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Kann man auch ohne Schilddrüse leben?

Gefragt von: Herr Nils Preuß B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Obwohl die Schilddrüse so ein wichtiges Organ ist, ist es heutzutage problemlos möglich, ohne Schilddrüse zu leben – dank medikamentöser Therapie. Die Dosierung muss jedoch gut eingestellt sein.

Wie lange kann man leben ohne Schilddrüse?

90 Prozent der Frauen und 87 Prozent der Männer überleben fünf Jahre nach Diagnosestellung (9). Nach der operativen Entfernung der gesamten Schilddrüse schließt sich in aller Regel eine Behandlung mit radioaktivem Iod an, um verbliebenes Restgewebe und mögliche Metastasen zu eliminieren.

Was muss man beachten wenn man keine Schilddrüse mehr hat?

Wird der Mangel an Schilddrüsenhormonen nicht ausgeglichen, können gesundheitliche Probleme und Beschwerden aller Art auftreten: zum Beispiel Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme, unerklärliche oder übermäßige Gewichtszunahme.

Ist es schlimm wenn man keine Schilddrüse hat?

Ohne die Hormone der Schilddrüse würden über kurz oder lang die Körper- und auch die geistigen Funktionen zum Erliegen kommen. Ausschlaggebend nach einer Schilddrüsenoperation ist auch, wie viel Gewebe der Schilddrüse entfernt werden musste.

Was passiert wenn man die Schilddrüse entfernt?

Durch die Entfernung der Schilddrüse fehlen dem Körper die von ihr gebildeten Hormone Trijodthyronin und Thyroxin (T3 und T4). Diese müssen nach der vollständigen Schilddrüsen-OP dauerhaft zugeführt werden. Ihr Arzt verschreibt Ihnen hierzu Tabletten, die Sie täglich einnehmen müssen.

1 Jahr ohne Schilddrüse - Wie geht es mir jetzt??? / Leben ohne Schilddrüse

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Wann ist es sinnvoll die Schilddrüse zu entfernen?

Eine Operation der Schilddrüse ist erforderlich, wenn der konkrete Verdacht auf bösartige Zellen in der Schilddrüse besteht (Schilddrüsenkrebs oder Schilddrüsenkarzinom) oder wenn das Schilddrüsengewebe ungebremst Hormone produziert (heiße Knoten, Überfunktion bei Morbus Basedow).

Was darf ich nach der Schilddruesenoperation nicht tun?

Wir empfehlen, sich ca. 7 Tage nach der Operation körperlich zu schonen. Sollte im Bereich der Wunde Rötung oder Nässen auftreten, sich Fieber entwickeln, oder sollte es zu einer Schwellung sowie Schmerzen kommen, stellen Sie sich bitte umgehend bei Ihrem Hausarzt oder in unserer chirurgischen Ambulanz vor.

Wie wirkt sich die Schilddrüse auf die Psyche aus?

Im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion klagen Betroffene häufig über depressive Verstimmungen, Apathie, schnelle Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Gefühlslage kann sehr schwankend sein und im Extremfall über Wahnvorstellungen bis hin zu Suizidgedanken reichen.

Kann eine entfernte Schilddrüse wieder nachwachsen?

Die Narbe ist in den ersten Wochen noch verhärtet und gerötet, wird aber im Laufe der Zeit immer weicher und verblasst. Wurde die Schilddrüse nicht komplett entfernt, kann es in ei- nigen Fällen im Laufe der Zeit zu einem Nachwachsen des Schilddrüsengewebes kommen (Rezidiv-Struma).

Was passiert wenn man keine Schilddrüsentabletten mehr einnimmt?

L-Thyroxin bei Schilddrüsenvergrößerung (Struma)

Dann produziert die Hirnanhangdrüse nämlich vermehrt das Hormon TSH, das die Schilddrüse zum Wachsen anregt. Ohne Behandlung kann daraus eine Struma entstehen.

Ist Bier gut für die Schilddrüse?

Alkohol blockiert ganz generell die Hormonbildung. Man sollte ihn deshalb insbesondere bei einer Schilddrüsenunterfunktion in Massen geniessen.

Wie lange ohne Schilddrüsentabletten?

Ein einmaliges Auslassen der Schilddrüsentablette hat normalerweise keine Auswirkung auf die Schilddrüsenfunktion, das Depot an T4 im Blut hat eine Halbwertszeit von acht Tagen.

Ist die Schilddrüse lebenswichtig?

Klein, aber lebenswichtig: Das schmetterlingsförmige Halsorgan Schilddrüse erfüllt im menschlichen Körper wesentliche Aufgaben. Zu den häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse zählen die Über- und die Unterfunktion.

