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Kann ein Kundenstamm verkauft werden?

Gefragt von: Carl Giese  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Im Falle eines datenschutzrechtlich unzulässigen Verkaufs von Kundendaten im Rahmen eines Unternehmensverkaufs verhängte das Bayrische Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) unlängst ein Bußgeld in fünfstelliger Höhe. Es lag eine unzulässige Übertragung von E-Mail-Adressen von Kunden eines Online-Shops vor.

Was ist ein Kundenstamm wert?

Der Kundenstamm gehört bilanziell betrachtet zum immateriellen Vermögen. Damit taucht er nicht als eigenständiger Wert in der Bilanz auf. Umso interessanter ist es, wie eine Bewertung dieses Vermögensgegenstands erfolgen kann.

Wo kann man Kundendaten verkaufen?

Am weitesten verbreitet ist dabei der Adresshandel: Die Listbroker verkaufen dabei auf die Zielgruppe eines Unternehmens zugeschnittene Adresslisten (nach sozialem Status, Wohngegend, Immobilieneigentümer, Fahrzeugbesitzer, Firmenadressen usf. sortiert).

Welche Daten dürfen verkauft werden?

Für Zwecke der Markt- und Meinungsforschung sowie zur Werbung können Daten verkauft oder angekauft werden, wenn es sich um solche nach dem sogenannten „Listenprivileg“ des § 28 Abs. 3 S. 2 BDSG handelt. Die angekauften Daten dürfen ausschließlich für den Zweck genutzt werden, zu dem sie gekauft worden sind.

Wie viel sind personenbezogene Daten wert?

Der An- und Verkauf von persönlichen Daten ist ein Milliardengeschäft. Die weltweit insgesamt 4000 Daten-Broker tummeln in sich in einem Markt, der insgesamt rund 200 Milliarden Dollar schwer ist.

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Wie wird der Kundenstamm bewertet?

Die Bewertung von Auftragsbeständen, Kundenverträgen sowie von Kundenbeziehungen erfolgt grundsätzlich nach dem kapitalwertorientierten Verfahren. Die Residualwertmethode ist regelmäßig die praktikabelste Bewertungsmethode. In Ausnahmefällen kann das marktpreisorientierte Verfahren zur Anwendung kommen.

Wie ermittelt man den Verkaufswert einer Firma?

Man nimmt hier einerseits den Substanzwert, also das Umlauf- und Anlagevermögen minus die latente Steuerlast. Dann rechnet man auch den Ertragswert der letzten beiden Geschäftsjahre (s.o.) hinzu und errechnet einen Schnitt. Die Formel lautet dabei: Unternehmenswert = Substanzwert plus 2 x Ertragswert geteilt durch 3.

Wie schätzt man den Wert eines Unternehmens?

Der Wert wird danach bemessen, was ein Käufer mit der Firma verdienen kann. Der Durchschnitt der Erträge vor Steuern der letzten drei und der geschätzten Erträge der kommenden drei Jahre wird geteilt durch einen Kapitalisierungszinssatz.

Wie viel kostet es eine Firma zu kaufen?

Der Studie zufolge lag der geschätzte Kaufpreis für mittelständische Unternehmen im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 351.000 Euro, sofern die Übergabe in den kommenden fünf Jahren erfolgen soll.

Kann man eine Einzelfirma verkaufen?

Ein Einzelunternehmen kann nur mit Hilfe eines Asset Deals verkauft werden, sprich, es werden Wirtschaftsgüter und Firmenvermögen veräußert und an den Käufer übertragen.

Wie kann man eine Firma verkaufen?

  1. Sie wollen Ihre Firma verkaufen? ...
  2. Die Unternehmensbewertung und die Verkaufsunterlagen erstellen. ...
  3. Die Marktansprache / die Suche nach dem Käufer. ...
  4. Die Verkaufsverhandlung und Vertragsgestaltung. ...
  5. Unterzeichnung Unternehmenskaufvertrag und die Übergabe des Unternehmens. ...
  6. Firma verkaufen: Die Erfolgsfaktoren.

Wie kann ich am besten meine Firma verkaufen?

Die Firma erfolgreich verkaufen.
  1. Schritt 1: Suchen Sie alle Informationen zusammen. ...
  2. Schritt 2: Lassen Sie sich ein Exposé erstellen. ...
  3. Schritt 3: Finden Sie einen geeigneten Unternehmensnachfolger. ...
  4. Schritt 4: Holen Sie sich gezielt Unterstützung. ...
  5. Schritt 5: Lassen Sie irgendwann los. ...
  6. Firma an Nachfolger verkaufen.

Ist der Kundenstamm ein Wirtschaftsgut?

Auch der Kundenstamm eines Unternehmens kann im Einzelfall dazu gehören. Es handelt sich dann nicht um immaterielle Einzelwirtschaftsgüter. Ein entgeltlich erworbener Geschäfts- oder Firmenwert ist zu aktivieren.

