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Kann man an einer Überfunktion der Schilddrüse sterben?

Gefragt von: Valeri Wiese MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Dank moderner Therapiemöglichkeiten kann man mit einer erkannten und behandelten Schilddrüsenüberfunktion in den meisten Fällen ein normales Leben führen. Im Falle einer sehr selten auftretenden thyreotoxischen Krise liegt die Sterblichkeit jedoch immer noch bei 20-30%.

Wie gefährlich ist eine Überfunktion der Schilddrüse?

Durch die verstärkte Hormonbildung laufen viele Körperfunktionen unnötigerweise „auf Hochtouren“. Dies kann sich durch Symptome wie Gewichtsverlust, Schwitzen, Nervosität oder Herzrasen bemerkbar machen. Eine Schilddrüsenüberfunktion erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Kann eine Schilddrüsenerkrankung tödlich sein?

Unbehandelt können Hashimoto-Thyreoiditis und Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) schwere Folgen haben, bis hin zu Koma und Tod.

Was passiert wenn eine Überfunktion der Schilddrüse nicht behandelt wird?

Langfristig wird dadurch der Körper geschädigt: Patienten mit subklinischer Hyperthyreose erkranken im Alter häufiger an Vorhofflimmern, einer Herzrhythmusstörung, die tödliche Schlaganfälle begünstigt. Bei Frauen kommt es außerdem häufiger zum Knochenschwund, der Osteoporose.

Was ist gefährlicher unter oder Überfunktion der Schilddrüse?

Gefährlicher ist die Überfunktion. Eine Studie der dänischen Universität Gentofte zeigte 2013, dass Patienten mit einer Überfunktion ein um 60 Prozent höheres Risiko für Vorhofflimmmern aufweisen. In der Folge drohen Blutgerinnsel und sogar ein Infarkt.

Schilddrüsenerkrankungen erkennen und behandeln

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Kann man ohne Schilddrüse sterben?

Obwohl die Schilddrüse so ein wichtiges Organ ist, ist es heutzutage problemlos möglich, ohne Schilddrüse zu leben – dank medikamentöser Therapie. Die Dosierung muss jedoch gut eingestellt sein.

Wie fühlt man sich bei einer Schilddrüsenüberfunktion?

Psychische Anzeichen: Nervosität, Aggressivität, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen. Herz-Kreislauf-Störungen: vorübergehend oder ständig erhöhter Puls, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, beengendes Gefühl in der Herzgegend. Erhöhte Körpertemperatur, Überempfindlichkeit gegen Wärme, Schwitzen.

Wie schnell wirken Medikamente bei Schilddrüsenüberfunktion?

Medikamente wie Carbimazol und Thiamazol aus der Gruppe der Mercaptoimidazole stoppen die Hormonproduktion der Schilddrüse. Diese Medikamente sind zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion geeignet. Nach ein bis zwei Monaten sollte sich der Stoffwechsel stabilisiert haben.

Wie lange dauert es bis die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion verschwinden?

Bei einigen Patienten verschwinden die Hyperthyreose-Beschwerden auch nach ein bis anderthalb Jahren Medikamenteneinnahme nicht oder die Symptome werden nach vorübergehender Besserung wieder stärker.

Was begünstigt Schilddrüsenüberfunktion?

Die Ursachen für das Entstehen dieser Autoimmunerkrankung sind unklar, als begünstigende Faktoren werden erbliche Anlagen, psychische Belastung und Rauchen angenommen.

Kann Stress eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen?

Denn die Schilddrüse erhöht den Grundumsatz und soll gerade nicht powern, wenn der Körper in einer Notsituation ist – so entsteht die Schilddrüsenunterfunktion und in einigen Fällen kurzfristig und vorübergehend auch eine Schilddrüsenüberfunktion. Gibt es weitere Faktoren? Nein, Stress ist die einzige Ursache.

Welche Medikamente nimmt man bei Schilddrüsenüberfunktion?

Die wichtigsten Medikamente zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion sind die sogenannten Thyreostatika. Sie hemmen die Bildung von Schilddrüsenhormonen. In der Regel werden die Wirkstoffe Thiamazol und Carbimazol eingesetzt. Wenn diese Mittel nicht vertragen werden, wird manchmal auch Propylthiouracil angewendet.

Warum keine Milch bei Schilddrüsenüberfunktion?

