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Kann die Krankenkasse mir einen Arzt vorschreiben?

Gefragt von: Gerta Kopp-Wenzel  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung ( GKV ) können in Deutschland grundsätzlich die sie behandelnden Ärztinnen und Ärzte frei wählen.

Kann Krankenkasse Arzt vorschreiben?

Die Krankenkassen sind nicht nur berechtigt, sondern, wenn es nach Art, Schwere, Dauer oder Häufigkeit der Erkrankung oder nach dem Krankheitsverlauf erforderlich ist, gesetzlich sogar verpflichtet, gutachtliche Stellungnahmen des MDK einzuholen, um Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit zu beseitigen (§ 275 Abs. 1 SGB V).

Was darf der Arzt der Krankenkasse mitteilen?

Einwilligung des Patienten

Der Arzt darf darüber hinaus auch Dritten Daten über Patienten mit deren vorheriger schriftlicher Einwilligung weitergeben. Der Patient muss dabei darüber informiert sein, weshalb im konkreten Fall gegenüber welcher Krankenkasse die patientenbe- zogenen Daten weitergegeben werden.

Ist man verpflichtet zu seinem Hausarzt zu gehen?

„In Deutschland hat jeder das Recht der freien Arztwahl“, sagt Roland Stahl, Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). „Das heißt, dass jeder den Arzt wechseln darf, unabhängig davon, ob er gesetzlich oder privat versichert ist. “ Eine Begründung dafür muss man nicht nennen.

Was kann man tun wenn kein Arzt mehr aufnimmt?

Doch was machen Patienten nun, die partout niemand aufnehmen will? „Sie können sich an die Telefonnummer 11 61 17 wenden. Bei konkretem Behandlungsbedarf kann die Terminservicestelle Termine bei einem Hausarzt vermitteln“, versichert Pressesprecher Bernd Franke von der KVSA.

#1 Krankengeld: Was tun, wenn die Krankenkasse Druck macht?

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Sind Ärzte verpflichtet Patienten aufzunehmen?

Grundsätzlich besteht Behandlungspflicht für Kassenpatienten

Mit der Zulassung als Vertragsarzt wird gemäß § 13 Bundesmantelvertrag (BMV) eine Verpflichtung eingegangen, die häufig nicht bewusst wahrgenommen wird: „Der Vertragsarzt darf die Behandlung eines Versicherten nur in begründeten Fällen ablehnen.

Kann ein Arzt die Aufnahme eines Patienten verweigern?

Laut der Berufsordnung der Ärzte steht jedem Arzt grundsätzlich das Recht zu, einen Patienten abzulehnen.

Kann man auch zwei Hausärzte haben?

Ärztehopping liegt nach Ansicht der Kassen beispielsweise vor, wenn sich ein Patient innerhalb eines Quartals bei mehreren Hausärzten oder Fachärzten derselben Fachgruppe behandeln lässt, ohne dass die beteiligten Ärzte davon wissen. Aus ihrer Sicht stellt Arzthopping einen Missbrauch der freien Arztwahl dar.

Kann ein Arzt mich wegschicken?

Verlangt der Patient nach Behandlungsmethoden, die nicht indiziert und daher unwirtschaftlich sind, dürfen Ärzte diesen Patienten ebenfalls wegschicken und es besteht keine Behandlungspflicht.

Kann ich den Hausarzt wechseln trotz hausarztvertrag?

Richtig ist vielmehr, dass die Versicherten selbst den Hausarzt wählen. In der Regel kennen sie ihn seit vielen Jahren und vertrauen ihm. Und selbstverständlich können Versicherte, die an einem Hausarztvertrag teilnehmen, auch jederzeit den Hausarzt wechseln, zum Beispiel, wenn das Vertrauensverhältnis gestört wird.

Kann die Krankenkasse beim Arzt Anrufen?

„Die Krankenkasse darf anrufen, weil die Versicherten eine Pflicht zur Mitwirkung bei der Aufklärung eines Sachverhalts haben“, erläutert Kerstin Heidt, Juristin bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. „Diese Mitwirkungspflicht darf aber nicht für ständige Anrufe missbraucht werden.

Was darf die Krankenkasse nicht Fragen?

Wer krankgeschrieben ist, erhält von seiner Krankenkasse oft einen „Selbstauskunftsbogen“ mit medizinischen und persönlichen Fragen. Zulässig ist das meistens nicht. Deswegen sollten Betroffene ihre Daten keinesfalls gutgläubig der Kasse zur Verfügung stellen.

