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Kann ein Aufhebungsvertrag vom Arbeitgeber abgelehnt werden?

Gefragt von: Malte Bachmann B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Wenn Ihr Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag verweigert, können Sie ihn auf die daraus resultierenden Konsequenzen hinweisen. Geht er auf Ihre Bitte nämlich nicht ein, müssen Sie die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten oder widerrechtlich fristlos kündigen.

Wann muss der Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag zustimmen?

Zwar haben Arbeitnehmer jederzeit das Recht, um einen Aufhebungsvertrag zu bitten, der Arbeitgeber ist aber nicht verpflichtet, dieser Bitte zuzustimmen. Ein gesetzlicher Anspruch auf einen Aufhebungsvertrag besteht also nicht.

Kann mein Arbeitgeber mir einen Aufhebungsvertrag verweigern?

Grundsätzlich haben Sie als Arbeitnehmer keinen Anspruch auf einen Aufhebungsvertrag. Stimmt der Arbeitgeber dem Aufhebungsvertrag nicht zu, können Sie ihn nicht dazu zwingen. Ein Aufhebungsvertrag kann nur geschlossen werden, wenn sich beide Parteien einig darüber sind.

Wie kann man den Chef von einem Aufhebungsvertrag überzeugen?

Überzeugen Sie Ihren Chef von der Dringlichkeit eines Aufhebungsvertrages. Sodann sollte folgendes beachtet werden, damit der Aufhebungsvertrag eine runde Sache wird: Zur Sicherheit, zu Beweiszwecken und weil es das Gesetz verlangt, muss der Aufhebungsvertrag immer schriftlich abgefasst werden.

Was kann ich tun wenn ich möglichst schnell aus dem Arbeitsvertrag raus möchte?

4 Wege, um vorzeitig aus dem Arbeitsvertrag zu kommen
  1. Aufhebungvertrag. ...
  2. Außerordentliche fristlose Kündigung. ...
  3. Verzicht auf noch bestehenden Urlaubsanspruch. ...
  4. Überstunden nutzen.

Aufhebungsvertrag vom Arbeitgeber - 10 Tipps vom Fachanwalt für Arbeitsrecht

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Was kann man machen wenn der Chef Aufhebungsvertrag nicht zustimmt?

Wenn Ihr Arbeitgeber den Aufhebungsvertrag verweigert, können Sie ihn auf die daraus resultierenden Konsequenzen hinweisen. Geht er auf Ihre Bitte nämlich nicht ein, müssen Sie die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten oder widerrechtlich fristlos kündigen.

Wie verhandelt man einen Aufhebungsvertrag?

Um die Verhandlung eines Aufhebungsvertrags zu veranlassen, müssen sich der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber in einem persönlichen Gespräch die Trennungsabsichten mitteilen. Sollte der Arbeitgeber an einer Kündigung des Arbeitnehmers interessiert sein, dann wird er den Vorschlag des Arbeitnehmers gerne annehmen.

Was ist ein wichtiger Grund für einen Aufhebungsvertrag?

Der Arbeitnehmer hat einen wichtigen Grund, einen Aufhebungsvertrag abzuschließen, wenn eine Abfindung exakt von 0,25 bis zu 0,5 Monatsentgelten pro Beschäftigungsjahr vereinbart wird und der Arbeitgeber betriebsbedingt mit Einhaltung der Kündigungsfrist zum selben Zeitpunkt gekündigt hätte.

Warum ist ein Aufhebungsvertrag besser als eine Kündigung?

Aber: Durch den Aufhebungsvertrag verliert die Kündigung an Wirksamkeit. Da es sich bei einer Kündigung um eine einseitige Beendigung des Vertragsverhältnisses handelt, während der Aufhebungsvertrag eine beiderseitige Beendigung vorsieht, wird die Kündigung mit der Unterzeichnung des Aufhebungsvertrages aufgehoben.

Kann ich meinen Chef darum bitten mich zu kündigen?

Der Wunsch nach einer Kündigung ist damit unbeachtlich. Arbeitgeber können nicht wirksam kündigen, wenn ein Arbeitnehmer den Ausspruch einer Kündigung fordert. Eine Kündigung ist nur wirksam, wenn Gründe nach dem Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vorliegen.

Ist der Arbeitgeber verpflichtet einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben?

Eine schriftliche Zustimmung ist nicht erforderlich – nur der Arbeitgeber muss unterschreiben. Jedoch hat der Arbeitnehmer in den meisten Fällen die Möglichkeit, binnen 3 Wochen gegen eine Kündigung vorzugehen. Da klingt ein Aufhebungsvertrag scheinbar viel besser.

Kann ich als Arbeitnehmer auf einen Aufhebungsvertrag bestehen?

Um einen Aufhebungsvertrag bitten dürfen beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Allerdings müssen auch beide zustimmen, damit der Vertrag gültig wird. Der Arbeitgeber ist allerdings nicht dazu gezwungen. Das heißt: Du hast keinen Anspruch auf den Aufhebungsvertrag.

Kann Arbeitnehmer um Aufhebungsvertrag bitten?

