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Kann Gläubiger Teilungsversteigerung beantragen?

Gefragt von: Bianca Geisler  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Doch auch ein Gläubiger, der den Auseinandersetzungsanspruch eines Bruchteilseigentümers bzw. den Anteil eines Mitglieds einer Gesamthandsgemeinschaft pfändet und sich zur Einziehung überweisen lässt, kann die Teilungsversteigerung beantragen.

Wer darf bei einer Teilungsversteigerung bieten?

Neben außenstehenden Interessenten dürfen auch sämtliche Miteigentümer auf das Objekt bieten. Der Antragsteller kann die Immobilie bei der Teilungsversteigerung selbst ersteigern. Bieter, die nicht persönlich anwesend sind, können sich vertreten lassen – müssen jedoch eine notariell beglaubigte Vollmacht vorweisen.

Kann man eine Teilungsversteigerung erzwingen?

Kann man eine Teilungsversteigerung erzwingen? Ja, eine Teilungsversteigerung kann man erzwingen, wenn sich keine Einigung über die freiwillige Auszahlung des Anteilswerts erzielen lässt oder wenn keiner der Partner in der Lage ist, den anderen auszuzahlen.

Wann ist eine Teilungsversteigerung nicht möglich?

Eine Teilungsanordnung kann laut § 2044 BGB auch ein Auseinandersetzungsverbot beinhalten und gilt für einen Zeitraum von maximal 30 Jahren nach dem Tod des Erblassers. Sind die Miterben nicht darüber einig, sich über diese Anordnungen hinwegzusetzen, ist eine Teilungsversteigerung gemäß § 2044 BGB nicht möglich.

Wie leite ich eine Teilungsversteigerung ein?

Die Möglichkeit einer Teilungsversteigerung bei Scheidung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen gegeben. Beide Partner sind als Eigentümer im Grundbuch eingetragen, wobei einem mindestens 10 % der Immobilie gehören muss. Es ist kein Ehevertrag vorhanden, sodass die Partner in einer Zugewinngemeinschaft leben.

Tipps vom Anwalt - Teilungsversteigerung

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Wie lange dauert es bis zur Teilungsversteigerung?

Wie lange dauert eine Teilungsversteigerung? Das gesamte Verfahren, vom Antrag bis zum Erhalt des Verkaufserlöses, kann länger als ein Jahr dauern. Stellt ein Miteigentümer einen Antrag auf einstweilige Einstellung, kann das den Prozess um bis zu fünf Jahre verzögern.

Ist Teilungsversteigerung Zwangsvollstreckung?

Für den Antrag auf Teilungsversteigerung ist kein vollstreckbarer Titel erforderlich. Der vielleicht wichtigste Unterschied zwischen Teilungsversteigerung und Zwangsversteigerung besteht darin, dass für die Teilungsversteigerung kein vollstreckbarer Titel notwendig ist (§ 181 Abs. I ZVG).

Kann man eine Teilungsklage verhindern?

Welche Faktoren entscheiden, ob eine Klage auf Teilung des Miteigentums berechtigt bzw. potenziell erfolgreich ist? Die Tatsache, dass ein Miteigentümer die Teilung verlangt, kann man letztlich nicht verhindern. Welche Teilung im Einzelfall durchgeführt wird (Real- oder Zivilteilung) entscheidet das Gericht.

Wer trägt die Kosten bei einer Teilungsversteigerung?

Die Kosten für das gesamte Verfahren der Teilungsversteigerung werden aber nicht vom Antragsteller allein, sondern von der Erbengemeinschaft getragen. Dabei wird jeder Miterbe entsprechend seines Anteils am Erbe an den Gebühren beteiligt. Diese werden von dem Erlös aus der Teilungsversteigerung abgezogen.

Wie hoch ist das Mindestgebot bei einer Teilungsversteigerung?

Das Mindestgebot bei der Teilungsversteigerung gibt es also gar nicht. Es gibt also ein „geringstes Gebot“, eine 5/10-Grenze und eine 7/10-Grenze. Es gibt aber kein „Mindestgebot bei der Teilungsversteigerung“.

Welcher Wert wird bei einer Teilungsversteigerung angesetzt?

Durch die Teilungsversteigerung wird zunächst einmal nur die Immobilie in Geld gewandelt, nicht aber wird der Erlös automatisch, z.B. nach Höhe der Erbteile, verteilt. Dies müssen die Miterben einstimmig gemeinsam vornehmen. Kommt es hier nicht zu einer Einigung, so hinterlegt das Gericht den Erlös bis zur Klärung.

Ist eine Teilungsversteigerung sinnvoll?

Eine Teilungsversteigerung wird notwendig, wenn sich die Beteiligten über eine Immobilie nicht einigen können und keine andere Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft möglich ist (im Falle der Erbengemeinschaft oder Scheidung).