Hat die Krankenkasse alle Diagnosen?

Ihr Arzt hat Ihre Diagnose auf der Krankmeldung für die Krankenkasse in Form eines Codes, des sogenannten ICD-Diagnoseschlüssels, vermerkt. Mithilfe der TK-Diagnoseauskunft können Sie ganz einfach den Code entschlüsseln. Der Service ist auch als App für Mobiltelefone verfügbar.

Wann prüft Krankenkasse Arbeitsunfähigkeit?

Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet, die Arbeitsunfähigkeit von Versicherten durch den Medizinischen Dienst begutachten zu lassen, wenn es darum geht, den Behandlungserfolg zu sichern und die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, oder. wenn Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit bestehen.

Kann die Krankenkasse mich gesund schreiben?

Eine „Gesundschreibung“ gibt es nicht. Daher besteht auch keine Notwendigkeit, ein ärztliches Attest vorzulegen, dass man wieder einsatzfähig ist. Im Einzelfall kann eine erneute Untersuchung vor Arbeitsantritt aber natürlich sinnvoll sein, um den Gesundheitszustand richtig beurteilen zu lassen.

Kann der MDK mich einfach gesund schreiben?

Arbeitnehmer werden krank, manchmal auch für längere Zeit. Wünscht man sich da nicht Spontanheilungen? Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) macht es möglich!

Kann ein Arzt mich abweisen?

Sofern eine akute Behandlungsbedürftigkeit vorliegt, dürfen sowohl privat abrechnende Ärzte als auch Vertragsärzte Patienten nicht ablehnen. Es besteht in jedem Fall ärztliche Behandlungspflicht.

Wann besteht eine Behandlungspflicht?

Entgegen der weitläufigen Annahme, besteht in Deutschland keine grundsätzliche und generelle ärztliche Behandlungspflicht für alle Ärzte. Der Behandlungsvertrag zwischen Patient und Arzt kommt erst dann zustande, wenn beide Seiten diesem auch zustimmen.

Kann man auf der krankenkassenkarte sehen bei welchem Arzt man war?

Ministerium: Patienten entscheiden über Einblick

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums betonte nun: "Der Patient kann entscheiden, welchem Arzt er Einblick in die elektronische Patientenakte gibt." Mit Einwilligung des Patienten habe der Arzt dann Einblick in alle Daten.

Wie viel verdient ein Arzt pro Patient?

Ein Arzt erhält pro Kassenpatient und Quartal eine Pauschale, unabhängig von der Anzahl der Besuche, der Diagnose oder der Behandlung! Derzeit liegt dieser Pauschalbetrag bei durchschnittlich 22,- € (entspricht 650 Punkten) im Bereich der Orthopädie.

Kann man einfach so den Hausarzt wechseln?

„In Deutschland hat jeder das Recht der freien Arztwahl“, sagt Roland Stahl, Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). „Das heißt, dass jeder den Arzt wechseln darf, unabhängig davon, ob er gesetzlich oder privat versichert ist. “ Eine Begründung dafür muss man nicht nennen.

Was wissen Krankenkasse über mich?

Die gesetzlichen Krankenkassen erheben und speichern eine große Anzahl an Sozialdaten ihrer Versicherten. Dazu gehören nicht nur Angaben wie der Name und die Anschrift, sondern auch Krankheitsdiagnosen und Abrechnungsbelege aus Heilbehandlungen.

Wie verhalte ich mich wenn die Krankenkasse Druck macht?

Denn für die Prüfung Deiner Arbeitsunfähigkeit ist nicht die Krankenkasse zuständig, sondern der Medizinische Dienst. Falls Dich die Krankenkasse trotzdem am Telefon drangsaliert, solltest Du möglichst wenig über Dich preisgeben. Teile ihr mit, dass Du alles Nötige gern schriftlich klärst.

Was prüft die Krankenkasse?

Die Krankenkassen sind gesetzlich verpflichtet (§ 275 des Sozialgesetzbuches V), in bestimmten Fällen die Arbeitsunfähigkeit (kurz: AU) von Versicherten zu prüfen. Sie beauftragen dann den MD mit der Klärung von medizinischen Sachfragen. Dies ist zum einen bei medizinischen Unklarheiten der Fall.

Wie lange darf mein Hausarzt mich wegen Depression krank schreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.