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Kann jeder Ärztin Akte einsehen?

Gefragt von: Constanze Kaufmann  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Als Patientin oder Patient haben Sie ein gesetzliches Recht darauf, Ihre vollständige Patientenakte in der Arztpraxis einzusehen. Die Rechtsgrundlage dafür schafft das Bürgerliche Gesetzbuch (§ 630g). Der Arzt oder die Ärztin muss Ihrem Wunsch auf Einsicht unverzüglich, d.h. so schnell wie möglich nachkommen.

Kann jeder Arzt meine Krankenakte sehen?

Dürfen Dritte meine Patientenakte einsehen? Egal, ob Ehepartner, Mutter, Sohn, Schwester, Freund oder gar Rechtsanwalt: Andere Personen haben kein Recht, Ihre Patientenakte einzusehen. Der Arzt darf ihnen den Einblick in die Akte nur gewähren, wenn Sie als Patient Ihre Einwilligung dazu geben.

Wer hat Zugriff auf Patientenakte?

Wer hat Zugriff auf die Akte? Auf die elektronische Patientenakte haben ausschließlich die Versicherten selbst Zugriff. Niemand außer dem Nutzer hat Einblick in die Daten. Alle Aktionen innerhalb der Akte funktionieren nur, wenn die Versicherten ihre Zustimmung gegeben haben.

Kann man beim Arzt die Akte anfordern?

Nach Paragraph 630g des Bürgerlichen Gesetzbuches müssen Ärzte ihren Patienten unverzüglich Einsicht in die Akte gewähren und auf Wunsch auch Kopien herausgeben. Wer von diesem Recht Gebrauch macht, muss die dafür anfallenden Kosten wie etwa Papier, Datenträger oder Versand allerdings selbst tragen.

Wann darf ein Arzt Informationen weitergeben?

Patientendaten dürfen nur dann preisgegeben werden, wenn gesetzliche Vorschriften dem Arzt eine Pflicht bzw. ein Recht zur Offenbarung einräumen oder der Patient seine Einwilligung ausdrücklich oder stillschweigend erteilt hat.

Jeder Arzt kann alle Daten sehen

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Wem darf der Arzt Auskunft geben?

Das bedeutet: Ärzte dürfen aufgrund ihrer Schweigepflicht normalerweise keiner anderen Person Auskunft erteilen. Das gilt etwa neben Versicherungen und der Krankenkasse auch für nahe Angehörige, wie Ehegatten, Eltern, Kinder.

Welche Daten fallen unter die Schweigepflicht?

Der Umstand, dass der Betroffene überhaupt bei dem Arzt in Behandlung war oder ist. Der Name des Patienten. Alle Krankendaten, die zur Patientenakte gehören. Alle Gedanken, Meinungen, familiären, beruflichen und finanziellen Verhältnisse, die der Patient dem Arzt anvertraut hat.

Was kostet eine Kopie der Patientenakte?

Muss ich die Kopien bezahlen? Nach der Regelung im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) müssen Sie die Kopien bezahlen. Die Kosten pro Seite dürfen bei maximal 50 Cent für die ersten 50 Seiten und 15 Cent für jede weitere Seite liegen.

Kann ein Arzt die Herausgabe der Patientenakte verweigern?

Jeder Patient hat einen Anspruch auf Herausgabe seiner Behandlungsunterlagen. (1) Dem Patienten ist auf Verlangen unverzüglich Einsicht in die ihn betreffende Patientenakte zu gewähren, soweit der Einsichtnahme nicht erhebliche therapeutische oder sonstige erhebliche Gründe entgegenstehen.

Kann ich eine Kopie meiner Patientenakte verlangen?

Einsicht in die Patientenakte

§ 630g BGB gewährt einen Anspruch auf Einsichtnahme in die Patientenakte. Zudem kann der Patient elektronische Abschriften verlangen. Soweit sich die Entscheidung auf § 630g BGB stützt, erfolgt die Auskunft entgeltlich. § 630g BGB gewährt keinen Anspruch auf ein bestimmtes Format.

Wie lange bewahren Ärzte Patientendaten auf?

Ärztliche Aufzeichnungen sind für die Dauer von zehn (10) Jahren nach Abschluss der Behandlung aufzubewahren, soweit nicht nach gesetzlichen Vorschriften eine längere Aufbewahrungspflicht besteht (vgl. § 10 Abs. 3 BO, § 630f Abs. 3 BGB sowie für den vertragsärztlichen Bereich § 57 Abs.

Wann wird die Krankenakte gelöscht?

a DSGVO definiert auch für Patienten das „Recht auf Vergessenwerden“. Personenbezogene Daten sind unverzüglich zu löschen, sofern diese für die Zwecke, für die sie erhoben wurden, nicht mehr notwendig sind. Dennoch darf die Patientendokumentation nicht sofort nach Behandlungsende vernichtet werden.

Was kann der Arzt auf der krankenkarte sehen?

