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Kann man bei Scheidung auf Zugewinnausgleich verzichten?

Gefragt von: Alma Freund-Sommer  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Der Zugewinnausgleich wird nur auf Antrag bei der Scheidung durchgeführt und verjährt nach 3 Jahren ab Rechtskraft der Scheidung. Verzichtet werden hierauf kann auch nur notariell oder durch eine Verzichtserklärung bei Gericht, wenn beide Parteien anwaltlich vertreten sind.

Ist Zugewinnausgleich Pflicht?

Ein Zugewinnausgleich ist nicht nötig. Vertragliche Regelung – Eheleute können in einem Ehevertrag vereinbaren, dass der Zugewinnausgleich nicht durchgeführt oder anders berechnet wird. Sie können zum Beispiel festlegen, dass bestimmte Vermögensgegenstände unberücksichtigt bleiben.

Was bedeutet Verzicht auf Zugewinn?

Vor der Hochzeit schließen viele Paare heutzutage einen notariellen Ehevertrag. Oftmals wird dann auch auf den Zugewinn verzichtet. Dann gehört das Vermögen, das ein Ehegatte während der Ehe erwirbt, nur ihm allein. Ein solcher Vertrag kann aber auch nichtig sein.

Kann ich bei der Scheidung auf alles verzichten?

Auf den Versorgungsausgleich kann grundsätzlich verzichtet werden. Der Verzicht kann im Ehevertrag oder durch Erklärung vor Gericht festgehalten werden. Ist die Scheidung bereits in die Wege geleitet, kommt auch die Regelung in einer Scheidungsfolgenvereinbarung in Betracht.

Wie kann ich Zugewinnausgleich umgehen?

Den Zugewinnausgleich können Sie auch gänzlich verhindern, wenn Sie in einem Ehevertrag oder einer Scheidungsfolgenvereinbarung den Güterstand der Zugewinngemeinschaft ausgeschlossen und stattdessen Gütertrennung vereinbart haben. Hier muss Ihr Ehepartner allerdings zugestimmt haben.

Berechnung des Zugewinnausgleichs bei einer Scheidung - Kanzlei Hasselbach

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Wann gibt es keinen Zugewinnausgleich?

Wenn die Eheleute bei der Heirat kein Vermögen hatten und bei der Scheidung kein Vermögen haben, dann ist ein Zugewinnausgleich rein rechnerisch nicht möglich. Ein Zugewinnausgleich findet auch nicht statt, wenn die Eheleute eine Gütertrennung in einem notariellen Ehevertrag vereinbart haben.

Wann kann der Zugewinnausgleich verweigert werden?

Kann der Ausgleich des Zugewinns verweigert werden? Der Ausgleich kann dann verweigert werden, wenn der geforderte Zahlbetrag das tatsächlich vorhandene Vermögen übersteigt. Das Gesetz sieht vor, dass der Zugewinnausgleich auf das vorhandene Vermögen beschränkt wird.

Ist es sinnvoll auf den Versorgungsausgleich zu verzichten?

Ein Verzicht auf den Versorgungsausgleich würde deshalb vom Gericht als sittenwidrig und damit unwirksam eingestuft. Eine Sittenwidrigkeit kann sich auch ergeben, wenn einer der Eheleute z.B. wegen Krankheit oder fehlender Berufsausbildung keine eigene ausreichende Altersvorsorge aufbauen konnte und kann.

Was passiert wenn ich auf den Versorgungsausgleich verzichte?

Es kann im Scheidungsverfahren ein Verzicht der Eheleute auf die Durchführung des Versorgungsausgleichs vereinbart werden. Allerdings muss der Richter die Wirksamkeit des Verzichts prüfen. Der Verzicht ist nach dem Gesetz dann unwirksam, wenn er „grob unbillig“ ist.

Was kostet ein Verzicht auf Versorgungsausgleich?

* Kosten Verzicht Versorgungsausgleich: Als Notarkosten fällt die Mindestgebühr für Beurkundungen in Höhe von EUR 120,00 zuzüglich Auslagen und gesetzlicher Mehrwertsteuer an, da die doppelte Gebühr aus einem Gegenstandswert / Geschäftswert von EUR 5.000,00 (Regelwert gem. § 36 Abs.

Wie wird der Zugewinn bei einer Immobilie berechnet?

Entscheidend für die Berechnung des Zugewinnausgleichs ist, ob die Immobilie während der Ehe an Wert gewonnen hat. In diesem Fall beträgt der Zugewinn für beide Partner im Trennungsfall jeweils 50 Prozent der Wertsteigerung. Wird die gemeinsame Immobilie verkauft, heben sich die Ausgleichzahlungen gegenseitig auf.

Wie lange nach der Scheidung kann Zugewinnausgleich beantragt werden?

Der Anspruch verjährt innerhalb von 3 Jahren nach rechtskräftiger Scheidung und lässt sich nicht im Nachhinein geltend machen. Wie lange nach der Scheidung ist ein Zugewinnausgleich möglich? Ein Zugewinnausgleich lässt sich bis zu 3 Jahre nach der Scheidung von einem der Ehepartner beantragen.

