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Kann Diabetes das Gehirn schädigen?

Gefragt von: Rita Hoppe  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Die langfristigen Folgen eines unzureichend eingestellten Diabetes mellitus sind vielfältig und betreffen zahlreiche Organe und Regionen des Körpers. Dazu gehören auch das Gehirn und die Psyche: Eine Diabetes-Erkrankung kann mit Stress, Depressionen, Gedächtnis- oder Ess-Störungen verbunden sein.

Wie wirkt sich Diabetes auf das Gehirn aus?

Ein Grund: Erhöhte Zuckerspiegel fördern Gefäßverkalkungen. Das tun auch Bluthochdruck und schlechte Blutfettwerte. Durch Gefäßschäden steigt die Gefahr für einen Schlaganfall. "Zudem kann es zu vielen Mini-Durchblutungsstörungen im Gehirn kommen, die allmählich die Gehirnleistung verschlechtern", sagt Professor Dr.

Welche Spätfolgen kann es bei Diabetes geben?

  • Folgeerkrankungen bei Diabetes mellitus. ...
  • Augen (diabetische Retinopathie) ...
  • Hirnschlag und Herzinfarkt. ...
  • Nieren (diabetische Nephropathie) ...
  • Impotenz. ...
  • Nerven (diabetische Neuropathie) ...
  • Diabetischer Fuss. ...
  • Nervenfasern.

Warum führt Diabetes zu Demenz?

Möglicherweise ist der Zusammenhang zwischen Diabetes und Demenz unter anderem darin begründet, dass durch den Diabetes auch die Blutgefäße des Gehirns beeinträchtigt werden. Dieser schleichende Prozess kann letztlich dazu führen, dass die kognitiven Fähigkeiten nachlassen.

Was sind neurologische Komplikationen bei Diabetes?

Unter den neurologischen Langzeitkomplikationen des Diabetes mellitus dominieren die diabetische Neuropathie und ein erhöhtes Hirninfarkt- und Demenzrisiko, während bei den Akutkomplikationen der hypoglykämische Schock und das diabetische Koma im Vordergrund stehen.

Diabetes und die Folgen: Nervenschäden, Durchblutungsstörungen, Diabetischer Fuß, Polyneuropathie

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Welche Schmerzen hat man bei Diabetes?

Durch Nervenschäden können Nervenschmerzen entstehen, die chronisch werden – oft sind sie durch Diabetes bedingt. Taubheit oder ein kribbelndes Gefühl (ähnlich wie Ameisenlaufen, meist beidseitig am Körper) in Füßen, Fingern und Zehen – so machen sich Nervenschäden, auch Neuropathie genannt, häufig bemerkbar.

Was ist ein typisches Symptom bei diabetischer Neuropathie?

Am häufigsten äußert sich eine diabetische Neuropathie als eine Empfindungsstörung in den Gliedmaßen. Meistens sind die Füße betroffen, aber auch in Händen, Unterschenkeln und Unterarmen können Symptome auftreten. Typische Beschwerden sind Schmerzen, Kribbeln, Brennen oder Taubheit in den Gliedmaßen.

Kann Diabetes einen Menschen verändern?

Ein zu niedriger Blutzucker (eine sogenannte Hypoglykämie) kann sich in Form von Nervosität, innerer Unruhe, Angstgefühlen oder Reizbarkeit äußern. Bei einem ausgeprägten Zuckermangel können sogar vorübergehende Wesensveränderungen wie plötzliche Aggressivität oder Albernheit auftreten.

Was verschlimmert Diabetes?

Bei einer chronisch latenten Azidose sind die Speicher von Bicarbonat aufgebraucht, darunter leidet die Nierenfunktion. Die Folge ist, dass nun auch weniger Glucose ausgeschieden wird und sich die Diabetes-Erkrankung verschlimmert: Ein Teufelskreis, denn dies wiederum geht zulasten der Nierenfunktion.

Welche Gefahr droht Wenn Diabetiker auch noch eine Demenz entwickeln?

Insbesondere der Typ-2-Diabetes ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung vaskulärer Demenzen assoziiert. Der Verlust von kognitiven Fähigkeiten bei einer Demenz bewirkt rasch den Verlust von Autonomie, auch beim Management der chronischen Krankheit Diabetes.

Welche Organe greift Diabetes an?

Diabetes mellitus kann zu schweren Folgeschäden führen, vor allem, wenn der Blutzucker über lange Zeit zu hoch war. Hauptsächlich betroffen hiervon sind Nerven und Blutgefäße. Im schlimmsten Fall können Herzinfarkte oder Schlaganfälle auftreten. Auch zum Beispiel Nieren, Augen und Nerven können geschädigt werden.