Welche Medikamente nach Schilddrüsen Entfernung?

Nach einer Schilddrüsenoperation kann eine lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonpräparaten notwendig sein. Wird nur ein Teil der Schilddrüse entfernt, bestimmt unter anderem das verbleibende Restvolumen der Schilddrüse, ob eine Einnahme des Schilddrüsenhormons T4 (Thyroxin, Tetrajodthyronin) erfolgen muss.

Was tun bei Gewichtszunahme nach Schilddrüsen OP?

Eine Gewichtszunahme sollte durch eine ausgewogene und maßvolle Ernährung sowie ausreichend Bewegung vermieden werden. Vor der Operation bewirkt der höhere Energieverbrauch bei einer Überfunktion häufig, dass die Betroffenen mehr essen müssen.

Welche Muskeln werden bei Schilddrüsen OP durchtrennt?

Die meisten Menschen haben an der Stelle eine Hautfalte, in der die spätere Narbe kosmetisch nicht sehr stört. Nach Spaltung der Haut wird die Halsmuskulatur seitlich verlagert, die Schilddrüse zunächst freigelegt und das erkrankte Gewebe entfernt.

Warum bekommt man Knoten in der Schilddrüse?

Die wichtigste Ursache für die Entstehung eines Schilddrüsenknotens ist Jodmangel, der auch in der Schweiz unterschwellig noch vorhanden ist. Jod ist sozusagen der Treibstoff für die Schilddrüse, den sie zur Produktion der Hormone benötigt. Bekommt sie zu wenig Jod, reagiert die Drüse mit einer Vergrösserung.

Hat die Schilddrüse Einfluss auf die Augen?

Je nach Form der Schilddrüsenerkrankung ist auch eine Beteiligung der Augen möglich. Dies kann sich zum Beispiel in Form von Doppeltsehen durch Störungen im Bereich der Augenmuskulatur oder hervorstehende Augen im Rahmen der endokrinen Orbitopathie bemerkbar machen.

Was dir deine Krankheit sagen will Schilddrüse?

Erkrankungen der Schilddrüse haben aus der Sicht der chinesischen Medizin mit Stress, inneren Konflikten, emotionalen Belastungen, Traumata und Erschöpfung zu tun. Die Angst oder der Glaube, dass man bestimmte Dinge nicht tun, sagen oder gar denken darf behindern den eigenen authentischen Selbstausdruck.

Wie merkt man das man Schilddrüsenkrebs hat?

Das wichtigste Warnzeichen von Schilddrüsenkrebs ist ein neu aufgetretener, rasch wachsender Knoten in der Schilddrüse.
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Warnzeichen eines Schilddrüsenkarzinoms
  • Schluckbeschwerden.
  • tastbar oder sichtbar vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich.
  • Druckgefühl im Halsbereich.
  • Luftnot.
  • Heiserkeit.
  • Hustenreiz.

Wie lange wird man nach einer Schilddrüsenoperation krankgeschrieben?

Die tatsächliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit variiert zwischen drei Tagen und mehreren Wochen. Im Durchschnitt liegt sie bei etwa 14 Tagen.

Kann man nach einer Schilddrüsen OP sprechen?

Was macht man bei operationsbedingten Komplikationen? Kommt es nach der Schilddrüsen-Operation nicht zu einer kompletten Wiederherstellung der Stimm- und Sprachqualität, spricht man von einer postoperativen Stimmstörung. Dann klingt die Stimme zum Beispiel heiser, leise oder tonlos.

Wie viel kostet eine Schilddrüsenoperation?

Die ambulanten Kosten pro Patient belaufen sich auf ca. 250 bis 500 DM, stationäre Kosten betragen ca. 5000 bis 7000 DM pro Patient.

Wie wird die Schilddrüse entfernt?

Je nach Erkrankung setzen wir verschiedene OP-Techniken ein. In der Regel nehmen wir Schilddrüsen-Operationen während einer Vollnarkose vor, so dass die Patienten den Eingriff verschlafen und keine Schmerzen verspüren. Am Ende der Operation vernähen wir den Hautschnitt mit Fäden, die sich selbst auflösen.

Wie schnell muss ein kalter Knoten operiert werden?

Kalte Knoten produzieren keine Hormone und können bösartig sein. Besteht der Verdacht auf Krebs, müssen kalte Knoten mit einer herkömmlichen OP per Skalpell entfernt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Tumorgewebe vollständig entfernt wurde. Gutartige kalte Knoten kommen auch für Hitzeverfahren infrage.