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Kann Eigentümer Mieter kündigen?

Gefragt von: Antonius Hess  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Wohnungseigentümer dürfen ihren Mietern kündigen, wenn sie oder nahe Familienangehörige den Wohnraum selbst brauchen. Die Anforderungen an Eigenbedarfskündigung sind allerdings hoch. Vermieter müssen nachweisen, dass sie ein berechtigtes Interesse haben.

Wann darf der Eigentümer kündigen?

Der neue Eigentümer darf frühestens drei Jahre nach der Umwandlung (bzw. bei Sozialwohnungen frühestens nach Ablauf der Bindungsfrist) wegen Eigenbedarfs kündigen. Allerdings können die Landesregierungen diesen Kündigungsschutz auf bis zu zehn Jahre ausdehnen (§ 577 a BGB).

Kann ein Vermieter einen Mieter einfach so kündigen?

Dem vertragstreuen Mieter kann der Vermieter nur ausnahmsweise kündigen. Grundsätzlich nur dann, wenn er ein berechtigtes Interesse an der Kündigung des Mietverhältnisses geltend machen kann.

Wie bekomme ich den Mieter aus der Wohnung?

Wer seinem Mieter kündigen möchte, muss dies schriftlich tun. Die Kündigung muss an alle im Mietvertrag benannten Personen gerichtet sein. Darüber hinaus muss der Vermieter den Grund der Kündigung mitteilen. Das Schreiben ist eigenhändig zu unterschreiben.

Welche Kündigungsgründe gibt es für den Vermieter?

Mögliche berechtigte Kündigungsgründe sind beispielsweise:

unerlaubte Untervermietung oder Überlassung der Wohnung an Dritte. ständig verspätete Mietzahlungen und Mietrückstände. Beleidigungen des Vermieters. Verstöße gegen die Hausordnung.

Kann man jeden Mieter loswerden?

19 verwandte Fragen gefunden

Welche Rechte hat ein Mieter wenn das Haus verkauft wird?

Beim Verkauf vermieteter Immobilien tritt der neue Eigentümer in die Rechte und Pflichten aus bestehenden Mietverträgen ein. Es gilt der Grundsatz „Kauf bricht Miete nicht“ (§ 566 Absatz 1 BGB). Bevor eine Eigennutzung in Betracht kommt, muss dem Mieter gegenüber erst eine Kündigung ausgesprochen werden.

Kann der Vermieter kündigen wenn er das Haus verkaufen will?

Grundsätzlich ist der Verkauf des Hauses oder der Wohnung kein Grund, den Mietern zu kündigen. Dies ist dem Grundsatz „Kauf bricht nicht Miete“ zu entnehmen. Der Käufer tritt mit dem Kauf der Immobilie in das Mietverhältnis ein und löst damit den bisherigen Vermieter ab.

Wie lange Kündigungsschutz bei Hausverkauf?

Nach § 573c Absatz 1 BGB muss die Kündigung des Mietverhältnisses bis zum dritten Werktag eines Kalendermonats ausgesprochen sein, wenn diese zum übernächsten Monat in Kraft treten soll. Somit bestehen Kündigungsfristen für den Vermieter bei Verkauf der Immobilie von drei Monaten.

Kann der neue Eigentümer wegen Eigenbedarf kündigen?

Wenn der Neueigentümer die Wohnung für sich selbst, Familien- beziehungsweise Haushaltsangehörige oder Pflegepersonal benötigt, ist eine Eigenbedarfskündigung zulässig. Die Eigenbedarfskündigung ist aber nur dann wirksam, wenn sie inhaltlich ganz konkret und nachvollziehbar begründet ist.

Welche Rechte haben langjährige Mieter?

Bei abgenutzter Wohnung: Diese Rechte haben Mieter
  • Schäden an der Substanz muss Vermieter beseitigen. ...
  • Mieter haben keinen Anspruch auf Modernisierung. ...
  • Neue Fenster können als Modernisierung zählen. ...
  • Auch Abgenutztes kann ersetzt werden. ...
  • Mieter müssen nicht alle drei Jahre renovieren.

Wie werde ich den Mieter los?

Checkliste: So kündigen Sie korrekt
  1. Der Kündigungsgrund muss rechtswirksam sein.
  2. Zugang der Kündigung bis zum 3. ...
  3. Die Kündigungsfristen sind einzuhalten (3, 6 oder 9 Monate)
  4. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen.
  5. das Kündigungsschreiben muss an alle Mieter gerichtet sein, die den Vertrag unterschrieben haben.

Wann darf der Vermieter nicht kündigen?

Zahlt ein Mieter seine Miete nicht oder zu spät, darf der Vermieter kündigen, wenn der Mieter zwei Monate im Rückstand ist. Das gilt als Vertragsverletzung. In diesem Fall ist auch eine fristlose Kündigung erlaubt. Eine vorherige Abmahnung ist nicht notwendig.

Was ist ein gesetzlich anerkannter Kündigungsgrund?

Gesetzlich anerkannte Kündigungsgründe

1 BGB): diese liegt vor, wenn der Mieter seine vertraglichen Pflichten nicht erfüllt, z.B.: keine Mietzahlungen, Nichtleisten der vertraglich vereinbarten Mietkaution, nachhaltige Lärmstörung etc. Eigenbedarf (Selbstnutzung) (§ 573 Abs. 2 Nr.

