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Kann der Personalrat eine Einstellung verhindern?

Gefragt von: Henrik Benz-Herzog  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Die Personalvertretung kann nur prüfen, ob Bewerber aus sachfremden Erwägungen heraus übergangen wurden. Der Personalrat kann seine Zustimmung zur Einstellung eines Beschäftigten nicht mit der Begründung verweigern, der Mitbewerber habe das bessere Prüfungszeugnis und sei deswegen der geeignetere Kandidat.

Wann darf Personalrat Einstellung ablehnen?

§ 99 Abs.

2 Nr. 3. BetrVG gibt dem Betriebsrat die Möglichkeit, die Zustimmung zu einer Einstellung zu verweigern, wenn zu befürchten ist, dass aufgrund der Einstellung im Betrieb beschäftigte Arbeitnehmer gekündigt werden oder sonstige Nachteile erleiden.

Was passiert wenn Personalrat Einstellung nicht zugestimmt?

Verweigert der Personalrat die Zustimmung, so darf die Maßnahme – zunächst – nicht umgesetzt werden. Die Leiterin oder der Leiter der Dienststelle hat, wenn sie die beabsichtige Mitbestimmungsmaßnahme weiterhin durchführen will, das Stufenverfahren einzuleiten.

Wer entscheidet über Einstellung im öffentlichen Dienst?

Die Einstellung in den öffentlichen Dienst setzt grundsätzlich eine offene Stelle voraus; den Parlamenten von Bund, Ländern und Kommunen ist es im Rahmen ihrer Haushaltskompetenz vorbehalten, über die Stellenausstattung des öffentlichen Dienstes zu entscheiden.

Wie schnell entscheidet der Personalrat?

Eigentlich gibt es eine 10 Tagesfrist für den Personalrat, daher tagt der in der Regel auch alle 2 Wochen, So ist es. Wenn dem PR die Beschlussvorlage vorliegt, hat er 10 Arbeitstage Zeit zur Äußerung. Unterlässt er dies, gilt die Maßnahme nach Ablauf der Frist als gebilligt.

Einstellungen verhindern: Ein legitimes Betriebsratsziel? | Betriebsrat Video

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Was darf der Personalrat nicht?

Personalratsmitglieder genießen auch den Schutz vor Umsetzungen/Versetzungen. Diese dürfen nicht gegen ihren Willen von der Dienststelle angeordnet werden und bedürfen somit der Zustimmung des Gremiums. Benachteiligungsverbot Mitglieder des Personalrats dürfen aufgrund dieses Amtes nicht benachteiligt werden.

Was macht der Personalrat bei Vorstellungsgespräch?

Die Dienststelle hat dem Personalrat somit alle Informationen zu geben, die für die Meinungsbildung nötig sind. Er hat danach Anspruch darauf, die Namen und persönlichen Daten (Geschlecht, Alter, Familienstand, Zeugnisse und dergl.)

Wie lange dauert Einstellung im öffentlichen Dienst?

Ergo Minimum 3-4 Wochen, eher mehr. Macht man es an [2], kann es auch sehr schnell gehen.

Wie oft trifft sich der Personalrat?

Der Personalrat tagt wöchentlich und trifft Entscheidungen zu unterschiedlichsten Themen in seinem Verantwortungsbereich. Die Sitzungen dauern ungefähr 4 Stunden. Dazu gibt es eine Einführungsschulung, einmal pro Legislatur. Jedes Mitglied kann je nach Interesse darüberhinausgehende Aufgaben übernehmen.

Wie bindend ist eine einstellungszusage?

Auch eine mündliche Einstellungszusage ist grundsätzlich bindend. Zieht der potentielle neue Arbeitgeber seine Zusage jedoch zurück, bist du zwar im Recht, aber auch in der Beweispflicht. Idealerweise lässt du dir eine Einstellungszusage mit den wichtigsten Eckdaten schriftlich bestätigen.

Kann der Betriebsrat eine Einstellung verhindern?

Wenn bestimmte Gründe vorliegen, kann der Betriebsrat die Zustimmung zur Einstellung verweigern (§ 99 Abs. 2 BetrVG): Verstöße gegen Rechtsvorschriften (Gesetz, Verordnung, Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung, Unfallverhütungsvorschrift ...)

Was entscheidet der Betriebsrat bei Einstellungen?

Die Mitbestimmung bei personellen Maßnahmen gehört zu den wichtigsten Formen der Einflussnahme durch den Betriebsrat. Bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters, aber auch bei dessen Versetzung oder Eingruppierung hat der Betriebsrat ein echtes Vetorecht. Er kann die gewünschte Maßnahme daher verhindern.

