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Kann Diabetes Schlafstörungen verursachen?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Frieder Gross B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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„„Gerade bei Patienten mit einem Diabetes mellitus tauchen häufig Schlafprobleme auf, die durch eine schlechte Stoffwechseleinstellung mit schwankenden Blutzuckerspiegeln bedingt sein kann. Bei einer Unterzuckerung sendet das Hirn Stresshormone aus, die zu Zittern, Schweißausbrüchen oder Herzklopfen führen.

Warum kann nicht schlafen bei Diabetes?

Zwischen Diabetes und Schlaf gibt es einen Zusammenhang. Auch im Schlaf braucht unser Gehirn Treibstoff. Glukose, die im Blut als Blutzucker vorliegt. Ist während des Schlafes der Blutzuckerspiegel zu gering und das Gehirn mit zu wenig Glukose versorgt, gerät unser Gehirn unter Stress.

Kann man bei Diabetes schlecht schlafen?

Für Personen, die unter Diabetes leiden, bergen Störungen beim Einschlafen und Durchschlafen entsprechend zusätzliche Risiken für das Auftreten weiterer Erkrankungen. Der Körper wird durch nächtlichen Schlafentzug bzw. wiederholte Störungen der nächtlichen Ruhe extrem unter Stress gesetzt.

Welches Schlafmittel bei Diabetes?

Diabetiker, die nachts aufgrund ihrer Diabetes-Therapie theoretisch unterzuckern können, sollten auch Schlaftabletten, die es ohne Rezept gibt, grundsätzlich nur nach Rücksprache mit ihrem Diabetologen einnehmen.

Wie verhält sich der Blutzucker nachts?

Mehr als die Hälfte aller Unterzuckerungen (Hypoglykämien) treten im Schlaf auf und bleiben meist unbemerkt. Oft fühlen sich Betroffene am nächsten Morgen müde und abgeschlagen. Besonders jedoch die Angst vor nächtlicher Unterzuckerung lässt Diabetiker und ihre Angehörigen schlecht schlafen.

Immer zu wenig Schlaf? Schlimme Folgen durch Schlafmangel? Das sollten Sie wissen bei Beschwerden!

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Wie fühlt man sich wenn der Zucker zu hoch ist?

Ein stark erhöhter Blutzuckerspiegel kann aber folgende Symptome verursachen:
  • starkes Durstgefühl.
  • häufiges Wasserlassen.
  • Müdigkeit.
  • Antriebsschwäche.
  • Übelkeit.
  • Schwindel.

Wie hoch darf der Wert bei Diabetes 2 sein?

Ein Diabetes liegt vor, wenn der Blutzucker nüchtern bei 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher oder zu einem beliebigen Zeitpunkt (z.B. nach dem Essen) über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) liegt. Ein Nüchternwert zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l) weist auf ein Typ-2-Diabetes-Vorstadium (Prädiabetes) hin.

Kann Metformin Schlafstörungen verursachen?

Kommentar: Schlafstörungen sind mit erhöhten Plasmaglukosekonzentrationen assoziiert und hemmende Effekte von Metformin auf exzessive hepatische Glukoneogenese während der Nachtstunden könnten sich als möglicherweise kausal beteiligter Effekt anbieten.

Warum kann ich nicht richtig schlafen?

Versuchen Sie es mit Entspannungstechniken, Meditation oder autogenem Training um innere Unruhe und Grübeleien zu vermeiden. Hausmittel, wie etwa ein warmes Glas Milch mit Honig oder ein beruhigendes Bad mit pflanzlichen Zusätzen wie Melisse, helfen Ihnen auf natürliche Weise beim Einschlafen.

Was senkt den Blutzucker über Nacht?

Nehmen Sie ausreichend Ballaststoffe und Vitamine zu sich

Ballaststoffe haben eine positive Wirkung auf den Blutzucker, da die Aufnahme des Zuckers in das Blut verlangsamt wird. So helfen Sie den Langzeitzuckerwert zu senken.

Wie lange sollte ein Diabetiker schlafen?

Optimal sind sieben bis acht Stunden Schlaf

Wer tagsüber eine gute Balance zwischen Aktivität und Ruhephasen findet, dem fällt dies leichter. Menschen, die bedingt durch Übergewicht unter Schlafstörungen und Atemaussetzern im Schlaf leiden, können durch eine Schlafmaske mit Beatmung ihren Schlaf verbessern.

Wie wirkt sich Schlafmangel auf Blutzucker aus?

Schlafdauer beeinflusst die Insulinempfindlichkeit

Die Forscher führen das Ergebnis darauf zurück, dass Schlafmangel die Insulinempfindlichkeit vermindert und damit die Blutzuckerwerte beeinflusst. Der Körper kann das Insulin schlechter verwerten – der Blutzucker steigt an.

Wie lange kann man mit Diabetes 2 leben?

