Zum Inhalt springen

Kann ich im Mutterschutz die Steuerklasse wechseln?

Gefragt von: Frau Prof. Jeanette Schade MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
sternezahl: 4.8/5 (74 sternebewertungen)

Der Antrag auf den Wechsel der Steuerklasse muss nämlich spätestens sieben Monate vor dem Monat gestellt werden, in dem der Mutterschutz beginnt. Demnach bleiben nach der Empfängnis nur zwei Monate Zeit, um den Steuerklassenwechsel für das Elterngeld zu machen.

Welche Steuerklasse im Mutterschutz?

Für Arbeitnehmerinnen gilt die Grundregel: Der Antrag auf den Wechsel in die Steuerklasse 3 muss spätestens sieben Monate vor dem Monat gestellt werden, in dem der Mutterschutz beginnt. Diese Regel ist die logische Folge aus Paragraf 2c Absatz 3 Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz.

Hat steuerklassenwechsel Auswirkung auf Mutterschaftsgeld?

Der Zuschuss zum Mutterschaftsgeld hängt vom Nettoarbeitsentgelt der letzten drei abgerechneten Kalendermonate ab. Für die Höhe des Nettoarbeitsentgelts wiederum sind die individuellen Lohnsteuerabzugsmerkmale der Arbeitnehmerin (Steuerklasse, Freibetrag) entscheidend.

Wann wechselt man die Steuerklasse bei Geburt?

Die Wahl der Steuerklasse: In aller Regel ist bei verheirateten Eltern die Steuerklasse 3 für den Bezieher des Elterngeldes die günstigste. Die Steuerklasse kann bis 7 Monate vor der Geburt geändert werden.

Wird Steuerklasse nach Geburt automatisch geändert?

Wird ein Kind geboren, hat das auf die Steuerklasse nur dann eine Auswirkung, wenn man nicht verheiratet ist. War man zurvor der Steuerklasse 1 zugeordnet, kann man unter Umständen mit dem Kind in Steuerklasse 2 wechseln. Voraussetzung: Man ist sorgeberechtigt und auch nach der Geburt des Kindes weiter unverheiratet.

Steuerklassen erklärt – mehr Elterngeld

19 verwandte Fragen gefunden

Wie viel Steuern nachzahlen bei Elterngeld?

Wer im vergangenen Jahr nur Elterngeld oder lediglich Arbeitslosengeld I bezog, muss davon also keine Steuern abführen. Wenn allerdings andere Einkünfte (auch des Ehepartners) dazukamen, werden meist nachträglich Steuern fällig. Unterm Strich können so 1.000 Euro oder mehr nachgefordert werden.

Wann lohnt es sich Steuerklasse 3 und 5?

In der Regel macht ein Wechsel in die Steuerklassen 3 und 5 nur dann Sinn, wenn einer mindestens 60 % und der andere nur 40 % der Haushaltseinkünfte beisteuert. Zwar bezahlt dann der Teil mit dem niedrigeren Einkommen mehr Steuern, aber zusammengerechnet steht beiden am Ende ein höheres Nettoeinkommen zur Verfügung.

Wann ist Steuerklasse 4 und 4 sinnvoll?

Allgemeines zur Steuerklasse 4

Ist ein Ehepartner in Steuerklasse 4 eingetragen, gilt für den anderen automatisch dieselbe Einstufung. Diese Kombination ist sinnvoll, wenn beide Einkommen etwa gleich hoch sind. Die Lohnsteuerberechnung erfolgt dann bei beiden unter Berücksichtigung des Grundfreibetrages.

Ist das Mutterschaftsgeld steuerpflichtig?

Mutterschaftsgeld und Arbeitgeberzuschuss selbst sind steuerfrei. Sie müssen also keine Steuern dafür zahlen. Allerdings unterliegen sie dem sogenannten „Progressionsvorbehalt“. Das heißt: Mutterschaftsgeld und Arbeitgeberzuschuss werden berücksichtigt, wenn Ihr Steuersatz berechnet wird.

Hat die Steuerklasse Auswirkungen auf das Elterngeld?

Falls Sie in der Zeit vor der Geburt Ihres Kindes Ihre Steuerklasse gewechselt haben, kann sich diese Änderung auf die Höhe Ihrer Steuern und Ihrer Sozialabgaben auswirken. Für die vereinfachte Berechnung des "Elterngeld-Nettos" kommt es auf die neueste Steuerklasse an.

Ist das Mutterschaftsgeld so hoch wie Nettogehalt?

Das Mutterschaftsgeld beträgt höchstens 13 Euro pro Kalendertag. Übersteigt der durchschnittliche kalendertägliche Nettolohn den Betrag von 13 Euro, ist die Arbeitgeberseite verpflichtet, die Differenz als Zuschuss zum Mutterschaftsgeld zu zahlen.

Wie hoch ist das Gehalt während des Mutterschutzes?