Wo muss der Personalrat zustimmen?

bei Einstellungen, Versetzungen oder Beförderungen hat der:die Personalrat:rätin ein Mitbestimmungsrecht. Diese Maßnahmen dürfen nur mit dessen Zustimmung durchgeführt werden, andernfalls sind sie unwirksam.

Was muss dem Personalrat vorgelegt werden?

Der Personalrat hat Anspruch auf alle Unterlagen, die der Dienststelle zur Verfügung stehen und die für die Meinungsbildung des Personalrats notwendig sind. Der Dienststellenleiter muss dem Personalrat die erforderlichen Unterlagen im Original oder in Fotokopie vorlegen.

Wie lange dauert es bis der Betriebsrat einer Einstellung zustimmt?

Der Betriebsrat hat in sinngemäßer Anwendung von § 102 Abs. 2 Satz 3 BetrVG drei Tage Zeit, sich zu der Anhörung des Arbeitgebers und der Bitte um Zustimmung zu äußern. Schweigt der Betriebsrat, gilt dies allerdings nicht als Zustimmung, d.h. die Zustimmungsfiktion des § 102 Abs. 2 Satz 2 BetrVG gilt hier nicht.

Wann Absage Öffentlicher Dienst?

Die öffentliche Hand müsse darlegen, warum sie einen Bewerber nicht berücksichtigt, entschied das Arbeitsgericht Köln (Az.: 17 Ga 77/15). Unterlegenen Bewerbern müsse binnen zwei bis vier Wochen vor der Stellenbesetzung erläutert werden, aufgrund welcher Umstände sie die Stelle nicht erhalten haben.

Ist Arbeit im Personalrat Arbeitszeit?

Deshalb gilt grundsätzlich: Personalratsarbeit ist Arbeitszeit und nach den gleichen beamten- und tarifrechtlichen Regelungen zu behandeln wie die Arbeitszeit für die reguläre Stelle.

Was macht einen guten Personalrat aus?

Der Personalrat muss Einblick in seine Arbeit geben. Er muss mindestens zweimal im Jahr in einer Personalversammlung über seine Arbeit berichten und sich der Diskussion der Beschäftigten stellen. Durch eine transparente Arbeit und eine aktive Kommunikation des Personalrats gewinnen die Beschäftigten.

Wer kontrolliert den Personalrat?

Der Dienstherr darf die Nutzungs- und Verbindungsdaten regelmäßig nur insoweit kontrollieren, als dies im Einzelfall aus Gründen der Kostenkontrolle erforderlich ist.

Kann eine Zusage zurückgezogen werden?

Eine mündliche Zusage eines Arbeitgebers ist zwar rechtlich bindend, wenn dieser allerdings entsprechende Gründe hat, kann er sie wieder zurückziehen. Ein solcher Grund kann sein, dass Sie das Unternehmen im Internet negativ darstellen und Firmen-Interna mitteilen.

Kann Arbeitgeber nach Zusage absagen?

Wenn Sie noch nichts unterschrieben haben, dann können Sie dem anderen Arbeitgeber absagen und das hat auch keine rechtlichen Konsequenzen. Es sei denn, beide Parteien haben unter Zeugen eine eindeutige Absichtserklärung abgegeben, dass ein Arbeitsverhältnis geschlossen wurde.

Wie viele Bewerber pro Stelle öffentlicher Dienst?

Wie ein Sprecher der Stadt weiter sagte, gab für die Stellen im Kommunalen Vollzugsdienst bei einer Ausschreibung Anfang 2020 etwa 60 Bewerbungen.

Was tun wenn der Personalrat nicht hilft?

Holen Sie auch Ihren Vorgesetzten ins Boot. Er muss wissen und dafür sensibilisiert werden, was in der Dienststelle vor sich geht. Spätestens dann, wenn Ihr Vermittlungsgespräch scheitert, müssen Sie ihn ohnehin informieren. Denn Gegenmaßnahmen wie eine Versetzung oder eine Abmahnung kann nur er ergreifen.

Wie oft tagt der Personalrat Öffentlicher Dienst?

Mindestens einmal wöchentlich tagen 21 Personalratsmitglieder, um über Anträge der Dienststelle zu beraten und zu ent- scheiden. Dabei stehen unter Beachtung der Gesetze die Interessen der Beschäftigten immer im Vordergrund. Der Personalrat schließt mit der Dienst- stelle Dienstvereinbarungen ab.

Wie wird eine Entscheidung in der Personalauswahl erleichtert?

Durch gezielte Fragen zu Freizeitaktivitäten finden Sie heraus, ob Unternehmen und Bewerber zusammenpassen. Auch der Umgang mit Kollegen spielt im Arbeitsalltag eine entscheidende Rolle. Beobachten Sie daher das Verhalten der Kandidaten und stellen Sie eine kleine, jobbezogene Aufgabe.

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