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Kann der Hausarzt gegen Tollwut impfen?

Gefragt von: Wieland Koch  |  Letzte Aktualisierung: 4. Juni 2023
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Die meisten Impfungen können Sie sich bei Ihrem Hausarzt verabreichen lassen. Auch die Konsultation eines tropen- oder reisemedizinisch weitergebildeten Arztes kann vor allem bei längeren Aufenthalten oder bei speziellen Reisebedingungen sinnvoll sein.

Wer kann gegen Tollwut impfen?

Die Ständige Impfkommission (www.stiko.de) empfiehlt eine Impfung gegen Tollwut für Personen mit beruflichem oder sonstigem engen Kontakt zu Fledermäusen sowie für Personen, die in Laboratorien mit Tollwutviren arbeiten. Auch bei Reisen in Tollwut-Endemiegebiete wird eine Tollwutimpfung empfohlen.

Kann man sich einfach so gegen Tollwut impfen lassen?

Eine Tollwut-Impfung ist in bestimmten Fällen für den Menschen sinnvoll. Vor allem nach einer potenziellen Infektion ist die nachträgliche Tollwut-Impfung die bislang einzige Möglichkeit, zu überleben. Für Personen, die Reisen in tollwutgefährdete Länder planen, ist eine Beratung zur Tollwut-Impfung empfehlenswert.

Wo wird die Tollwut geimpft?

Man unterscheidet zwischen der Tollwutimpfung als Vorsorge und der Impfung, die nach Tollwutkontakt vorgenommen wird. Die Vorsorgeimpfung besteht für Erwachsene und Kinder aus drei Injektionen in den Oberarmmuskel an den Tagen 0, 7 und 21 (oder 28) und einer Auffrischungsimpfung nach einem Jahr.

Wie viel kostet die Tollwutimpfung?

Während eine Einzeldosis gegen Tollwut etwa 50 -60 Euro kostet, werden für die Mehrfach-Impfung je nach Präparat und Tierarzt-Praxis zwischen 70 und 120 Euro fällig.

Was muss ich bei Tollwut beachten? | Dr. Johannes Wimmer

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Wie merkt man dass man Tollwut hat?

Tiere zeigen dabei ein aufgebrachtes, aggressives Verhalten und/oder Lethargie und Lähmungen. Beim Menschen zählen Kopfschmerzen, Fieber, Angstzustände sowie Kribbelgefühle bzw. ein verändertes Empfinden in der Nähe des Tierbisses zu den ersten Anzeichen von Tollwut.

Ist die Tollwutimpfung schmerzhaft?

Mögliche Nebenwirkungen der Tollwutimpfung

Rötung, Schwellung und Druckschmerz sowie vorübergehende Gefühlsstörungen, beispielsweise ein Kribbeln in der Nähe der Einstichstelle, treten häufig auf. Auch Magen-Darm-Beschwerden, Fieber und Abgeschlagenheit können infolge der Tollwutimpfung auftreten.

Wann ist Tollwutimpfung zu spät?

Sobald Lähmungen, Lichtscheue und Krämpfe sowie weitere Krankheitszeichen auftreten, ist es jedoch zu spät und die Tollwut verläuft tödlich – es gibt keine Therapie gegen Rabies.

Kann man sich nachträglich gegen Tollwut impfen lassen?

Eine nachträgliche Impfung wird bei Verdacht auf eine Tollwut-Infektion verabreicht. Mögliche Nebenwirkungen der Tollwutimpfung sind: Hautrötung oder Juckreiz an der Einstichstelle, Kopf-, Bauch- oder Muskelschmerzen oder Übelkeit.

Hat schon mal jemand Tollwut überlebt?

Nur ganz wenige Menschen haben eine Tollwut überlebt, alle hatten jedoch schwere bleibende Schäden. In der Regel beschränkt sich die Therapie bei einer gesicherten Tollwutinfektion auf lindernde Maßnahmen.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit Tollwut zu bekommen?

Die Wahrscheinlichkeit, sich in Deutschland mit Tollwut zu infizieren, verläuft gegen null. Der Grund: Seit 2008 gilt Tollwut hierzulande dank aufwendiger Impfkampagnen als eliminiert. Bei Hunden und Wildtieren wie Füchsen kommen Lyssaviren sogar in der gesamten Europäischen Union fast nicht mehr vor.

Wer zahlt Tollwutimpfung?

Für diese Reiseschutzimpfung übernehmen viele Krankenkassen die Kosten. Im besten Fall zahlt eine Krankenkasse die gesamten Kosten für Arzt und Impfstoff. Die Tollwut-Impfung muss alle zwei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.

