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Kann der Vermieter die Kaution in bar verlangen?

Gefragt von: Frau Janina Eckert  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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In den meisten Fällen vereinbaren Mieter und Vermieter eine so genannte Barkaution. Hier bekommt der Vermieter den Kautionsbetrag bar ausgehändigt oder im Regelfall überwiesen. Er muss ihn dann auf einem Sonderkonto, getrennt von seinem übrigen Vermögen, insolvenzfest anlegen.

Warum will Vermieter Kaution in bar?

Der Vermieter ist verpflichtet, die Kaution verzinslich und getrennt von seinem Vermögen anzulegen. Die Antwort auf die Frage, ob der Vermieter eine Barzahlung der Kaution verlangen kann, ergibt sich aus dem Sinn und Zweck des § 551 Abs. 3 BGB.

Wo muss Kaution hinterlegt werden?

Als Vermieter musst Du die Kaution anlegen. Dafür darfst Du allerdings nicht Dein eigenes Privatkonto nutzen (§ 551 Abs. 3 BGB). Eine mögliche Variante ist ein Mietkautionskonto.

Wo muss der Vermieter die Kaution hinterlegen?

Anlage der Kaution in einem Konto

Die übliche Form, die Mietkaution zu verwalten, ist das Anlegen des Geldes in einem Mietkautionskonto. Während der Laufzeit durch Zinsen gewonnene Zinserträge sind Eigentum des Mieters und müssen ihm nach Beendigung des Mietverhältnisses ausgezahlt werden.

Kann Vermieter Barkaution ablehnen?

Einfach erklärt: Die Anlage der Kaution auf einem herkömmlichen Sparkonto bei der Bank muss der Vermieter akzeptieren. Andere Kautionsformen wie z.B. eine Mietkautionsbürgschaft darf er ablehnen. Umgekehrt darf auch der Hausherr nur mit dem Einverständnis des Mieters eine Bürgschaft verlangen.

Mietkaution - In welcher Frist muss der Vermieter die Kaution auszahlen?

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Sollte man die Kaution bar bezahlen?

Der Bundesgerichtshof hat mit Urteil vom 13.10.2010 zum AZ: VIII ZR 98/10 entschieden, dass ein Mieter die Zahlung der Mietkaution davon abhängig machen darf, dass ihm der Vermieter ein insolvenzfestes Konto benennt. Welcher Mieter kennt es nicht.

Wann macht sich der Vermieter strafbar?

Da nämlich mit Abschluss des Mietvertrags der Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung nach Art. 13 GG nicht mehr dem Vermieter, sondern dem Mieter zusteht, begeht der Vermieter, der ohne Zustimmung des Mieters die Wohnung betritt, einen Hausfriedensbruch und macht sich nach § 123 StGB strafbar.

In welcher Form Kaution?

Die Kaution kann in Form eines Geldbetrages (genannt Barkaution) oder als Mietbürgschaft von Privatpersonen, Banken oder Versicherungen hinterlegt werden. Sie muss nur geleistet werden, wenn dies im Mietvertrag ausdrücklich vereinbart ist. Die Höchstgrenze für die Mietsicherheit sind drei Nettokaltmieten.

Was passiert wenn der Vermieter die Kaution nicht angelegt hat?

Der Bundesgerichtshof hat bekräftigt, dass sich ein Vermieter, der entgegen den gesetzlichen Vorgaben, die Kaution von seinem eigenen Vermögen nicht getrennt anlegt, sich dann nicht wegen Untreue strafbar macht, wenn er jederzeit bereit und in der Lage ist, die Kaution wieder zurückzuzahlen.

Wie muss der Vermieter mit der Kaution umgehen?

Der Vermieter muss die Kaution getrennt von seinem Vermögen anlegen (§ 551 Abs. 3 Satz 3 BGB). Tut er das nicht, so kann der Mieter im Falle einer Insolvenz des Vermieters nur einen normalen Insolvenzantrag stellen, da die Kautionszahlung dann auf eine Ebene mit anderen, einfachen Insolvenzforderungen gestellt wird.

Wie lange hat der Vermieter Zeit die Kaution anzulegen?

Der Vermieter hat vor der Rückzahlung das Recht, innerhalb einer angemessenen Frist zu prüfen, ob er einen Grund hat, die Mietkaution oder einen Teil davon einzubehalten. Diese Frist ist nicht gesetzlich festgeschrieben. Etwa drei bis sechs Monate können laut verschiedenen Gerichtsurteilen noch im Rahmen sein.

Ist der Vermieter verpflichtet die Kaution zu verzinsen?

