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Kann man beim Insulin spritzen was falsch machen?

Gefragt von: Frau Dr. Karolina Busch  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Bei falscher Spritztechnik bilden sich Veränderungen im Unterhautfettgewebe, die die Aufnahme des Insulins in den Blutkreislauf beeinflussen. Es kann zu einer sofortigen Aufnahme oder zu einer verzögerten Aufnahme kommen.

Wie spritzt man Insulin richtig?

Üblicherweise wird Insulin in das Fettgewebe der Unterhaut ( subkutan) gespritzt. Von dort tritt es dann nach und nach ins Blut über und verteilt sich im Körper. In Deutschland werden vor allem Insulinpens und Insulinpumpen verwendet. Nur wenige Menschen benutzen Spritzen.

Was muss man bei der Gabe von Insulin beachten?

Gut zu wissen:
  • Pen-Nadeln nur 1-mal verwenden.
  • Pen senkrecht aufsetzen.
  • Stichstelle ständig wechseln.
  • Insulin nie durch die Kleidung spritzen.
  • Pen nach Injektion nicht sofort herausziehen, sondern 10 Sekunden warten, damit das Insulin sich verteilen kann.

Warum brennt es manchmal beim Insulin Spritzen?

Insulin richtig temperieren

Kaltes Insulin brennt beim Spritzen. Nehmen Sie Ihr Präparat deshalb schon einige Stunden vorher aus dem Kühlschrank, damit es Zimmertemperatur erreichen kann.

Warum spritzt man langzeitinsulin in den Oberschenkel?

Wir empfehlen nach wie vor, Langzeitinsulin (NPH-Insulin) in den Oberschenkel subkutan (s.c.) zu injizieren, weil es dort in der Regel langsamer und gleichmässiger resorbiert wird.

Insulin richtig spritzen

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Warum wirkt Insulin im Bauch schneller?

Studien haben gezeigt, dass Insulin je nach Injektionsort unterschiedlich schnell aus dem Unterhautfettgewebe aufgenommen (resorbiert) wird: Insulin wird besonders schnell aus dem Unterhautfettgewebe resorbiert, wenn es rechts oder links oder unterhalb des Nabels injiziert wird.

Wie viel Insulin bei welchem Blutzuckerwert?

Den Insulinbedarf schätzt man ab, indem man den Nüchternblutzucker mit 0,2 mul- tipliziert, bei stark Übergewichtigen mit 0,3 (Tabelle). Die so ermittelte Insulin-Ta- gesdosis verteilt man im Verhältnis 3:1:2 auf die drei Mahlzeiten.

Sind 16 Einheiten Insulin viel?

Insgesamt werden pro Tag etwa 40 bis 50 Einheiten bei einem erwachsenen Menschen an Insulin produziert, das entspricht etwa 0,6 bis 1 Einheiten Insulin pro kg Körpergewicht.

Sind 8 Einheiten Insulin viel?

Bei einem BE-Faktor von 2,0 sind es 8 Einheiten Insulin für 4 BE. Vor dem Spritzen muss der Blutzucker gemessen werden. Ist der Wert im Zielbereich, wird genau die Menge gespritzt, die man zur Abdeckung der BE benötigt.

Wann sollte man abends Insulin Spritzen?

Ein NPH-Basalinsulin sollte nie vor 22 bis 23 Uhr gespritzt werden – wegen der starken Wirkung bereits nach einigen Stunden z. B. in der sehr insulinempfindlichen Zeit um 24 Uhr. Eine Hypoglykämie mit Gegenregulation kann allein durch den frühen Zeitpunkt der Injektion bedingt sein.

Wo im Bauch Insulin spritzen?

Worauf man bei einer Injektion in den Bauch achten sollte

Injektionen zu weit an der Außenseite des Bauches (Beckenkamm) können den Muskel treffen - auch bei übergewichtigen Personen! Injektionen zu nahe am Nabel (weniger als drei Fingerbreit Abstand) sollten vermieden werden.

Wohin darf man Insulin spritzen?

Als Faustregel gilt: Kurz wirkendes Insulin (Mahlzeiteninsulin) in den Bauch spritzen. Lang wirkendes Insulin (Basalinsulin) in den Oberschenkel oder ins Gesäß. Für manche Insuline eignet sich jeder dieser Bereiche.

Welcher zuckerwert ist gefährlich?

Von Hyperglykämie spricht man bei einem Blutzuckerwert von über 250 mg/dl (13,8 mmol/l). Bedrohlich werden die Werte ab 400 mg/dl, Werte ab 600 bis 1.000 mg/dl können zu Bewusstseinstrübungen bis hin zum lebensgefährlichen diabetischen Koma führen.

Warum muss man Insulin schwenken?

