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Kann eine Scheideninfektion von alleine weg gehen?

Gefragt von: Herr Prof. Denis Bock  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Liegt doch einmal eine Infektion vor, dann ist nicht unbedingt eine Behandlung erforderlich. In leichteren Fällen können die Beschwerden binnen weniger Tage von alleine wieder abklingen. Ist das nicht der Fall, ist eine Behandlung erforderlich.

Kann eine Scheideninfektion von alleine heilen?

Sie betrifft viele Frauen und entsteht durch ein Ungleichgewicht der mikrobiellen Scheidenflora. Die Infektion ist häufig asymptomatisch und heilt in einigen Fällen von alleine aus. Treten jedoch Beschwerden auf, sollte eine antibiotische Therapie begonnen werden, da das Risiko für gynäkologische Infektionen steigt.

Was passiert wenn man eine Scheideninfektion nicht behandelt?

Wenn das Scheidenmilieu gestört ist, können sich auch andere Keime und Krankheitserreger leichter ansiedeln. Deshalb kann eine Vaginose zu Scheidenentzündungen und in der Folge manchmal zu Infektionen von Gebärmutter und Eileiter führen. Auch das Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken, steigt.

Kann eine bakterielle Scheideninfektion ohne Antibiotika heilen?

Als Alternative zur Behandlung mit Antibiotika sind bei einer bakteriellen Vaginose auch lokale Behandlungen mit milchsäurehaltigen Präparaten sowie Vaginalzäpfchen, die Milchsäurebakterien (Laktobazillen) oder Ascorbinsäure (Vitamin C) enthalten, möglich.

Kann eine bakterielle Infektion von alleine heilen?

Bei vielen bakteriellen Infektionen mit leichtem Verlauf genügt es häufig, die Symptome zu lindern, da das körpereigene Immunsystem die Krankheitserreger zumeist selbstständig erfolgreich bekämpfen kann.

Alles über Scheidenpilz | @doktorsex | DAK-Gesundheit

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Ist eine Scheideninfektion gefährlich?

Risiken bei einer bakteriellen Vaginose:

Vor allem für Schwangere ist eine bakterielle Vaginose gefährlich. Das Risiko für eine Frühgeburt ist dann deutlich erhöht, denn die Keime können über den Gebärmutterhals aufsteigen und dort einen vorzeitigen Blasensprung oder vorzeitige Wehen auslösen.

Habe ich eine Scheideninfektion?

Normalerweise gehen Scheideninfektionen mit einem Scheidenausfluss einher. Dieser Ausfluss unterscheidet sich von einem normalen Ausfluss, da in der Regel zusätzlich Symptome wie Juckreiz, Rötung und manchmal Brennen und Wundsein im Genitalbereich auftreten. Der Ausfluss kann einen fischigen Geruch haben.

Wie sieht eine entzündete Scheide aus?

Bei Infektion ist Ausfluss gefärbt und riecht unangenehm

Oftmals ist der Ausfluss auch gelb-grünlich verfärbt oder blutig und nimmt einen unangenehmen Geruch an. Abhängig vom Erreger kommen weitere Symptome hinzu: Juckreiz und Brennen in der Scheide. gelegentlich Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Wie lange dauert eine Scheideninfektion?

Die Beschwerden bei einer Scheideninfektion werden normalerweise mit Antibiotika behandelt – als Creme, Vaginalzäpfchen oder -tabletten sowie als Tabletten zum Einnehmen. Je nach Wirkstoff, Anwendungsform, Dosierung und Stärke der Beschwerden kann die Behandlung 1 bis 14 Tage dauern.

Wie fühlt sich eine Scheidenentzündung an?

Häufige Anzeichen einer Scheidenentzündung sind:
  • Ausfluss aus der Scheide.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
  • brennende Schmerzen (unabhängig von mechanischer Reizung)
  • Bläschen (bei Genitalherpes)
  • Juckreiz in der Scheide (vor allem bei Pilzinfektionen)
  • Beschwerden beim Wasserlassen.
  • Blutungen.

Was hilft gegen eine Infektion in der Scheide?

Vaginose-Beschwerden werden normalerweise mit den Antibiotika Clindamycin oder Metronidazol behandelt – als Creme, Vaginalzäpfchen oder -tabletten sowie als Tabletten zum Einnehmen. Je nach Wirkstoff, Anwendungsform, Dosierung und Stärke der Beschwerden kann die Behandlung 1 bis 7 Tage dauern.

Was hilft schnell bei Scheidenentzündung?

Hausmittel zur Behandlung von Scheidenentzündungen

Dementsprechend können Frauen mithilfe eines Tampons oder der Hand bestimmte Hausmittel wie Joghurt oder Milch, aber auch Apfelessig in Ihre Scheide einführen. Schwarzer Tee, Teebaumöl und Knoblauch sollen zudem entzündungshemmend wirken.

Wie wird Scheideninfektion diagnostiziert?