Wer Schilddrüsenhormone in Tablettenform (L-Thyroxin o. ä.) nehmen muss und diese mit einem Glas Milch zusammen nimmt, sorgt dafür, dass der Körper das Medikament nicht mehr so gut aufnehmen kann – so eine Studie.

Was hat die Schilddrüse mit den Augen zu tun?

Neben Lidveränderungen, einer Beeinträchtigung der Augenmuskeln und einem Exophthalmus, kann es ausserdem zu einer Einschränkung des Sehnervs (Nervus opticus) kommen. Dies äussert sich durch ein vermindertes Farbensehen und einer Visuseinschränkung – unter Umständen bis zur Erblindung.

Warum sind Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion meistens sehr schlank?

Die Überfunktion der Schilddrüse macht schlank.

Es kommt zu einer Aktivierung des Grundumsatzes mit einer Abnahme von Fettmasse, schließlich Muskelschwund und schlussendlich Reduktion der Knochenmasse im Sinne einer Osteoporose. Die Schilddrüse produziert die Schilddrüsenhormone T4 und T3.

Wie lange kann man ohne Schilddrüse leben?

90 Prozent der Frauen und 87 Prozent der Männer überleben fünf Jahre nach Diagnosestellung (9). Nach der operativen Entfernung der gesamten Schilddrüse schließt sich in aller Regel eine Behandlung mit radioaktivem Iod an, um verbliebenes Restgewebe und mögliche Metastasen zu eliminieren.

Ist man ohne Schilddrüse schwerbehindert?

In dem Fall, in dem die Schilddrüsenentfernung komplikationslos erfolgt ist, beträgt der GdB im Rahmen der Heilungsbewährung 50.

Wann muss die Schilddrüse komplett entfernt werden?

Eine Operation der Schilddrüse ist erforderlich, wenn der konkrete Verdacht auf bösartige Zellen in der Schilddrüse besteht (Schilddrüsenkrebs oder Schilddrüsenkarzinom) oder wenn das Schilddrüsengewebe ungebremst Hormone produziert (heiße Knoten, Überfunktion bei Morbus Basedow).

Warum kein Kaffee bei Schilddrüsenüberfunktion?

Im Falle einer Über-/Unterfunktion der Schilddrüse sollte beispielsweise auf Kaffee weitgehend verzichtet werden, weil das darin enthaltene Koffein zusätzlich anregt und die vorhandenen Symptome (Nervosität, Zittern, innere Unruhe, Schlafstörungen) verschlimmern kann.

Sind Eier gut für die Schilddrüse?

3 besonders gute Lebensmittel bei Schilddrüsenunterfunktion

Eier liefern außerdem viele weitere Vitamine und Mineralstoffe sowie hochwertiges Protein. Naturreis: Er versorgt den Körper mit dem für die Schilddrüse günstigen Spurenelement Selen.

Welche Nüsse bei Schilddrüsenüberfunktion?

Durch regelmäßige Einnahmen von Selen, beispielsweise in Form von Paranüssen, können sich die Symptome verbessern. Die Antikörper, die die Schilddrüse schrumpfen lassen und das Problem somit verursachen, werden reduziert.

Wie lange krank bei Schilddrüsenüberfunktion?

Die tatsächliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit variiert zwischen drei Tagen und mehreren Wochen. Im Durchschnitt liegt sie bei etwa 14 Tagen.

Kann die Psyche die Schilddrüse beeinflussen?

Im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion klagen Betroffene häufig über depressive Verstimmungen, Apathie, schnelle Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Gefühlslage kann sehr schwankend sein und im Extremfall über Wahnvorstellungen bis hin zu Suizidgedanken reichen.

Kann man plötzlich eine Schilddrüsenüberfunktion bekommen?

Sind diese Knoten groß genug, kommt es bei erneuter Jodzufuhr in der Schilddrüse zu einer ungebremsten Hormonproduktion. Dies kann auch ganz plötzlich auftreten, beispielsweise wenn Betroffene große Jodmengen erhalten (zum Beispiel in Form von jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln).

Was nicht essen bei Überfunktion?

Verzichten sollten Betroffene mit Schilddrüsenhyperthyreose auf
  • Jodsalz.
  • Milchprodukte.
  • Meeresfrüchte (Fisch, Muscheln)
  • Hühner- und Putenfleisch.
  • Dosengemüse.
  • Schokolade.
  • Sojaprodukte (Sojasoße, Sojamilch, Tofu)