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Kann man die Legionellenprüfung auf die Mieter umlegen?

Gefragt von: Joseph Albrecht  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Eine Umlage der Kosten für die regelmäßige Legionellenprüfung innerhalb der Kaltwasserabrechnung wäre sachlich falsch. Die Legionellenprüfung bezieht sich auf die Warmwasserversorgungsanlage und nicht auf die Kaltwasserversorgung. Weitere Kosten im Rahmen der Legionellenprüfung sind dagegen nicht umlagefähig.

Kann Legionellenprüfung auf Mieter umgelegt werden?

Die Kosten einer Legionellenprüfung können umgelegt werden. Allerdings fallen sie nicht unter die Kosten der Kaltwasserversorgung gem. § 2 Nr. 2 BetrKV, weil die Prüfung die Warmwasserversorgung betrifft.

Wer trägt die Kosten für die Legionellenprüfung?

Die Aufwendungen der durchzuführenden Legionellenprüfung können nur dann vom Vermieter auf den Mieter im Rahmen der Nebenkostenabrechnung abgewälzt werden, wenn es sich insoweit um umlagefähige Betriebskosten nach § 1 Abs. 1 BetrKostVO handelt.

Wie wird Legionellenprüfung umgelegt?

Welche Kosten der Legionellenprüfung umlagefähig sind

Nicht umlagefähig sind dagegen einmalige Kosten wie die Einrichtung der Entnahmestellen für die Legionellenprüfung. Pro Steigstrang sind mindestens drei Entnahmestellen vorgeschrieben, und zwar: In der Warmwasserleitung kurz hinter dem Warmwasserspeicher.

Welche Kosten dürfen nicht auf den Mieter umgelegt werden?

Nicht zu den Nebenkosten zählen Verwaltungskosten, beispielsweise Kosten für Hausverwaltung, Bankgebühren, Porto, Zinsen und Telefon. Diese Kosten sind nicht umlagefähig. Auch Reparaturkosten, Instandhaltungskosten oder Rücklagen muss der Mieter nicht zahlen.

10 Dinge, die euer Vermieter nicht darf (aber trotzdem macht!) | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Kann die Grundsteuer voll auf den Mieter umgelegt werden?

Die Grundsteuer auf Mieter umzulegen ist somit erlaubt und durch § 2 der BetrKV juristisch abgedeckt. Die umlagefähigen Nebenkosten können dann ganz einfach in unserer Immobilienverwaltungs-Software erfasst und die Nebenkostenabrechnung digital erstellt werden.

Was muss ein Mieter alles an Nebenkosten zahlen?

In der Betriebskostenabrechnung, auch Nebenkostenabrechnung genannt, kann der Vermieter folgende Kostenpunkte auflisten:
  • Grundsteuer. ...
  • Abwassergebühr. ...
  • Gesplittete Abwassergebühr: Schmutz- und Niederschlagswasser. ...
  • Aufzug. ...
  • Straßenreinigung und Müllabfuhr. ...
  • Gebäudereinigung und Ungezieferbeseitigung. ...
  • Gartenpflege.

Wie hoch sind die Kosten für Legionellenprüfung?

In der Regel kostet die Untersuchung einer Probe rund 25 EUR bis 60 EUR je nach beauftragtem Labor. Da insgesamt mindestens 3 Proben zu nehmen sind, liegen die Kosten auf jeden Fall bei 75 EUR bis 180 EUR, in den meisten Fällen kommen dann noch Anfahrtskosten hinzu.

Ist die Legionellenprüfung eine haushaltsnahe Dienstleistung?

Die jährliche Funktionsprüfung von Rauchwarnmeldern ist eine begünstigte Leistung im Sinne des § 35a EStG (seit 11/2016). Die Legionellenprüfung nach den Vorgaben der Trinkwasseruntersuchung ist eine begünstigte Handwerkerleistung gemäß § 35a EStG (seit 11/2016).

Was kostet eine trinkwasseruntersuchung auf Legionellen?

Bei der Trinkwasseruntersuchung werden verschiedene Parameter getestet. Für die gesetzlich vorgeschriebenen Legionellenuntersuchungen liegen die Kosten bei rund 40 EUR bis 50 EUR je Probe.

Sind Legionellenprüfungen Betriebskosten?

Eine Umlage der Kosten für die regelmäßige Legionellenprüfung innerhalb der Kaltwasserabrechnung wäre sachlich falsch. Die Legionellenprüfung bezieht sich auf die Warmwasserversorgungsanlage und nicht auf die Kaltwasserversorgung. Weitere Kosten im Rahmen der Legionellenprüfung sind dagegen nicht umlagefähig.

Wie oft muss man eine Legionellenprüfung machen?

Mindestens alle drei Jahre ist die Legionellenprüfung Pflicht, wenn das Trinkwasser im Rahmen einer gewerblichen, nicht aber öffentlichen Tätigkeit abgegeben wird. Im Übrigen mindestens einmal jährlich, sofern nicht das Gesundheitsamt nach TrinkwV Absatz 5 ein längeres Untersuchungsintervall festlegt.

Wer zahlt Wasseranalyse?