Während des Mutterschutzes wird Mutterschaftsgeld gezahlt. Wie hoch es ist, richtet sich nach dem Durchschnittsverdienst in den letzten 13 Wochen vor dem Mutterschutz. Die gesetzliche Krankenkasse zahlt maximal 13 Euro pro Kalendertag. Der Arbeitgeber zahlt die Differenz zum durchschnittlichen Nettolohn.

Welche Steuerklassen fallen 2022 weg?

Gemäß dem Koalitionsvertrag sollen die Steuerklassen III und V (Steuerklassen 3 und 5) abgeschafft werden. Das sogenannte Ehegattensplitting wird es dann nicht mehr geben. Stattdessen soll das Faktorverfahren in die Steuerklasse IV überführt werden.

In welcher Steuerklasse bekommt man am meisten Geld zurück?

Ehepaare fahren am günstigsten mit den Steuerklassen III und V. Das stimmt so nicht. Dennoch entscheiden sich die meisten Paare laut Bundesfinanzministerium für die Kombination III/V. Immerhin können Paare damit übers Jahr möglichst viel Netto rausholen.

Was ist besser Steuerklasse 3 und 5 oder 4 und 4?

Unterschied: Bei Steuerklasse 3 werden das Jahr über alle Steuervorteile auf diese Steuerklasse übertragen. Klasse 5 erhält keine Vorteile. Wählen Ehepartner jeweils Steuerklasse 4 erhalten beide die gesetzlichen Steuervorteile und nicht erst am Jahresende mit der Einkommenssteuererklärung.

Wie viel nachzahlen Steuerklasse 3?

Die Sozialversicherungsbeiträge (Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) werden in der Berechnung steuermindernd berücksichtigt. Ergebnis: Die Steuerklassenwahl III/V führt zu einer Nachzahlung bei der Jahressteuer von 880,16 €.

Welche Nachteile hat Steuerklasse 5?

Die finanziellen Nachteile der Steuerklasse 5 treffen überwiegend verheiratete Frauen. “ Die Hauptnachteile der Steuerklasse 3 und 5 sind: Verheiratete Frauen – oft in Teilzeit – zahlen zu hohe Steuern und erhalten zu niedrige Lohnersatzleistungen gemessen an ihrem eigenen, verdienten Brutto-Einkommen.

Warum muss ich Steuern nachzahlen Steuerklasse 3?

Eine Nachzahlung wird für Sie in Steuerklasse 3 und 5 fällig, wenn der Partner mit Steuerklasse 5 weniger als 40 Prozent zum gemeinsamen Arbeitslohn beisteuert. Das gilt aber nur, wenn Sie sonst keine Kosten hatten, die Sie bei der Steuererklärung steuermindernd geltend machen können.

Warum muss man bei Elterngeld Steuern nachzahlen?

Elterngeld, Arbeitslosengeld oder Krankengeld sind erst einmal steuerfrei. Wenn ihre Empfänger im gleichen Jahr aber auch andere Einkünfte haben, können durch den Progressionsvorbehalt Steuernachzahlungen drohen. Eine getrennte Veranlagung kann manchmal helfen.

Was ist der Elterngeld Trick?

Wenn Sie weitere Kinder haben, die ebenfalls in Ihrem Haushalt leben, dann können Sie einen Zuschlag auf Ihr Elterngeld erhalten, den sogenannten "Geschwisterbonus". Ihr Elterngeld wird dann um 10 % erhöht, mindestens um 75 Euro pro Monat beim Basiselterngeld oder 37,50 Euro pro Monat beim ElterngeldPlus.

Wie bekomme ich das meiste Elterngeld?

Diejenigen, die während der Elterngeld-Monate Teilzeit arbeiten wollen, sollten Elterngeld Plus wählen – in der Regel habt Ihr so immer mehr vom Elterngeld. Wenn beide Teilzeit arbeiten und die 25 – 30 Wochenstunden nicht überschreiten, könnt Ihr das Elterngeld erhöhen, dank des Partnerschaftsbonus.

Wie lange bekommt man nach der Geburt Gehalt?

Sechs Wochen vor der Geburt und acht Wochen nach der Geburt, also während des Mutterschutzes, bekommst Du Mutterschaftsgeld von der gesetzlichen Krankenkasse (§ 19 MuSchG) und einen Zuschuss vom Arbeitgeber (§ 20 MuSchG). Die Zahlungen entsprechen insgesamt Deinem durchschnittlichen Nettogehalt der letzten drei Monate.

Wer bezahlt das Gehalt im Mutterschutz?

Der Mutterschutzlohn wird Ihnen von Ihrem Arbeitgeber automatisch als Lohnfortzahlung gewährt. Normalerweise beginnen die Mutterschutzfristen 6 Wochen vor der Geburt und enden 8 Wochen nach der Geburt.

Was steht mir finanziell nach der Geburt zu?

Unabhängig vom Einkommen haben alle Eltern Anspruch auf Kindergeld. Für die ersten beiden Kinder gibt es 219 Euro monatlich, für das dritte 225 Euro, für jedes weitere Kind 250 Euro. Das Geld erhält man auf Antrag bei der örtlichen Familienkasse.