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Kann die Nebenklage Berufung einlegen?

Gefragt von: Martha Wenzel  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Nur der Nebenkläger legt Berufung ein
Dies darf er gemäß § 400 Abs. 1 StPO. Berufung bedeutet, dass die gesamte Angelegenheit noch einmal neu vor einem anderen Gericht verhandelt wird und alle Zeugen noch einmal neu verhört werden.

Welche Rechte hat der Nebenkläger?

Rechte des Nebenklägers: Das Beweisantragsrecht und seine Grenzen. Die Rechte des Nebenklägers umfassen das Beweisantragsrecht, d.h. es ist das Recht des Nebenklägers, auf die Beweisaufnahme Einfluss zu nehmen und insbesondere auf eine sachgerechte Ausübung der Aufklärungspflicht des Gerichts hinzuwirken.

Welchen Sinn hat die Nebenklage?

Die Nebenklage gibt bei bestimmten Straftaten, z.B. Körperverletzung, Sexualstraftaten, versuchten Tötungsdelikten, die Möglichkeit, den Verletzten zu schützen und auch auf das Strafverfahren einzuwirken.

Wann wird eine Nebenklage zugelassen?

Sobald die Staatsanwaltschaft ein öffentliche Anklage erhoben hat, kann die Nebenklage in jedem Verfahrensabschnitt erfolgen. Die Erhebung der Nebenklage kann insbesondere auch im laufenden Prozess erfolgen. Möglich ist es sogar, die Nebenklage erst in der Berufung oder Revision zu erheben.

Wer bezahlt den Anwalt der Nebenklage?

Reicht der Nebenkläger eine Nebenklage eigenständig ein, entstehen keine Kosten. Sollte er sich jedoch durch einen Anwalt vertreten lassen, muss der Nebenkläger die Anwaltskosten selbst tragen.

Nebenklage - Die Rechte des Opfers im Strafprozess; Strafverteidiger Ulli Boldt erläutert

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Wer ist zur Nebenklage berechtigt?

Wissenswertes für Opfer und Angehörige

Wurde das Opfer durch die Tat getötet, so steht die Befugnis zur Nebenklage den Angehörigen des Opfers zu, namentlich den Kindern, Eltern, Geschwistern, Ehegatten oder Lebenspartnern des Opfers (vgl. § 395 Absatz 2 Nr. 1 StPO).

Wer zahlt die Kosten für einen opferanwalt?

Der Täter oder die Täterin schuldet Erstattung Ihrer Rechtsanwaltskosten, solange der geltend gemachte Schadensersatz berechtigt und angemessen ist. Der geltend gemachte Anspruch muss sorgfältig bestimmt werden.

Was versteht man unter einer nebenklägerin?

Anders als bei der strafprozessualen Privatklage, bei der keine öffentliche Anklage vorliegt, schließt sich der Nebenkläger der Anklage der Staatsanwaltschaft an. Hierdurch erhält der Geschädigte die Rolle eines Nebenklägers.

Kann man 2 Nebenkläger vertreten?

Anders als in der Strafverteidigung ist es im Rahmen der Opfervertretung zulässig, als Rechtsanwalt mehrere Nebenkläger im selben Verfahren anwaltlich zu vertreten.

Was sind Auslagen der nebenklägers?

(1) 1Die dem Nebenkläger erwachsenen notwendigen Auslagen sind dem Angeklagten aufzuerlegen, wenn er wegen einer Tat verurteilt wird, die den Nebenkläger betrifft.

Was kann ein opferanwalt?

Ein sogenannter "Opferanwalt" ist ein zugelassener Rechtsanwalt, der die Interessen von Opfern einer Straftat vertritt. Im Strafprozess kann der Opferanwalt beispielsweise Einsicht in die Akten des laufenden Verfahrens nehmen oder er kann Sie als Nebenkläger (VB) gegen den Täter vertreten.

Wann bin ich Nebenkläger?

Wer ist Nebenkläger? Nebenkläger ist eine Person, die durch eine Straftat verletzt wurde. Allerdings gilt dies nicht bei jeder Straftat, sondern nur bei solchen, die den Verletzten in seiner Privatsphäre oder Persönlichkeit besonders treffen können.

