Zum Inhalt springen

Kann ich kündigen wenn ich minusstunden habe?

Gefragt von: Metin Günther  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
sternezahl: 4.1/5 (43 sternebewertungen)

Minusstunden zählen bei einer Kündigung nur dann, wenn in der Firma Arbeitszeitkonten geführt werden – und diese auch vertraglich vereinbart sind. Gibt es kein Arbeitszeitkonto, gibt es auch keine Minusstunden. Dann spielen sie bei einer Kündigung keine Rolle.

Was passiert wenn ich mit minus Stunden kündige?

Kündigt der Arbeitnehmer oder wird ihm gekündigt, muss er vor dem Ende seines Arbeitsverhältnisses seine Minusstunden durch Überstunden ausgleichen. Ist das nicht geschehen, darf der Arbeitgeber diese mit dem letzten Gehalt verrechnen.

Bin ich verpflichtet minusstunden nacharbeiten?

Das bedeutet: Kommt es zu Minusstunden, weil keine Arbeit vorlag und der Arbeitnehmer hat seine Zeit und seine Arbeitskraft angeboten, dann ist der Arbeitgeber verpflichtet, diesen trotzdem voll zu entlohnen – ohne dass dieser nacharbeiten muss. Der Arbeitgeber befindet sich dann nämlich im sogenannten Annahmeverzug.

Was tun wenn man minusstunden hat?

Minusstunden nacharbeiten: So geht es

Wer Minusstunden sammelt, muss diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder abbauen. Dies ist nur durch Mehrarbeit möglich. So können Überstunden – beispielsweise durch einen verfrühten Arbeitsbeginn oder einen späteren Feierabend – zum Abbau von Minusstunden genutzt werden.

Was passiert wenn man zu viele minusstunden hat?

Hier gilt gemäߧ 615 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB): Verluste durch angeordnete Minusstunden muss der Arbeitgeber tragen. Sie dürfen nicht zulasten des Arbeitnehmers gehen und auch nicht auf dem Arbeitszeitkonto vermerkt werden. Du kannst aufgezwungene Minusstunden also entspannt und ohne Sorge um dein Gehalt genießen.

Minusstunden bei Kündigung - Wann du deinen Lohn zurückzahlen musst

34 verwandte Fragen gefunden

Wie lange sind minusstunden gültig?

Oft kommt hier auch die Frage auf: „Gibt es Minusstunden, die verfallen, wenn genug Zeit vergeht? “ Ein Verfallsdatum in diesem Sinne gibt es nicht. In Bezug auf das Arbeitszeitkonto gilt bei Minusstunden der Ausgleichszeitraum, der vertraglich festgelegt ist.

Wie viele minusstunden darf man haben?

Wie viele Minusstunden sind zulässig? Eine pauschale gesetzliche Regelung, wie viele Minusstunden erlaubt sind, gibt es nicht. Entscheidend ist, was im Arbeits- oder Tarifvertrag steht. Gibt es darin keine entsprechenden Vorgaben, sind Minusstunden streng genommen gar nicht möglich.

Wie lange dürfen minusstunden stehen bleiben?

Oft kommt hier auch die Frage auf: „Gibt es Minusstunden, die verfallen, wenn genug Zeit vergeht? “ Ein Verfallsdatum in diesem Sinne gibt es nicht. In Bezug auf das Arbeitszeitkonto gilt bei Minusstunden der Ausgleichszeitraum, der vertraglich festgelegt ist.

Was ist wenn mein Arbeitgeber keine Arbeit für mich hat?

In jedem Fall müssen Sie Ihren Arbeitgeber über den Grund Ihrer Arbeitsverhinderung unverzüglich informieren, da Sie sonst eine Abmahnung oder sogar eine Kündigung riskieren.

Wann muss Arbeitszeitkonto ausgeglichen werden?

Die oberhalb von 8 Stunden pro Werktag bzw. 48 Stunden pro Woche aufgebauten Plussalden müssen aber innerhalb des gesetzlichen Ausgleichszeitraums durch entsprechende Freistellung so ausgeglichen werden, dass im Durchschnitt des Ausgleichszeitraums die gesetzliche Höchstarbeitszeit nicht überschritten wird.

Kann der Arbeitgeber die Arbeitszeiten ändern wie er will?

Arbeitgeber können kraft Direktionsrecht die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten ändern. Dabei müssen sie deren Interessen angemessen berücksichtigen. Ob sie dabei auch Rücksicht auf Haustiere nehmen müssen, hatte das Arbeitsgericht Hagen zu entscheiden und im konkreten Fall bestätigt.

Wer haftet für minusstunden?

Minusstunden auf dem Arbeitszeitkonto

Der Arbeitnehmer ist dann zur Nachleistung verpflichtet ist, weil er die in Minusstunden ausgedrückte Arbeitszeit vorschussweise vergütet erhalten hat.

Bis wann ist das Arbeitszeitkonto auszugleichen?

