nicht mehr erinnern?

Auch wenn Sie glauben, zur Sache gar nichts sagen oder sich nicht mehr daran erinnern zu können, muss der Richter dies von Ihnen in der Verhandlung erfahren. Der Richter muss sich selbst ein Bild vom Zeugen machen können.

Was passiert wenn ich meine Aussage verweigere?

Verbreiten Sie bewusst Unwahrheiten vor Gericht, um sich selbst oder eine andere Person zu entlasten, können Sie wegen Meineids (Mindeststrafe: 1 Jahr, § 154 StGB) oder wegen einer falschen uneidlichen Aussage (Freiheitsstrafe zwischen 3 Monaten und 5 Jahren, § 153 StGB) bestraft werden.

Was passiert nach einer Aussage bei der Polizei?

Ihre Angaben werden protokolliert und Ihnen zur Bestätigung vorgelegt. Dies erfolgt durch Ihre Unterschrift. Ihre gestellten Beweisanträge und die zu Ihren Gunsten sprechenden Tatsachen fließen in die Ermittlungen ein. Nach deren Abschluss erfolgt die Abgabe des Vorganges an die Staatsanwaltschaft zur Entscheidung.

Kann eine Anklage fallen gelassen werden?

Denn was viele nicht wissen: Bereits im Ermittlungsverfahren kann zwischen Staatsanwaltschaft und dem Angeschuldigten / Beschuldigten eine Verständigung (sog. Deal) erfolgen mit dem Ziel einer Verfahrenseinstellung (z. B. gegen Geldauflage, § 153a StPO) oder der Beantragung eines Strafbefehls.

Was kostet eine Falschaussage bei der Polizei?

Welche Strafe droht für eine Falschaussage? Falschaussagen werden nach § 153 StGB mit einer Freiheitsstrafe zwischen 3 Monaten und 5 Jahren bestraft.

Wie erkennt man eine Falschaussage?

Ein übermäßig selbstbewusstes oder unsicheres Verhalten (Herumwackeln auf dem Stuhl, Meiden von Blickkontakt, Zittern usw.) gibt für sich genommen wenig Aufschluss darüber, ob eine Person die Wahrheit sagt oder nicht.

Wie hoch sind 90 Tagessätze?

zu einer Geldstrafe von jeweils 90 Tagessätzen verurteilt wurden: Der Täter mit einem Nettoeinkommen von 3.000 Euro muss damit bei 90 Tagessätzen und einer Tagessatzhöhe von 100 Euro eine Geldstrafe von insgesamt 9.000 Euro entrichten (90 x 100).

Wann ist eine Aussage glaubhaft?

Glaubhaft ist eine Aussage. Wenn jemand die "Würde" hat, dass ihm der Richter glaubt, macht die Person glaubwürdig. Und über beides kann sich der Richter eben nur ein Bild machen, wenn er die Person selbst vernommen hat. Auf solchen Unterscheidungen beruht ein großer Teil unserer versicherungsrechtlichen Verfahren.

Wann ist ein Zeuge glaubwürdig?

Auch Personen, die allgemein als unglaubwürdig gelten, beispielsweise Betrüger, können glaubhafte Aussagen machen, während Persönlichkeiten mit einwandfreiem Leumund wie Richter oder Pfarrer im Einzelfall lügen – und erst recht sich irren – können.

Wie lange dauert eine Zeugenaussage?

Sie kann von 15 Minuten bis zu einem ganzen Tag andauern. Das gesamte Strafverfahren kann sich über mehreren Monate ziehen und kann mehrere Hauptverhandlungstage beinhalten.

Ist Verleumdung strafbar?

Bei der Verleumdung handelt es sich um eine Straftat (§ 187 StGB). Sie ist von der Beleidigung (§ 185 StGB) und der üblen Nachrede (§ 186 StGB) abzugrenzen. Opfer einer Verleumdung können sich sowohl auf zivil- als auch auf strafrechtlichem Wege wehren.

Was passiert wenn die Polizei lügt?

Wie bereits im Kapitel Ausweispflicht erläutert, ist man in vielen Fällen zur Angabe seiner Identität verpflichtet. Eine falsche Angabe ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit Geldstrafen bis zu 1000€ bestraft werden.

Was für ein Delikt ist die falsche uneidliche Aussage?

Die falsche uneidliche Aussage ist ein Vorsatzdelikt. Dolus eventualis ist ausreichend. Er muss die objektive Falschheit der Aussage umfassen und darüber hinaus die Zuständigkeit der berechtigten Stelle zur eidlichen Vernehmung.