Was passiert bei einem Täter Opfer Ausgleich?

Wie läuft ein Täter-Opfer-Ausgleich ab? In getrennten Vorgesprächen klärt der Vermittler, ob und wie die Konfliktschlichtung vonstatten gehen kann. In weiteren gemeinsamen Gesprächen suchen die Betroffenen eine Lösung, die für beide Seiten akzeptabel und Gewinn bringend ist.

Wer ist der Kläger im Strafprozess?

Als Kläger oder Klägerin bezeichnet man im juristischen Sinne in einem Zivilprozess diejenige Person, die gegen den Beklagten das Verfahren durch eine Klageerhebung eröffnet, also jemand, der vor Gericht eine Klage erhebt.

Wie viel kostet ein Ermittlungsverfahren?

Für die Teilnahme an einer Haftprüfung oder an einer Vernehmung erhält der Anwalt eine Terminsgebühr, deren Mittelgebühr 170 Euro beträgt. Die Kosten liegen dann insgesamt bei 535 Euro im Ermittlungsverfahren. Im Strafverfahren werden zudem Gerichtskosten erhoben.

Wann gibt es einen Pflichtverteidiger?

In aller Regel wird ein Pflichtverteidiger beizuordnen sein, wenn eine Freiheitsstrafe von 1 Jahr zu erwarten ist. Auch wenn dem Beschuldigten der Widerruf einer Bewährung droht, kann das die Schwere der Schuld und damit die Beiordnung eines Verteidigers begründen.

Was ist eine Vorschaltbeschwerde?

Vorschaltbeschwerde) das Ermittlungs- bzw. Klageerzwingungsverfahren einleiten. Diese in den §§ 172 ff. StPO geregelten, besonderen Verfahrensarten dienen der Überprüfung der staatsanwaltschaftlichen Einstellungsentscheidung und sichern damit das Legalitätsprinzip.

Wer kann zeugenbeistand sein?

Jeder Zeuge hat das Recht, einen Rechtsanwalt als Zeugenbeistand hinzuzuziehen, der ihn berät und ihm während der Zeugenvernehmung vor Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht oder vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Seite steht.

Wie stelle ich einen Adhäsionsantrag?

Der Antrag ist schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle zu stellen, in der Hauptverhandlung kann er auch mündlich gestellt werden. Der Antrag muss den Gegenstand und den Grund des geltend gemachten Anspruch bezeichnen und soll auch Beweismittel enthalten.

Wie läuft eine privatklage ab?

Wie läuft das Privatklageverfahren ab? Die Erhebung der Privatklage erfolgt durch Einreichung einer Anklageschrift oder zu Protokoll der Geschäftsstelle. Dabei ist zu beachten, dass die Privatklage so erhoben werden muss, dass sich Täter, Tatort und -zeit, sowie der Tathergang (Sachverhalt) aus ihr eindeutig ergeben.

Was ist die privatklage?

Privatklagedelikte sind Straftaten, die nach den Bestimmungen der Strafprozessordnung grundsätzlich im Wege der Privatklage verfolgt werden können, ohne dass vorher Polizei oder Staatsanwaltschaft beteiligt werden müssen.

Was bezahlt der Weiße Ring?

Der WEISSE RING bekommt kein Geld vom Staat.

Das bedeutet: Er ist nicht abhängig vom Staat. Die Hilfe für Opfer ist kostenlos. Man muss dafür nicht bezahlen.

Welcher Anwalt als Opfer?

Der Opferanwalt ist also Anwalt des Opfers, der ausschließlich die rechtlichen Interessen des Opfers kompetent und engagiert wahrnimmt und versucht sämtliche rechtliche Probleme für das Opfer im Strafverfahren und idealweiser auch im Zivilverfahren optimal zu lösen.

Was kostet ein Täter-Opfer-Ausgleich?

dem Gericht mit. Staatsanwaltschaft und Gericht prüfen sodann eine Einstellung des Verfahrens oder eine Strafmilderung. Für den Täter-Opfer-Ausgleich entstehen weder den Beschuldigten noch den Geschädigten Gebühren. Die im Rahmen der Durchführung evtl.