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Kann ich mich als Prokurist selbst kündigen?

Gefragt von: Vinzenz Thomas  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Kündigt der Prokurist selbst, hat er eine Kündigungsfrist von vier Wochen, wenn nichts anderes vereinbart worden ist. Der Prokurist erhält in den meisten Fällen eine Abfindung. Die Höhe ist meist Verhandlungssache. Ein Prokurist darf selbst kündigen.

Was passiert mit Prokura bei Kündigung?

auch bei Widerruf der Prokura besteht das Arbeitsverhältnis grundsätzlich fort. Umgekehrt erlischt aber mit der Kündigung des Arbeitsverhältnisses auch die Prokura.

Ist ein Prokurist ein Arbeitnehmer?

Wenn der Prokurist in den Betrieb des Unternehmens eingegliedert ist und einem umfassenden Weisungsrecht des Arbeitgebers unterliegt, ist er in den meisten Fällen Arbeitnehmer. Unabhängig hiervon ist die Erteilung der Prokura. Sie wird in der Regel schriftlich erteilt.

Ist ein Prokurist eine Führungskraft?

Prokurist:innen sind häufig leitende Angestellte

Auch wenn Prokura den Arbeitnehmerstatus nicht ändert, sind Prokurist:innen nicht selten – zumindest im Mittelstand – „echte“ Leitende Angestellte im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) und/oder im Sinne des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG).

Ist ein Prokurist immer ein leitender Angestellter?

Prokuristen sind leitende Angestellte, soweit die ihnen nach Arbeitsvertrag und Stellung im Unternehmen oder im Betrieb zugewiesenen Aufgaben auch im Verhältnis zum Arbeitgeber nicht unbedeutend sind (§ 5 Abs. 3 Nr. 2 BetrVG).

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Ist ein Prokurist mein Chef?

Der Prokurist – die rechte Hand des Chefs.

Der Prokurist handelt nach außen als Vertreter des Unternehmers. Das heißt,, er kann jegliche Rechtsgeschäfte im Zusammenhang mit dem Unternehmen abschließen. Es gibt die Einzelprokura und die Gesamtprokura. Bei der Einzelprokura hat der Prokurist die Vertretungsmacht allein.

Wie kann die Prokura beendet werden?

Die Prokura erlischt durch Tod des Prokuristen, Beendigung des zugrundeliegenden Rechtsverhältnisses (meist der Arbeits- oder Dienstvertrag) oder der Einstellung des Handelsgeschäfts. Ebenfalls besteht die jederzeitige Möglichkeit des Widerrufs der Prokura seitens des Inhabers.

Kann ein Prokurist sein Gehalt erhöhen?

Gemäß § 181 BGB darf der Prokurist keine Rechtsgeschäfte im eigenen Namen und im Namen des Kaufmanns vornehmen. Hier handelt Peter in eigenem Namen und im Namen von Hans. Die Gehaltserhöhung ist dementsprechend unwirksam.

Wie viel verdient man als Prokurist?

Als Prokurist/in können Sie ein durchschnittliches Jahresgehalt von 69.700 € und ein Monatsgehalt von 5.808 € erwarten. Städte, in denen es viele offene Stellen für Prokurist/in gibt, sind Gelsenkirchen. Deutschlandweit gibt es für den Job als Prokurist/in auf StepStone.de 104 verfügbare Stellen.

Was verdient ein Prokurist netto?

Wie viel Netto? Ein Prokurist verdient im Jahr 56.142,90€ brutto, monatlich 4.678,58€ und in einer Stunde 28,41€ durchschnittlich. Die Angaben stammen aus unserer Gehaltsdatenbank, basierend auf den Einträgen unserer Besucher.

Wie lange haftet ein Prokurist?

Grundsätzlich wird die Prokura-Haftung nur während der Arbeitszeit angewendet. Im Falle leichter Fahrlässigkeit haftet der Arbeitnehmer nicht, bei mittlerer nur anteilig, bei grober Fahrlässigkeit jedoch voll. Als Prokurist haftet man allerdings auch gegenüber den Geschäftspartnern des Unternehmens.

Ist ein Prokurist Mitglied der Geschäftsleitung?

Der Prokurist ist nicht dem Geschäftsführer gleichgestellt, aber er zählt zu den höheren Mitarbeitern. Er kann Vollmachten in unterschiedlichem Umfang erhalten, die er dann nutzen kann, um im Sinne eines Betriebes Entscheidungen zu treffen oder Verbindlichkeiten zu unterzeichnen.

Kann Prokurist Kündigung unterschreiben?

Zur Unterschrift sind auch typische Vertreter des Arbeitgebers berechtigt, beispielsweise der Prokurist oder Geschäftsführer. Andere Personen müssen gesondert bevollmächtigt werden und im Regelfall ihre Vollmacht der Kündigung im Original beifügen.

