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Kann man Bulimie an den Zähnen erkennen?

Gefragt von: Erwin Wolter-Vogel  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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„Ein erstes Warnsignal ist eine gesteigerte Empfindlichkeit der Zähne bei heißen, kalten, süßen oder sauren Speisen“, erklärt Dr. Oesterreich. Mittelfristige Schäden zeigen sich dann an den Schneidekanten der Front- und Eckzähne: Sie weisen typische Mulden oder Randzackenbildungen auf.

Können Zahnärzte Essstörungen erkennen?

In der Behandlung von Essstörungen bei Patienten kommt dem Zahnarzt eine wichtige Rolle bezüglich Ersterkennung und Beratung zu. Je umfangreicher das Wissen über die Grunderkrankung Bulimie ist, desto besser kann er Zahnschäden infolge der Erkrankung erkennen und (be-)handeln.

Wie findet man heraus ob jemand Bulimie hat?

Kriterien
  1. Das Hauptsymptom einer Bulimie sind regelmäßige Essanfälle. ...
  2. Aus Angst vor einer Gewichtszunahme greifen Menschen mit einer Bulimie zu unangemessenen Gegenmitteln. ...
  3. Das eigene Körpergewicht und die Figur haben einen sehr starken Einfluss auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen.

Ist Erbrechen schädlich für die Zähne?

Auch Schäden an den Zähnen

Durch das Erbrechen gelangt aggressive Magensäure, die eigentlich die Nahrung zersetzen soll, in den Mund. Die Säure greift die Zähne an, indem sie deren Oberflächen aufweicht und schließlich auflöst.

Warum haben Leute mit Bulimie hamsterbacken?

Ein gesteigerter Bewegungsdrang und exzessive sportliche Betätigung stehen eventuell mit der Krankheit in Verbindung. Bei manchen Betroffenen fällt eine Schwellung im Gesichtsbereich, genauer der Speicheldrüsen auf, sie bekommen "Hamsterbacken" oder Zahnschäden.

Bulimie - Was steckt hinter der Essstörung?

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Welche Zahnpasta bei Bulimie?

Betroffene, die häufig erbrechen, sollten eine weiche Zahnbürste zur Zahnpflege verwenden und mit wenig Druck putzen. Fluoridhaltige Zahnpasta und die Anwendung eines Fluoridgels einmal wöchentlich stärken die Zähne und fördern die Mundgesundheit. Säurehaltige Lebensmittel sollten möglichst vermieden werden.

Was sind Merkmale der Krankheit Bulimie?

Zentrale Merkmale sind die Essattacken und das anschließende Erbrechen, die unterschiedlich häufig auftreten können. Der Heißhungeranfall wird oft geplant und heimlich durchgeführt. Die Betroffenen empfinden vor einem Essanfall Gefühle wie Isolation, Langeweile und inneren Leere.

In welchem Alter tritt die Bulimie am häufigsten auf?

Die Bulimie tritt vorwiegend bei Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren auf. Wie bei der Magersucht sind Frauen in den westlichen Gesellschaft mit vorherrschendem Schlankheitsideal betroffen. Die Ess-Brechsucht ist eine Essstörung, bei der es zu wiederholten Essanfällen kommt.

Was macht Bulimie mit der Psyche?

Sie haben ein geringes Selbstwertgefühl und klagen über Schuldgefühle und Hoffnungslosigkeit, nicht selten auch über Schlaflosigkeit und Konzentrationsstörungen. Patienten mit einer Bulimie haben ein größeres Risiko, an Selbstmord zu sterben, als die Normalbevölkerung.

Wie lange nach Erbrechen nicht Zähne putzen?

Bitte spülen Sie Ihren Mund nach dem Erbrechen nur mit Wasser oder einer fluoridhaltigen Mundspülung aus. Warten Sie 30 Minuten mit dem Zähneputzen. Der Zahnschmelz wird durch die Magensäure angegriffen und muss sich erst regenerieren.

Was kann Bulimie verursachen?

Kommen übermäßiger Leistungsdruck, fehlende Anerkennung in der Familie oder von Gleichaltrigen, sozialer Rückzug oder starke Kontrolle durch die Eltern hinzu, steigt das Risiko einer Bulimie. Viele Betroffene haben ein geringes Selbstwertgefühl, Selbstzweifel plagen sie.

Was kann ein Zahnarzt alles sehen?

Der Zahnarzt kann neben vielen anderen auch Diabetes, Osteoporose, Herzerkrankungen erkennen, aber er kann auch Anzeichen von Leukämie, Reflux und Vitaminmangel in der Mundhöhle entdecken.

Was passiert wenn man zu oft bricht?

