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Kann man als Deutscher Jiddisch verstehen?

Gefragt von: Herr Herwig Zeller B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Jiddisch ist eine germanische Sprache
Und genau hier ist der Haken an der Sache mit der leichten Verständlichkeit: Gesprochenes Jiddisch zu verstehen ist eine Sache, Jiddisch zu lesen eine ganz andere. Denn obgleich die jiddische Sprache zu den germanischen zählt, wird Jiddisch mit dem hebräischen Alphabet geschrieben.

Ist Jiddisch Deutsch ähnlich?

Jidisch (oder idisch) bedeutet im Jiddischen sowohl „jüdisch“ als auch „jiddisch“. Das sogenannte Judendeutsch ist eine dem Deutschen sehr ähnliche Variante des Westjiddischen, war die Umgangs- und Korrespondenzsprache der Mehrheit der deutschen Juden bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Ist Jiddisch ein deutscher Dialekt?

Jiddisch ist die Alltagssprache der nicht assimilierten aschkenasischen Juden. Jiddisch ist eine Sprache ohne Land, die überall auf der Welt gesprochen wird. Es ist die wichtigste Volkssprache der in Mittel- und Osteuropa beheimateten oder von dort stammenden Juden.

Kann man Jiddisch lernen?

Jiddisch ist eine dem Deutschen nah verwandte Sprache, wird aber, wie alle jüdischen Sprachen, mit dem hebräischen Alphabet verschriftlicht. Seine Kenntnis ist Voraussetzung für das Erlernen des Jiddischen.

Welche Jiddischen Wörter gibt es im Deutschen?

  • schachern. "sachern" handeln.
  • Schickse. "schiksa" die Unreine.
  • Schmiere stehen. "schmiro" Wache, Wächter.
  • Schlamassel. "schlamassel" Unglück, Pech (Gegenteil von massel)
  • Schmonzes. "schmonzes" Unsinn.
  • Schmu. "schmuo" Gerede, Geschwätz, Gerücht.
  • Stuss. "schtus" Unsinn, Torheit.

Can German and Yiddish Speakers Understand Each Other?

24 verwandte Fragen gefunden

Warum ist Jiddisch Deutsch so ähnlich?

Jiddisch ist eine germanische Sprache

Jiddisch und Deutsch sind beides westgermanische Sprachen und dadurch eng verwandt. Somit ist Jiddisch keine semitische Sprache wie etwa Hebräisch, selbst wenn es von zahlreichen hebräisch-aramäischen Einflüssen geprägt ist.

Wie erkennt man jüdische Nachnamen?

Als besonders typisch für jüdische Familiennamen erscheinen die Kunstnamen, die eine sehr umfangreiche Namengruppe bilden. Dabei fällt eine Reihenbildung mit bestimmten positiv konnotierten Wörtern auf, vgl.

Was für ein Schmock?

[1] veraltet, abwertend: Winkeljournalist; gesinnungsloser, käuflicher und skrupelloser Journalist. [2] Schimpfwort mit vager Bedeutung, ähnlich zu: plumper, ungeschickter, dummer oder unangenehmer Mensch. [3] abwertend: sinnloses, geschwollenes Rede. [4] hamburgischer Soziolekt: abgelehnter Zuhälter.

Was bedeutet meschugge sein?

[1] albern, bescheuert, dumm, idiotisch, kompliziert, närrisch, schwierig, überspannt, unberechenbar, unkalkulierbar, verrückt, von Sinnen; weitere siehe Verzeichnis:Deutsch/Verrücktheit.

Welche Sprache ähnelt Hebräisch?

Wie das Hebräische gehört Aramäisch zum nordwestlichen Zweig der semitischen Sprachen und ist somit dem Hebräischen nahe verwandt.

Welcher Sprache ist Deutsch am ähnlichsten?

Ähnlichste Weltsprache: Englisch

Auch die Weltsprache Englisch zählt zur engeren Verwandtschaft und ist dem Deutschen somit in vielem ähnlich.

Ist Schlamassel ein jüdisches Wort?

Beide klingen typisch Jiddisch. Dabei geht ”Schlamassel“ aber auf das jiddische Wort ”Schlimm-Massel“ zurück – und setzt sich aus dem deutschen Wort ”schlimm“ und dem hebräischen Wort ”Massel“ zusammen – ”schlimmes Glück“ eben. ”Schlimm“ wurde umgangssprachlich dann zu ”Schlamm“, in dem man stecken bleiben kann.