Wie baut man sich einen eigenen Kundenstamm auf?

So bauen Sie einen Kundenstamm auf
  1. Tipp 1: Mit Volldampf in die Neukundenakquisition. ...
  2. Tipp 2: Überzeugen Sie im Kundengespräch.
  3. Tipp 3: Emotionalisieren Sie den Akquisitionsprozess.
  4. Tipp 4: Leisten Sie Motivationsarbeit.
  5. Tipp 5: Vernachlässigen Sie nicht die Mitarbeiterführung.

Was versteht man unter Kundenstammdaten?

Kundenstammdaten sind alle Daten, die einen Kunden nach sozio-demographischen Kriterien beschreiben. Die Kundenstammdaten werden in erster Linie für Abwicklung des Geschäfts gesammelt und gespeichert. Kundenstammdaten zählen zu den Kundendaten und sind ein wichtiger Bestandteil im Marketing und CRM.

Sind Lizenzen Abnutzbar?

Zeitlich limitierte Rechte gelten aufgrund ihrer begrenzten ND als abnutzbar. Dies gilt grds. für Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie für hierauf bezogene Lizenzen. Dabei ist die ND eines immateriellen VG (besonders) vorsichtig zu prognostizieren.

Wann ist eine Marke selbst geschaffen?

Zulässigkeit der Aktivierung einer Marke

Nach HGB, IFRS und auch steuerrechtlich ist die Aktivierung einer Marke nur bei Erwerb von Dritten zulässig. Wird dabei eine einzelne Marke erworben, so ist das im Jahresabschluss des Erwerbers anzusetzen.

Wann liegt ein immaterielles Wirtschaftsgut vor?

Ein immaterielles Wirtschaftsgut ist entgeltlich erworben worden (sog. derivatives immaterielles Wirtschaftsgut), wenn es durch ein Rechtsgeschäft oder einen Hoheitsakt gegen Hingabe einer bestimmten Gegenleistung übergegangen oder eingeräumt worden ist (R 5.5 Abs. 2 Satz 2 EStR 2015).

Was passiert wenn ein Unternehmen verkauft wird?

Nach § 613 a des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) tritt der Erwerber beim Verkauf eines Unternehmens grundsätzlich in die Rechte und Pflichten aus Arbeitsverhältnissen ein, die im Zeitpunkt des Betriebsübergangs bestehen. Er wird quasi automatisch neuer Arbeitgeber der im Betrieb Beschäftigten.

Was passiert mit dem Eigenkapital bei Firmenverkauf?

Auf den Übergabestichtag wird dann eine Zwischenbilanz erstellt, aus der sich das Eigenkapital ergibt. Ist das Eigenkapital zu diesem Stichtag höher als vereinbart, erhöht sich der Kaufpreis um diesen Betrag. Ist das Eigenkapital niedriger, dann reduziert sich der Kaufpreis nachträglich um diesen Betrag.

Wann sollte man seine Firma verkaufen?

Als Fazit lässt sich feststellen, dass ein Unternehmer seine Firma verkaufen sollte, wenn es ihm selbst gesundheitlich und privat gut geht und die Zukunftsaussichten positiv sind. Als Unternehmer sollte man sich auch fragen, ob man seine Firma selbst kaufen würde.

Was ist mein Geschäft Wert?

Richtwerte für den Unternehmenswert

Zum Wert eines Unternehmens gibt es vereinfachte Formeln. Diese lauten: Der Durchschnittsgewinn des Unternehmens mal 4, bis mal 6 kann als Kauf- bzw. Verkaufspreis eines Unternehmens angegeben werden und entspricht dann den Marktwerten.

Kann man einen Firmennamen verkaufen?

Ja, Marken können übergeben oder verkauft werden, da sie eigenständige Wirtschaftsgüter sind gemäß § 27 (1) MarkenG. Damit unterscheiden sich Marken von Werken, die von Urheberrecht geschützt werden. Mit dem Kauf einer Marke sind immer die dazugehörigen Rechte und Pflichten verbunden.

Wie hoch ist die Steuer bei Firmenverkauf?

Verkauft eine Kapitalgesellschaft ihren Betrieb, Teilbetrieb oder eine von ihr gehaltene Personengesellschaft, fallen auf den Veräußerungsgewinn Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer an. Der Veräußerungsgewinn wird wie laufender Gewinn der Kapitalgesellschaft versteuert.

Kann man ein Einzelunternehmen übertragen?

Aus § 22 Abs. 1 HGB lässt sich schlussfolgern, dass das Einzelunternehmen sowohl unter Lebenden durch Verkauf gemäß §§ 433 ff. BGB und Schenkung gemäß §§ 516 BGB ff. als auch von Todeswegen durch Erbschaft gemäß § 1922 BGB übertragbar ist.

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