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Kann der Chef das Trinkgeld behalten?

Gefragt von: Torsten Engelhardt B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Können Chefs verlangen, dass Mitarbeiter ihr Trinkgeld abgeben? Ein Anwalt stellt klar: Nein, der Chef hat keinen Anspruch darauf. Nürnberg ( dpa / tmn ). Gastronomiefachkräfte rechnen fest damit – aber auch andere Dienstleister bekommen regelmäßig von Kunden Trinkgeld.

Wem gehört rechtlich das Trinkgeld?

Trinkgeld geht als "Geschenk" des Gastes in der Regel unmittelbar in das Eigentum des Arbeitnehmers über, auf das der Arbeitgeber nach Ansicht der Gerichte keinen Anspruch hat. Auch der teilweise zu beobachtenden Praxis, das Trinkgeld auf den Mindestlohn anzurechnen, ist eine Absage zu erteilen.

Wer darf das Trinkgeld behalten?

Trinkgelder sind steuer- und abgabefrei. Beschäftigte dürfen diese freiwilligen Zuwendungen ihrer Kunden daher behalten, ohne Abzüge hinnehmen zu müssen. Gleiches gilt auch für Aufstocker: Trinkgeld darf nicht als Einkommen auf den Bedarf des Leistungsempfängers angerechnet werden (SG Karlsruhe, Urteil v.

Was passiert mit dem Trinkgeld?

Auch wenn in vielen Betrieben das Trinkgeld zwischen Service- und Küchenpersonal aufgeteilt wird: Grundsätzlich gehört das Trinkgeld demjenigen, der es erhält. Das Trinkgeld muss weder beim Chef abgegeben, noch mit anderen Kollegen geteilt werden. Das Trinkgeld ist auch kein Bestandteil des Lohns.

Wie muss Trinkgeld aufgeteilt werden?

Hierbei wird das gesamte Trinkgeld des Personals aus einer Schicht aufgeteilt. Alternativ könnte auch festgelegt werden, dass der Service die Hälfte des Trinkgeldes selbst einbehält und der Rest auf die anderen Mitarbeiter verteilt wird.

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Wem steht das Trinkgeld in der Gastronomie zu?

Gehören die Trinkgelder dem Gastronomen? Nein: Gibt ein Gast Ihrem Service-Mitarbeiter Trinkgeld, gehört es ausschließlich diesem. Weil der "Tip" aus einer persönlichen Beziehung zwischen Gast und Servicekraft resultiert, muss die Servicekraft diesen nicht dem Betriebsinhaber geben.

Warum bekommt der Chef kein Trinkgeld?

Die alte Regel, dass man bei bestimmten Dienstleistungen den Angestellten ein Trinkgeld zukommen lässt, dem Chef aber nicht, ist im Prinzip immer noch gültig. Schließlich ist auch die Besitzerin eines Kosmetikinstituts eine Unternehmerin, die ein Trinkgeld nicht nötig haben sollte.

Ist Trinkgeld Schwarzgeld?

Ist Trinkgeld Schwarzgeld? Steuerfreies / freiwilliges Trinkgeld muss gesetzliche nicht versteuert werden. Da es einen zusätzlichen Paragrafen gibt (§ 3 Nr. 51 EStG), der diese Information festhält und kundtut, ist es offiziell kein Schwarzgeld.

Wer darf kein Trinkgeld annehmen?

Die Annahme von Trinkgeldern ist bei öffentlichen Amtsträgern strafrechtlich verboten. Da Trinkgelder regelmäßig nicht zum Entgelt gehören, sind sie bei Entgeltfortzahlungsansprüchen, Urlaubsentgelt, Betriebsratstätigkeit oder Tariflohnansprüchen nicht zu berücksichtigen.

Wem gehört das Trinkgeld im Einzelhandel?

Trinkgeld gehört dem Arbeitnehmer

Das LAG Mainz hat nunmehr nachvollziehbar entschieden, dass das Trinkgeld dem Arbeitnehmer gehört, dem es zugewendet wird.

Wie viel Trinkgeld gibt man bei 100 €?

Doch wie viel Trinkgeld ist üblich? Das hängt ein wenig von den Umständen ab, aber generell fahren Sie in Deutschland mit der Zehn-Prozent-Regel gut: Bei einer Rechnung von 50 Euro bezahlen Sie 55 Euro und geben damit 5 Euro Trinkgeld. Bei Summen über 100 Euro sind auch zwei bis fünf Prozent ausreichend.

Wie hoch ist das Trinkgeld bei 42 €?