Was bedeutet Diabetiker im Endstadium?

Der Diabetiker mit terminaler Niereninsuffizienz (Nierenerkrankung im Endstadium) (08.06.2001) Die diabetische Nierenerkrankung (Nephropathie) stellt heute in den westlichen Industrieländern die häufigste Ursache für eine Nieren-Ersatztherapie (z.B. Dialyse oder Nierentransplantation) dar.

Welches Organ funktioniert nicht bei Diabetes?

Menschen mit dem selteneren Typ-1-Diabetes leiden an einer Autoimmunerkrankung, die dazu führt, dass die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zu wenig oder gar kein Insulin erzeugen kann.

Wie lange kann man mit Diabetes 2 leben?

„ Bereits Menschen mit einem hohen Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, haben eine um 13 Jahre verkürzte Lebenserwartung – und dies unabhängig von Alter und Geschlecht“, betont Professor Dr. med.

Kann Diabetes psychisch bedingt sein?

Auch bei der Entstehung eines Typ-2-Diabetes, der meist erst im Erwachsenenalter auftritt, spielen psychische Extrembelastungen in der Kindheit eine Rolle. Darauf wiesen Experten der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) im Rahmen ihrer Jahrestagung hin.

Wie wirkt Metformin auf das Gehirn?

Metformin aktiviert Zellteilungs-Signal

Weitere Tests ergaben, dass das Metformin einen speziellen Stoffwechselweg in den neuronalen Stammzellen aktivierte. Dieses Signal bringe die Zellen dazu, sich zu teilen und zu verschiedenen Gehirnzellen weiterzuentwickeln, sagen die Forscher.

Wie fühlt man sich wenn der Zucker zu hoch ist?

Ein stark erhöhter Blutzuckerspiegel kann aber folgende Symptome verursachen:
  • starkes Durstgefühl.
  • häufiges Wasserlassen.
  • Müdigkeit.
  • Antriebsschwäche.
  • Übelkeit.
  • Schwindel.

Wie fühlt man sich wenn man Diabetes hat?

Vor allem gesteigerter Durst, Harndrang, Müdigkeit und eine vermehrte Infektionsrate sind oft vorhanden. Die Symptome treten auf, wenn ein Großteil der Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört ist. Oft sind es der Durst und das vermehrte Wasserlassen, das die Betroffenen zum Arzt treibt.

Wird man bei Diabetes aggressiv?

Niedrige Blutzuckerwerte bei Diabetes setzen den Körper unter Stress. Dies zeigt sich in der Regel an Symptomen wie Schweißausbrüchen, Herzklopfen, Schwindel und möglicherweise auch in Form von Aggressivität. Letzteres schockiert die Angehörigen und kann die Beziehung sehr belasten.

Warum schädigt Diabetes die Nerven?

Warum es bei Diabetes zu Nervenschäden kommen kann, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Sicherlich wirken mehrere Faktoren zusammen. Zum Beispiel können erhöhte Blutzuckerwerte dazu führen, dass kleine Blutgefäße verstopfen, welche die Nerven versorgen.

Ist man bei Diabetes launisch?

Grund dafür, dass Diabetiker launisch reagieren, können sogenannte „Hypolaunen“ sein. Diese können in Folge einer Unterzuckerung, der sogenannten „Hypoglykämie”, entstehen und bei Diabetes zu Stimmungsschwankungen führen.

Welchen Grad der Behinderung bei Diabetes Typ 2?

Die Blutzuckerselbstmessungen und Insulindosen (beziehungsweise Insulingaben über die Insulinpumpe) müssen dokumentiert sein. Der GdB beträgt 50.

Was ist das beste Mittel gegen eine diabetische Neuropathie?

Manche Betroffene berichten, dass ihnen bei Schmerzen und Missempfindungen Infusionen und Tabletten oder Kapseln mit Alpha-Liponsäure oder Benfotiamin helfen. Beide Wirkstoffe sollen den Stoffwechsel der Nerven günstig beeinflussen.

Welcher Arzt bei diabetischer Neuropathie?

Bei der Erkennung einer diabetischen Polyneuropathie hat vor allem der Hausarzt, den Sie bei auffälligen Anzeichen aufsuchen sollten, eine wichtige Rolle.

Wie hoch darf der Wert bei Diabetes 2 sein?

Ein Diabetes liegt vor, wenn der Blutzucker nüchtern bei 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher oder zu einem beliebigen Zeitpunkt (z.B. nach dem Essen) über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) liegt. Ein Nüchternwert zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l) weist auf ein Typ-2-Diabetes-Vorstadium (Prädiabetes) hin.