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Kann Eigentümergemeinschaft Hunde verbieten?

Gefragt von: Toni Karl  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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In einer Eigentümerversammlung im Mai 2005 beschlossen die Eigentümer eine Hausordnung. Diese regelt u. a.: „Das Halten von Hunden und Katzen ist nicht gestattet. Sind für das Halten von Hunden und Katzen alte Rechte vorhanden, so gelten sie nur solange, wie das sich in der Gemeinschaft befindliche Tier noch lebt.

Kann wohnungseigentümergemeinschaft Tierhaltung verbieten?

Kein Verbot durch Mehrheitsbeschluss

1WEG kann die Haustierhaltung nicht generell verbieten. Ein derartiger Beschluss ist wegen Eingriffs in den Kernbereich des Sondereigentums nichtig. Dies gilt allerdings nicht für ein lediglich mehrheitlich beschlossenes Verbot der Hunde- und Katzenhaltung.

Kann eine Eigentümergemeinschaft Hunde verbieten?

Eine Eigentümerversammlung darf die Hunde- und Katzenhaltung verbieten. Eine entsprechende Regelung in der Hausordnung sei nicht sittenwidrig, entschied das Oberlandesgericht Frankfurt (Aktenzeichen: 20 W 500/08). Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Mietrecht und Immobilien im Deutschen Anwaltverein hin.

Können Hunde in Eigentumswohnungen verboten werden?

Grundsätzlich kann der Besitz von Haustieren in einer Eigentumswohnanlage nicht generell verboten werden. Nur durch eine einstimmige Vereinbarung aller Eigentümer kann ein generelles Verbot ausgesprochen werden. Dieses muss schriftlich in der Haushaltung festgehalten werden.

Kann Hausverwaltung Eigentümer Hund verbieten?

Eine wirksame Vereinbarung der Wohnungseigentümer zur Haustierhaltung kann die Haustierhaltung von einer Genehmigung des Verwalters abhängig machen. Der Verwalter darf seine Zustimmung zur Tierhaltung in diesem Fall nur aus wichtigem Grund verweigern (OLG Saarbrücken, Beschluss v. 7.5.1999, 5 W 365/98, NZM 1999 S.

Darf ich Tiere in der Mietwohnung halten? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

24 verwandte Fragen gefunden

Kann man Hunde in der Hausordnung verbieten?

Ein generelles Verbot der Tierhaltung ist für einen Wohnungseigentümer nur dann verbindlich, wenn er sich dem vertraglich unterworfen hat (die Hausordnung ist Bestandteil der Teilungserklärung/Gemeinschaftsordnung). Eine Ausnahme kann dann nur noch allstimmig beschlossen werden.

Sind Hunde im Mehrfamilienhaus erlaubt?

Wenn der Mietvertrag die Haltung von Haustieren ausdrücklich erlaubt, heißt das, dass Mieterinnen übliche Haustiere wie Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster, Mäuse etc. auf jeden Fall halten dürfen – auch dann, wenn sich NachbarInnen beschweren.

Wie viel Quadratmeter braucht ein Hund in der Wohnung?

Die richtige Antwort nach dem Platzbedarf ist eigentlich sehr einfach: Der Hund braucht gerade so viel Platz, dass er in Ruhe, gemütlich schlafen kann. Genügend Platz, um sich zu bewegen, ist außerhalb des Wohnbereichs! Als Hundehalter sollten Sie sich mit Ihrem Hund regelmäßig und ausgiebig draußen bewegen.

Wie viele Tiere darf man in einer Eigentumswohnung halten?

Vorab: Es gibt kein Gesetz, das eine Höchstzahl von z. B. drei Hunden oder sieben Katzen als maximale Obergrenze vorschreibt. Genau wie bei einem Tier muss bei einem zweiten die Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden.

Welche Tiere gehören zu Kleintieren?

„Das deutsche Mietrecht macht einen Unterschied zwischen verschiedenen Arten von Tieren. So werden sogenannte Kleintiere, wie zum Beispiel Kaninchen, Fische, Meerschweinchen, Hamster und Wellensittiche als harmlos eingestuft.

Wie viele Hunde darf man in der Wohnung halten?

Außerdem muss sich der Mieter auf das ortsübliche Maß an Tieren beschränken. Das sind in der Regel 2 Haustiere. (OLG München, Az.: 5 U 7178/89) Die Anzahl ist aber auch von der Größe der Mietwohnung abhängig. Bei einer Einzimmerwohnung wird in der Regel nur ein Haustier erlaubt sein.

Kann man einen Eigentümer aus einer Eigentumsgemeinschaft kündigen?

Neu, und zum Vorteil der Eigentümergemeinschaft ist es, dass nach § 26 (3) die Verwaltung jederzeit ohne besondere Begründung mit einem einfachen Mehrheitsbeschluss abberufen werden kann.

Kann mir der Vermieter einen Hund verbieten?

Der Vermieter darf kein allgemeines Hundehaltungsverbot aussprechen. Der Vermieter darf die Hundehaltung aber einschränken. Die Größe des Hundes oder Gefährlichkeit des Tieres dürfen dabei eine Rolle spielen. Auch bei Geruch- oder Lärmbelästigung darf die Erlaubnis zurückgezogen werden.

