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Kann ich meinen PV Strom selbst verkaufen?

Gefragt von: Tino Merkel B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Eigentümer privater Photovoltaikanlagen haben das Recht, Strom, den sich nicht selbst nutzen, in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Für diese Leistung erhalten sie vom Netzbetreiber eine entsprechende Einspeisevergütung – Anlagenbetreiber verkaufen ihren Strom also an den Netzbetreiber.

Wer darf Strom direkt vermarkten?

Was sind die Voraussetzungen für die Direktvermarktung? Grundsätzlich sind alle Erneuerbare-Energien-Anlagen, die eine installierte Leistung ab 100 kW(p) aufweisen und ab dem 01.01.2016 in Betrieb genommen wurden, zur Direktvermarktung geeignet. Dazu muss eine Anlage mit einer Fernsteuerung ausgestattet werden.

Wie teuer kann ich meinen Strom verkaufen?

Aktuell beläuft sich die Vergütung auf: kleiner als 10 kWp: 7,47 Cent pro Kilowattstunde. kleiner als 40 kWp: 7,25 Cent pro Kilowattstunde. größer als 40 kWp: 5,68 Cent pro Kilowattstunde (Stand: Juli 2021)

Kann ich meinen PV Strom an meinen Nachbarn verkaufen?

Der Betreiber der Solaranlage kann so überschüssigen Solarstrom an seinen Nachbarn verkaufen und höhere Einnahmen generieren als durch die reine Netzeinspeisung. Der Nachbar ohne eigene Erzeugungsanlage kann den Solarstrom günstiger beziehen als Graustrom aus der Steckdose. Somit können beide Seiten profitieren.

Ist Eigenverbrauch steuerpflichtig?

Wird Strom der Photovoltaikanlage selbst verbraucht, ist das im Sinne der OFD ein "unternehmensfremder Zweck". Der Eigenverbrauch wird daher als "unentgeltliche Wertabgabe" betrachtet und muss dementsprechend versteuert werden.

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Wie viel kW sind steuerfrei?

Betreiber kleiner Anlagen an oder auf Gebäuden bis 10 Kilowatt Leistung sind dabei seit 2020 von der Gewerbesteuer befreit (§ 3 Punkt 32 GewStG). Sie müssen damit auch kein Gewerbe anmelden.

Wie wird selbst verbrauchter Solarstrom steuerlich erfasst?

Den Netto-Preis verrechnen Sie mit Ihrem Eigenverbrauch. Auf diesen Wert Ihres eigenen Stroms berechnen Sie 19 % Umsatzsteuer. Von diesem Betrag, den Sie in der Umsatzsteuererklärung angeben müssen, können Sie die Vorsteuer abziehen. Der Rest ist die Umsatzsteuer, die das Finanzamt einzieht.

Wie verkaufe ich Strom an Nachbarn?

Weil du den Strom nicht real an einen bestimmten Haushalt verschicken kannst, trittst du die Einspeisevergütung für deinen selbsterzeugten Strom an deinen Stromversorger ab. Die Vergütung behält der Stromversorger nicht für sich. Es ist dein virtuelles Stromguthaben, das du anderen Leuten zur Verfügung stellen kannst.

Wie viel bekommt man für 1 kWh Solarstrom?

Im Jahr 2000 betrug die Einspeisevergütung für Solarstrom an die 50 Cent pro Kilowattstunde, mittlerweile bekommen die Betreiber von PV-Anlagen weniger als 7 Cent. Und jeden Monat sinkt die Einspeisevergütung für Photovoltaik weiter. Ab dem 01. Januar 2022 bekommen Sie gerade noch 6,83 Cent für die Kilowattstunde.

Wem verkaufe ich meinen Strom?

Über Einspeisetarife können Sie den überschüssig produzierten Strom Ihrer PV-Anlage in das öffentliche Netz einspeisen und so verkaufen. Wie viel Sie tatsächlich an dem Sonnenstrom verdienen, regeln die Einspeisetarife.

Wie funktioniert PV Direktvermarktung?

Direktvermarktung ist eine Möglichkeit für PV-Anlagenbetreiber, den erzeugten Solarstrom an der Strombörse zu vermarkten und so ins Stromnetz einzuspeisen. Konkret bedeutet Direktvermarktung also, dass der Betreiber einer Photovoltaikanlage seinen erzeugten Strom direkt am Markt verkauft – oder verkaufen lässt.

Was passiert wenn bei einer PV Anlage der Strom nicht abgenommen wird?

Nein, da passiert nichts. Wenn die Module verkabelt sind, sollte man aber darauf achten, dass die losen Kabelenden nicht irgendwo herumliegen oder hängen, denn 400 Volt sind kein Pappenstiel. wenn der Wechselrichter abschaltet, die Kabel jedoch dran sind, so werden die Module (Strings) im Kurzschluss gefahren.