Kann Prokurist Prokura zurückgeben?

Die Prokura dürfen Sie nicht eigenständig widerrufen

Denn entgegen einem weitverbreiteten Irrtum können Prokuristen die ihnen erteilte Prokura nicht widerrufen oder niederlegen. Sie können lediglich darauf verzichten, die Prokura auszuüben. Das bedeutet, dass Sie dann von der Prokura keinen Gebrauch mehr machen.

Welche Pflichten hat ein Prokurist?

Was darf ein Prokurist?
  • Den gesamten Geschäftsverkehr zu führen.
  • Wechsel zu zeichnen.
  • Prozesse zu führen.
  • Verbindlichkeiten einzugehen.
  • Vergleiche zu schließen.
  • Handlungsvollmachten zu erteilen.
  • In Ausnahmefällen: Grundstücke zu erwerben, zu vermieten und zu verpachten.

Kann man eine Prokura zurückgeben?

Die Prokura kann darüber hinaus vom Geschäftsinhaber jederzeit widerrufen werden, etwa bei einem Vertrauensverlust oder geschäftlichen Differenzen. Ein Widerruf bzw. eine Niederlegung der Prokura durch den Prokuristen ist nicht möglich. Er kann sie jedoch ruhen lassen.

Ist Prokurist ein Titel?

Bei Prokuristen handelt es sich um leitende Mitarbeiter/innen eines Unternehmens, denen von der Geschäftsführung Prokura erteilt worden ist. Dies ist eine handelsrechtliche Vollmacht, die den/die Prokuristen/Prokuristin zu allen Rechtsgeschäften für das Unternehmen berechtigen.

Was verdient ein Prokurist in einem mittelständischen Unternehmen?

In mittelständischen Unternehmen und der richtigen Branche kannst du als Prokurist mit einem Gehalt von über 7.000 Euro im Monat rechnen. Durch den Aufgabenbereich und die Verantwortung kannst du in großen DAX-Konzernen als Prokurist sogar ein Gehalt von über 8.500 Euro im Monat erhalten.

Wie viel verdient ein Prokurist bei Lidl?

Demnach ist der Aufstieg zum Prokuristen in zwei Jahren bei dem Discounter keine Seltenheit. Das Mehr an Verantwortung belohnt Lidl mit 8600 Euro pro Monat. Wer es zum Geschäftsführer einer der 21 Regionalgesellschaften schafft, bekommt im Jahr 200.000 Euro.

Wie haftet ein Prokurist einer GmbH?

Wann die Prokura zu Ihrer Haftung führt

Grundsätzlich werden Sie immer dann in die Haftung genommen, wenn Sie einem Dritten einen Schaden zufügen. Wenn Sie also einen Fehler machen und ein Dritter dadurch zu Schaden kommt, haften Sie.

Was darf man als Prokurist nicht?

Ein Prokurist darf keine sogenannten Grundlagengeschäfte tätigen. Diese betreffen den Bestand der Gesellschaft sowie den Status der Gesellschafter. Grundlagengeschäfte sind den Gesellschaftern vorbehalten, die den Gesellschaftsvertrag gemeinsam geschlossen haben – es sei denn, der Vertrag schreibt etwas anderes vor.

Wie unterschreibt man als Prokurist?

Wie unterschreibt ein Prokurist? Nach § 51 HGB hat der Prokurist in der Weise zu zeichnen, dass er der Firma seinen Namen mit einem die Prokura andeutenden Zusatz anfügt. Normalerweise unterschreibt der Prokurist daher, indem der seiner Unterschrift das Kürzel „ppa“ voransetzt (oder den Zusatz „per Prokura“ o.

Wer kann einen Prokuristen kündigen?

Bei einer betriebsbedingten Kündigung, z.B. wegen einer Betriebsschließung, kann der Arbeitgeber dem Prokuristen im Kündigungsschreiben nach § 1a KSchG eine Abfindung anbieten. Hierfür muss der Prokurist aber schon länger als sechs Monate im Betrieb arbeiten.

Wer kann Prokura widerrufen?

§ 116 Abs. 3 HGB trägt dem Rechnung, indem die Vorschrift für die Erteilung einer Prokura die Zustimmung aller geschäftsführenden Gesellschafter fordert, der Widerruf der Prokura aber durch jeden Geschäftsführer allein erfolgen kann.

Was bringt mir Prokura?

Die Prokura ermächtigt zu allen Arten von gerichtlichen und außergerichtlichen Handlungen, die der Betrieb eines Handelsgewerbes mit sich bringt. Die Vertretungsmacht eines Prokuristen umfasst damit nahezu den gesamten Geschäfts- und Prozessverkehr des Handelsgewerbes.