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Kann Epilepsie zu Demenz führen?

Gefragt von: Rosi Rudolph  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Nachdem sowohl Epilepsie als auch Demenz eine höhere Inzidenz im Alter zeigen, ist es nicht erstaunlich, dass eine Komorbidität zwischen Demenz und Epilepsie besteht. Schätzungen zufolge liegt die Gesamtprävalenz von Demenz bei Patienten mit Epilepsie bei 8,1 bis 17,5 pro 100.000 Personen.

Wird man durch Epilepsie vergesslich?

Ein Anfall verursacht keine bleibenden Gehirnschäden und auch keine geistigen Behinderungen. Jahrelange häufige und schwere Anfälle können jedoch dazu führen, dass man vergesslicher und unkonzentrierter wird. Ob eine Epilepsie die Lebenserwartung verkürzt, hängt stark von ihrer Ursache ab.

Wie alt werden Menschen mit Epilepsie?

Wie stark, zeigt eine Langzeitstudie mit rund 730.000 Schweden. Menschen mit Epilepsie sterben demnach mehr als zehnmal so häufig vor ihrem 56. Geburtstag. Schuld sind offenbar auch psychische Probleme.

Was ist das Problem bei Epilepsie im Alter?

Bei älteren Patienten werden epileptische Anfälle häufig nicht erkannt und als Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen oder Schwindel eingeordnet. Eine kurze Störung des Bewusstseins mit starrem Blick und nachfolgender Verwirrung ist manchmal das einzige Zeichen eines epileptischen Anfalls.

Welche Epilepsie ist die schlimmste?

Generalisierte tonisch-klonische Anfälle sind die dramatischste Form epileptischer Anfälle, auch Grand mal genannt. Diese Anfallsart hat drei Phasen. Zeichen der tonischen Phase sind Bewusstlosigkeit, Sturz, Versteifung des ganzen Körpers sowie ein kurzer Atemstillstand und weite, lichtstarre Pupillen.

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Ist man mit Epilepsie behindert?

Bei Epilepsien kann vom Versorgungsamt ein Grad der Behinderung (GdB) festgestellt werden. Er richtet sich nach Schwere, Häufigkeit und tageszeitlicher Verteilung der Anfälle. Ab einem GdB von 50 gilt ein Mensch als schwerbehindert.

Welches ist das beste Medikament gegen Epilepsie?

Levetiracetam gehört zu den wichtigsten Mitteln gegen Krampfleiden. Es senkt die Gefahr eines epileptischen Anfalls. Der Wirkstoff gilt allgemein als gut verträglich und kann auch mit anderen Medikamenten kombiniert werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit und Kopfschmerzen.

Was sollte man vermeiden wenn man Epilepsie hat?

Menschen mit Epilepsie sollten die Nähe zu offenem Feuer wie einem Kamin, Lagerfeuer oder Grill meiden und beim Kochen die hinteren Herdplatten bevorzugen, so dass im Falle eines Sturzes oder ungesteuerter Automatismen schwerere Verbrennungen vermieden werden können.

Was darf man bei Epilepsie nicht essen?

Keine Kohlenhydrate, viel Fett

Edda Haberlandt, Vorsitzende der ÖGfE: „Das heißt Banane, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Süßigkeiten - alles, was mit den üblichen Zuckern hergestellt wird, soll nicht gegessen werden.

Wird Epilepsie im Alter besser?

Epileptische Anfälle scheinen im Alter besser durch Medikamente kontrollierbar zu sein als bei jungen Patienten. Die Therapie ist aber erschwert durch Neben- und Wechselwirkungen, weswegen eine sichere Diagnose unabdingbar und der Einsatz moderner Antiepileptika oft notwendig ist.

Was verschlimmert Epilepsie?

Stress kann bei Patienten mit einer Epilepsie die Erkrankungen verschlimmern. Insbesondere die Anfallshäufigkeit kann zunehmen. Der Grund hierfür ist jedoch weitestgehend unbekannt. Psychischer Stress kann die Schlafqualität verschlechtern und den Haushalt von Stresshormonen im Körper verändern.

Kann Kaffee Epilepsie auslösen?

In einer Studie aus Lyon zeigte sich, dass der Genuss hoher Kaffeemenge (mehr als 6 Tassen Kaffee pro Tag), aber geringer auch der Genuss mittlerer Kaffeemengen von mindestens 4 Tassen Kaffee pro Woche) assoziiert war mit einem geringerem Sauerstoffmangel im Zusammenhang mit fokalen epileptischen Anfällen.