„ Bereits Menschen mit einem hohen Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, haben eine um 13 Jahre verkürzte Lebenserwartung – und dies unabhängig von Alter und Geschlecht“, betont Professor Dr. med.

Wie merkt man Unterzuckerung nachts?

Zittrige Hände, feuchte Haut, Herzklopfen – mit diesen und anderen Anzeichen machen sich Unterzuckerungen, Fachausdruck Hypoglykämien, tagsüber bemerkbar. Treten sie nachts auf, kann es sein, dass der Betroffene im Schlaf nichts von ihnen bemerkt, dafür aber miserabel schläft.

Warum kein Kurkuma bei Diabetes?

Da Curcumin die Wirkungen mancher Diabetesmedikamente verstärken kann, könnte es bei einer Curcumin-Einnahme zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen (nicht aber bei küchenüblichen Kurkuma-Mengen).

Sind Diabetiker immer müde?

Folgende unspezifische Krankheitszeichen können beispielsweise auf einen Diabetes hindeuten: Starke Müdigkeit und schnelle Erschöpfung. Extremes Durstgefühl, besonders bei Kindern. Starker Harndrang und vermehrtes Wasserlassen.

Welche Krankheiten lösen Schlafstörungen aus?

Beispiele für organische Krankheiten, die Schlafstörungen verursachen:
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, z.B. zu hoher Blutdruck (Hypertonie)
  • Chronische Schmerzen, z.B. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen.
  • Erkrankungen der Atemwege, z.B. Asthma, Bronchitis, Erkältung.
  • Erkrankungen der inneren Organe, z.B. Magen, Darm, Leber, Nieren.

Was ist wenn man immer um 3 Uhr nachts aufwacht?

Dass manche Menschen in der Nacht häufig zwischen 3 und 4 Uhr aufwachen, ist kein Zufall. Dahinter verbirgt sich ein medizinisches Phänomen. Das Aufwachen in dieser Zeit hängt mit unserem Hormonspiegel zusammen, genauer gesagt mit dem Zusammenspiel aus Melatonin, Serotonin und Cortisol.

Was tun wenn man nachts aufwacht und nicht mehr einschlafen kann?

Nachts aufgewacht? So schlafen Sie schnell wieder ein
  1. Stehen Sie auf. ...
  2. Sehen Sie es positiv. ...
  3. Achten Sie auf die Atmung. ...
  4. Reden Sie sich gut zu - aber richtig. ...
  5. "Träumen" Sie sich weg. ...
  6. Drehen Sie den Wecker um. ...
  7. Versuchen Sie, nicht einzuschlafen. ...
  8. Wenden Sie progressive Muskelentspannung an.

Wann sollte man Metformin Abends nehmen?

Metformin zu und nach dem Essen

Metformin aus der Gruppe der Biguanide ist die wichtigste Schlüsselsubstanz in der oralen Diabetes-Behandlung und so Wirkstoff der Wahl für die meisten Typ-2-Diabetiker. Medikamente mit diesem Wirkstoff sollten unzerkaut während oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden.

Warum Metformin zur Nacht?

Schlussfolgerungen: Metformin zur Nacht könnte tatsächlich – zumindest bei Typ-2-diabetischen Patienten mit einer intensivierten Insulintherapie – gegenüber der üblichen Einnahme von Metformin beim Abendessen die Blutzuckerkontrolle verbessern.

Welche Medikamente vertragen sich nicht mit Metformin?

Nicht empfohlen wird die gleichzeitige Einnahme von Metformin und folgenden Medikamenten: Blutzucker-beeinflussende Medikamente wie Glukokortikoide ("Kortison") und kreislaufanregende Mittel (Sympathomimetika) bestimmte harntreibende Medikamente (v.a. Schleifendiuretika)

Warum keine Kartoffeln bei Diabetes?

Erdäpfel haben eine relativ geringe Energiedichte

Trotz ihrer relativ geringen Energiedichte werden Kartoffeln als Lebensmittel mit hohem glykämischem Index klassifiziert, was sie für Menschen mit Diabetes eher unattraktiv macht.

Wie hoch darf der Blutzucker bei 60 Jährigen sein?

Bei Betroffenen ab 60 Jahren empfehlen Geriater:innen (Spezialistinnen und Spezialisten der Altersmedizin) folgende Blutzuckerwerte : not below six (nicht unter sechs): im nüchternen Zustand immer über 6 mmol/l (108 mg/dl) never below five (nie unter fünf): im weiteren Tagesverlauf nie unter 5 mmol/l (90 mg/dl)

Ist ein zuckerwert von 140 Schlimm?

Wer nach 2 Stunden einen Blutzucker über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) hat, ist zuckerkrank. Zwischen 140 mg/dl und 200 mg/dl (7,7 und 11,1 mmol/l) liegt der Bereich des Prädiabetes/pathologische Glucosetoleranz.