Wenn Sie wiederholt erbrechen, verliert Ihr Körper viel Flüssigkeit, was dazu führen kann, dass dieser austrocknet. Kleine Kinder, Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind dabei besonders gefährdet.

Wie lange geht Bulimie?

Meist sind mehrere Therapien über Jahre notwendig, Bulimie ist aber heilbar. Natürlich sind Rückfälle nicht auszuschließen, man hat in der Therapie aber hoffentlich andere Bewältigungsstrategien erlernt. Außerdem ist schon sehr viel gewonnen, wenn man nur noch selten Essanfälle hat.

Wie lange dauert es Bulimie zu heilen?

Die Dauer einer stationären Therapie ist sehr unterschiedlich. Sie hängt von den persönlichen Voraussetzungen und der Schwere der Krankheit ab, aber auch davon, was die Krankenkasse bewilligt. So kann ein Klinikaufenthalt zwischen sechs Wochen und sechs Monaten dauern.

Welche Arten von Bulimie gibt es?

Es werden zwei verschiedene Arten von Bulimie unterschieden: Purging-Typ: Nach den Essattacken erbrechen die Erkrankten oder führen ab. Nicht-purging-Typ: Essattacken vollziehen sich ohne anschließendes Erbrechen oder Abführen.

Kann Bulimie geheilt werden?

In mehr als der Hälfte der Fälle ist die Bulimie heilbar. Dennoch sind der Verlauf und die Behandlung oft langwierig – es kann immer wieder zu Rückfällen kommen. Betroffene brauchen also einige Geduld und Ausdauer für die Therapie.

Was ist eine atypische Bulimie?

Die atypische Bulimie -Symptome

Ist die Körperwahrnehmung gestört, nehmen sich die Betroffenen in der Regel als übergewichtig wahr, auch wenn bereits das Gegenteil der Fall ist oder ihr Gewicht noch im Normalbereich liegt. Der wesentliche Faktor liegt dabei aber in der falschen oder verzerrte Selbstwahrnehmung.

Was tun nach Erbrechen Bulimie?

Nach Erbrechen gilt: Finger weg von der Zahnbürste

Sinnvoll ist es, den Mund mit einer neutralisierenden Flüssigkeit zu spülen. Am besten eignet sich dazu eine Lösung von Natriumhydrogencarbonat bzw. Basenpulver. Man mischt dazu einen halben Teelöffel des Pulvers in 1/4 Glas Wasser frisch an.

Warum Bulimie von außen oft schwer zu erkennen ist?

Menschen mit Bulimie sind deswegen schwer zu erkennen, da Sie von außen gesund wirken und normalgewichtig sind. Das häufige Erbrechen und der Verlust der aufgenommen Nahrung hat schwerwiegende Folgen für den Körper. Im Gegensatz zur Magersucht ist die Sterberate bei Bulimie verhältnismäßig gering.

Was ist das Pica Syndrom?

Das Pica-Syndrom (lateinisch "pica": die Elster) ist eine Form der Essstörung, bei der die Betroffenen Dinge zu sich nehmen, die eigentlich nicht für den Verzehr geeignet sind – etwa Erde, Sand, Papier oder Textilien. Das Pica-Syndrom zeigt sich meist im Kleinkindalter, tritt aber manchmal auch bei Erwachsenen auf.

Wie kann ich Zahnschmelz wieder aufbauen?

Um den Zahnschmelz zu remineralisieren, sollte man seine Zähne mindestens zweimal täglich mit stark fluoridhaltiger Zahnpasta putzen. Das Fluorid aus der Zahnpasta kann in den Zahnschmelz eindringen und ihn von innen heraus wieder stärken. So werden die Zähne nicht nur vor weiterem Schmelzabbau geschützt.

Wie kann Bulimie behandelt werden?

Bei der Behandlung von Bulimie kommt vor allem Psychotherapie ( z.B. Verhaltenstherapie) zum Einsatz. In der Behandlung der Bulimie geht es zunächst darum, den Teufelskreis von Essanfällen und Diäten zu unterbrechen.

Was macht Magensäure mit den Zähnen?

Sodbrennen kann sogar die Zähne nachhaltig schädigen. Die Magensäure greift nämlich nicht nur Speiseröhre und Rachen an, sondern selbst den Mundraum. Die Säure wirkt auf die Zahnoberfläche ein, sodass diese mit der Zeit immer schwächer wird und immer mehr des schützenden Zahnschmelzes abgetragen wird.

Welches Medikament bei Bulimie?

Die Therapie mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI wie Fluoxetin oder Fluvoxamin) zur Behandlung einer Bulimie hat sich in vielen Fällen als wirksam erwiesen, und zwar unabhängig davon, ob der Patient depressive Verstimmungen hat oder nicht.

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