Ist Epilepsie eine schwere Krankheit?

Darunter versteht man einen sehr schweren lang anhaltenden Anfall oder mehrere hintereinander auftretende Anfälle, die dazu führen können, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und Herz und Lunge versagen.

Kann ein epileptischer Anfall einen Schlaganfall auslösen?

Ca. 5% aller Patienten mit einem ischämischen Schlaganfall erleiden einen solchen akut symptomatischen epileptischen Anfall, bei Hirnblutungen liegt das Risiko bei etwa 8%. Die entscheidende Frage ist, wie hoch das Risiko für das Auftreten von weiteren epileptischen Anfällen ist.

Kann man mit Epilepsie alleine leben?

Die meisten Menschen mit Epilepsie führen ein selbstorganisiertes Leben in einem privaten Umfeld. Für einige Betroffene ist es wegen der Anfälle wichtig, nicht alleine zu wohnen.

Welche Lebensmittel sind gut bei Epilepsie?

Die ketogene Ernährung bei Epilepsie sollte unter Aufsicht von Ärzten und Ernährungsexperten stattfinden. Die Einstellung erfolgt meist stationär. Erlaubte Lebensmittel sind etwa stärkearme Gemüse, Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Nüsse und (vorzugsweise pflanzliche) Fette.

Hatte ich einen epileptischen Anfall im Schlaf?

Hinweise auf Anfälle im Schlaf können morgendliche Bissverletzungen an der Zunge, unerklärte Verletzungen, Einnässen, Muskelkater oder Kopfschmerzen sein. Besteht der Verdacht auf nächtliche Anfälle, ermöglichen Uhren und/oder Matratzen mit Bewegungssensoren die Aufzeichnung von Bewegungen im Schlaf.

Was begünstigt epileptische Anfälle?

Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Faktoren, die einen Anfall auslösen können. Dazu gehören bestimmte Verhaltensweisen wie Schlafentzug, Alkoholmissbrauch, aber auch psychische Konflikte.

Kann psychischer Stress Epilepsie auslösen?

Es gibt verschiedene Auslöser für epileptische Anfälle. Dazu gehören unter anderem Fieber und andere Erkrankungen, Drogenkonsum, Medikamente sowie Schlafmangel und Stress. Kann Epilepsie durch Stress ausgelöst werden? Epileptische Anfälle können sowohl durch körperlichen als auch psychischen Stress getriggert werden.

Kann man mit Epilepsie Autofahren?

Grundsätzlich gilt: Wer epileptische Anfälle, aber auch jedwede andere Art akuter Beeinträchtigung des Bewusstseins, der Motorik oder anderer handlungsrelevanter Funktionen erleidet, ist in der Regel nicht in der Lage, ein KFZ zu führen, solange ein Risiko für erneute Anfälle besteht.

Welche Vitamine bei Epilepsie?

Vitamin B6 (Pyridoxin) Die wohl bekannteste Epilepsie, die einen kausalen Zusammenhang mit den B-Vitaminen zeigt, ist die Vitamin-B6-abhängige Epilepsie. Sie wurde erstmalig 1954 beschrieben [1]. Mittlerweile sind 4 genetische Epilepsieformen bekannt, die zu Vitamin-B6-responsiven Anfällen führen.

Kann man mit MRT Epilepsie erkennen?

Um herauszufinden, ob im Gehirn Veränderungen vorliegen, die Ausgangspunkt eines epileptischen Anfalls sein können, wird zusätzlich eine MRT durchgeführt. In vielen Fällen kann somit die Ursache der Epilepsie festgestellt werden ( z.B. Narben, Tumoren, Entwicklungsstörungen der Hirnrinde, Durchblutungsstörungen).

Wie gefährlich ist levetiracetam?

Levetiracetam löst bei 1 bis 10 von 100 Anwendern psychische Störungen aus. Diese können sich in Form von Nervosität, Reizbarkeit, Aggressionen, Wut, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit und Erinnerungsstörungen äußern; auch psychotische Störungen sind vorgekommen.

Kann man als Epileptiker eher in Rente gehen?

[Amtlich veröffentlichte Entscheidung]Inwieweit das Anfallsleiden Epilepsie die Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt, bestimmt sich einerseits nach der Häufigkeit, andererseits nach Art und Schwere der epileptischen Anfälle.