Was mit stromüberschuss machen?

Integration Stromspeicher

Ein Stromspeicher ist eine entscheidende Maßnahme zur Erhöhung Ihres Photovoltaik Eigenverbrauchs. Er speichert immer dann Strom aus Ihrer PV-Anlage, wenn ein Stromüberschuss herrscht, d.h. wenn mehr Strom erzeugt, als verbraucht wird.

Wie werde ich Direktvermarkter Strom?

Anlagenbesitzer ab 100 kWp müssen in die Strom Direktvermarktung. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt die Vergütung und durch Kombination aus Marktwert und Marktprämie erhalten Besitzer von direktvermarkteten Anlagen immer mindestens die EEG-Vergütung – trotz schwankender Strompreise an der Börse.

Was kostet die Direktvermarktung?

Die Kosten der Datenverbindung liegen dabei zwischen 2 – 10 Euro/Monat. Auch bei der Steuerbox beziehungsweise den Lizenzkosten kommt es stark auf den Anbieter an. Die initialen Kosten liegen in der Regel zwischen 70 und 550 Euro.

Wie hoch ist die Einspeisevergütung für Solarstrom 2022?

Die aktuelle Einspeisevergütung 2022 für Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1-10 kWp beträgt im Juli 2022 6,23 Cent pro kWh. Die überwiegende Mehrheit der auf privaten Einfamilienhäusern installierten Photovoltaikanlagen fällt in diese Kategorie.

Warum sich Photovoltaik nicht lohnt?

Eine kleine Photovoltaik-Anlage lohnt sich wirtschaftlich nicht, wenn ihr den gesamten produzierten Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen wollt. Das liegt daran, dass die Einspeisevergütung die Kosten für die Produktion des Solarstroms nicht mehr deckt.

Was ändert sich 2022 bei Photovoltaik?

Im Jahr 2022 fallen Photovoltaikanlagen, die 2001 als eine der ersten ans Netz gingen, aus der Förderung. Betreiber bekommen keine Einspeisevergütung mehr und sollten prüfen, ob sich die Volleinspeisung weiterhin lohnt. Wer nicht handelt, erhält weitere sieben Jahre eine Vergütung in Höhe des Jahresmarktwerts Solar.

Wie groß darf eine PV-Anlage sein ohne Anmeldung?

Grundsätzlich sind Balkonsolaranlagen ab 600 Watt meldepflichtig. Sie müssen sowohl bei der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister eingetragen als auch beim Netzbetreiber registriert werden.

Kann ich Strom vom Nachbarn kaufen?

Rein theoretisch und rein rechtlich wäre so ein Stromverkauf von Nachbar zu Nachbar auch heute schon möglich. Aber: Das ist viel zu kompliziert organisiert für normale Menschen, weil das System auf Großunternehmen ausgelegt ist, sagen die Kritiker.

Wohin mit PV Überschuss?

E-Auto wäre die sinnvollste Variante, vorausgesetzt, dass Auto ist tagsüber daheim und fährt viel in der Nacht. Es führt an der Einspeisung kein Weg vorbei. Jede mit PV erzeugte kWh verdrängt "schmutzigen" Strom im Netz. Deine persönliche CO2-Bilanz wird signifikant verbessert.

Kann man PV Strom verschenken?

Das nützt zwar der Energiewende und dem Geldbeutel, ressourcenschonender ist aber ein Weiterbetrieb. Option 3 – den Solarstrom zu verschenken und ohne Entschädigung ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen – ist rechtswidrig und daher keine Alternative. Gesetzgeber und Netzbetreiber fürchten ein „wildes Einspeisen“.

Wie hoch ist die Umsatzsteuer auf selbst verbrauchten Strom?

Neben den Anschaffungskosten ist auch der erzeugte Strom einer netzgekoppelten PV-Anlage grundsätzlich mit 19 Prozent umsatzsteuerpflichtig (siehe u. a. BMF-Schreiben vom 01.04.2009 zum Direktverbrauch).

Warum muss der Eigenverbrauch bei Photovoltaikanlagen versteuern?

Grundsätzlich müssen Betreiber einer Photovoltaikanlage damit rechnen, dass sie für den gewonnenen Strom Steuern zahlen müssen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Solarstrom in das öffentliche Stromnetz gespeist wird und der Netzbetreiber dafür eine Einspeisevergütung zahlt.

Warum kostet selbst erzeugter Strom?

1.200 Kilowattstunden verbraucht er selbst; diesen Strom muss er nicht für 30 Cent vom Versorger kaufen. Bei eigenen Stromgestehungskosten von zehn Cent spart er 20 Cent, insgesamt pro Jahr 240 Euro. Für welche Option sich Eigenheimbesitzer entscheiden sollten, muss individuell abgewogen werden.