Zum Inhalt springen

Kann ich um Versetzung bitten?

Gefragt von: Hanns Rieger B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
sternezahl: 4.1/5 (11 sternebewertungen)

Wenn Sie auf eigenen Wunsch versetzt werden wollen, dann müssen Sie einen schriftlichen Versetzungsantrag stellen. Ein Anspruch auf Versetzung kann für Arbeitnehmer in Ausnahmefällen dann entstehen, wenn die Versetzung zur Erfüllung der Fürsorgepflicht unumgänglich ist.

Hat man ein Recht auf Versetzung?

Der Arbeitgeber darf seine Mitarbeiter versetzen, aber nur wenn es eine entsprechende arbeitsvertragliche Grundlage dafür gibt. Er darf aufgrund seines Weisungsrechts den Arbeitsort und -inhalt nur insoweit bestimmen, als er damit nicht gegen andere Bestimmungen aus dem Arbeits- oder Tarifvertrag verstößt.

Kann der Arbeitgeber eine Versetzung ablehnen?

Der Arbeitgeber braucht die Zustimmung des Betriebsrates, wenn er eine*n Arbeitnehmer*in versetzen will. Hat der Betriebsrat einer Versetzung nicht wirksam zugestimmt, kann der Arbeitnehmer die Arbeit verweigern, die der Arbeitgeber ihm neu zugewiesen hat.

Kann man sich versetzen lassen?

Wer sich als Arbeitnehmer versetzen lassen will, bittet rechtlich um eine Änderung des Arbeitsvertrages. Mitarbeiter haben kein Recht auf eine Versetzung, nur der Arbeitgeber kann sie versetzen lassen – im Rahmen geltender Verträge und Gesetze.

Welche Gründe gibt es für eine Versetzung?

Eine Versetzung ist nur zulässig, wenn dienstliche oder betriebliche Gründe vorliegen.
...
In der Praxis kommen beispielhaft folgende Gründe in Betracht:
  • Personalbedarf einer anderen Dienststelle.
  • Aufgabenrückgang einer Dienststelle.
  • Rationalisierungsmaßnahmen.
  • Ausfall von Arbeitnehmern bei einer anderen Dienststelle.

Versetzung gefährdet! Wie schaffe ich noch die Versetzung? | Lehrerschmidt

44 verwandte Fragen gefunden

Wie formuliere ich einen versetzungsantrag?

So formulieren Sie Ihr Versetzungsschreiben
  • Sie schreiben Ihren Versetzungsantrag in einer förmlichen Ordnung.
  • Benutzen Sie zur Begrüßung die betreffende Abteilung. ...
  • Schreiben Sie in einem höflichen Ton. ...
  • Sie müssen auf jeden Fall Ihren vollständigen Namen und Ihren derzeitigen Einsatzort benennen.

Wie lange dauert eine Versetzung?

„Versetzung im Sinne dieses Gesetzes ist die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereichs, die voraussichtlich die Dauer von einem Monat überschreitet, oder die mit einer erheblichen Änderung der Umstände verbunden ist, unter denen die Arbeit zu leisten ist.

Was muss ich bei einer Versetzung beachten?

Was tun bei Versetzung?
  1. Sehen Sie in Ihrem Arbeitsvertrag nach, welche Aufgaben Ihr Arbeitgeber Ihnen zuweisen kann. ...
  2. Seien Sie vorsichtig bei Sonderprojekten und scheinbaren Beförderungen. ...
  3. Vergewissern Sie sich beim Arbeitgeber, dass die Versetzung nicht zu einer Gehaltsabsenkung führt. ...
  4. Sprechen Sie mit dem Betriebsrat.

Was ist eine kalte Kündigung?

Das kann der Fall sein, wenn diesem Mitarbeiter auf regulärem Weg nicht gekündigt werden kann. Diese Art der Versetzung ist auch als kalte Kündigung bekannt – der Arbeitnehmer soll dann zur eigenen Kündigung gedrängt werden.

Kann Betriebsrat Versetzung ablehnen?

Ist die Zustimmung des Betriebsrats bei Versetzungen erforderlich? Die Versetzung von Mitarbeitern auf andere Arbeitsplätze ist grundsätzlich nur unter Beteiligung des Betriebsrats möglich. Dieser kann seine Zustimmung verweigern.

Hat Arbeitnehmer Anspruch auf Versetzung?

Als Arbeitnehmer haben Sie in der Regel keinen Anspruch auf eine Versetzung, insofern dieser nicht in Ihrem Arbeitsvertrag festgehalten ist. In bestimmten Situationen, wie zum Beispiel bei Mobbing am Arbeitsplatz, kann sich ein Versetzungsanspruch jedoch aus der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ergeben.

Was ist zumutbar bei Versetzung?

Eine feste Grenze für eine zumutbare Versetzung an einen anderen Arbeitsort gibt es nicht. Entscheidend sind immer die Gründe des Arbeitgebers und die Interessen des Arbeitnehmers. Wenn arbeitsvertraglich kein fester Arbeitsort vereinbart wurde, dann ist eine Pendlerzeit von ein bis zwei Stunden in der Regel zumutbar.