Die Trinkwasseranalyse übernehmen akkreditierte Labore, die die Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllen. Der Vermieter muss gewährleisten, dass der Prüfer an mindestens drei Stellen an der gesamten Anlage Wasserproben entnehmen kann.

Wer ist zur Legionellenprüfung verpflichtet?

Die gesetzliche Grundlage für die Legionellenprüfung ist die sogenannte Trinkwasserverordnung, abgekürzt TrinkwV. Sie verpflichtet „gewerbliche Betreiber von Trinkwasseranlagen“ (das sind beispielsweise Vermieter) zur regelmäßigen Untersuchung des Trinkwassers auf Legionellen.

Was sind Umlagefähige haushaltsnahe Dienstleistungen?

Haushaltsnahe Dienstleistungen liegen vor, wenn ein Unternehmen beauftragt wird Arbeiten an Haus oder Wohnung durchzuführen. Dies betrifft bspw. Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen genauso wie Gartenpflege, Winterdienst oder Dachrinnenreinigung.

Kann man die Grundsteuer als Mieter von der Steuer absetzen?

Wer seine Immobilie selbst bewohnt, kann die Grundsteuer nicht von der Steuer absetzen. Jedoch kann man sich mit der Steuererklärung in bestimmten Fällen doch das Geld für die Grundsteuer zum Teil zurückholen. Das geht beispielsweise mit einem steuerlich anerkannten Arbeitszimmer in der Wohnung.

Was kann ich von der Nebenkostenabrechnung steuerlich absetzen?

Es dürfen lediglich die Arbeitskosten ohne Mehrwertsteuer einschließlich Fahrtkosten, Maschinenkosten, Kosten für Verbrauchsmittel sowie Entsorgungskosten angegeben werden. Material-, Waren-, oder Lieferkosten können ebenso wenig abgesetzt werden, wie Kosten für Verwaltung oder Müllentsorgung.

Was muss der Vermieter bei Legionellen tun?

Alle drei Jahre müssen Vermieter die Wasserversorgungsanlage ihrer Wohnimmobilie auf Legionellen testen lassen. Erstmals musste diese Untersuchung bis zum 31. Dezember 2013 abgeschlossen sein. Das bedeutet: Bis zum Ende dieses Jahres muss die nächste Untersuchung gemacht werden.

Was darf der Vermieter in den Nebenkosten abrechnen?

Der Vermieter darf den Verbrauch nach Zählerstand abrechnen sowie Grundgebühr, Wartungskosten, Betriebsstrom für den Wasserzähler und die Kosten der Abrechnung umlegen. Kosten für die Erwärmung des Wassers werden unter „Warmwasser“ abgerechnet.

Welche Schornsteinfegerkosten sind umlegbar?

Die gesamten Kosten für Arbeiten, die vom Schornsteinfeger durchgeführt werden, können über die Heizkostenabrechnung auf den Mieter umgelegt werden. Das betrifft alle Wohnungen, die über eine Zentralheizung mit Wärme versorgt werden, sprich wenn eine Heizung das gesamte Haus mit Wärme versorgt.

Welche Kosten hat der Vermieter zu tragen?

Nebenkosten: Das müssen Vermieter wissen
  • Grundsteuer.
  • Aufzugskosten.
  • Wasserkosten.
  • Abwassergebühr für Schmutzwasser und Niederschlagswasser.
  • Müllabfuhr und Entsorgung von Sperrmüll.
  • Straßenreinigung inklusive Schneeräumung.
  • Gebäudereinigung.
  • Gartenpflege und Pflege von Allgemeinflächen.

Wie viel Grundsteuer darf Vermieter umlegen?

Wie viel Grundsteuer kann man auf Mieter umlegen? Das hängt davon ab, wie die Immobilie insgesamt genutzt wird. Ist sie zu 100 Prozent vermietet, dürfen Vermieter die Grundsteuer komplett auf ihre Mieter umlegen. Wohnt der Vermieter selbst im Haus, muss er den Teilbetrag selbst zahlen.

Wie wird die Grundsteuer für den Mieter berechnet?

Für die Berechnung der Grundsteuer wird zunächst der Grundsteuermessbetrag berechnet. Bei einem Einheitswert von 10.000 Euro für eine Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus ergibt der Messbetrag von 3,5 Promille also 35 Euro. Dies wird nun mit dem örtlichen Hebesatz multipliziert.

Wie hoch darf die Gebäudeversicherung für den Mieter monatlich sein?

Ein Beispiel: Die Wohngebäudeprämie für ein 100 Quadratmeter großes Haus beträgt 200 Euro. Für die 30 Quadratmeter große Einzimmerwohnung darf der Vermieter entsprechend 30 Prozent der Kosten auf den Mieter umlegen.

Wie oft Legionellenprüfung Mehrfamilienhaus?

Seit Ende 2012 ist alle drei Jahre vorzunehmende Legionellen-Prüfung Pflicht für die Trinkwasseranlagen von Mehrfamilienhäusern. Experten schätzen, dass in Deutschland jedes Jahr 15.000 bis 20.000 Fälle von Lungenentzündungen auf Legionellen zurückgehen.

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