2 Satz 3 MiLoG, dass die auf dem Arbeitszeitkonto eingestellten Arbeitsstunden monatlich nicht mehr als 50 Prozent der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit übersteigen dürfen. Werden darüber hinaus Stunden angesammelt, so müssen diese zwingend am letzten Bankarbeitstag des betroffenen Monats vergütet werden.

Kann ich meinen Chef darum bitten mich zu kündigen?

Hinweis für die Praxis: Der Wunsch nach einer Kündigung ist damit unbeachtlich. Arbeitgeber können nicht wirksam kündigen, wenn ein Arbeitnehmer den Ausspruch einer Kündigung fordert. Eine Kündigung ist nur wirksam, wenn Gründe nach dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vorliegen.

Kann der Arbeitgeber mich zwingen minusstunden zu machen?

Der Arbeitgeber darf Minusstunden nicht einseitig anordnen und diese vom Gehalt abziehen. Dafür ist eine Vereinbarung nötig. Wenn Arbeitnehmer aufgrund der schlechten Auftragslage weniger zu tun haben, wurden sie ohne Verschulden an der Ausübung ihrer vertraglich festgelegten Arbeitszeit gehindert.

Sollte man eine Kündigung ankündigen?

Experten sind sich einig, dass man persönlich kündigen sollte, bevor man das offizielle Schreiben abgibt. Deshalb bereiten Sie es entweder vor dem Gespräch mit ihrem Chef vor oder schreiben Sie es direkt im Anschluss.

Was passiert wenn ich kündige und keinen neuen Job habe?

Selbst kündigen ohne neuen Job bedeutet leider im Normalfall eine Arbeitslosengeld Sperre von 3 Monaten. In der Regel wird bei einer Kündigung seitens des Arbeitnehmers zudem auch die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes um ein Viertel gekürzt. Finanzielle Engpässe sind da schon fast vorprogrammiert.

Warum kündigt Arbeitgeber nicht?

Es gibt also Fälle, in denen zum Beispiel kein allgemeiner Kündigungsschutz nach dem Kündigungsschutzgesetz besteht und auch kein Sonderkündigungsschutz (z.B. Schwangere) und in diesen Fällen braucht der Arbeitgeber keinen Kündigungsgrund für eine ordentliche Kündigung des Arbeitnehmers.

Kann ich auf meine wöchentliche Arbeitszeit bestehen?

Die Dauer Ihrer Arbeitszeit haben Sie entweder arbeitsvertraglich vereinbart oder innerhalb eines Tarifvertrags akzeptiert. Daraus ergeben sich die täglichen und wöchentlichen Mindestzeiten. Die muss Ihr Arbeitgeber einhalten. Allerdings darf er Sie auch besserstellen; schlechter jedoch nicht.

Habe ich ein Recht auf meine Arbeitszeit?

Nicht im Arbeitsschutzgesetz ist die Arbeitszeit definiert, sondern im Arbeitszeitgesetz. Das Gesetz schreibt Arbeitgebern und Arbeitnehmern vor, dass die regelmäßige Arbeitszeit pro Werktag nicht länger als acht Stunden sein darf.

Kann ich an meinem freien Tag gezwungen werden zu arbeiten?

Grundsätzlich sind Arbeitnehmer nicht verpflichtet, außerhalb ihres einmal festgelegten Dienstplans einzuspringen. Der Arbeitgeber besitzt zwar ein sogenanntes Direktionsrecht zu Ort und Zeit der Arbeitsleistung. Dieses kann er aber nur einmal „verbrauchen“ – indem er die Arbeitszeit im Dienstplan festlegt.

Was darf der Chef nicht zu mir sagen?

Ihr Chef darf nicht von Ihnen fordern, private Dinge zu berichten, die Sie nicht von sich aus erzählen würden. Jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf Privatsphäre und die ist außerdem auch durch das deutsche Rechtssystem geschützt.

Ist man verpflichtet den Arbeitgeber zurück zu rufen?

Im Gesetz gibt es keine gesetzliche Grundlage, die Sie als Arbeitnehmer verpflichtet, auch nach Feierabend immer für Ihren Arbeitgeber erreichbar zu sein. Dies kann Ihr Arbeitgeber auch nicht mit dem Einfügen einer entsprechenden Klausel im Arbeitsvertrag regeln. Prüfen Sie Ihren Arbeitsvertrag auf diese Klausel.

Wie sage ich Nein zu meinem Chef?

Mit folgender Strategie gelingt das Nein sagen zum*zur Chef*in: Hören Sie sich das Anliegen aufmerksam an und lassen Sie Ihr Gegenüber ausreden, auch wenn Sie wissen, dass Sie die Bitte ablehnen wollen. So zeigen Sie Ernsthaftigkeit und guten Willen. Beginnen Sie Ihre Ablehnung mit der Phrase „Ja, aber …“

Wie kurzfristig darf der Chef den Dienstplan ändern?

Grundsätzlich gilt: Der einmal vereinbarte Dienstplan kann von Ihrem Chef nicht so einfach geändert werden. Gerichte erachten eine Vorankündigungsfrist von vier Tagen für angemessen. Das gilt sowohl bei der kurzfristigen Änderung des Dienstplans als auch bei spontan angeordneten Überstunden.