Wie kann ich meinem Mieter am schnellsten kündigen?

Außerordentliche Kündigung

Hat Ihr Mieter beispielsweise das Objekt durch grobe Vernachlässigung seiner Sorgfaltspflicht erheblich gefährdet oder es steht eine Zahlung in Höhe von mindestens zwei Monatsmieten aus, können Sie ihm nach § 543 BGB außerordentlich und damit fristlos kündigen.

Kann der Vermieter kündigen wenn er das Haus verkaufen will?

Steht ein Verkauf an, können Vermieter, wenn die gesetzlichen Bedingungen vorliegen, sowohl außerordentlich als auch ordentlich kündigen. Eine außerordentliche Kündigung ist zum Beispiel beim wiederholten Ausbleiben der Miete oder bei erheblichen Mängeln am Wohnraum möglich.

Wie lange Kündigungsschutz bei Hausverkauf?

Der neue Eigentümer kann den Mietern nur dann ordentlich kündigen, wenn er Eigenbedarf anmeldet. Und auch dann gelten die gesetzlich vorgeschriebenen Kündigungsfristen von drei Monaten und die Vorgabe, dass der Bedarf vorliegen sowie nachweisbar sein muss.

Wann gehen Rechte und Pflichten auf den neuen Eigentümer über?

Ab wann bin ich Eigentümer einer Immobilie? Eigentümer der Immobilie sind Sie ab dem Zeitpunkt, ab dem Sie im Grundbuch eingetragen sind. Erst dann gehen alle Rechte und Pflichten zur Immobilie auf Sie über. Bis zur Zahlung der Kaufsumme bleibt der Verkäufer Eigentümer und Besitzer der Immobilie.

Welche Rechte haben langjährige Mieter?

Bei abgenutzter Wohnung: Diese Rechte haben Mieter
  • Schäden an der Substanz muss Vermieter beseitigen. ...
  • Mieter haben keinen Anspruch auf Modernisierung. ...
  • Neue Fenster können als Modernisierung zählen. ...
  • Auch Abgenutztes kann ersetzt werden. ...
  • Mieter müssen nicht alle drei Jahre renovieren.

Kann der neue Eigentümer wegen Eigenbedarf kündigen?

Wenn der Neueigentümer die Wohnung für sich selbst, Familien- beziehungsweise Haushaltsangehörige oder Pflegepersonal benötigt, ist eine Eigenbedarfskündigung zulässig. Die Eigenbedarfskündigung ist aber nur dann wirksam, wenn sie inhaltlich ganz konkret und nachvollziehbar begründet ist.

Kann der neue Eigentümer die Miete erhöhen?

Mieterhöhung: Der neue Eigentümer hat kein automatisches Mieterhöhungsrecht. Er kann die Miete nur unter den gleichen Voraussetzungen erhöhen, wie es auch der alte Vermieter hätte tun können, also beispielsweise nach einer Modernisierung, oder er kann die Miete auf die ortsübliche Vergleichsmiete anheben (Mietspiegel).

Wie hoch darf eine Mieterhöhung nach Eigentümerwechsel sein?

Bei einer Mieterhöhung nach einem Eigentümerwechsel ist neben der ortsüblichen Vergleichsmiete auch die Kappungsgrenze zu beachten. Das heißt, die Miete darf innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als 20 Prozent steigen, in vielen beliebten Wohngebieten sogar nur um 15 Prozent.

Kann Vermieter einfach das Haus verkaufen?

Wann ist eine Kündigung wegen Verkauf der Immobilie möglich? Lediglich ausnahmsweise ist unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Kündigung von Wohnraum wirksam möglich, wenn man seine Immobilie verkaufen möchte. Voraussetzung hierfür ist, dass dem Vermieter erhebliche wirtschaftliche Nachteile entstehen.

Wie werde ich den Mieter los?

Checkliste: So kündigen Sie korrekt
  1. Der Kündigungsgrund muss rechtswirksam sein.
  2. Zugang der Kündigung bis zum 3. ...
  3. Die Kündigungsfristen sind einzuhalten (3, 6 oder 9 Monate)
  4. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen.
  5. das Kündigungsschreiben muss an alle Mieter gerichtet sein, die den Vertrag unterschrieben haben.

Wann darf ein neuer Vermieter Eigenbedarf anmelden?

Erfolgt für eine Mietwohnung ein Eigentümerwechsel, muss eine Sperrfrist für die Eigenbedarfskündigung eingehalten werden. Erst wenn drei Jahre seit dem Verkauf der Wohnräume verstrichen sind, kann Eigenbedarf angemeldet werden.

Wann ist Eigenbedarf nicht möglich?

Das Wichtigste zur Sperrfrist bei Eigenbedarf

In § 577a Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) ist definiert, dass bei einer Wohnraumumwandlung eine Kündigungssperrfrist von drei Jahren eintreten kann. Die Bundesländer können diese auf zehn Jahre verlängern. In diesem Fall ist eine Eigenbedarfskündigung nicht möglich.

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