Falls nötig: Mischen. Wenn Sie NPH- oder Mischinsulin (milchig-trübes Insulin) verwenden ist es wichtig, dieses gut zu durchmischen. Schwenken Sie dafür den Pen vor dem Spritzen 20-mal mit großen Armbewegungen auf und ab, bis der Inhalt der Patrone gleichmäßig trüb ist. Klare Insuline brauchen Sie nicht zu schwenken.

Warum darf man kein kaltes Insulin spritzen?

Vor der Verwendung sollten Sie das Insulin mindestens 30 Minuten aus dem Kühlschrank nehmen und auf Raumtemperatur erwärmen. Kaltes Insulin kann Schmerzen bei der Injektion verursachen. Insulin darf weder zu kalt (nicht unter 2 °C) noch zu warm (nicht mehr als 30 °C) werden.

Was passiert wenn man zu wenig Insulin spritzt?

Dann kann nämlich folgendes passieren: Durch den Insulinmangel gelangt der Zucker nicht aus dem Blut in die Körperzellen. Die Zellen aber brauchen den Zucker, um Energie zu gewinnen. Deshalb schalten sie notgedrungen auf eine andere Form der Energiegewinnung um: sie verbrennen Fette.

Wie kann man schnell den Zucker senken?

10 Tipps, um den Langzeitzuckerwert zu senken
  1. Vermeiden Sie Stress. ...
  2. Reduzieren Sie Ihr Körpergewicht. ...
  3. Bewegen Sie sich regelmäßig. ...
  4. Achten Sie auf den Glykämischen Index (GI) ...
  5. Verzichten Sie auf zu viel Fett. ...
  6. Nehmen Sie ausreichend Ballaststoffe und Vitamine zu sich. ...
  7. Trinken Sie das Richtige.

Wie lange dauert es bis Insulin wirkt?

Der Umgebungstemperatur: Bei Wärme wirkt das Insulin schneller, bei Kälte langsamer. Der Durchblutung: Ist die Haut gut durchblutet, zum Beispiel beim Sport, nach einem Saunabesuch, einem heißen Bad oder am Strand, wirkt das Insulin schneller.

Wie oft darf ich am Tag Insulin spritzen?

Supplementäre Insulintherapie (SIT)

Bei der ergänzenden oder supplementären Insulintherapie wird ein kurz wirksames Insulin meist ein- bis dreimal täglich vor den Mahlzeiten gespritzt. Es können Human-Insuline oder Insulin-Analoga zum Einsatz kommen.

Ist zuviel Insulin Spritzen schädlich?

Insulin ist ein körpereigenes Hormon, dessen Gabe zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme führen kann. Außerdem kann sich der Körper an das Insulin gewöhnen, sodass eine immer höhere Dosis erforderlich wird. Mögliche Folgen sind Übergewicht, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall kann steigen.

Bei welchem Wert kein Insulin Spritzen?

Bei einer Überzuckerung liegt der Wert über 7,8 mmol/l (140 mg/dl). Der Grund ist meist, dass Insulin fehlt oder nicht ausreichend wirkt.

Wie lange kann ein Mensch ohne Insulin Leben als Diabetiker?

Wer an Typ-1-Diabetes erkrankt, braucht zunächst viel Insulin, um den entgleisten Blutzucker zu normalisieren. Doch wenige Wochen oder Monate nach Therapiebeginn sinkt der Insulinbedarf plötzlich drastisch. Mitunter bleibt der Blutzucker sogar ohne Insulinspritzen stabil. Aber: Der Diabetes verschwindet nicht.

Wie hoch darf der Zucker bei Diabetes 2 sein?

Ein Diabetes liegt vor, wenn der Blutzucker nüchtern bei 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher oder zu einem beliebigen Zeitpunkt (z.B. nach dem Essen) über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) liegt. Ein Nüchternwert zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l) weist auf ein Typ-2-Diabetes-Vorstadium (Prädiabetes) hin.

Was ist die 30er Regel bei Insulin?

Die Korrekturregel gibt an, mit wie viel Blutzuckerveränderung zu rechnen ist, wenn 1 Einheit Insulin injiziert wird. Beispielsweise besagt eine 30er-Korrekturregel, dass eine Einheit Insulin den Blutzucker um 30 mg/dl (1,7 mmol/l) senken wird.

Wie hoch darf der Zucker morgens nüchtern sein?

Bei Menschen ohne Diabetes liegt der Glukosespiegel im Blut nüchtern (nach 8 bis 10 Stunden ohne Nahrung) unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise unter 5,5 Millimol pro Liter (mmol/l). Nach dem Essen steigt der Blutzuckerwert gewöhnlich nicht über 140 mg/dl (7,8 mmol/l).