Ist Versorgungsausgleich bei Scheidung Pflicht?

Der Versorgungsausgleich ist fester Bestandteil des Scheidungsverfahrens. Mehr noch: Es handelt sich hierbei um die einzige Scheidungsfolgesache, die von Amts wegen durchgeführt wird, ohne dass ein gesonderter Antrag erforderlich ist.

Welcher Kontostand zählt bei Scheidung?

Wird bei einer Scheidung ein Anspruch auf Zugewinnausgleich geltend gemacht, so gehört das Kontoguthaben natürlich in die Berechnung des Endvermögens des betreffenden Ehegatten.

Was gehört alles zum Zugewinn bei einer Scheidung?

Das Wichtigste in Kürze: Zugewinnausgleich

Zum Anfangsvermögen zählen neben Schulden auch Erbschaften sowie Schenkungen, selbst wenn diese während der Ehe erworben wurden. Der Partner mit dem geringeren Zugewinn kann die Hälfte der Differenz zwischen beiden Zugewinnen als Ausgleich einfordern.

Ist ein Auto ein Zugewinn?

Wenn jeder Ehegatte einen eigenen Pkw hat, den er nur selbst fährt, dann zählen beide Fahrzeuge nicht zu den Haushaltsgegenständen. Sie unterliegen dann dem Zugewinnausgleich. Ein Zweitwagen ist dagegen ein Haushaltsgegenstand, wenn er von beiden Ehepartnern gefahren wird (anders wohl bei Sportwagen/Motorrad usw.).

Kann man bei der Scheidung auf rentenpunkte verzichten?

Nach einer Scheidung müssen die Ex-Partner ihre Rentenanwartschaften aufteilen: Das nennt sich Versorgungsausgleich. Eheleute können darauf in einem Ehevertrag verzichten. Das ist selbst dann noch möglich, wenn die Scheidung schon läuft.

Wie viel kostet eine einvernehmliche Scheidung?

Abhängig vom Verfahrenswert und der individuellen Rechtslage lässt sich jedoch sagen, dass die Kosten einer einvernehmlichen Scheidung im deutschlandweiten Durchschnitt bei rund 800,00 Euro beginnen. Hierbei werden beide Eheleute von einem Anwalt vertreten und der Verfahrenswert wird mit 3.000 Euro bemessen.

Wann ist Verzicht auf Versorgungsausgleich sittenwidrig?

Der Verzicht auf die Durchführung des Versorgungsausgleichs kann sittenwidrig sein, wenn er zulasten der Grundsicherung geht. Bei rentenfernen Jahrgängen ist es problematisch, die erforderliche Prognose zu stellen, dass ein Ehegatte nur aufgrund des Verzichts auf die Grundsicherung angewiesen sein wird.

Wann lohnt sich ein Versorgungsausgleich?

Ein geringer Betrag ist im Versorgungsausgleich meist dann zu erwarten, wenn die Ehe nicht lange bestanden hat oder wenn beide Eheleute über die Ehezeit hinweg annähernd gleich viel verdient haben.

Wie lange muss man verheiratet sein um Versorgungsausgleich zu bekommen?

Um Unklarheiten zu vermeiden, hat der Gesetzgeber deswegen eine ausdrückliche gesetzliche Regelung für kurze Ehen in das Versorgungsausgleichsgesetz aufgenommen: Bei Ehen, die vor dem Scheidungsantrag maximal drei Jahre gedauert haben, wird grundsätzlich kein Versorgungsausgleich durchgeführt.

Wie lange dauert eine Scheidung Wenn das Trennungsjahr vorbei ist?

Eine Ehe kann nach Ablauf des Trennungsjahres innerhalb von nur drei Monaten geschieden werden, wenn kein Versorgungsausgleich durchgeführt werden muss, z.B. bei einer kurzen Ehe unter drei Jahren. Bei einer Scheidung mit Versorgungsausgleich müssen Sie mit bis zu neun Monaten rechnen.

Wie bringe ich mein Geld vor der Scheidung in Sicherheit?

Vermögen sichern: Die Kinder aus erster Ehe erhalten große Schenkungen. Bei der Auskunft über das Endvermögen (Stichtag: Zustellung des Scheidungsantrags) dürfen sie verschwiegen werden. Außerdem ist es möglich, die Bezugsberechtigung der Ehefrau bei der Lebensversicherung stillschweigend zu widerrufen.

Sollte man als Ehefrau im Grundbuch stehen?

Was vielen nicht klar ist: Nur wer im Grundbuch eingetragen ist, der ist auch Eigentümer der Immobilie, betont Regina Gerdom, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Familienrecht in Lübbecke. Steht nur einer der Ehepartner im Grundbuch, so gehört auch nur diesem das Grundstück und die darauf gebaute Immobilie.

Wer profitiert vom Zugewinnausgleich?

Wer profitiert vom Zugewinnausgleich? Vom Zugewinnausgleich profitiert derjenige, der zwischen Heirat und Scheidung weniger Vermögen angehäuft hat als der andere. Für den zahlungspflichtigen Ehegatten kann das richtig teuer werden.