Welche Wörter kommen aus dem Jüdischen?

Wörter wie Chuzpe oder Ganove zeigen den Einfluss jüdischer Kultur auf unsere Sprache.
...
Jiddischer Begriffe in unserer Alltagssprache sind zum Beispiel:
  • Abzocke.
  • Chuzpe.
  • dufte.
  • Ganove.
  • Großkotz.
  • Haberer.
  • Kaff.
  • Knast.

Was ist die Sprache von Jesus?

Hebräisch sei die Sprache der Gelehrten sowie der Bibel gewesen, im täglichen Leben hätte Jesus aber Aramäisch gesprochen, darüber seien sich auch andere Bibel-Experten einig.

Wie spricht man mischpoke aus?

Laut dem Variantenwörterbuch des Deutschen sind die Sprachvarianten Mischpoke und Muschpoke einzig in Deutschland gebräuchlich; die Variante Mischpoche findet hingegen sowohl in Österreich als auch in Deutschland Verwendung. Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon definierte 1911: „Mischpōke (jüd.

Wie viele jüdische Sprachen gibt es?

Gibt es so eine Sprache? Wir Jüdinnen und Juden sprechen in den unterschiedlichsten Sprachen, vorwiegend in der Sprache des Landes, in der wir leben, also Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Polnisch, aber auch Arabisch, Türkisch und so weiter. In Israel sprechen Jüdinnen und Juden Hebräisch.

Was ist Chuzpe Witz?

Ein jüdischer Witz definiert und illustriert zugleich Chuzpe so: Ein Jude wird wegen Ehrenbeleidigung verklagt. Er habe jemandem Chuzpe vorgeworfen. Der Richter jedoch kennt das Wort gar nicht und bittet den Juden, es zu erklären.

Woher kommt Plem Plem?

Herkunft unbekannt. Bzdęga vermutet einen Zusammenhang mit plempern. Synonyme: [1] dumm, unvernünftig, verrückt; weitere siehe: Verzeichnis:Deutsch/Verrücktheit.

Ist meschugge ein Schimpfwort?

Jahrhundert aus dem Jiddischen (meschuggo für „verrückt“) ins Deutsche übernommen, das seinerseits aus dem gleichbedeutenden hebräischen Wort meschugga (משוגע) von lehischtage`a (להשתגע ‚verrückt sein/werden') hervorging. Der Duden nennt den Gebrauch des Adjektivs als salopp für „nicht bei Verstand; verrückt“.

Was ist ein Potz?

potz Angst, Jammer, Marter, Blut u. ä. Es handelt sich um Entstellungen genitivischer Fügungen mit Gottes. Erhalten geblieben sind potz Blitz, potz Donnerwetter, potz Teufel sowie potztausend (16.

Warum sagt man Tölpel?

Herkunft: [1] von [2], nach dem unbeholfen wirkenden Verhalten an Land. [2] Aus dem Ostmitteldeutschen, im 16. Jahrhundert von Luther in die Gemeinsprache eingeführt.

Ist Schmuck ein Schimpfwort?

"schmuck" oder "schmock" ist das bekannteste jiddische Schimpfwort. Eigentlich ist es der Schwanz, aber es kann von Trottel über Angeber bis Mistkerl so etwa alles bedeuten. Es ist nicht wirklich heftig beleidigend, jedenfalls nicht für amerikanische Verhältnisse.

Warum klingen jüdische Nachnamen Deutsch?

In einem alphabethischen Verzeichnis wurden die zur Auswahl stehenden Namen angeführt. Die jüdischen Familiennamen sollten sich möglichst nicht von den deutschen unterscheiden, um die Integration zu fördern. Erlaubt waren daher ausschließlich Namen nach „deutscher und christlicher“ Aussprache.

Ist der Name Rosenthal ein jüdischer?

Benennung nach Herkunft zu den häufigen Siedlungsnamen Rosenthal bzw. Rosental. Als jüdischer Familienname wurde der Name oft wegen seines Wohlklangs gewählt.

Ist Freitag ein jüdischer Name?

Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Fridag. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch fridu , altsächsisch frithu , frethu 'Friede, Schutz' und althochdeutsch tag , dag , altsächsisch dag 'Tag'.