Eine feste Regel gibt es nicht. Aber nur nach Oben um 10 oder 20 Cent aufrunden ist auch nicht das Wahre. In Deutschland sollte das Trinkgeld zwischen 5 - 10 Prozent liegen.

Wann ist Trinkgeld steuerpflichtig?

Grundsätzlich gilt: Sind Sie Unternehmer und erhalten Trinkgeld, ist es nicht steuerfrei. Denn nur Angestellte als Empfänger müssen Trinkgeld nicht versteuern. Bei Selbständigen sieht es ähnlich aus: Trinkgelder können Sie nicht steuerfrei entgegennehmen, sie unterliegen dann der Umsatzsteuer (§ 10 Abs. 1 Satz 1 UstG).

Wie viel Trinkgeld darf man haben?

Zur Höhe vom Trinkgeld existiert kein Gesetz. Als Nutznießer einer Dienstleistung obliegt es daher Ihnen, wie hoch der Betrag ist, den Sie entbehren wollen. Gesellschaftlich anerkannt, ist folgende Regel: Sie zahlen 5 bis 10 Prozent Trinkgeld als Aufschlag auf den Rechnungsbetrag.

Ist eine kaffeekasse erlaubt?

Kaffeekasse-Tipp:

Diese steht frei zur Verfügung und kann gerne nach belieben verwendet werden.

Wie wird das Trinkgeld in der Gastronomie aufgeteilt?

Deine Kellner dürfen zum Beispiel die Hälfte des Trinkgelds behalten und die andere Hälfte wird unter allen anderen gleichmäßig aufgeteilt. Bei diesem System kombinierst du die faire Aufteilung mit dem persönlichen Anreiz jedes Angestellten, möglichst viel mitzunehmen.

Ist Trinkgeld Gehalt?

Das Trinkgeld wird somit als Arbeitslohn angesehen, da es vom Arbeitgeber ausgezahlt wird. Muss demnach in der Steuererklärung berücksichtigt werden. Ist somit Steuer und Sozialversicherungspflichtig.

Wie viel Trinkgeld ist steuerfrei?

Trinkgelder mit Rechtsanspruch sind steuerpflichtig

In der Regel gibt man in Deutschland zehn Prozent oder mehr Trinkgeld. Im Ausland sollte man sich im Vorfeld kundig machen.

Ist Trinkgeld eine Betriebsausgabe?

Trinkgeldzahlungen sind als Betriebsausgaben abzugsfähig. Diese Kosten werden durch den Betrieb veranlasst. Das heißt: Für das Unternehmen wurde eine Dienstleistung erbracht, die aber, abweichend von den vereinbarten Kosten, besonders honoriert wird.

Wie werden erhaltene Trinkgelder verbucht?

Die Summe aus dem Nettobetrag der Bewirtungskosten und dem Trinkgeld ist zu 70 % steuerlich abzugsfähig. Daher bucht die Buchhaltung 70% der Summe im Soll auf das Konto mit der Bezeichnung Bewirtungskosten 70% (SKR 03: Nr. 4650 und SKR 03: Nr. 6640).

Wie viel Trinkgeld bei 130 €?

Laut Knigge sollte in Deutschland zwischen fünf und zehn Prozent des Rechnungspreises gegeben werden. Dort steht auch: „Man sollte, muss aber nicht“. Denn die Bediengelder sind im Preis mit einberechnet.

Warum 10% Trinkgeld?

In der Gastronomie sind etwa zehn Prozent des Betrags üblich. Dieses "Extra-Geld" soll sowohl Service als auch Qualität würdigen. Schon im Mittelalter bezahlte man in Europa eine Art Trinkgeld für beispielsweise Handwerker und Servicekräfte. Mit diesem Betrag tranken diese auf das Wohl der Spender.

Wie viel Trinkgeld bei 8 €?

Und wie viel Trinkgeld ist nun angemessen? Als Faustregel für alle Bereiche gilt: zwischen fünf und zehn Prozent des Rechnungsbetrags.

Wie viel Trinkgeld bei 15 Euro?

In der Regel sollte man 15 bis 20 Prozent im Restaurant geben, wenn nicht bereits eine Servicegebühr auf der Rechnung steht. Packt jemand im Supermarkt für Sie die Einkäufe ein, geben Sie bitte kein Trinkgeld – das ist unüblich.

Wie viel Trinkgeld bei 45 €?

Trinkgeld im Restaurant

Zum Beispiel: Du bekommst in deinem Lieblingsrestaurant eine Rechnung in Höhe von 45 €. Mit 10 % Trinkgeld würdest du 49,50 € zahlen. Doch weil du wie immer sehr zufrieden warst (es ist ja nicht umsonst dein Lieblingsrestaurant) gibst du 50 €.