Wie weit darf man versetzt werden?

Um sich an die Schnelllebigkeit der Gesellschaft und an die Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes anzupassen, wurde diese Regelung sehr stark gelockert: Grundsätzlich darf ein Arbeitgeber seine Angestellten aufgrund seines Weisungsrechts bundesweit versetzen – eine Zustimmung des Arbeitnehmers ist dafür nicht nötig ...

Wie erfolgt Versetzung?

Eine Versetzung (§ 28 BBG) kann aus dienstlichen Gründen oder auf Antrag des Beamten erfolgen. Die Versetzung auf Antrag ist lediglich an die Voraussetzung geknüpft, dass der Betroffene die Befähigung für das erstrebte Amt besitzt.

Wie lange vorher muss eine Versetzung angekündigt werden?

Nach den gesetzlichen Bestimmungen hat der Betriebsrat eine Woche Bedenkzeit. Hat er in diesem Zeitraum nicht reagiert, darf der Arbeitgeber die Versetzung wie geplant durchführen, vorher jedoch nicht.

Ist eine Versetzung eine Kündigung?

Versetzungen werden angewendet, weil sie für den Arbeitnehmer verträglicher sind als die Kündigung, wenn zwei Parteien absolut zerstritten sind. Aber auch Umstrukturierungen und damit einhergehende betriebsbedingte Kündigungen können mit Versetzungen abgefedert werden.

Kann der Arbeitgeber mir eine andere Arbeit zuweisen?

Der Arbeitgeber kann dem Arbeitnehmer nicht einseitig durch Arbeitsanweisung eine andere Tätigkeit zuweisen und damit die vertraglich vereinbarte Leistungspflicht ändern.

Wann ist eine Versetzung gültig?

Von einer Versetzung wird gesprochen, wenn ein Arbeitnehmer länger als vier Wochen an einem anderen Arbeitsort tätig wird und ihm neue Aufgaben zugewiesen werden oder er einer anderen Abteilung zugeordnet wird. Grundsätzlich veranlasst der Arbeitgeber eine Versetzung.

Was ist der Unterschied zwischen Versetzung und Umsetzung?

Versetzungen sind auf Dauer angelegte Wechsel der Dienststelle im organisationsrechtlichen Sinne mit oder ohne Dienstortwechsel. Der dauernde oder vorübergehende Wechsel innerhalb der Dienststelle – auch zu einer verselbstständigten Dienststelle im personalvertretungsrechtlichen Sinne – ist eine Umsetzung.

Wann muss einem versetzungsantrag stattgegeben werden?

Der Dienstherr entscheidet nach pflichtgemäßem Ermessen, ob er dem Antrag stattgibt, wenngleich es sich in bestimmten Sonderfällen -beispielsweise wenn besonders schwerwiegende persönliche Gründe vorliegen- durchaus aufdrängen kann, dass dem Antrag des Beamten stattzugeben ist.

Wie lange kann Dienstherr Versetzung hinauszögern?

Nach dieser Vorschrift kann die Entlassung so lange hinausgeschoben werden, bis der Beamte die Amtsgeschäfte ordnungsgemäß erledigt hat, längstens jedoch drei Monate.

Kann man sich im öffentlichen Dienst versetzen lassen?

Die Versetzung ist bei Beamten zulässig, wenn mit dem neuen Amt mindestens die Höhe des Endgrundgehalts des bisherigen Amts verbunden und die Tätigkeit wegen der geforderten Vorbildung oder Berufsausbildung zumutbar ist. Dies gilt auch für den Fall, dass der Betroffene der Versetzung nicht zugestimmt hat.

Kann man im öffentlichen Dienst versetzt werden?

Sowohl TVöD als auch TV-L gewährleisten dem jeweiligen Arbeitgeber große Flexibilität bei der Ausgestaltung der Beschäftigung. Gemäß § 4 TVöD/TV-L können Beschäftigte versetzt, abgeordnet, einem anderen Arbeitgeber zugewiesen oder im Wege der Personalgestellung überlassen werden.

Was ist eine Umsetzung öffentlicher Dienst?

Ein Beschäftigter im öffentlichen Dienst muss wissen, dass ihm jede billigerweise zumutbare Tätigkeit auch an anderen Orten durch den Arbeitgeber zugewiesen werden kann. Als Umsetzung bezeichnet man die Zuweisung eines neuen Arbeitsorts innerhalb des Betriebs oder der Dienststelle am Dienstort.

Wie viel km zur Arbeit sind zumutbar?

Wieviel Fahrzeit zur Arbeit ist zumutbar? Laut einem Urteil vom Landesarbeitsgericht in Nürnberg ist eine Strecke von 180 Kilometern als zumutbarer Arbeitsweg zu bezeichnen. Allerdings ist in jedem Einzelfall zu prüfen, ob nicht eine nähergelegene Beschäftigungsmöglichkeit für den Arbeitnehmer besteht.