Wie lange lebt man mit Tollwut?

Hat sich das Virus bereits im Gehirn eingenistet und treten die ersten Symptome der Krankheit auf, hilft sie nicht mehr. In der Regel vergehen zwischen dem Auftreten der ersten Symptome der Tollwut und dem Tod maximal sieben Tage. Der Patient verstirbt an einer Atem- oder Herzlähmung.

Wie lange Zeit nach Tollwut Biss?

Inkubationszeit. Die Inkubationszeit beim Menschen kann mit fünf Tagen bis zu mehreren Jahren sehr variabel sein und beträgt in der Regel zwei bis drei Monate (15).

Was passiert wenn man keine Tollwutimpfung hat?

Werden Hund, Katze oder Mensch von einem infizierten Tier gebissen, bahnen sich die Viren ohne vorher erfolgte Tollwutimpfung automatisch ihren Weg durch den Körper. Eine Übertragung kann außerdem über Schürfwunden oder Kratzer über den Speichel eines erkrankten Tieres erfolgen.

Was tun bei Tollwut Biss?

Nach einem Biss durch ein tollwutverdächtiges Tier ist die Bisswunde umgehend über 15 Minuten mit Wasser und Seife (falls keine Seife verfügbar ist: nur mit Wasser) auszuwaschen und anschließend mit einem alkohol- oder jodhaltigen Desinfektionsmittel zu desinfizieren. Wenn möglich sollte die Wunde nicht vernäht werden.

Wie lange darf man Tollwutimpfung überziehen?

Im Allgemeinen wird geraten, die wichtigsten Impfungen nicht länger als 4 Wochen bis 3 Monate zu überziehen, um optimalen Schutz für deinen Hund zu gewährleisten.

Wie viele Menschen sterben an Tollwut in Deutschland?

Der letzte Tollwutfall bei einem Menschen in Deutschland trat im Jahr 2007 bei einem Mann auf, der in Marokko von einem streunenden Hund gebissen wurde. Wenngleich die klassische (terrestrische) Tollwut in Deutschland nicht mehr vorkommt, lässt sich die Fledermaus-Tollwut vorerst nicht ausrotten.

Kann man durch Kratzer Tollwut bekommen?

Das Tollwut-​Virus wird in großer Menge mit dem Speichel infizierter Tiere ausgeschieden. Eine Ansteckung erfolgt durch den Kontakt von infiziertem Speichel mit verletzter Haut, häufig durch den Biss eines erkrankten Tieres. Auch durch winzige, kaum sichtbare Kratzer kann das Virus eindringen.

Kann Tollwut durch Küssen übertragen werden?

Antwort von Dr. Jane Hecht: Tollwutviren werden in erster Linie über Speichel von einem infizierten Tier auf Menschen übertragen, wobei beim Menschen eine Eintrittspforte für das Virus, zum Beispiel im Rahmen einer Bisswunde, bestehen muss.

Kann man sich in Deutschland mit Tollwut anstecken?

Die Infektion mit Tollwut erfolgt bei Katzen über den Speichel erkrankter Wildtiere – zum Glück ist die Gefahr einer Ansteckung in Deutschland zurzeit aber sehr gering. Trotzdem gilt: Sicher ist sicher.

Wie viele Tollwut Impfungen nach Biss?

Hinweis: Nach einem Biss durch ein tollwutverdächtiges Tier sind eine sofortige Wundreinigung und trotz vorheriger Grundimmunisierung zwei weitere Impfungen (am Tag des Bisses und drei Tage später) mit Aktiv-Impfstoff notwendig. Impfabstände: keine.

Wann sollte man sich gegen Tollwut impfen lassen?

Die vorbeugende Grundimmunisierung gegen Tollwut umfasst drei Impfungen an den Tagen 0, 7 und 21 oder 28.

Kann Tollwut nach Jahren ausbrechen?

In den meisten Fällen beträgt die Inkubationszeit 20 bis 70 Tage, Tollwut kann aber auch schon nach vier Tagen oder erst nach einem Jahr ausbrechen.

Warum Tollwutimpfung in den Bauch?

Im Gegensatz zur früher verwendeten, in die Bauchdecke verabreichten Tollwutimpfung sind die modernen Impfstoffe und Teilimpfungen ausgezeichnet verträglich. Gelegentlich treten am selben Tag harmlose Lokalreaktionen oder erhöhte Temperatur auf.