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Kann Dienstherr Versetzung ablehnen?

Gefragt von: Dagmar Berg  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Eine Ablehnung einer beantragten Versetzung, sowie die zwangsweise Versetzung stellen Verwaltungsakte dar. Dagegen sind Widerspruch und Klage zulässig. Beide haben keine aufschiebende Wirkung. Die Versetzung ist aus dienstlichen Gründen zulässig, steht aber im Ermessen des Dienstherrn.

Kann Dienstherr Versetzung verweigern?

Eine Versetzung findet dabei entweder auf eigenen Antrag oder aus dienstlichen Bedürfnissen statt. Ein konkreter Anspruch auf eine Versetzung steht einem Beamten grundsätzlich nicht zu. Über den Antrag des Beamten entscheidet der Dienstherr vielmehr nach pflichtgemäßem Ermessen.

Wie lange kann Dienstherr Versetzung hinauszögern?

Nach dieser Vorschrift kann die Entlassung so lange hinausgeschoben werden, bis der Beamte die Amtsgeschäfte ordnungsgemäß erledigt hat, längstens jedoch drei Monate.

Kann man eine Versetzung einklagen?

Sowohl nach dem Bundes- als auch nach dem jeweiligen Landesrecht besteht kein Rechtsanspruch auf Versetzung, sondern nur ein Anspruch auf Ausübung eines pflichtgemäßen Ermessens (Beamte „können“ versetzt werden).

Kann man einen versetzungsantrag ablehnen?

Re: Versetzungantrag ablehnen

Bis zum Wirksamwerden der Versetzungsverfügung (Bekanntgabe bzw. Zustellung der Entscheidung) kann der Beamte seinen Antrag ohne Angabe von Gründen zurücknehmen.

Versetzung im Arbeitsrecht

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Kann Mitarbeiter Versetzung widersprechen?

Nein, das kann er im Allgemeinen nicht. Führt der Arbeitgeber eine Versetzung ohne die Zustimmung des Betriebsrats durch, ist sie rechtswidrig und der Betriebsrat kann bei Gericht beantragen, den Arbeitgeber zur Aufhebung der Versetzung zu verpflichten (§ 101 Satz 1 BetrVG).

Wie lange vorher muss eine Versetzung angekündigt werden?

Die Anordnung eines Arbeitsplatzwechsels muss nicht schriftlich erklärt oder begründet werden, muss jedoch nach billigem Ermessen erfolgen. Es dürfen also weder diskriminierende Motive eine Rolle spielen noch darf der Mitarbeiter durch eine Versetzung benachteiligt werden.

Was sind Gründe für eine Versetzung?

Personalbedarf einer anderen Dienststelle. Aufgabenrückgang einer Dienststelle. Rationalisierungsmaßnahmen. Ausfall von Arbeitnehmern bei einer anderen Dienststelle.

Hat Arbeitnehmer Anspruch auf Versetzung?

Als Arbeitnehmer haben Sie in der Regel keinen Anspruch auf eine Versetzung, insofern dieser nicht in Ihrem Arbeitsvertrag festgehalten ist. In bestimmten Situationen, wie zum Beispiel bei Mobbing am Arbeitsplatz, kann sich ein Versetzungsanspruch jedoch aus der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers ergeben.

Wann ist eine Versetzung nicht zumutbar?

Eine feste Grenze für eine zumutbare Versetzung an einen anderen Arbeitsort gibt es nicht. Entscheidend sind immer die Gründe des Arbeitgebers und die Interessen des Arbeitnehmers. Wenn arbeitsvertraglich kein fester Arbeitsort vereinbart wurde, dann ist eine Pendlerzeit von ein bis zwei Stunden in der Regel zumutbar.

Wie läuft eine Versetzung bei Beamten ab?

Eine Versetzung (§ 28 BBG) kann aus dienstlichen Gründen oder auf Antrag des Beamten erfolgen. Die Versetzung auf Antrag ist lediglich an die Voraussetzung geknüpft, dass der Betroffene die Befähigung für das erstrebte Amt besitzt.

Was bedeutet zwangspensionierung?

Zwangspensionierung von Beamten – was bedeutet das? Erkrankt ein Beamter für längere Zeit körperlich oder psychisch, ist der Dienstherr dazu berechtigt, ihn vor Erreichen des eigentlichen Rentenalters zu pensionieren.

Kann man als Beamter den Job wechseln?

(1) Beamtinnen und Beamte können auf Antrag oder aus dienstlichen Gründen in den Bereich eines Dienstherrn eines anderen Landes oder des Bundes in ein Amt einer Laufbahn versetzt werden, für die sie die Befähigung besitzen. (2) 1Eine Versetzung bedarf der Zustimmung der Beamtin oder des Beamten.