Nach § 551 Abs. 3 BGB ist der Vermieter verpflichtet, eine Mietkaution "bei einem Kreditinstitut zu dem für Spareinlagen mit 3-monatiger Kündigungsfrist üblichen Zinssatz anzulegen". Abweichende Vereinbarungen sind unwirksam (§ 551 Abs. 4 BGB); dies gilt auch für den Ausschluss der Verzinsungspflicht.

Wer muss nachweisen dass Mietkaution gezahlt wurde?

Hat der Mieter dem Vermieter gegen Quittung einen Scheck über den Kautionsbetrag ausgehändigt, muss er (z. B. anhand von Bankbelegen) die Einlösung des Schecks durch den Vermieter nachweisen (so bereits LG Hamburg, WuM 1996, 766).

Warum Barkaution?

Mit der Kaution sichert sich der Vermieter ab. Beispielsweise für den Fall, dass der Mieter die Miete nicht mehr bezahlen kann, Schäden in der Wohnung verursacht, oder Nebenkosten schuldig bleibt.

Kann man die Miete auch bar bezahlen?

Die Miete bar zahlen

Wie die Miete beglichen wird, ist dem Mietvertrag zu entnehmen. Ist dort die Zahlung in bar vereinbart, muss sich der Mieter daran halten. Diese Zahlungsmethode ist zulässig und verbindlich.

Ist die Aufrechnung mit der Kaution noch zulässig?

eigene Ansprüche mit der Kaution verrechnen darf, wenn die Ansprüche des Vermieters vom Mieter bestritten worden sind. Der Vermieter konnte einfach auf die Kaution zugreifen und sich im Wege der Aufrechnung mit dem Rückforderungsanspruch des Mieters befriedigen.

Was kann von der Mietkaution abgezogen werden?

Der Vermieter kann die Mietkaution einbehalten, wenn nach Beendigung des Mietvertrages offene Forderungen aus dem Mietverhältnis noch nicht beglichen sind. Das können Nachzahlungen aus offenen Betriebskostenabrechnungen sein oder auch Instandsetzungskosten für Mängel oder Schäden an der Wohnung.

Wer trägt die Kosten für ein Kautionskonto?

Die Kosten für die Anlage der Mietkaution trägt ausschließlich der Vermieter. Eine vertragliche Vereinbarung, die vorsieht, dass der Mieter die Kosten für die Errichtung eines Kontos und die Bankgebühren zu tragen hat, ist unwirksam.

Wie kann ich die Kaution bezahlen?

Zahlung: Die Mietkaution kann in bar gezahlt werden. Der Mieter kann auch selbst ein Sparkonto eröffnen, und dem Vermieter übergeben. Auch Tagesgeld oder Fonds auf einem Mietkautionsdepot sind mit dem Einverständnis des Hausherrn möglich. Die Anlage muss immer getrennt von anderen Geldern erfolgen.

Wer muss die Mietkaution anlegen?

Der Vermieter ist verpflichtet, die Mietkaution für den Mieter anzulegen und darf sie nicht auf sein Privatkonto überweisen. Diese Regeln gelten: Das Konto darf maximal eine Kündigungsfrist von drei Monaten haben. Der Vermieter darf während des Mietverhältnisses nicht auf die Kaution zugreifen.

Wie viel Kaution darf der Vermieter einbehalten für Nebenkosten?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

Kann der Vermieter machen was er will?

Selbst wenn der Vermieter ein berechtigtes Interesse nachweisen kann und Sie ihm deshalb Zutritt zur Wohnung gewähren müssen, darf er nicht einfach machen, was er will. Welche Räume er sehen und was er in der Wohnung tun darf, hängt vom Anlass der Besichtigung ab.

Was tun wenn der Vermieter lügt?

Ist die Lüge des Vermieters derart schwerwiegend, dass Ihnen ein Festhalten am Mietvertrag nicht zuzumuten ist, können Sie den Mietvertrag fristlos aus wichtigem Grund kündigen. Regelmäßig sollten Sie den Vermieter vorher abmahnen und auffordern, den Mangel zu beseitigen.

Wie lange ist ein Gast ein Gast?

Gäste darf ein Mieter bis zu sechs Wochen ohne Genehmigung des Vermieters beherbergen. Hieraus darf jedoch kein Daueraufenthalt werden, d.h. der Besuch darf sich nicht ohne längere Unterbrechungen ständig in der Wohnung aufhalten.

Was passiert wenn die Kaution nicht ausreicht?

Reicht die Mietkaution nicht aus, um die Ansprüche dem Mieter gegenüber vollständig zu erfüllen, kann der Vermieter die gesamte Summe einbehalten und den Mieter zur Zahlung der Differenz auffordern. Dies kann beispielsweise eintreten, wenn der Mieter nach Beendigung des Mietverhältnisses noch Monatsmieten schuldig ist.

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