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Kann ein Prokurist sich selbst kündigen?

Gefragt von: Herr Frank Pfeifer  |  Letzte Aktualisierung: 3. Juli 2023
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Der Prokurist erhält in den meisten Fällen eine Abfindung. Die Höhe ist meist Verhandlungssache. Ein Prokurist darf selbst kündigen. Er ist an die geltenden Fristen gebunden.

Was passiert mit Prokura bei Kündigung?

auch bei Widerruf der Prokura besteht das Arbeitsverhältnis grundsätzlich fort. Umgekehrt erlischt aber mit der Kündigung des Arbeitsverhältnisses auch die Prokura.

Kann ein Prokurist eine Kündigung unterschreiben?

Die Kündigung unterschreiben kann man auch als Prokurist – die Prokura ist eine allgemeine Vollmacht, rechtlich für das Unternehmen zu handeln. Sie bedarf der Schriftform.

Wie kann ich meine Prokura zurückgeben?

Widerrufen kann jeder, der auch zur Erteilung der Prokura ermächtigt ist. Der Widerruf kann formlos, muss aber eindeutig erklärt werden. Das Erlöschen der Prokura ist im Handelsregister einzutragen (§ 53 Absatz 2 HGB).

Wer kann einen Prokuristen kündigen?

Der Prokurist: Er hat in der Regel eine allgemeine Vollmacht, das Unternehmen zu vertreten. Hierbei ist jedoch danach zu differenzieren, ob der Prokurist Einzelprokura oder Gesamtprokura hat. Nur wenn er Einzelprokura hat, ist er zum Ausspruch von Kündigungserklärungen alleine bevollmächtigt.

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Bin ich als Prokurist haftbar?

Der Prokurist kann als Haftender nur in Anspruch genommen werden, wenn zu seinem Pflichtkreis auch die Wahrnehmung der steuerlichen Pflichten des Geschäftsherrn gehört oder wenn er tatsächlich die steuerlichen Angelegenheiten erledigt. In der Praxis am häufigsten ist die Haftung des Geschäftsführers.

Ist ein Prokurist eine Führungskraft?

Leitende Angestellte haben Generalvollmacht oder Prokura

Die Erteilung einer Handlungsvollmacht nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) reicht aber nicht aus. Prokuristen, die ausschließlich Stabsfunktionen wahrnehmen, sowie Titularprokuristen sind daher keine leitenden Angestellten.

Wie wird Prokura beendet?

Die Prokura erlischt durch Tod des Prokuristen, Beendigung des zugrundeliegenden Rechtsverhältnisses (meist der Arbeits- oder Dienstvertrag) oder der Einstellung des Handelsgeschäfts. Ebenfalls besteht die jederzeitige Möglichkeit des Widerrufs der Prokura seitens des Inhabers.

Wie lange haftet ein Prokurist?

Grundsätzlich gilt, dass die sogenannte Prokura-Haftung ausschließlich während der Arbeitszeit zur Anwendung kommt. Anders ausgedrückt: Der Prokurist haftet natürlich nicht für Handlungen, die er während seiner Freizeit durchführt.

Ist ein Prokurist mein Vorgesetzter?

Der Prokurist – die rechte Hand des Chefs.

Der Prokurist handelt nach außen als Vertreter des Unternehmers. Das heißt,, er kann jegliche Rechtsgeschäfte im Zusammenhang mit dem Unternehmen abschließen. Es gibt die Einzelprokura und die Gesamtprokura. Bei der Einzelprokura hat der Prokurist die Vertretungsmacht allein.

Kann ein Prokurist alleine unterschreiben?

Einzelprokura: Ein Prokurist darf den Geschäftsherren allein vertreten und für ihn handeln. Echte Gesamtprokura: Ein Prokurist darf nicht allein handeln, sondern nur mit einem zweiten oder mehreren Prokuristen gemeinsam.

Was kann ein Prokurist nicht machen?

Der Prokurist kann also nicht die Firma ändern, das Handelsgeschäft einstellen oder das Insolvenzverfahren beantragen. Höchstpersönliche Geschäfte des Geschäftsherrn dürfen ebenfalls nicht getätigt werden. Ein Prokurist kann nicht selbst eine Prokura erteilen und ist nicht zum Selbstkontrahieren ermächtigt.

Ist ein Prokurist Ein Mitarbeiter?