Kann man als Beamter auf Lebenszeit gekündigt werden?

Der Beamte auf Lebenszeit kann grundsätzlich nicht durch Verwaltungsakt entlassen werden. Dem Beamten auf Lebenszeit ist - von wenigen Ausnahmen abgesehen - zumindest sein Ruhegehalt sicher, denn er kann aus beamtenrechtlichen Gründen allenfalls in den Ruhestand versetzt werden.

Wann muss einem versetzungsantrag stattgegeben werden?

Der Dienstherr entscheidet nach pflichtgemäßem Ermessen, ob er dem Antrag stattgibt, wenngleich es sich in bestimmten Sonderfällen -beispielsweise wenn besonders schwerwiegende persönliche Gründe vorliegen- durchaus aufdrängen kann, dass dem Antrag des Beamten stattzugeben ist.

Kann man Versetzung ablehnen Lehrer?

Der Beamte hat die Möglichkeit den Verwaltungsakt der Versetzung in Form von Widerspruch oder einer Anfechtungsklage anzugreifen. Er muss sie somit nicht widerspruchslos hinnehmen. Eine aufschiebende Wirkung hat eine Klage allerdings nicht.

Was muss ich bei einer Versetzung beachten?

Was tun bei Versetzung?
  1. Sehen Sie in Ihrem Arbeitsvertrag nach, welche Aufgaben Ihr Arbeitgeber Ihnen zuweisen kann. ...
  2. Seien Sie vorsichtig bei Sonderprojekten und scheinbaren Beförderungen. ...
  3. Vergewissern Sie sich beim Arbeitgeber, dass die Versetzung nicht zu einer Gehaltsabsenkung führt. ...
  4. Sprechen Sie mit dem Betriebsrat.

Kann man Zwangsversetzt werden?

Wird ein Arbeitnehmer gegen seinen Willen in eine andere Abteilung oder an einen anderen Arbeitsort versetzt, spricht man von einer Zwangsversetzung. Diese muss aber auf eine gewisse Dauer angelegt sein. Ein paar Tage oder Wochen reichen nicht aus, um den Tatbestand einer Versetzung zu erfüllen.

Was ist der Unterschied zwischen Versetzung und Umsetzung?

Versetzungen sind auf Dauer angelegte Wechsel der Dienststelle im organisationsrechtlichen Sinne mit oder ohne Dienstortwechsel. Der dauernde oder vorübergehende Wechsel innerhalb der Dienststelle – auch zu einer verselbstständigten Dienststelle im personalvertretungsrechtlichen Sinne – ist eine Umsetzung.

Was sind zwingende dienstliche Gründe?

Dienstliche Belange/Gründe sind alle organisatorischen und personalwirtschaftlichen Aspekte, die das dienstliche Interesse an der sachgemäßen und reibungslosen Erfüllung der, der Verwaltung übertragenen, Aufgaben betreffen. Der Arbeitgeber hat für jeden Ablehnungsgrund eine Beweispflicht.

Wann darf man versetzt werden?

Der Arbeitgeber kann sich bei einer Versetzung auf sein Weisungsrecht berufen: Er darf dabei Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung näher bestimmen. Die Versetzung bedarf nur einer einseitigen Willenserklärung: Sie können also auch ohne Ihre Zustimmung an einen anderen Arbeitsplatz versetzt werden.

Was ist ein dienstlicher Grund?

Dienstliche Gründe sind nur solche, die in der Sphäre des Dienstherrn liegen und nicht solche, die der Sphäre des Mitarbeiters zuzurechnen sind. Eine Erkrankung stellt keinen zwingenden dienstlichen Grund in diesem Sinne dar.

Kann man von einem Arbeitgeber einfach versetzt werden?

Darf mich der Arbeitgeber einfach so versetzen? Grundsätzlich hat jeder Arbeitgeber ein Weisungsrecht. Nach diesem darf er Inhalt, Zeit und Ort der Arbeitsleistung auch einseitig bestimmen. Damit ist eine Zwangsversetzung erst einmal rechtens.

Unter welchen Voraussetzungen ist eine Versetzung des Arbeitnehmers zulässig?

Rein rechtlich betrachtet liegt eine Versetzung dann vor, wenn der Arbeitnehmer seinen Arbeitsbereich für mindestens einen Monat wechseln muss – entweder indem ihm fortan an ein anderer Arbeitsort bzw. eine andere Abteilung zugewiesen wird oder indem er zukünftig andere Aufgaben als bisher erledigen muss.

Wann ist eine Versetzung unbillig?

Ein Arbeitnehmer ist nach § 106 Satz 1 GewO, § 315 BGB nicht – auch nicht vorläufig – an eine Weisung des Arbeitgebers gebunden, die die Grenzen billigen Ermessens nicht wahrt (unbillige Weisung).

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