Wie lange darf ich einen Hund zur Pflege in Mietwohnung nehmen?

3 bis 5 Tagen im Monat - aber es kommt immer auf den Einzelfall (eventuell vom Hund ausgehende Störungen) und im Streitfall auch auf das örtliche Gericht an. Bei einer als gefährlich eingestuften Hunderasse neigen Gerichte dazu, dass eine vorübergehende kurzzeitige Pflege als generell unzulässig gesehen wird.

Was ist wenn es keine Hausordnung gibt?

Was gilt, wenn es keine Hausordnung gibt? Ist die Hausordnung nicht Teil des Mietvertrags, entstehen dem Mieter aus ihr keine Pflichten. Ein einfacher Aushang im Treppenhaus reicht nicht aus. Mit solchen Aushängen können Vermieter nur an gesetzliche und vertragliche Regelungen erinnern oder sie konkretisieren.

Wo bekomme ich eine Hausordnung?

In einem Mehrfamilienhaus erstellt der Vermieter bzw. der Eigentümer der Immobilie die Hausordnung. Bei einer Eigentümergemeinschaft erarbeiten die Eigentümer diese gemeinsam oder lassen sie über einen Hausverwalter (§21 Abs. 5 Wohnungseigentumsgesetz) erstellen.

Kann man wegen einem Hund gekündigt werden?

Eine fristlose Kündigung des Mietverhältnisses wegen fehlender Genehmigung einer Hundehaltung scheidet aus, wenn der Vermieter die Hundehaltung über Jahre ausdrücklich geduldet hat.

Welche Hunde gehören zu Kleintieren?

Wenn von Kleintieren die Rede ist, sind grundsätzlich Nager wie Hamster, Chinchillas, Kaninchen, Rennmäuse oder Meerschweinchen gemeint. Auf Schildkröten, Zierfische und Vögel wie Wellensittiche oder Kanarienvögel trifft der Begriff ebenfalls zu. Katzen und Hunde gelten allerdings nicht als Kleintiere.

Sind Hunde in der Wohnung erlaubt?

Wie ist die rechtliche Lage? Grundsätzlich ist die Haltung von Hunden in der Mietwohnung nicht untersagt – aber auch nicht per se erlaubt. In den meisten Mietverträgen gibt es einen sogenannten Genehmigungsvorbehalt. Das heißt, dass der Vermieter der Hundehaltung in der Mietwohnung vorab zustimmen muss.

Welche Hunde bellen viel?

Hunderassen, die besonders viel bellen
  • Deutscher Schäferhund.
  • Terrier im Allgemeinen – besonders Yorkshire, Cairn, Fox- und West Highland Terrier.
  • Beagle.
  • Zwerg- und Mittelschnauzer.
  • Pekinese.

Welche Hunde bellen nicht viel?

8 Hunderassen, die nicht viel bellen
  • Basenji. Alle Hunde bellen … na, fast alle. ...
  • Greyhound. Der Greyhound ist nicht nur der schnellste Hund der Welt, er gehört auch zu jenen Hunderassen, die wenig bellen. ...
  • Deutsche Dogge. ...
  • Labrador Retriever. ...
  • Shih Tzu. ...
  • Cavalier King Charles Spaniel. ...
  • Havaneser. ...
  • Englische Bulldogge.

Wo schläft der Hund am besten?

Ein optimaler Hunde-Schlafplatz bietet dem Hund einen ruhigen Ort, wo er von Menschen in Ruhe gelassen wird, der ihn gleichzeitig aber nicht vom Familienleben separiert. Keinesfalls solltest du deinen vierbeinigen Gefährten in die Garage, den Flur oder ähnliche Räumen aussperren.

Kann ein Vermieter Hunde verbieten 2021?

Ein neues Gesetz oder eine Formularklausel, die eine grundsätzliche Haltung von Hunden in einer Mietwohnung verbietet, wird es jedoch nicht geben. Gemäß des Bundesgerichtshofs (BGH) gab es im Jahr 2013 bereits ein Urteil, das eine solche neue Bestimmung ausschließt.

Wie oft darf ein Hund zu Besuch kommen?

v. 12.1.1988, Az: 2/11 S 276/87). Ist laut Mietvertrag die Hundehaltung ausdrücklich verboten, soll es dem Mieter auch nicht gestattet sein, einen Hund im Durchschnitt zwei- bis dreimal in der Woche für jeweils ca. 3 bis 4 Stunden in die Mietwohnung aufzunehmen (AG Hamburg, Az.

Warum wollen so viele Vermieter keine Hunde?

Große Hunde lassen sich in sehr kleinen Wohnungen schlechter unterbringen. Auch die Anzahl der gehaltenen Tiere ist relevant. Hier kommen die Interessen des Vermieters ins Spiel. Ist durch die Tierhaltung in der Mietwohnung eine erheblich verstärkte Abnutzung der Wohnung zu erwarten, stellt dies einen Verbotsgrund dar.

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