Grundlegendes wie Name, Anschrift Geschlecht und Blutgruppe. Angaben zur Krankenversicherung (Krankenkasse, Versichertennummer, Versichertenstatus)

Was kommt alles in die Krankenakte?

Was steht in der Patientenakte? Da niedergelassene Ärzte in Deutschland der Dokumentationspflicht unterliegen, müssen sie jegliche Symptome, Behandlungen und die daraus resultierenden Ergebnisse in einer Akte festhalten. Angefangen von der Erstuntersuchung, über die Diagnose bis hin zu den Testergebnissen.

Was ist in der Krankenakte enthalten?

Eine solche Akte enthält die gesammelten Unterlagen und Aufzeichnungen eines Arztes über einen Patienten. Dazu gehören die Anamnese, Diagnosen, Notizen über Untersuchungen, Untersuchungsergebnisse, Therapiemaßnahmen, Operationen, Befunde, Aufklärungen und Einwilligungen und schließlich nicht zuletzt Arztbriefe.

Welche Daten hat der Hausarzt?

In den ärztlichen Unterlagen sind sowohl subjektive als auch objektive Daten vermerkt. Zu den objektiven Informationen gehören zum Beispiel Röntgenaufnahmen, Computer-Aufzeichnungen, EKG, EEG und sonstige Ergebnisse aus bildgebenden Verfahren sowie Laborergebnisse.

Welche Unterlagen bei arztwechsel?

Wichtig bei einem Arztwechsel ist, dass der neue Arzt alle notwendigen Informationen des Patienten bekommt. Deswegen sollte sich der Patient von seinem alten Arzt eine Kopie seiner vollständigen Patientenakte geben lassen. „Dazu ist der Arzt gesetzlich verpflichtet“, sagt UPD-Beraterin Lehmann.

Kann man 2 Ärzte haben?

Ärztehopping liegt nach Ansicht der Kassen beispielsweise vor, wenn sich ein Patient innerhalb eines Quartals bei mehreren Hausärzten oder Fachärzten derselben Fachgruppe behandeln lässt, ohne dass die beteiligten Ärzte davon wissen. Aus ihrer Sicht stellt Arzthopping einen Missbrauch der freien Arztwahl dar.

Hat jeder Arzt eine eigene Patientenakte?

Nein, grundsätzlich nicht. Ein Arzt ist verpflichtet, im Interesse der Beweissicherung eine Dokumentation der ärztlichen Behandlung seiner Patienten zu führen und diese zumindest 10 Jahre aufzubewahren.

Was passiert mit meiner Patientenakten Wenn Praxis schließt?

Was passiert mit meiner Patientenakte nach der Schließung einer Praxis? Geführte Patientenakten, zu deren Anlage und Führung jeder Arzt verpflichtet ist, sind grundsätzlich vom Arzt nach Abschluss der Behandlung oder Schließung der Praxis 10 Jahre aufzubewahren.

Haben Ärzte untereinander auch Schweigepflicht?

Auch für Ärzte untereinander besteht die Schweigepflicht. Sie entfällt nicht deswegen, weil der Empfänger ebenfalls der Schweigepflicht unterfällt. Bei einer Anschluss- oder Konsiliarbehandlung ist aber im Regelfall von einer vermuteten Einwilligung des Patienten auszugehen.

Wann gilt die ärztliche Schweigepflicht nicht?

Ausgeschlossen von der Schweigepflicht sind laut Medizinrecht Informationen, die der Arzt außerhalb der Behandlung, also nicht in seiner Funktion als behandelnder Arzt, mitbekommen hat. Als Rechtsgrundlage dient hierbei § 203 StGB sowie § 9 der Muster-Gerufsordnung für Ärztinnen und Ärzte (MBO).

Wie entbinde ich meinen Arzt von der Schweigepflicht?

Möchten Sie Ihren Arzt von der Schweigepflicht im Ernstfall entbinden, dann können Sie das entweder im Rahmen einer umfänglichen Vorsorgelösung tun (etwa der Vorsorgevollmacht), oder indem Sie eine explizite Schweigepflichtsentbindung aufsetzen.

Wer ist dazu berechtigt Auskünfte über den Patienten zu erhalten?

Im Übrigen: Nicht jeder Arzt oder Pfleger im Krankenhaus ist berechtigt, die personenbezogenen Gesundheitsdaten des Patienten einzusehen. Grundsätzlich steht dies nur Personal zu, dass in die Pflege und Behandlung des Betroffenen eingebunden ist. Je nach Bereich kann die Einsichtnahme auch beschränkt werden.

In welchen drei grundsätzlichen Fällen kann die Schweigepflicht aufgehoben werden?

Es gibt jedoch Ausnahmen von der Schweigepflicht – beispielsweise, wenn der Arzt zur Meldung von Krankheiten gegenüber Behörden verpflichtet ist.
  • Ärztliche Schweigepflicht muss gewahrt werden. ...
  • Anzeigepflicht schwerer Straftaten. ...
  • Rechtfertigender Notstand. ...
  • Meldepflichtige Krankheiten.