Die Diagnose einer bakteriellen Vaginose („Scheideninfektion mit Bakterien“) erfolgt durch den Arzt. Unter dem Mikroskop weist er mit Bakterien dicht bedeckte Epithelzellen der Scheide, so genannte Schlüsselzellen (“clue cells”) nach. Ebenfalls wird vom Arzt ein Amintest (Geruchstest) durchgeführt.

Was ist wenn die Scheide rot ist?

Kolpitis ist der Fachbegriff für eine Entzündung im Bereich der Vagina, also dem Eingang zur Gebärmutter. Die Ursachen sind meistens Erreger, aber auch Allergien und Reizungen können eine Kolpitis auslösen. Bei einer Kolpitis kommt es zu einer starken Rötung, häufig auch zu Juckreiz und Ausfluss aus der Scheide.

Wie riecht Scheidenpilz?

Auch der Scheidenpilz führt zu einem Ausfluss aus der Scheide. Allerdings ist er anders als bei der bakteriellen Vaginose überwiegend geruchlos, weisslich und mit körniger Konsistenz (1).

Woher kriegt man bakterielle Infektionen in der Scheide?

Geschlechtsverkehr ist wahrscheinlich der vorrangige Verursacher der Erkrankung. Allerdings wurde Gardnerella vaginalis inzwischen auch bei einer Reihe von gesunden Frauen und Mädchen, die noch nie oder keinen männlichen Geschlechtsverkehr hatten, gefunden.

Wie lange dauert es bis die Scheidenflora wieder aufgebaut ist?

Je nach Dauer und Schwere der bakteriellen Vaginose kann es einige Zeit dauern, bis die Scheidenflora wieder im Gleichgewicht ist. Bei häufig wiederkehrenden Scheideninfektionen kann daher eine wochen- bis monatelange Behandlung mit Probiotika erforderlich sein.

Ist eine Scheideninfektion ansteckend?

Auch wichtig zu beachten: Bakterielle Vaginose ist keine sexuell übertragbare Erkrankung und sollte keine Wundheit oder Reizungen hervorrufen. Ein Online-Selbsttest kann helfen, die Symptome zu bestimmen und eine erste Einschätzung zu erhalten, ob es sich um bakterielle Vaginose handeln könnte.

Wann zum Arzt bei Scheidenentzündung?

Bei anhaltenden Beschwerden wie Brennen oder Juckreiz im Intimbereich sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen. Das gilt auch bei eitrigem, stark riechendem, krümeligem oder schäumendem Ausfluss sowie bei schmerzhaften Rötungen im Intimbereich.

Kann ich meinen Freund mit einer bakteriellen Vaginose anstecken?

Jedoch wird vermutet, dass Männer als Träger einer bakteriellen Vaginose andere Frauen anstecken können. Dabei wird ein Mann selbst nicht infiziert und zeigt auch keine Anzeichen der Infektion. Um an einer bakteriellen Vaginose zu erkranken, ist allerdings auch keine „Ansteckung“ nötig.

Wie merkt man das die Scheidenflora gestört ist?

Eine gestörte Vaginalflora macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar:
  • unangenehmer und zum Teil starker Scheidengeruch.
  • starker, unangenehm riechender und gelblich verfärbter Ausfluss (kann auf einen Befall mit Pilzen oder Bakterien hindeuten)
  • Brennen und Jucken im Intimbereich.
  • Brennen beim Wasserlassen.

Kann man von Sperma Scheidenpilz bekommen?

Nein! Die Übertragung der Pilzerreger beim Geschlechtsverkehr stellt eher eine Ausnahme dar. In den meisten Fällen erfolgt eine Infektion über Pilzsporen aus dem Darm oder tritt in Folge einer geschwächten Immunabwehr auf.

Wie oft muss man die Scheide waschen?

Es ist völlig ausreichend, die äußeren Geschlechtsorgane (Vulva) einmal täglich in der Dusche mit lauwarmem Wasser abzuspülen. Innerlich muss die Vagina nicht gereinigt werden. Sie ist ein selbstreinigendes Organ, das in seiner Funktion durch aggressive Reinigungsmittel nur gestört werden würde.

Wie erkennt der Frauenarzt eine bakterielle Infektion?

In jedem Fall jedoch sollte eine gründliche gynäkologische Untersuchung erfolgen. Es erfolgt ein unkomplizierter Abstrich aus der Vagina, der dann mikroskopisch untersucht werden kann. Dadurch lassen sich die meisten Bakterien oder Pilze nachweisen.

Warum riechen Frauen im Intimbereich nach Fisch?

Vorsicht bei einem fischigen Geruch

Wenn der vaginale Ausfluss mit einem Mal übel und stark nach Fisch riecht, ist Vorsicht geboten. Das kann darauf hindeuten, dass sich krank machende Bakterien in der Scheide angesiedelt haben. Häufig ist ein solcher Geruch eine Begleiterscheinung einer Scheideninfektion.