Prokurist:innen bleiben Arbeitnehmer:innen. Auch wenn Prokura den Arbeitnehmerstatus nicht ändert, sind Prokurist:innen nicht selten – zumindest im Mittelstand – „echte“ Leitende Angestellte im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) und/oder im Sinne des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG).

Was verdient ein Prokurist im Mittelstand?

In mittelständischen Unternehmen und der richtigen Branche kannst du als Prokurist mit einem Gehalt von über 7.000 Euro im Monat rechnen. Durch den Aufgabenbereich und die Verantwortung kannst du in großen DAX-Konzernen als Prokurist sogar ein Gehalt von über 8.500 Euro im Monat erhalten.

Kann ein Prokurist Mitarbeiter einstellen?

Die Prokura ermöglicht eine umfassende Vollmacht, dennoch sind Grenzen gesetzt. Ein Prokurist darf im Sinne des Unternehmens unter anderem: in Bezug auf Arbeitnehmer: einstellen und entlassen, Handlungsvollmachten erteilen.

Ist ein Prokurist auch Geschäftsführer?

Ein Prokurist ist, anders als ein Geschäftsführer, ein so genannter „gewillkürter Vertreter/Abschlussgehilfe“. Er ist anders als der Geschäftsführer bei der gemischten Gesamtvertretung nicht Teil der organschaftlichen Vertretung und nimmt nicht Aufgaben eines Organs der Gesellschaft wahr.

Welche Risiken hat ein Prokurist?

Grundsätzlich wird die Prokura-Haftung nur während der Arbeitszeit angewendet. Im Falle leichter Fahrlässigkeit haftet der Arbeitnehmer nicht, bei mittlerer nur anteilig, bei grober Fahrlässigkeit jedoch voll. Als Prokurist haftet man allerdings auch gegenüber den Geschäftspartnern des Unternehmens.

Ist ein Prokurist ein leitender Angestellter?

Prokuristen sind leitende Angestellte, soweit die ihnen nach Arbeitsvertrag und Stellung im Unternehmen oder im Betrieb zugewiesenen Aufgaben auch im Verhältnis zum Arbeitgeber nicht unbedeutend sind (§ 5 Abs. 3 Nr. 2 BetrVG).

Wie viel kostet eine Prokura?

Rechnen Sie mit 100 bis 200 Euro pro neuer Prokura. Ein Austausch, d. h. einen aktuellen Prokuristen ersetzen durch einem neuen, kostet etwas mehr. Dazu kommen Gebühren des Gerichts für die Eintragung in Höhe von 40 Euro für eine Prokura.

Welche Pflichten hat ein Prokurist?

Die Prokura ermächtigt zu allen Arten von gerichtlichen und außergerichtlichen Geschäften und Rechtshandlungen, die der Betrieb eines Handelsgewerbes mit sich bringt. Zur Veräußerung und Belastung von Grundstücken ist der Prokurist nur ermächtigt, wenn ihm diese Befugnis besonders erteilt ist.

Welche Vorteile hat ein Prokurist?

Prokuristen haben eine umfassende Vollmacht über die üblichen Geschäfte des Unternehmens.
...
Dazu zählen:
  • Veränderung des Firmennamens oder des Gesellschaftsvertrags.
  • Personelle Änderungen bei den Gesellschaftern durchführen.
  • Veräußerung von Geschäftsanteilen oder Grundstücken.
  • Insolvenz anmelden.
  • Verkauf des Unternehmens.

Was verdienst ein Prokurist?

Als Prokurist/in können Sie ein Durchschnittsgehalt von 68.100 € erwarten. Die Gehaltsspanne als Prokurist/in liegt zwischen 60.700 € und 81.300 €.

Was ist höher Prokurist oder Geschäftsführer?

Der Geschäftsführer ist berechtigt, die Gesellschaft zu verwalten und gegenüber Mitarbeitern zu handeln (also vertritt der Geschäftsführer die Gesellschaft auch gegenüber dem Prokuristen. Umgekehrt geht das dagegen nicht).

Was muss man studieren um Prokurist zu werden?

Um dich als Prokurist zu qualifizieren, kannst du kein bestimmtes Studium und keine bestimmte Ausbildung abschließen. Prokurist wirst du vielmehr durch deine Tätigkeit im Unternehmen, deine Kompetenzen und dein Verantwortungsbewusstsein.

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