Was passiert mit Grundschuld bei Teilungsversteigerung?

Bestehen bleibende Grundschulden

Dementsprechend bleiben in der Teilungsversteigerung alle den Anteil des Antragstellers belastenden Grundschulden bestehen. Wirtschaftlich müssen sie immer dem Betrag zugerechnet werden, der zusätzlich beim geringsten Gebot als Barbetrag geboten werden muss.

Wird bei einer Teilungsversteigerung das ganze Haus versteigert?

Vorsicht bei Teilungsversteigerung

Praktisch geschieht dies dadurch, dass einer der Beteiligten die Teilungsversteigerung der Immobilie beantragt. In diesem Verfahren wird dann die Immobilie insgesamt versteigert.

Was brauche ich für eine Teilungsversteigerung?

Ein Antrag auf Teilungsversteigerung muss gestellt werden, alle Miteigentümer werden durch das Gericht informiert, die Eintragung ins Grundbuch erfolgt, ein Gutachten wird erstellt, das geringste Gebot und der Versteigerungstermin werden festgelegt.

Was kostet eine Teilungsklage?

Ein entsprechendes Gutachten kostet in der Regel zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Hinzu kommen zwischen 50 und 150 Euro für Antragstellung, Zustellungen sowie Zeitungs- und Internetanzeigen.

Wie hoch sind die Gerichtskosten bei einer Versteigerung?

Die gesamten Gerichtskosten belaufen sich auf 614 € und sind vom Antragsteller als Vorschuss zu leisten. Die Gerichtskosten setzen sich wie folgt zusammen: Antragskosten: 50 € Verfahrenskosten (3mal ½ Gerichtskostengebühr für je Verfahren, Termin und Verteilung): 57 €

Was kostet die Rücknahme der Teilungsversteigerung?

Kostenfestsetzung möglich? Bei Rücknahme des Antrags auf Durchführung der Teilungsversteigerung kann weder eine Kostenentscheidung gemäß § 269 Abs. 4 ZPO ergehen (LG Düsseldorf JurBüro 81, 1415), noch ist § 788 ZPO im Rahmen der Teilungs- versteigerung anzuwenden (LG Passau ZfIR 17, 159).

Wer zahlt Grundschuld bei Teilungsversteigerung?

Der Ersteher übernimmt die Grundschulden in der Teilungsversteigerung. Der Ersteher hat also die Grundschulden in der Teilungsversteigerung übernommen. Die Grundschulden stehen also noch in seinem Grundbuch, auch nachdem er jetzt als Eigentümer eingetragen ist. Sie belasten also sein Grundstück weiter.

Wie lange dauert eine Teilungsklage?

Die Teilungsklage wurde mit EUR 17.000,– bewertet. Von diesen EUR 17.000,– bemessen sich grundsätzlich sämtliche Kosten des Verfahrens. Im Zuge dieses Verfahrens mussten einige Schriftsätze erstellt werden und es kam zu insgesamt 3 Verhandlungsterminen. Das Verfahren dauerte insgesamt 5 Monate.

Kann ein Miteigentümer zum Verkauf gezwungen werden?

Wenn eine Eigentümergemeinschaft sich nicht auf den Verbleib der gemeinsamen Immobilie einigen kann, besteht die Möglichkeit für einen Miteigentümer, den Verkauf zu erzwingen, indem er eine Teilungsversteigerung beantragt.

Kann ein halbes Haus versteigert werden?

Wie kommt es zur Versteigerung? Einer kann sich nicht einseitig aus der Miteigentumsgemeinschaft verabschieden, auch nicht beim Notar. Ein halbes Haus kauft niemand! Das einzige rechtliche Mittel ist die Zwangsversteigerung.

Wie berechnet man das geringste Gebot?

Das geringste Gebot errechnen

Das geringste Gebot wird anhand der offenen Kosten errechnet. Bei einer Zwangsversteigerung werden dabei die Kosten für das Versteigerungsverfahren mit auf den Anspruch des Gläubigers aufgeschlagen. Aus der Zusammenrechnung ergibt sich dann das geringste Gebot.

Warum Teilungsversteigerung?

Zweck. Die Teilungsversteigerung wird durchgeführt, um eine Gemeinschaft an einem Grundstück zu beenden. Eheleute, die ein Grundstück gemeinsam kaufen, lassen sich zu Bruchteilen, meist als Miteigentümer „zu je ½“ im Grundbuch eintragen.

Was bedeutet 7 10 wert?

Daneben gibt es die 7/10-Grenze: Der Gläubiger kann beantragen, den Zuschlag zu versagen, wenn das höchste Gebot nicht mindestens 70 Prozent des Verkehrswerts erreicht. Versagt der Rechtspfleger den Zuschlag, weil eine der Grenzen nicht erreicht wird, gelten beide Grenzen im nächsten Termin nicht mehr.

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