Arbeitnehmer können sich jederzeit mit der Bitte um einen Aufhebungsvertrag an den Arbeitgeber richten. Allerdings gibt es kein Recht darauf, dass dieser die Bitte auch annimmt. Wichtig ist, dass Aufhebungsverträge nur einvernehmlich geschlossen werden können.

Welche Nachteile hat ein Aufhebungsvertrag für den Arbeitnehmer?

Außerdem wird die Abfindung unter Umständen mit dem Arbeitslosengeld verrechnet. Die Nachteile eines Aufhebungsvertrages für Arbeitnehmer auf einen Blick: Da man als Arbeitnehmer mit dem Unterzeichnen eines Aufhebungsvertrages der Kündigung zugestimmt hat, entfällt für die ersten zwölf Wochen das Arbeitslosengeld.

Welche Fristen bei Aufhebungsvertrag?

Keine Kündigungsfrist - Bei einem Aufhebungsvertrag finden die üblichen Kündigungsfristen keine Anwendung. Das hat zur Folge, dass Du so Dein Arbeitsverhältnis sehr kurzfristig beenden kannst – theoretisch sogar noch am selben Tag.

Was darf nicht im Aufhebungsvertrag stehen?

Ein Aufhebungsvertrag beendet ein Arbeitsverhältnis einvernehmlich. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer dürfen ihn erstellen. Er ist nur schriftlich gültig – die elektronische Form ist unzulässig. Vereinbarungen zu u. a. Betriebsgeheimnissen, Resturlaub oder Abfindung sind durch einzelne Klauseln geregelt.

Wie hoch ist die Abfindung bei einem Aufhebungsvertrag?

Bei der Höhe der Abfindung hat sich folgende Faustregel ergeben: Sie beträgt ein halbes Brutto-Monatsgehalt des Arbeitnehmers, multipliziert mit der Anzahl der Jahre, die der Arbeitnehmer in dem Unternehmen tätig war.

Wer zahlt Krankengeld bei Aufhebungsvertrag?

Das Krankengeld wird von der Krankenkasse gezahlt. Ihren Interessen läuft es zuwider, wenn der Arbeitnehmer selbst kündigt. Schließlich hätte im fortlaufenden Arbeitsverhältnis zunächst der Arbeitgeber sechs Wochen lang Entgeltfortzahlung leisten müssen.

Ist man nach einem Aufhebungsvertrag noch krankenversichert?

Wie lange besteht nach einem Aufhebungsvertrag die Krankenversicherung weiter? Die Krankenversicherung ist mit sofortiger Wirkung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erloschen. In der Regel ist der Arbeitnehmer dann durch die Arbeitsagentur versichert.

Wie bekomme ich eine gute Abfindung?

Um nach einer Kündigung eine möglichst hohe Abfindung zu erhalten, sollten Sie sich an folgende 5-Schritte halten.
  1. Prüfen Sie Ihre Chancen auf eine Abfindung. ...
  2. Handeln Sie zügig. ...
  3. Tragen Sie alle wichtigen Dokumente zusammen. ...
  4. Nehmen Sie rechtliche Unterstützung in Anspruch. ...
  5. Verhandeln Sie die Abfindungshöhe.

Wie hoch kann eine Abfindung maximal sein?

Der vom Gesetzgeber zugestandene Anspruch beläuft sich auf maximal 15 Monatsgehälter. Arbeitnehmer, die 55 Jahre alt sind und aus einem zwei Jahrzehnte andauernden Arbeitsverhältnis aussteigen, können bis zu 18 Monatsgehälter geltend machen.

Wie schreibt man eine Kündigung mit Bitte um Aufhebungsvertrag?

Bitte um einen Aufhebungsvertrag

Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name des Arbeitgebers], hiermit bitte ich Sie, das seit dem [Datum] bestehende Arbeitsverhältnis zum [Datum] aufzulösen. Derzeit beträgt mein Resturlaub [Anzahl] Tage, diese würde ich noch vor dem geplanten Beschäftigungsende in Anspruch nehmen.

Wie kurzfristig kann man einen Aufhebungsvertrag machen?

Wenn Sie mit Ihrem Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag schließen wollen, sind Sie an keine Fristen gebunden. Sie können sich also frei auf einen Tag einigen, an dem das Arbeitsverhältnis enden soll. Beispiel: Das kann bereits der Tag sein, an dem Sie den Aufhebungsvertrag unterzeichnen.

Was passiert wenn ich kündige und keinen neuen Job habe?

Selbst kündigen ohne neuen Job bedeutet leider im Normalfall eine Arbeitslosengeld Sperre von 3 Monaten. In der Regel wird bei einer Kündigung seitens des Arbeitnehmers zudem auch die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes um ein Viertel gekürzt. Finanzielle Engpässe sind da schon fast vorprogrammiert.

Was passiert wenn ich während der Kündigungsfrist nicht mehr arbeiten gehe?

Erscheint der Arbeitnehmer vor Ablauf der Kündigungsfrist einfach nicht mehr zur Arbeit, verletzt er seine Hauptleistungspflicht aus dem Arbeitsvertrag. An dieser Stelle erst einmal die gute Nachricht: Im Arbeitsrecht gilt der Grundsatz „Kein Lohn ohne Arbeit“.